Die Frauen des FC Bayern schwimmen auf der Erfolgswelle, Dauerrivale Wolfsburg hinkt bereits jetzt hinterher. Am Samstag kommt es zum direkten Duell mit Signalwirkung.
Pernille Harder strahlte am "perfekten Champions-League-Abend" über das ganze Gesicht, stolz hielt die Torjägerin nach ihrem Hattrick den Spielball in die Kamera. "Das war sehr wichtig für unser Selbstbewusstsein", sagte die Stürmerin nach dem fulminanten Auftakt des FC Bayern gegen den FC Arsenal. Ein Ausrufezeichen in der Königsklasse – und ein Fingerzeig vor dem Duell mit Dauerkonkurrent VfL Wolfsburg?
Denn während sich Dreifach-Torschützin Harder beim 5:2 (1:1) gegen das englische Top-Team für das Gipfeltreffen mit ihrem Ex-Verein am Samstag (17:45 Uhr/ARD, Dazn und Magenta Sport) warm schoss, bekamen die Wolfsburgerinnen bei der AS Rom (0:1) einen Dämpfer verpasst. Auch der Start in das Meisterschaftsrennen verlief holprig, der Rückstand des VfL auf den noch ungeschlagenen Titelverteidiger aus München beträgt nach fünf Partien bereits fünf Punkte.
Für VfL-Trainer Stroot ist Bayern der Favorit
Dass der Abstand so früh in der Saison noch größer wird, will Wolfsburg verhindern, auch wenn VfL-Trainer Tommy Stroot den Kontrahenten als Favoriten bezeichnete. Die Mannschaft werde dennoch "alles dafür tun" das Spiel in der VW-Arena vor rund 17.000 Zuschauern "siegreich zu gestalten. Trotzdem ist für mich die Grundkonstellation komplett klar."
Und nicht nur das. Die Entwicklung des Konkurrenten ist auch beim früheren Serienmeister Wolfsburg nicht unbemerkt geblieben. Bayern sehe er "auf einem Level mit den Topvereinen", sagte Stroot. Ihre Ambitionen hatten die Münchnerinnen nicht zuletzt mit dem Transfer von Nationalspielerin Lena Oberdorf unterstrichen, die es im Sommer aus Wolfsburg nach Bayern gezogen hatte. Einen solchen könnten nur "vier, fünf Vereine in Europa tätigen", erklärte der VfL-Coach.
Auch die Verpflichtungen von Harder und der schwedischen Nationalspielerin Magdalena Eriksson, die beide vom englischen Meister FC Chelsea im vergangenen Jahr gekommen waren, könnten in der Kategorie "vier, fünf Vereine stemmen", sagte Stroot. Vor allem um die Qualitäten von Harder weiß man in Wolfsburg bestens Bescheid, ging die dänische Nationalspielerin doch zwischen 2017 und 2020 noch für den VfL auf Torjagd.
Wolfsburg-Frauen stehen vor Umbruch
Bayern habe "eine Dichte und eine Stabilität in ihrer Kaderstruktur, die für das ganz Große gemacht ist", sagte Stroot, der wiederum beim VfL nach den Abgängen der Leistungsträgerinnen
Bayern habe derzeit die Möglichkeit, Topspielerinnen zu halten sowie Topspielerinnen neu an den Verein zu binden, sagte Stroot: "Dass wir da auf Dauer wieder hinwollen und die Möglichkeiten dazu entwickeln wollen, ist klar. Da gehen wir auch nicht vom Gaspedal runter."
Auch auf dem Platz hatte Bayern zuletzt meist die Nase vorne, holte zwei Mal in Folge die Meisterschaft, setzte sich in den vergangenen drei Liga-Partien sowie dem Supercup-Duell gegen Wolfsburg durch – nur den DFB-Pokal ließ sich der VfL im Mai nicht streitig machen.
Doch die Meisterschaft werde nicht an den ersten Spieltagen entschieden, betonte Stroot, es sei "ein langer Weg". Doch zumindest die Weichen könnten am Wochenende gestellt werden. (sid/bearbeitet von ms)
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