Horst Heldt fährt nicht gerne nach München, Dortmund baut auf sein neues Traum-Duo und zwischen Paderborn und dem HSV wird der Abstiegskampf schon entschieden. Die etwas andere und nicht ganz ernst gemeinte Vorschau auf den 19. Spieltag der Bundesliga.

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Gelsenkirchen ist schöner als München?

Horst Heldt fährt nicht gerne nach München - sagt er. Ist ja auch viel schöner im Pott, oder? Da spielt man 90 Minuten erbarmungswürdig uninspiriert gegen Hannover 96 und geht am Ende dennoch mit drei Punkten vom Platz. Ob das beim FC Bayern München auch funktionieren kann? Der FC Schalke 04 will beim VfL Wolfsburg ganz genau hingeschaut haben, wie es gelungen ist, den FC Bayern auszutricksen.

Den Königsblauen fehlt jetzt nur noch ein Spielmacher wie Kevin De Bruyne für die tödlichen Pässe, Abwehrspieler wie Naldo, Rodriguez oder Vieirinha, die das Spiel nach Ballverlusten sofort schnell machen können und ein Trainer, der nicht nur weiß, wie das Spiel funktioniert, sondern das seiner Mannschaft auch beibringen kann. Einen Torjäger hätten die Schalker ja in Person von Klaas-Jan Huntelaar - aber der fährt wohl auch nicht so gerne nach München und darf nach seiner bescheuerten Roten Karte im schönen Gelsenkirchen bleiben.

Dortmund hat sein Traum-Duo gefunden

Völlig verkehrte Welt: Borussia Dortmund will "schmutziger" spielen und so Punkte gegen den Abstieg sammeln, während der FC Augsburg derzeit zusammen mit Wolfsburg den schönsten Fußball der Liga spielt und seine Europapokal-Ambitionen unterstreichen will. Wer hätte damit rechnen können?

Beim BVB ruhen jetzt alle Hoffnungen auf dem Mittelfeld-Duo Kevin Kampl und Marco Reus - bei den Frisuren sind die beiden auf jeden Fall schon auf Niveau Champions League. Sollte dann noch etwas Zählbares dabei herausspringen, "Reupl" hätte das Zeug, die Stil-Ikone von Dortmund zu werden. Was will der FCA da noch entgegensetzen? Die lichter werdende Stirn von Halil Altintop? Die Platte von Tobias Werner? Einen Sieg des fußballerisch überlegenen Kollektivs? Doch, das könnte reichen.

Nie war der Kampf gegen den Abstieg hässlicher

In Paderborn treffen die beiden Vereine aufeinander, die sich wünschten, die Winterpause wäre nie zu Ende gegangen: Zum Ende der Hinrunde war der Hamburger SV noch 14. und damit zwei Plätze über dem Strich, der SC Paderborn galt vielen ob seiner mutigen Spielweise und der beachtlichen Punkteausbeute als größte Überraschung der ersten 17 Spieltage.

Nur 90 Spielminuten und zwei Niederlagen später sind beide wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen: Der HSV bewies bei der Heimniederlage gegen Köln einmal mehr, dass das Toreschießen in dieser Saison nicht so seins ist, Paderborn kassierte mit dem 0:5 in Mainz eine der hohen Niederlagen, die viele dem Team vor der Saison prophezeit hatten. Jetzt gibt es also eine Art Finale um den Titel "Abstiegskandidat Nummer eins" - mit dem sich der Verlierer des Spiels bis auf Weiteres schmücken kann.

Was zählt schon ein Sieg gegen den FC Bayern München?

Erfolg haben kann jeder - diesen Erfolg dann zu bestätigen, ist die Kunst. Ganz Fußballdeutschland bejubelt den VfL Wolfsburg für den 4:1-Sieg gegen den FC Bayern - aber eine Niederlage bei Eintracht Frankfurt würde diesen wieder entwerten.

Und zu allem Unglück droht dem VfL größeres Ungemach: Wer wird für Andre Schürrle aus der Mannschaft genommen? Die Reise nach Frankfurt hat der Nationalspieler zwar noch nicht angetreten, aber schon jetzt ist klar, dass er einen Spieler aus der Bayern-Besieger-Elf verdrängen wird. Da könnte die Gefahr bestehen, dass der eine oder andere (Dost, Caligiuri, Perisic wir sehen in eure Richtung) das Spiel in Frankfurt etwas übermotiviert angeht. Dieter Hecking könnte in den kommenden Spielen eher als Moderator denn als Taktikfuchs gefragt sein. Mal sehen, ob er das auch drauf hat.

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