• Niklas Süle ist nun offiziell Spieler bei Borussia Dortmund und hat bereits die ersten Interviews gegeben.
  • Er beschreibt seine Freude, für den BVB spielen zu dürfen und ist bereit, mit dem BVB gemeinsam zum sechsten Mal Meister zu werden.
  • Auch einen Seitenhieb gegen den FC Bayern München ließ sich Süle nicht nehmen.

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Niklas Süle ist noch gar nicht so richtig angekommen bei Borussia Dortmund, da tritt der Zugang schon das erste Mal so auf, wie man es sich von einem sogenannten Führungsspieler erwartet. Selbstbewusst, ambitioniert und unerschrocken erzählte Süle in einem seiner ersten Interviews als BVB-Spieler, der er offiziell seit dem 1. Juli auch ist.

Neben dem 26-Jährigen sind ja auch ein paar andere ziemlich bekannte Spieler zur Borussia gewechselt, Karim Adeyemi, Nico Schlotterbeck oder Salih Özcan. Aber keiner von ihnen ist ein oft erprobter deutscher Nationalspieler, hat so viele Erfolge vorzuweisen wie Süle – und kam vom FC Bayern München nach Dortmund.

Oft genug ging es in den letzten zehn, elf Jahren in die andere Richtung, musste der BVB Stützen seiner Mannschaften nach München ziehen lassen. Fast immer unter großem Getöse und auch ein wenig Streit zwischen beiden Klubs. Nun geht Süle den umgekehrten Weg, kommt überdies noch ohne Ablöse nach Dortmund, ist allein deshalb schon für den BVB so etwas wie der Vorzeige-Transfer des Sommers.

Süles Neustart beim BVB: "Ich kann es kaum erwarten"

Da war es wenig überraschend, dass die Medienabteilung des Klubs keine 24 Stunden nach dem offiziellen Inkrafttreten des Kontrakts wirklich alle Register zog. Süle wurde in den sozialen Medien mit dem Dortmunder Trikot am Leib präsentiert und durfte in einer Videobotschaft ein paar Takte sagen. Das übliche Geplänkel, ohne das es in der heutigen Zeit offenbar nicht mehr geht.

Etwas mehr Tiefgang hatte dann ein erstes größeres Interview des Spielers im "BVB-Mitgliedermagazin". Dort führte der Nationalspieler erst pflichtschuldig die Vorzüge seines neuen Klubs aus und dass es "kein emotionaleres Stadion auf der Welt" gebe als das Westfalenstadion. "Ich kann es gar nicht erwarten, Teil dieses Klubs zu werden." Er brenne regelrecht auf den Neustart in Dortmund nach fünf Jahren bei den Bayern.

"Beim BVB habe ich das Gefühl vermittelt bekommen, dass man von mir erwartet, dass eben Bayern nicht zum elften Mal hintereinander Meister wird, sondern ich zum sechsten Mal, diesmal mit dem BVB. Das reizt mich ungemein", so Süle, der auch den Gerüchten um seinen angeblich wenig steten Lebenswandel entgegentreten will.

"Wenn ich faul gewesen wäre, hätte ich nach so einer schweren Verletzung nie das Champions-League-Finale erreicht", so Süle, der sich im Herbst 2019 seinen zweiten Kreuzbandriss zugezogen hatte und dann ein paar Monate später trotzdem im Finale von Lissabon stand. Leute, die "sowas in die Welt setzen, sehen immer nur den Niklas Süle, der ehrlich zugibt, dass er gerne mal einen Burger isst oder ein Bier trinkt. Ja und? Meinst du, andere Profis machen das nicht? Die reden nur nicht drüber. Ich weiß, was ich kann und wo ich mich noch verbessern kann. Aber fehlenden Willen oder Faulheit lasse ich mir nicht unterstellen!"

Seitenhieb gegen die Bayern

Dass er das vermeintlich warme Nest bei den Bayern verlässt und vom Dominator auf die andere Seite zum Herausforderer wechselt, sei für Süle kein Rückschritt. Vielmehr habe er in München nicht immer jene Wertschätzung erfahren, die wichtig ist für einen Spieler mit seiner Vita.

"In meiner Karriere wurde ich trotz aller sportlichen Erfolge nicht immer so respektiert, wie ich es meiner Meinung nach verdiene", schickte Süle einen eindeutigen Gruß nach München. "In den Gesprächen mit dem BVB wurde mir dieser Respekt sofort und sehr glaubwürdig entgegengebracht. Das hat mich sehr gefreut und bestärkt."

Süle wurde auch eine neue Perspektive aufgezeigt, die ihn vom ersten Tag an in den Stand eines der Führungsspieler und Anführer bei der Borussia hebt. Zuletzt hatte Sportchef Sebastian Kehl schon angedeutet, welche Bedeutung Süle in der Teamhierarchie zukommt und wie er zusammen mit Mats Hummels und Marco Reus unter anderem auch die jungen Spieler anleiten soll – obwohl Süle selbst erst 26 Jahre alt ist.

"Es geht darum zu wissen, wie ich ticke, was ich einer Mannschaft geben kann, mit meiner Qualität als Fußballer und darüber hinaus als Mensch." Das ist die neue Herausforderung, die Süle haben wollte. Die Vorgaben sind für alle Seiten klar, jetzt muss Niklas Süle die hohen Erwartungen aber auch erfüllen und seinen markigen Worten Taten folgen lassen.

Verwendete Quelle:

  • Sport1.de: Süle: "Andere reden nur nicht drüber"
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