- Seit einigen Monaten ist René Maric Co-Trainer beim BVB.
- Aus seinem Traum, selbst Fußballprofi zu werden, wurde nichts - aber er spezialisierte sich auf die Analyse von Spielen.
- Durch seinen Fleiß kam er doch noch zum Profifußball.
Neulich hat sich René Maric wieder in eine Debatte in den sozialen Medien eingeklingt, es ging natürlich um Fußballtaktik. Unter anderem stand die Frage im Raum, ob Borussia Dortmund denn nun in einer 4-Raute-2-Grundordnung spielt.
Maric hätte das eher ausgeschlossen - und wer sollte es besser wissen als er selbst: Seit einigen Monaten ist Maric Co-Trainer beim BVB, in seiner Jobbeschreibung findet sich neben der Vor- und Nachbereitung der Spiele, der Gegneranalyse und dem Entwerfen von Trainingsmodellen auch der Punkt "Ballbesitzspiel".
Seit fünf Jahren ist der 29-Jährige im Team mit
René Maric: Vom Taktik-Blogger zum Profi-Trainer
Das ist alles ziemlich ungewöhnlich für einen Protagonisten aus dem Bundesliga-Betrieb, aber was ist schon gewöhnlich an der Karriere von René Maric?
Der wollte eigentlich Fußballprofi werden, aber der Körper spielte nie so recht mit. Zwei Kreuzbandrisse, ein Becken- und ein Schlüsselbeinbruch beendeten die Karriere, noch ehe sie beginnen konnte. Ein Knochentumor bedrohte sein Leben, da hatte sich der junge Mann längst eine alternative Beschäftigung gesucht: Maric analysierte fast manisch Fußballspiele.
Er gründete die Seite "spielverlagerung.de", sichtete Tausende Spiele, Mannschaften, Spieler. Mehr als 2.000 Texte soll er in wenigen Jahren verfasst haben, dazu war er auch Buchautor.
Mit 23 schrieb er Marco Rose eine Mail. Der war damals Jugendtrainer bei Red Bull Salzbug. Beide tauschten sich über Monate aus, irgendwann fragte Maric ganz frech, ob sie denn in Salzburg noch einen fähigen Analysten gebrauchen könnten. Rose gefiel diese Idee, er holte Maric in sein Trainerteam.
Seitdem kennt Maric' Karriere nur noch eine Richtung: nach oben.
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Salzburg, Gladbach und nun Dortmund
Rose und Maric rückten irgendwann zu Salzburgs Kampfmannschaft auf, wie die Profis in Österreich genannt werden. Dann der Wechsel nach Gladbach, zwei Jahre später landetn die beiden in Dortmund.
Maric mag ein Prototyp der etwas verächtlich "Laptop-Trainer" genannten Generation sein. Aber er hat innerhalb der Szene definitiv schon jetzt einiges bewirkt: Die Annahme, dass nur ein ehemaliger Profi auch ein guter Trainer sein kann, hat auch durch einen wie ihn Schaden genommen. René Maric beweist eindrucksvoll das Gegenteil.
Er hat es über einen dritten oder vierten Bildungsweg doch in den Profi-Fußball geschafft, dank Wissen, Akribie und jeder Menge Fleiß. Werte, die besonders an einem Standort wie Dortmund sehr gut ankommen.
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