Beim FC Bayern werden die internen Probleme immer größer. Vor allem für Carlo Ancelotti wird das Eis dünn. Es droht eine Kabinen-Revolte durch Rädlsführer Arjen Robben. Und jetzt wird auch noch eine Rauswurf-Klausel im Vertrag des Trainers publik.

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Bitte lächeln! Und jetzt alle: Prost! Beim alljährlichen Fototermin im Vorfeld des Oktoberfests gaben sich die Spieler des FC Bayern alle Mühe, fröhlich aus der Lederhose zu blicken.

Für Geburtstagskind Thomas Müller gab es sogar ein Ständchen. Schöne, heile Bayern-Welt. Oder?

Tatsächlich hängt beim FC Bayern der Haussegen weiterhin gewaltig schief. Daran änderte auch der holprige 3:0-Sieg in der Champions League gegen den RSC Anderlecht wenig. Wenn überhaupt gossen einige Szenen noch zusätzlich Öl ins Feuer.

Ärger zwischen Lewandowski und Robben

Als Robert Lewandowski beispielsweise mehrmals den besser postierten Arjen Robben geflissentlich übersah, dürfte auch dem letzten Zuschauer in der Allianz Arena klar geworden sein, dass da nicht unbedingt zwei beste Freunde auf dem Platz stehen.

Wie der "kicker" nun berichtet, täuscht der Eindruck nicht.

Robben soll von Lewandowskis Verhalten überhaupt nicht angetan sein. Der Stürmer hatte kürzlich dem Spiegel ein nicht vom Verein autorisiertes Interview gegeben und darin unter anderem die Transferpolitik des FC Bayern kritisiert.

Bereits während der Sommerpause hatte sich Lewandowski außerdem über die mangelnde Unterstützung seiner Kollegen im Kampf um die Torjägerkanone beschwert. Robben dürfte sich dabei auch angesprochen gefühlt haben.

Dass Lewandowski Robben nun seinerseits auf dem Platz einfach übergeht, bestärkt den Außenstürmer in seinem Unmut wahrscheinlich nur.

Robben und Lewandowski gegen Ancelotti

In einem Punkt sollen sich jedoch sogar die beiden Streithähne einig sein: Sowohl Robben als auch Lewandowski sind unzufrieden mit Trainer Carlo Ancelotti.

Wie der "kicker" schreibt, soll sich Robben schon seit Wochen über Intensität und Niveau des Trainings beschweren.

Und auch mit dem Auftritt der Mannschaft bei Spielen sei Robben alles andere als zufrieden.

Dem Bericht des "kicker" kann man wohl Glauben schenken. Auch, weil Robben nach dem Spiel gegen den RSC Anderlecht bereits ordentlich auf den Tisch gehauen hatte.

"Wir müssen uns hinterfragen und als Mannschaft mehr Ehrgeiz zeigen und die Tore machen wollen", diktierte Robben in die Mikrofone. "Wir sollen uns auf den Fußball konzentrieren, da gibt es genug zu verbessern."

Schon öfter Probleme zwischen Robben und Ancelotti

Es ist nicht das erste Mal, dass Probleme zwischen Robben und Ancelotti in der Öffentlichkeit diskutiert werden.

Bereits im November vergangenen Jahres verweigerte Robben bei einer Auswechslung den Handschlag.

Ancelotti beteuerte damals, es gäbe kein Problem zwischen ihm und dem Spieler.

Ancelotti bleibt still

Angesichts der aktuellen Störfeuer bleibt der Trainer auffällig still. Fragen nach Unzufriedenheit und Kritik wiegelt er ab.

"Ich finde, dass die Kritik zu viel ist. Ich bin es gewohnt, kritisiert zu werden. Aber meiner Meinung nach ist es zu viel. Ich bin nicht von gestern", beschwerte sich der Bayern-Trainer stattdessen bei "Sky".

Die Mannschaft scheint Ancelotti, der einst als großer Kommunikator galt, immer mehr zu entgleiten.

ZDF-Experte Oliver Kahn rät dem Trainer deshalb, "da mal autoritär durchzugreifen". Es gehe nicht, "dass Spieler permanent Ihre Unzufriedenheit zur Schau stellen."

Sollte Ancelotti ein solches Durchgreifen nicht gelingen, könnte seine Zeit bei den Bayern vielleicht sogar schneller vorbei sein als gedacht.

Rauswurf-Klausel bei Ancelotti

Wie der US-Sender "ESPN" unter Berufung auf eine anonyme Quelle aus Ancelottis Umfeld berichtet, hat der FC Bayern seinem Trainer eine Rauswurf-Klausel in den Vertrag geschrieben.

Laut "ESPN" soll es den Bayern damit möglich sein, bei Nicht-Erreichen eines bestimmten Champions-League-Ziels - wahrscheinlich schwebt den Verantwortlichen das Halbfinale vor - den Vertrag des Trainers schon 2018 vorzeitig aufzulösen.

Einen möglichen Nachfolger haben die Bayern ja sicher schon im Blick: Julian Nagelsmann.


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