Der FC Bayern München muss im Champions-League-Rückspiel gegen Manchester City drei Tore aufholen. Unmöglich? Der Blick in die Vergangenheit beweist das Gegenteil.
Der FC Bayern braucht ein Fußball-Wunder! Nach dem 0:3 im Champions-League-Viertelfinalhinspiel gegen Manchester City müssen sie im Rückspiel (Mittwoch, 21:00 Uhr LIVE bei uns im Ticker) mit drei Toren Vorsprung gewinnen, um auch nur die Verlängerung zu erreichen.
"Es ist eine große Aufgabe, das umzudrehen", weiß Trainer
Barcelona gelang die größte Aufholjagd der Champions League
Tatsächlich gab es in der Geschichte der Champions League bereits einige verrückte Rückspiele, die dem FC Bayern Mut machen könnten. Die größte Aufholjagd in diesem Wettbewerb ereignete sich im März 2017, als der FC Barcelona trotz eines Vier-Tore-Rückstands aus dem Hinspiel die nächste Runde erreichte.
Nachdem Paris Saint-Germain das Achtelfinal-Hinspiel überraschend mit 4:0 gewonnen hatte, drehte Barcelona im Rückspiel mit ihren Superstars Lionel Messi und Neymar (die heute für Paris spielen) richtig auf.
Nach Ablauf der 90 Minuten führten sie zwar "nur" mit 4:1, was zum Ausscheiden geführt hätte. In der Nachspielzeit allerdings legten
Werder Bremen als deutsches Vorbild
Dass eine Mannschaft trotz eines Drei-Tore-Rückstandes aus dem Hinspiel die nächste Runde erreicht, geschah in der Geschichte der Champions League beziehungsweise des Vorgänger-Wettbewerbs Europapokal der Landesmeister sogar dreizehnmal.
Einmal bekam sogar ein deutscher Verein dieses Kunststück hin. In der Saison 1988/89 verlor der SV Werder Bremen das Hinspiel der 1. Runde gegen den DDR-Meister BFC Dynamo mit 0:3. Im Rückspiel allerdings legte die Mannschaft des damaligen Trainers Otto Rehhagel ein 5:0 hin.
Zuletzt wurde ein Rückstand von drei Toren im Mai 2019 aufgeholt. Der FC Barcelona hatte das Halbfinal-Hinspiel im eigenen Stadion mit 3:0 gewonnen und sah wie der sichere Finalist aus. Rückblickend lässt sich sagen: Möglicherweise hatten sie sich zu sehr in Sicherheit gewogen.
Im Rückspiel nämlich dominierte der FC Liverpool, ging in der siebten Minute früh in Führung und legte zwischen der 54. und 79. Minute mit drei weiteren Toren nach. Durch das 4:0 gelangte Liverpool in das Finale. Trainer Jürgen Klopp konnte dies selber kaum fassen und sagte danach: "Ich weiß nicht, wie wir das geschafft haben."
Möglicherweise gab dieses Erfolgserlebnis genau den richtigen Impuls: Liverpool gewann schlussendlich die Champions League.
Pep Guardiola gelang bereits mit Bayern eine Aufholjagd
Der FC Bayern holte immerhin schon einmal einen Zwei-Tore-Rückstand auf. In der Saison 2014/15 verloren sie das Viertelfinal-Hinspiel beim portugiesischen Top-Verein FC Porto mit 1:3, legten aber im Rückspiel in der eigenen Arena ein starkes 6:1 hin und zogen dadurch in die nächste Runde ein.
Der Trainer vom FC Bayern war damals Pep Guardiola, der nun als Übungsleiter von Manchester City eine weitere Aufholjagd dieser Art unbedingt verhindern möchte. Der Trainer stellt klar: "Im Rückspiel müssen wir wieder ein gutes Spiel machen und sehr professionell sein, um weiterzukommen."
Auch Mittelfeldspieler Ilkay Gündogan wiegt sich nicht in Sicherheit und sagte gegenüber dem "kicker": "Insbesondere in den letzten Jahren sind viele verrückte Dinge in der Champions League passiert. Es gab etliche Comebacks, mit denen absolut niemand gerechnet hat. Bayern hat vor allem zu Hause die Qualität in der Mannschaft, gegen jeden Gegner mehrere Tore zu erzielen. Das K.o.-Duell ist daher definitiv noch nicht durch."
Die vielen Beispiele aus der Vergangenheit beweisen das.
Verwendete Quellen:
- transfermarkt.at: COMEBACKS NACH HINSPIEL-NIEDERLAGE
- fcbayern.com: Thomas Tuchel: "Eine große Aufgabe, das umzudrehen"
- kicker (31/2023): "Wir dürfen nicht schon ans Finale denken"
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