- Vor drei Monaten wurde Leroy Sané noch von den eigenen Fans ausgepfiffen.
- Seitdem befindet sich der Flügelspieler beim FC Bayern München und der Nationalmannschaft allerdings in einer herausragenden Form.
- Der 25-Jährige erklärt, wie er die schwierige Phase hinter sich gelassen hat.
Seine Fähigkeiten am Ball, sein Torabschluss, seine Passqualität –
Auch in der Nationalmannschaft ist der 25-Jährige auf der linken Flügelposition gesetzt. Seine Bilanz unter Bundestrainer
Für 60 Millionen Euro von Manchester City verpflichtet
Dabei ist es noch gar nicht so lange her, als Sané stark in der Kritik stand. Im Sommer 2020 für eine Ablöse von rund 60 Millionen Euro von Manchester City verpflichtet, wurde er vergangene Saison der öffentlichen Erwartungshaltung vielfach nicht gerecht. Das Formtief zog sich bis in die aktuelle Saison hinein. Der Tiefpunkt: Am 2. Spieltag wurde er beim Heimspiel gegen den 1. FC Köln, bei dem ihm auffällig viele Fehler unterliefen, von den eigenen Fans ausgepfiffen.
Seitdem allerdings ist der ehemalige Schalker kaum noch wiederzuerkennen. Der Offensivspieler verkörpert Spielfreude pur, arbeitet zudem viel für die Mannschaft und schaltet sich in die Defensivarbeit mit ein. Haben ihn die Pfiffe und die Kritik etwa stark gemacht? "Ich bin generell ein Typ, der versucht, sich nicht davon unterkriegen zu lassen, wenn etwas Negatives passiert", sagt Sané auf Nachfrage unserer Redaktion. "Ich versuche, die negative Energie in positive Energie zu entwickeln und mich da wieder herauszuziehen."
Gründe für seinen Formanstieg könnten die Fitness und der Spielrhythmus sein. Die Saison 2019/2020, seine letzte Spielzeit bei Manchester City, hatte er aufgrund eines Kreuzbandrisses fast komplett verpasst. Er hatte also kaum Spielpraxis, als er im vergangenen Jahr nach München wechselte.
Im Oktober 2020 zog er sich auch noch eine Kapselverletzung zu. Seitdem allerdings ist er durchgehend einsatzfähig. "Ich fühle mich körperlich wohl, bin gut im Rhythmus, bin fit und versuche einfach, den Schwung mit in die nächsten Spiele zu nehmen und so weiter zu machen", sagt er.
Nagelsmann bringt die Stärken von Sané zur Geltung
Lesen Sie auch: Julian Nagelsmann: An dieser Schwäche verzweifelt der Bayern-Coach
Ob es einen Schlüsselmoment gab, der mit dem Formanstieg von Sané zusammenhängt?
"Einige haben gesagt, es wäre die Vorlage gegen Hertha gewesen", weiß Sané. Am 3. Spieltag, eine Woche nach dem von Pfiffen begleiteten Spiel gegen Köln, bereitete er ein Tor für Robert Lewandowski vor. "Aber da wurde ich eingewechselt. So sehr hochziehen kann man sich daran eigentlich auch nicht", relativiert er.
Sané verrät: "War nicht zufrieden mit meiner Leistung"
Wichtiger war möglicherweise, dass Sané seine Leistungen selber hinterfragt hat. "Ich wusste, wie mein Stand ist und auch war. Klar, war ich nicht zufrieden mit meiner Leistung in der letzten Saison. Das gebe ich offen zu. Ich wäre blind, wenn ich sagen würde, ich hätte eine gute Saison gespielt", erzählt er ganz offen.
"Ich wollte zeigen, was ich kann", sagt Sané, der sich dabei an seine Leistungen vor der schweren Kreuzbandverletzung orientierte. "Ab irgendeinem Zeitpunkt musste ich einmal wieder zeigen, dass ich Fußball spielen kann."
Mit den Erfolgserlebnissen stieg dann auch das Selbstvertrauen: "Wenn ich ein gutes Spiel gemacht habe, Vorlagen gegeben habe, Tore geschossen habe - daran zieht man sich hoch. Das ist in jeder Sportart so."
Verwendete Quellen:
- Pressekonferenz des FC Bayern München mit Leroy Sané und Julian Nagelsmann vom 21.11.2021
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.