• Joshua Kimmich wurde in den vergangenen Wochen von mehreren Ex-Profis wie Philipp Lahm, Sami Khedira und Markus Babbel kritisiert.
  • Sportvorstand Hasan Salihamidzic, der Technische Direktor Marco Neppe und Mitspieler Leon Goretzka haben sich dazu geäußert.
  • Kimmich selbst ignoriert die Kritik und spricht stattdessen über seine gute Fitness und den Erfolgslauf des FC Bayern.

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Joshua Kimmich musste in den vergangenen Wochen ungewohnt viel Kritik einstecken. "Er muss ein bisschen an der Denkweise arbeiten, einen Tick defensiver denken", sagte der ehemalige Nationalmannschaftskapitän Philipp Lahm. Sami Khedira empfahl: "Er kann sich manchmal noch etwas mehr zurücknehmen, cleverer spielen, manchmal weniger wollen."

Besonders scharf war die Kritik von dem früheren Bayern-Spieler und Ex-Bundesliga-Trainer Markus Babbel, der sogar sagte: "Kimmich turnt überall herum, nur nicht da, wo er spielen sollte." Die Verantwortlichen des FC Bayern und auch Kimmich selbst haben die Kritik lange weitestgehend ignoriert.

Salihamidzic teilt gegen die Kimmich-Kritiker aus

Nun hat sich allerdings Sportvorstand Hasan Salihamidzic geäußert und verteidigt Kimmich im Gespräch mit der "Sport Bild": "Die Jungs, die ihre Meinung sagen, sitzen nicht bei uns in den Besprechungen. Unsere Spieler im Mittelfeld haben Vorgaben, die der Trainer gibt. Wir lassen uns davon nicht beeinflussen. Wir wissen, wie stark Jo ist."

Die Statistik spricht für Kimmich: In der laufenden Spielzeit gelangen ihm in 20 Pflichtspielen drei Tore und fünf Vorlagen. Er spielt ligaweit die meisten Pässe (90 Prozent kommen an) und läuft im Schnitt 12,4 Kilometer pro Spiel – der Bestwert des FC Bayern.

Marco Neppe, der Technische Direktor des FC Bayern, lobt: "Joshua ist ein absoluter Vollprofi, der sich kontinuierlich verbessert, maximal investiert und zu einem der besten Mittelfeld-Spieler der Welt reifte. Auch als Persönlichkeit entwickelte er sich in diesen Jahren ungemein. Er hat seine eigene Meinung und vertritt diese. Jo ist ein Typ und kann unangenehm sein."

Ob sich der 27-Jährige an der Kritik trotzdem gestört hat? Sein guter Freund und Mitspieler Leon Goretzka sagt: "Ob ihn die Worte gestört haben, müsste man ihn fragen. Insgesamt sind wir, was Kritik angeht, inzwischen ziemlich abgehärtet."

Kimmich ist gegenüber den Medien verschlossener

Kimmich machte sich in der Öffentlichkeit zuletzt allerdings eher rar. Stand er sonst oft den Journalisten nach den Spielen in der Mixed-Zone Rede und Antwort, wollte er zuletzt nicht mehr viel sagen. Am Montag nahm er zwar an der obligatorischen Pressekonferenz teil, wurde allerdings nicht nach den kritischen Meinungen der Ex-Profis befragt.

Stattdessen sprach der Mittelfeldspieler über das Geheimnis hinter seiner guten Fitness: "Es gehört viel Arbeit dazu, auch viele Stunden beim Physio und im Kraftraum. Das ist das, wofür man arbeitet, dass man viele Spiele machen kann. Man kommt hier her, um Spaß zu haben, aber natürlich vor allem, um eine gute Grundlage zu haben, um Spiel für Spiel seine Leistung zu bringen."

Kimmich über die Erfolgsserie des FC Bayern: "Wir sind im Flow"

Die zwischenzeitliche Krise hat der FC Bayern offenbar überwunden. Die Gruppenphase der Champions League wurde mit sechs Siegen in sechs Spielen abgeschlossen. In der Bundesliga steht der FC Bayern auf Tabellenplatz 2 und hat lediglich einen Punkt Rückstand auf den 1. FC Union Berlin. Am Samstag genügt beim Auswärtsspiel gegen Hertha BSC bereits ein Punkt, um zumindest für einen Tag wieder die Tabellenführung zu übernehmen.

"Es ist kein Zufall, dass wir im Flow sind", stellt Kimmich klar. "Auch vorher haben die Ergebnisse zwar nicht gepasst, aber es ging in die richtige Richtung. In den letzten Wochen haben wir uns auch mit den richtigen Ergebnissen belohnt. Ich glaube, dass es uns nicht aus der Bahn werfen würde, wenn es mal ein nicht so gutes Ergebnis gibt."

Die Kritik an seiner Spielweise warf ihn schließlich auch nicht aus der Bahn.


Verwendete Quellen:

  • Pressekonferenz des FC Bayern München, 1. November 2022
  • Sport Bild (44/2022): Kimmich wird zum Streitfall
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