Nach der Enttäuschung von Rotterdam zerlegt Joshua Kimmich das eigene Team. Am Freitag hat sein Trainer auf die kritischen Aussagen reagiert.

Mehr News zum FC Bayern München

Schwache Leistung, scharfe Worte, aber viel Gelassenheit: Der FC Bayern bläst nach dem "richtigen Hieb auf die Nase" sofort wieder zum Angriff. Ein Sieg beim SC Freiburg ist Pflicht, sonst droht eine Krise zur Unzeit. Trainer Vincent Kompany weiß um die brenzlige Situation, gibt sich aber bemerkenswert entspannt.

"Wir haben nicht das erste Mal verloren, wir haben aber auch schon viele Spiele in Folge ohne Gegentor gewonnen, deshalb bleibe ich ruhig", sagte der 38-Jährige vor dem Bundesliga-Spiel am Samstag (15:30 Uhr/Sky): "Wir haben uns gewünscht, dass wir so schnell wieder spielen können. Hoffentlich kommt die Antwort auf dem Platz."

Kimmich findet nach Champions-League-Pleite deutliche Worte

Die fordert auch Joshua Kimmich. Der Mittelfeldregisseur wählte unmittelbar nach dem 0:3 in Rotterdam sehr kritische Worte. Man müsse sich "eingestehen, dass wir momentan kein Topteam in Europa sind. Wir sind zu weit weg, zu fragil, nicht reif und abgezockt genug." Dennoch blickt auch Kimmich positiv auf die kommenden Aufgaben.

Es mache "Mut, dass die Gruppe zusammen hält und wie wir nach der Barca-Niederlage reagiert haben. Da haben wir zehn Spiele in Folge gewonnen. Das muss auch jetzt das Ziel sein." Kompany sagte, dass "die ganze Saison eine Reaktion sein muss" und "man in den entscheidenden Momenten da sein muss, wenn man Titel gewinnen möchte".

Zwar geht es in Freiburg gegen den den heimstarken Tabellenachten nicht direkt um einen Titel, aber unter anderem darum, so Kompany, das Gefühl, "dass wir diese Saison ganz oft gewonnen haben", aufrechtzuerhalten. "Das wollen wir weiter durchziehen, daran arbeiten wir. Wir wissen, wo wir hingehen wollen."

Kompany muss vorerst ohne Davies auskommen

Verzichten muss Kompany auf seinem weiteren Weg zunächst auf die Außenverteidiger Alphonso Davies und Konrad Laimer. Der Kanadier hatte in Rotterdam einen Muskelfaserriss erlitten und fällt "vorerst" aus. Laimer fehlt wegen einer Gelbsperre. Auf die Wahl der Ersatzspieler wollte sich Kompany noch nicht festlegen, es gebe aber "Möglichkeiten, diese zu ersetzen, entweder eins zu eins, oder kreativ."

Vincent Kompany und Joshua Kimmich
Bayern-Trainer Vincent Kompany (l.) lässt sich nicht aus der Ruhe bringen – auch nicht von der deutlichen Kritik seines Führungsspielers Joshua Kimmich. © IMAGO/Frank Hoermann/SVEN SIMON

Wie auch immer die Lösung aussehen mag, es muss ein Sieg her, um den Verfolger Bayer Leverkusen auf Distanz zu halten und nicht weiter in die Negativspirale zu rutschen. Denn das direkte Duell gegen den Meister am 15. Februar liegt denkbar ungünstig zwischen den beiden Playoff-Spielen der Champions League, die für den Rekordmeister am letzten Spieltag der Ligaphase wohl nur noch theoretisch zu verhindern sind. Ganz im Gegensatz zu den Leverkusenern, die sich in der Königsklasse aller Wahrscheinlichkeit nach über zwei freie Woche freuen dürfen.

Das Freiburg-Spiel ist somit der Start in wegweisende Wochen für Kompany und sein Team, der Trainer freut sich auch deshalb über den "großen Konkurrenzkampf auf allen Positionen". Er könne sich "nicht vorstellen, dass wir nicht jeden Spieler brauchen", sagte der Belgier mit Blick auf seinen Kader, dem in Kürze auch wieder die genesenen João Palhinha und Sacha Boey angehören werden. (sid/bearbeitet von ms)

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.

Teaserbild: © IMAGO/Frank Hoermann/SVEN SIMON