Auch ohne die Top-Scorer Plea und Thurum kommt Gladbach zu einem lockeren 3:0 gegen Wolfsburg. Das Toreschießen übernehmen Hofmann und Stindl. Nun drückt die Borussia dem rheinischen Rivalen Köln die Daumen, damit es mit der Champions League noch klappt.

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Borussia Mönchengladbach hat trotz Verletzungssorgen Bayer Leverkusen im rheinischen Duell um die Champions League unter Druck gesetzt. Mit 3:0 (2:0) gewann das Team von Trainer Marco Rose am Dienstag ungefährdet und völlig verdient gegen den enttäuschenden VfL Wolfsburg. Doppeltorschütze Jonas Hofmann (10. Minute/30.) und Lars Stindl (65.) trafen am drittletzten Spieltag für die Borussia, die mit nun 59 Punkten zumindest für eine Nacht wieder auf Rang vier sprangen. Leverkusen (57) spielt am Mittwoch im Derby gegen den 1. FC Köln.

Ohne die verletzten Top-Scorer Alassane Plea und Marcus Thuram verpassten es die Gladbacher vor allem nach der Pause, auch das Torverhältnis (nun +23) im Vergleich zu Leverkusen (+16) weiter zu verbessern. Die um die Europa-League-kämpfenden Wolfsburger bleiben mit 46 Zählern auf Rang sechs. Mit einem Sieg in Augsburg könnte der Siebte Hoffenheim am Mittwoch aber nach Punkten aufschließen.

Fast ein Klassenunterschied

Trotz der Verletzungsprobleme der Borussia war es am Dienstag fast ein Klassen-Unterschied zwischen den beiden Europapokal-Aspiranten. Neben Plea und Thuram fehlen den Borussen aktuell fünf weitere Spieler, darunter der seit Wochen verletzte Abräumer Denis Zakaria. "Wenn Schlüsselspieler fehlen, sind bei Vereinen wie Borussia Mönchengladbach auch mal Grenzen erreicht", sagte Rose bei Sky.

In seiner Not verhalf der Gladbach-Coach Ibrahima Traoré zu seinem Startelf-Debüt in dieser Saison. Der 32 Jahre alte Offensivspieler spielte unter Rose bislang kaum eine Rolle und kam bei vier Saison-Einsätzen zuvor auf gerade einmal zusammen 30 Minuten. "Heute ist der Tag da, an dem wir ihn brauchen", sagte Rose und kündigte an: "Die Jungs heute werden alles geben für unser Ziel."

Auch wenn Traoré, der kurz vor der Halbzeit eine weitere Riesen-Chance knapp vergab, insgesamt unglücklich und ohne Bindung zum restlichen Team agierte, war Gladbach spielerisch und taktisch klar besser. Von Beginn an machte Gladbach klar, dass es zum dritten Mal in die Champions League will. Die Gäste, die zuvor drei Mal in Serie auswärts gewonnen hatten, waren auch in punkto Einsatzwillen unterlegen. Der Tabellensechste, der keine Champions-League-Chance mehr hat, war angesichts von vier Punkten Vorsprung vor dem 31. Spieltag auf einen nicht mehr zur Europa League berechtigenden Platz nicht so sehr zum Siegen verdammt wie die Borussia.

Geniestreich von Breel Embolo

Eine Geniestreich von Breel Embolo brachte auch früh Ruhe ins Gladbacher Spiel nach den beiden unglücklichen Niederlagen zuvor in Freiburg (0:1) und beim FC Bayern (1:2), die Bayer Leverkusen am Wochenende wieder vorbeiziehen ließen. Mit einer feinen Einzelleistung narrte der Schweizer die Wolfsburger Abwehr und legte überlegt auf Hofmann ab, der keine Mühe mit dem 1:0 hatte. Fortan hatte die Elf vom Niederrhein das Team des VW-Konzerns klar im Griff. Erneut war es Hofmann, der eine Kopfball-Ablage von Weltmeister Matthias Ginter zu seinem vierten Saisontor einschob.

Zur Pause veränderte Gäste-Coach Oliver Glasner, der in der vergangenen Saison noch in Österreich mit Linz Vize-Meister hinter Salzburg mit dem jetzigen Gladbach-Coach Rose geworden war, sein Team überraschend nicht. In Renato Steffen blieb der nach Wout Weghorst torgefährlichste Wolfsburger der Rückserie Linksverteidiger und der gelb-rot-gefährdete Marin Pongracic auf dem Feld. Allerdings gingen die Niedersachsen nun mehr Risiko, was Gladbach noch mehr Räume nach vorne ermöglichte. Hofmann hätte bereits in der 56. Minute mit seinem dritten Treffer alles klar machen können, verzog aber freistehend. Rest-Zweifel am Sieg beseitigte schließlich Stindl mit seinem siebten Saisontor. (dpa/fra)

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