Vor Borussia Dortmunds spannendem 3:2-Sieg über Fortuna Düsseldorf sorgten Plakate in der Dortmunder Innenstadt für Verwirrung. Von ihnen prangten das Logo des Titel-Kandidaten und Zitate von BVB-Stars. Es ging um eine Botschaft gegen Rechtsextreme. Der Verein aber wusste nichts davon.

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"Lieber Schalkesieg als Nazikiez" - vor dem Spiel von Borussia Dortmund gegen Fortuna Düsseldorf sorgten ungewöhnliche Plakate mit klaren Bekenntnissen gegen Nazis für Rätselraten.

Die Poster mit dem BVB-Logo waren an mehreren Stellen in der Dortmunder City zu sehen und beruhten dem Anschein nach auf einer Zusammenarbeit des Fußball-Bundesligisten mit dem Bundesfamilienministerium sowie der Initiative Exit, die Aussteiger aus der rechtsextremen Szene berät.

Plakate illegal angebracht

Frauke Bank, Leiterin der Unternehmenskommunikation der Firma Wall GmbH aus Berlin, sprach gegenüber den "Ruhr-Nachrichten" von einer "illegalen Aktion". Die Wall GmbH ist nicht nur in Dortmund für das Auftstellen von Werbevitrinen zuständig, in denen Plakate angebracht werden.

Bank folgert, Unbekannte müssten die Vitrinen unerlaubterweise geöffnet und die Plakate darin angebracht haben. Die Plakate waren aber auch an dafür vorgesehenen Wänden aufgeklebt worden.

BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke dementierte eine Beteiligung des Vereins: "Ich habe gehört, dass es diese Fake-Plakate gibt. Wir haben nichts damit zu tun. Ob wir uns dagegen wehren können, weiß ich nicht."

Aussagen von Götz, Reus und Favre

Auf den Plakaten waren polarisierende Aussagen von BVB-Profis, ehemaligen Spielern und Trainer Lucien Favre zu lesen, wie "Lieber die Meisterschaft an Bayern verlieren als Dorstfeld an die Nazis" (Mario Götze), "Lieber Schalkesieg als Nazikiez" (Marco Reus), "Dauerkarten für Naziaussteiger" (Lucien Favre) oder "Lieber Ersatzbank als Rechtsaußen" (Lukasz Piszczek).

Auf die schnelle und große Resonanz im Internet reagierte der BVB umgehend via Twitter: "Borussia Dortmund steht für den Kampf gegen Rassismus und distanziert sich klar von jeglicher Form von Diskriminierung. Der BVB ist aber nicht Urheber der sich zurzeit im Umlauf befindlichen Plakate." Eine ähnliche Erklärung gab es von der Organisation Exit.

Der BVB verspricht Aufklärung

"Wir werden es sicher aufklären. Aber das ist heute nicht der richtige Tag dafür", kommentierte BVB-Mediendirektor Sascha Fligge nach der Partie. (dpa/hau)

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