Laura Freigang steht mit Eintracht Frankfurt an der Spitze der deutschen Bundesliga. Ihre Vertragsverlängerung bis 2027 ist auch die logische Konsequenz aus Freigangs starker Entwicklung. Das war nicht immer absehbar, denn zeitweise fand Freigang Deutschland sogar langweilig.

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Laura Freigang gehört zu den bekanntesten deutschen Fußballspielerinnen und will den deutschen Fußball der Frauen in Deutschland auch nachhaltig mitprägen. "Es braucht Identifikationsfiguren. Als eine solche nehme ich mich mittlerweile wahr. Ich merke, dass ich einen gewissen positiven Einfluss habe, den ich nutzen möchte", sagte die 26-Jährige im Interview mit dem "kicker".

"Deswegen finde ich es schön und wichtig, wenn wichtige Spielerinnen wie Lena Oberdorf, die sicher zu jedem anderen Verein auf der Welt hätte wechseln können, sich für einen Bundesliga-Verein entscheiden", erklärte Freigang und betonte: "Wir brauchen eine attraktive Bundesliga."

Ihre Vertragsverlängerung bei Tabellenführer Eintracht Frankfurt war deshalb für Freigang auch so etwas wie eine logische Konsequenz. Für die Zukunft wolle sie "nichts ausschließen", aber zu diesem Zeitpunkt habe sie "weder den Drang noch den Willen verspürt", ins Ausland zu gehen: "Außerdem wollte ich einfach hierbleiben. Das war eine aktive Entscheidung für die Bundesliga, für Eintracht Frankfurt." Sie wolle den Frauenfußball hierzulande mitgestalten, erklärte Freigang: "Das geht schwieriger, wenn man im Ausland ist."

Laura Freigang fand Deutschland "langweilig"

Dass Freigang eins der prägenden Gesichter der deutschen Bundesliga werden könnte, hatte sich allerdings nicht immer abgezeichnet. Von 2016 bis 2018 spielte Freigang in den USA am College bei den Penn State Nittany Lions - auch, weil sie es in Deutschland vorher "mal ein bisschen langweilig" fand.

Doch nach ihrer Rückkehr nach Deutschland wusste Freigang ihre Heimat plötzlich anders zu schätzen. "Und jetzt bin ich irgendwie doch ein 'Heimscheißer' geworden", erzählt Freigang. "Ich dachte immer, ich wäre jemand, der überall nach Abenteuern sucht. Stattdessen bin ich heute sehr glücklich damit, dass ich so zufrieden sein kann. Zufriedenheit im Leistungssport ist eine seltene, fast schon verpönte Sache. Aber eigentlich ist sie ja etwas Schönes und Erstrebenswertes." Die zwei Jahre USA seien vor allem "viel Persönlichkeitsentwicklung" gewesen.

Freigang will Titel gewinnen

Bei der Eintracht wolle sie nun "eine Entwicklung mitprägen und einen Titel gewinnen". Derzeit führt Frankfurt die Tabelle vor den punktgleichen Konkurrenten München und Bayer Leverkusen (alle 29) sowie dem VfL Wolfsburg (28) an. Die Liga geht am Wochenende weiter.

Über die Meisterschaft will Freigang nach zwölf Spieltagen aber noch nicht nachdenken: "Wir sind uns der Möglichkeit bewusst. Das eine oder andere Mal fällt das Wort auch und man träumt mal für ein, zwei Minütchen", erklärt sie. Die Tabellensituation sei jedoch "eine Momentaufnahme".

Doch auch diese weiß Freigang zu schätzen: "Am Saisonende wäre ein Titel das Schönste überhaupt. Denke ich zumindest, ich habe ja noch keinen gewonnen. Aber die Wochen dazwischen sollte man genießen. Wozu macht man das alles sonst?"

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