Drei Spiele, zwei Niederlagen, Platz 23: Ist Kompanys Hochrisiko-Fußball auch auf internationalem Topniveau tauglich für Großes? Ex-Bayern-Coach Flick legt mit Barça die Mängel offen. Sportvorstand Max Eberl gibt verbal das Schutzschild für Trainer und Team.
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"Wir sind der FC Bayern! Wir stehen auch nach Niederlagen zusammen. Diese Mannschaft hat noch viel vor", sagte Vorstandsboss Jan-Christian Dreesen trotzig in seiner nächtlichen Bankettrede. An den Tischen wurde diskutiert. Ist
"Knallhart bestraft", fühlten sich
Ziel für Bayern bleibt der direkte Achtelfinaleinzug
Erstmal muss das Achtelfinale erreicht werden. In den kommenden Heimspielen gegen Benfica Lissabon und Paris St. Germain haben die wankenden Münchner plötzlich richtig Druck. "Ich mache mir keine Sorgen", wiegelte Sportvorstand Max Eberl ab. "Das ist der neue Modus. Der entscheidet sich erst am achten Spieltag, nicht am dritten."
Kimmich klang schon etwas skeptischer: "Wir müssen alle (fünf) Spiele gewinnen." Das Ziel bleibe ein Platz unter den ersten Acht, sagte Dreesen zum typischen Bayern-Anspruch. Ansonsten - auf den niederen Rängen von neun bis 24 - droht eine Extra-K.o.-Runde.
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Eberl blafft Reporter an: "Mach einen Trainerschein"
Als ein Reporter in der Interviewzone des Olympiastadions hartnäckig die Risikofaktoren Dayot Upamecano und Minjae Kim thematisieren wollte, blaffte der 51-jährige Eberl zurück: "Mach einen Trainerschein. Das ist so billig, wenn wir Gegentore bekommen, das auf die Defensive zu schieben. Und wenn der
Auch Bayern-Chef Dreesen beschwor nachts im Teamhotel den Zusammenhalt. Er erlaubte sich aber auch einen dezenten Hinweis an Chefcoach Kompany, der am Vorstandstisch aufmerksam zuhörte: "Vincent und sein Team werden die richtigen Schlüsse ziehen."
Werden sie? Kompany hatte zuvor von einem "harten Resultat" gesprochen. Er wolle "keine Ausreden suchen", sondern vielmehr "schnell lernen", damit am Sonntag in der Bundesliga beim sieglosen Tabellenletzten VfL Bochum wieder ein FC Bayern mit einer Top-Performance zu sehen sei. Für ihn war die Barça-Nacht kein Crash seines Fußball-Systems, sondern mehr ein Problem der praktischen Umsetzung. "Barcelona war in den Schlüsselmomenten effektiver und gut." Er will standhaft bleiben: "Du suchst in deinem Weg den Erfolg."
Kann das ohne Sicherheitsanpassungen gelingen? Die Spieler ziehen weiter mit. "Es gibt keinen Grund zur Panik", beruhigte Harry Kane, dessen Neuner-Duell mit seinem Münchner Vorgänger Robert Lewandowski nach Toren 1:1 ausging. "Alternativlos ist es nicht", sagte Kimmich zum Kompany-Style. "Aber wir sind von der Spielweise sehr, sehr überzeugt." Problem: Weltklasse-Gegenspieler decken Schwächen schonungslos offen.
Flick genießt - ohne "Genugtuung"
Das überwiegend junge, hoch veranlagte Barça-Ensemble wirkt in seinem ähnlich mutigen Flick-Stil deutlich weiter und gefestigter. Und das 2:8-Trauma, das Flick seinem neuen FCB beim Finalturnier 2020 in Lissabon mit Bayern verpasste, tilgte er nun als Barcelona-Coach.
Der große Sieg tat Flick nach seinem Scheitern als Bundestrainer sichtlich gut, auch wegen dessen Strahlkraft in die Heimat. Aber der 59-Jährige mochte "überhaupt nicht von Genugtuung" reden. Er blicke nach vorne und nicht zurück. "Ich habe mit Barça ein neues Kapitel aufgeschlagen in meinem Leben. Ich mag den Verein. Ich genieße das auch."
Kompany gratulierte seinem Vor-Vor-Vorgänger nach dem Abpfiff am Spielfeldrand. Und auch Dreesen erwähnte den Ex-Coach bei der Rede im Teamhotel: "Auch wenn es schmerzt, muss man sagen: Hansi Flick, Gratulation!" Glückwunsch Vincent, hätte er lieber gesagt. (Klaus Bergmann, dpa/bearbeitet von lh)
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