Österreich beendet die schwere EM-Gruppe überraschend auf dem ersten Platz. Für TV-Experte Lothar Matthäus gehört die ÖFB-Auswahl damit nun zu den Titelfavoriten.

Mehr News zur Fußball-EM

Nicht mehr nur ein Geheimtipp: Für Lothar Matthäus zählt Österreich bei der Fußball-EM mittlerweile zu den Favoriten auf den Turniersieg. "Nach der heutigen Leistung auf jeden Fall", sagte der deutsche Rekordnationalspieler im EM-Studio von RTL nach dem Sieg der Österreicher im abschließenden Vorrundenspiel gegen die Niederlande (3:2) in Berlin.

Für Matthäus war es das bislang beste Spiel der EM

Das Team von Nationaltrainer Ralf Rangnick habe "wunderbaren Fußball gespielt" und "70 Minuten das Spiel voll im Griff gehabt", erklärte Matthäus: "Insgesamt geht der Sieg für Österreich vollkommen in Ordnung." Für ihn war das Duell der beiden deutschen Nachbarländer bisher zudem das beste Spiel der EM, "weil es hin und hergegangen ist und verschiedene Systeme auf dem Platz gespielt wurden".

Da Frankreich parallel gegen Polen nicht über ein 1:1 hinauskam, sicherten sich die Österreicher in Gruppe D noch sensationell Platz eins.

Vor dem Achtelfinale am 2. Juli hat das ÖFB-Team nun fast eine Woche Zeit für die Vorbereitung. Im Stadion von RB Leipzig, Rangnicks ehemaliger Wirkungsstätte als Trainer und Sportdirektor, geht es dann gegen den Zweiten aus Gruppe F: Tschechien, Georgien oder die Türkei.

"Was mich heute am meisten beeindruckt hat, waren die Reaktionen meiner Mannschaft auf die jeweiligen Ausgleichstreffer."

ÖFB-Trainer Ralf Rangnick nach dem Sieg gegen die Niederlande

Rangnick selbst war nach dem Gruppensieg völlig überwältigt: "Wir sind ins Turnier gestartet mit einem 0:1 durch ein sehr unglückliches Eigentor gegen Frankreich", sagte der 65-Jährige nach dem mitreißenden Auftritt seiner ÖFB-Auswahl. "Dann am Ende tatsächlich noch Gruppensieger zu werden, ist dann schon auch unglaublich."

Gegen die Niederlande musste Rangnicks Mannschaft zweimal den Ausgleich hinnehmen, setzte sich am Ende aber durch. "Was mich heute am meisten beeindruckt hat, waren die Reaktionen meiner Mannschaft auf die jeweiligen Ausgleichstreffer", sagte Rangnick.

ÖFB-Team bekommt nach Gruppensieg etwas Pause

Ralf Rangnick
ÖFB-Trainer Ralf Rangnick hatte am Dienstag allen Grund zur Freude. © IMAGO/Matt West/Shutterstock

Vom Geheim- zum Turnierfavoriten wollte sich Rangnick – anders als TV-Experte Matthäus – nach den imposanten Ergebnissen aber nicht erklären lassen. "Das hat ja überhaupt keine Auswirkungen auf unsere Spiele", sagte der österreichische Trainer.

Am Mittwoch steht nach Ansage des verletzten Kapitäns David Alaba aber erst einmal hauptsächlich Regeneration an. "Mein Non-playing-Captain hat vorhin schon der Mannschaft gesagt, morgen ist kein Training. Okay, dann brauche ich mir darüber jetzt auch keinen großen Kopf mehr zu machen", sagte Rangnick. Dazu kommen am Abend die Familien des Teams ins Hotel. (sid/dpa/ms)

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.