Das Jahr 2018 steht nicht gerade für den sportlichen Höhenflug des Mesut Özil. Nach dem Debakel bei der WM und dem anschließenden Rücktritt aus der Nationalmannschaft droht dem 30-Jährigen das Aus bei Arsenal London. Ein Grund, der dahinter stecken könnte, klingt abenteuerlich.
Überspitzt könnte man sagen, für
Emery nominiert Özil nicht mehr
Als "Krönung" steht Özil nun auch beim FC Arsenal London auf dem Abstellgleis. Sein Trainer Unai Emery verzichtete bei der Nominierung des Kaders bereits drei Mal nacheinander auf seinen früheren Kapitän.
In der laufenden Saison kommt Özil bislang auf zwölf Einsätze in Premier League und Europa League, dabei erzielte er vier Tore, gab eine Vorlage.
Zuletzt gehörte Özil dem Aufgebot am 25. November 2018 in Bournemouth an. Damals aber schmorte der frühere Star Real Madrids 90 Minuten lang auf der Bank und konnte zum 2:1-Erfolg nichts beitragen.
Unai Emery war kurz angebunden, als man ihn jüngst zu Özil befragt hatte. Der Arsenal-Trainer hatte spürbar keine Lust, Fragen zum Spieler zu beantworten.
"Er hat Rückenschmerzen", sagte Emery lediglich nach dem starken 4:2-Sieg seines Teams am vergangenen Sonntag gegen Tottenham Hotspur, bei dem der deutsche Ex-Nationalspieler erneut im Arsenal-Kader gefehlt hatte.
Obwohl Özil also unter Rückenproblemen leiden soll, taucht er in der gewissenhaft geführten Liste der verletzten Spielern auf der Homepage der Gunners nicht auf.
Wann er sich die Rückenschmerzen zugezogen habe? "Ich weiß nicht", so Emery. Ob Özil das Spiel im Stadion verfolgt habe? - "Ich weiß nicht."
Was man mittlerweile aber weiß: Özil spielte auch beim 2:2 gegen Manchester United am Mittwoch in den Planungen des Trainers keine Rolle.
"Fortnite" soll schuld sein
Zur Ursache der von Emery erwähnten Rückenprobleme kursiert mittlerweile ein absurd anmutendes Gerücht. Übermäßiges Zocken an der Spielkonsole soll Özils Einsatzfähigkeit beeinträchtigen und die Rückenprobleme verursacht haben.
Ein Arsenal-Blogger, der sich "Le Grove" nennt, veröffentlichte auf Twitter eine übermenschlich anmutende Spielbilanz zum Videospiel-Kracher "Fortnite", vom dem Özil ein großer Fan ist. Diese Leidenschaft teilt der Fußballer mit Millionen Zockern weltweit.
Özils "Fortnite"-Bilanz nötigt Respekt ab
Die Bilanzen der Spieler sind öffentlich einsehbar. Jene, die auf Özils Account verweist, legt nahe, der einstige Schalker habe 5.221 Matches gespielt.
Diese Zahl ist mit Vorsicht zu genießen, denn theoretisch können auch Özils Freunde über die Spielkonsole seinen "Fortnite"-Zugang benutzt haben.
Eine Partie des Kult-Spiels, um das weltweit ein extremer Hype entstanden ist, dauert durchschnittlich 20 Minuten. Insofern hätte Özil 104.420 Minuten, 1.740 Stunden oder 72 Tage lang "Fortnite" gezockt.
Özils Rückenschmerzen, so heißt es nun, könnten das Resultat langen Sitzens vor der Spielkonsole sein.
Zumindest diesen theoretischen Verdacht bestätigt Sport-Wissenschaftler Dr. Ingo Froböse auf Nachfrage der "Bild"-Zeitung: "Ein Leistungssportler spürt die Folgen stundenlanger Inaktivität viel schneller als ein Nicht-Sportler. Das liegt daran, dass die körperlichen Strukturen hoch spezifisch trainiert und ausgebildet sind."
Özil bald schon in der Serie A?
Losgelöst von dem seltsamen "Fortnite"-Gerücht spekulieren britische Medien schon über einen vorzeitigen Abschied nach Italien.
Laut dem Boulevardblatt "The Sun" zeigt Inter Mailand Interesse an Özil, der seinen Vertrag in London Anfang des Jahres bis Juni 2021 verlängert hatte.
"Wenn man sich den Teamgeist gegen die Spurs anschaut, dann können sie gut ohne ihn weitermachen", schrieb die Zeitung. Ein Wechsel im Winter sei jedoch kein Thema.
Der ITV-Moderator und Arsenal-Promi-Fan Piers Morgan monierte, Özil habe "mehr Krankschreibungen als sonst irgendjemand in der Geschichte der Krankschreibungen".
Doch angesichts der wenig überzeugenden Antworten von Emery fühlen sich die Özil-Skeptiker in ihrer These bestätigt, sein Verhältnis zum Trainer sei stark angeknackst.
Nach dem Derbysieg gegen Tottenham hatte Özil seinen Mannschaftskollegen noch auf Twitter gratuliert. "Was für ein Auftritt der jungen (Spieler) heute", schrieb er, "die Zukunft sieht rosig aus." Ob Özil in dieser Zukunft noch eine Rolle spielt, ist momentan völlig offen.
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