- Das DFB-Team ist mit einem 3:0-Sieg über Island in die WM-Qualifikation gestartet.
- Der Bundestrainer ist zufrieden und lobt vor allem das Mittelfeld.
- Auch zu Thomas Müller und der T-Shirt-Aktion seiner Spieler äußert sich Jogi Löw.
Herr Löw, wie fällt Ihr Fazit nach dem geglückten Start in die WM-Qualifikation aus?
Sie hatten im Vorfeld vom Mittelfeld als Herzstück gesprochen. Wie bewerten Sie den Auftritt von
Das Mittelfeld war sicherlich sehr gut unterwegs. Alle drei waren extrem ballsicher und immer anspielbar. Sie haben die Angriffe initiiert, die es in der Enge des Mittelfelds gab. Das war ein Pfund und ein Gewicht für uns. Die Überlegung mit Kimmich muss man sehen. Es gibt verschiedene Konstellationen.
Die Mannschaft hat sich vor dem Anpfiff mit der Aufschrift "Human Rights" (Menschenrechte) präsentiert. Damit zielte sie auch auf die Arbeitsbedingungen im WM-Gastgeberland Katar ab. Wussten Sie vorab davon, haben Sie es womöglich angeregt?
Ich wusste davon. Angeregt habe ich es nicht. Die Spieler haben es am Spieltag noch größtenteils selber auf die Trikots gezeichnet und geschrieben. Es sollte einfach auch mal ein erstes Zeichen von der Mannschaft sein, dass wir für Menschenrechte, egal wo auf der Welt, einstehen, dass das unsere Werte sind. Von daher war es ein sehr, sehr gutes und ein wichtiges Zeichen.
Es gab vor dem Spiel keine guten Nachrichten mit dem Corona-Fall von Jonas Hofmann und dazu
Das nicht, weil die Sinne absolut geschärft sind bei uns vom ersten Tag an. Schon im Vorfeld sind die Spieler ständig aufgeklärt worden. Wir verhalten uns so diszipliniert, wie es geht, mit Masken in den Sitzungen, überall im Hotel, mit Handschuhen beim Essen. Am Morgen war es logischerweise erstmal hektisch, als die Nachricht kam.
Wie ging es dann weiter?
Das hat den ganzen Tagesplan durcheinandergebracht. Jede Sitzung wurde abgesagt, alle Spieler mussten auf den Zimmern bleiben. Wir mussten auf Antworten vom Gesundheitsamt warten. Am Nachmittag, als alle Testungen durch waren und alles negativ war, waren wir erst einmal beruhigt. Dann konnten wir zum Wichtigen kommen. Wir wissen, dass immer etwas passieren kann. Man muss sich damit abfinden. Wir hoffen, dass es uns nicht mehr passiert, wenn wir jetzt länger in der Blase sind. Am Anfang kann es sein, wenn die Spieler aus allen unterschiedlichen Regionen kommen, dass etwas mit hereingebracht wird.
Sie haben das Mittelfeld gelobt. Muss jetzt sogar
Die zweite Frage habe ich schon mehrfach beantwortet. Die wird sicherlich noch später beantwortet werden, wenn es so weit ist bei der endgültigen Nominierung des EM-Kaders. Und Toni Kroos: Warum sollte der um seinen Platz fürchten müssen? Das ist ein Weltklassespieler, der unsere Mannschaft natürlich auch prägt. Man sieht ja, wie schnell irgendwelche Spieler ausfallen können durch Verletzungen und so weiter. Von daher bin ich natürlich wahnsinnig froh, wenn im Mai zur Nominierung alle gesund und fit sind. Bei einem Turnier brauchen wir sowieso mehr als nur elf Spieler.
Nachdem Halstenberg durch die Quarantäne abreisen musste, hatten Sie hinten links noch einen Ausfall mehr. So kam dort Emre Can zum Einsatz. Wie wichtig ist es, so vielseitige Spieler zu haben?
Das ist ganz wichtig. Ich wusste, dass Emre ein Spieler ist, der die Abläufe kennt, der eine gewisse Routine mitbringt, der körperliche Präsenz hat in den Zweikämpfen. Das war wichtig. Philipp Max hat mittlerweile auch einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Heute waren mir die Erfahrung, die Körperlichkeit und die Lautstärke vom Emre wichtiger. Dass mit Robin Gosens und Marcel Halstenberg zwei links ausgefallen sind, war schade. © dpa
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