Die Entscheidung ist gefallen: Manuel Neuer wird bei der Europameisterschaft im Sommer im Tor der deutschen Nationalmannschaft stehen. Für die kommenden Testspiele muss der Bayern-Star aber passen.

Mehr News zum Thema Fußball

Bitterer Rückschlag für Manuel Neuer: Wie der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Mittwochnachmittag bekanntgab, hat sich der Torwart in der Trainingseinheit am Vormittag verletzt. Demnach zog sich der 37-Jährige einen Muskelfaserriss im linken Adduktor zu.

Nach Verletzung im Training: Neuer reist vorzeitig ab

Neuer ist bereits abgereist und fällt auch für die beiden Testspiele gegen Frankreich (23. März) und die Niederlande (26. März) aus.

Die Verletzung kommt für Neuer, der nach seinem Unterschenkelbruch zuletzt wieder zu alter Stärke zurückgefunden hatte, zur Unzeit. Denn nur wenige Stunden vor Bekanntwerden von Neuers Ausfall war verkündet worden, dass der 37-Jährige bei der Heim-EM im Tor der deutschen Nationalmannschaft stehen wird.

Bundestrainer Julian Nagelsmann hatte sich nach dpa- und SID-Informationen knapp drei Monate vor dem Eröffnungsspiel in München gegen Schottland für den nach einer langen Verletzungspause in den DFB-Kader zurückgekehrten Torwart des FC Bayern entschieden.

Offizielle Bestätigung zur Torwart-Entscheidung steht noch aus

Marc-André ter Stegen vom FC Barcelona bleibt bei einem großen Turnier einmal mehr nur die Rolle als Nummer zwei, wie zuvor auch das Online-Portal "Sportbuzzer" berichtete. Eine offizielle Bestätigung des DFB gab es am Mittwoch zunächst nicht.

Nagelsmann hatte aber bei der Kaderbekanntgabe in der vergangenen Woche angekündigt, am Montag und Dienstag mit den eingeladenen Akteuren über ihre künftigen Rollen sprechen zu wollen.

Ter Stegen bleibt erneut nur die Rolle der Nummer zwei

Der 37-jährige Neuer und der sechs Jahre jüngere ter Stegen sind seit zwölf Jahren Konkurrenten in der DFB-Auswahl. Beide zählen seit Jahren zu den weltbesten Torhütern. Nach dem schweren Beinbruch von DFB-Stammkeeper Neuer bei einem Skiunfall im Anschluss an die Weltmeisterschaft 2022 in Katar schien die Zeit für ter Stegen gekommen.

Der frühere Gladbacher sah sich während Neuers langer Abwesenheit endlich auf dem Weg zu seinem ersten großen Turnier als Nummer eins. Bei allen WM- und EM-Endrunden seit 2010 stand immer Neuer im DFB-Tor. Gegen Frankreich sollte der Bayern-Kapitän eigentlich sein 118. Länderspiel seit dem Debüt im Jahr 2009 bestreiten. Daraus wird nun jedoch nichts. Ter Stegen wird dafür seine Chance bekommen, er kommt seit 2012 auf 38 Einsätze im DFB-Tor.

"Ich konzentriere mich auf mich, auf meine Leistung und werde bei der Nationalmannschaft wieder alles geben."

Manuel Neuer

Höhepunkt für Neuer in der Nationalmannschaft war der Titelgewinn bei der WM 2014 in Brasilien. Ter Stegen stand dagegen nur beim Gewinn des Confed Cups 2017 im Tor, als der damalige Bundestrainer Joachim Löw in Russland mit einem jungen Team ohne feste Größen wie Stammkeeper Neuer antrat.

Nach seinem Comeback im Bayern-Tor vor knapp einem halben Jahr hatte sich der ehrgeizige Neuer auch eine Teilnahme an der Heim-EM wieder zum Ziel gesetzt. "Ich konzentriere mich auf mich, auf meine Leistung und werde bei der Nationalmannschaft wieder alles geben", hatte er noch am vergangenen Wochenende zu seinen Ambitionen auf ein Comeback als Nummer eins gesagt und ergänzt: "Der Trainer wird dann entscheiden."

Nun also der erneute Rückschlag für den Bayern-Star. (ms/dpa/SID)

Waldemar Anton feiert mit seinen Kollegen vom VfB Stuttgart den Sieg in Wolfsburg

Julian Nagelsmann räumt kräftig auf: Die neuen Gesichter im DFB-Team

Bundestrainer Julian Nagelsmann vollzieht in der Nationalmannschaft drei Monate vor der Heim-EM einen radikalen Umbruch und berücksichtigt in konsequenter Art und Weise aktuelle Formkurven und -entwicklungen. Die Leistung eines Klubs honoriert er besonders. (Bild: IMAGO/Eibner/Bahho Kara)
JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.

Teaserbild: © picture alliance/Eibner-Pressefoto/Florian Wiegand