- Den perfekten Start in die Rückserie mit vier Siegen aus den ersten vier Spielen hat der BVB auch dem Leistungshoch einiger seiner Spieler zu verdanken.
- Zuletzt haben sich Spieler in den Vordergrund gespielt, die nicht unumstritten waren.
Noch ist es vielleicht etwas zu früh für die ganz große Euphorie, dafür hat sich Borussia Dortmund in den letzten Jahren dann doch zu wankelmütig gezeigt. Und jeder einzelne der vier Siege aus den ersten vier Bundesligaspielen hat ja seine ganz eigene Geschichte: Der gegen Augsburg war begleitet von schweren Defensivmängeln, der in Mainz einfach nur glücklich, der gegen Bayer Leverkusen souverän und der nun am letzten Wochenende gegen Freiburg stark begünstigt durch einen frühen Platzverweis für den Gegner. Der BVB hat derzeit ohne Zweifel das nötige Spielglück.
Aber er hat auch fast alle Spieler an Bord und damit eine andere Trainingsqualität plus genug personelle Optionen, um in den Partien auf unterschiedliche Spielverläufe zu reagieren. Auch deshalb spielten sich zuletzt Spieler in den Vordergrund, die nicht unumstritten waren oder sogar so etwas wie "Sorgenkinder". Die sich jetzt aber nach den ersten Spielwochen im neuen Kalenderjahr als die ersten Gewinner der Borussia fühlen dürfen.
Sebastien Haller
Allein die Rückkehr des Angreifers aus dem Krankenhaus auf den Rasen ist unabhängig von dessen sportlichen Leistungen der größte aller Siege. Aber
Haller bringt durch seine bloße Anwesenheit im Sturmzentrum eine zusätzliche Option für die Dortmunder Angriffsmuster ein, der lange Ball über das gegnerische Pressing ist nun nicht mehr nur eine Notlösung, sondern immer mal wieder auch so gewollt. Zumal es Haller bisher sehr gut gelingt, diese Zuspiele nicht nur zu erreichen, sondern sie auch festzumachen und weiterzuleiten. Dazu kommt seine Präsenz im gegnerischen Strafraum, die nun noch stärker als bei dem in etwa baugleichen Angreifer Anthony Modeste das Stilmittel seitlicher Flanken hervorhebt.
Haller hat sich den Platz in der Sturmmitte vorerst gesichert, dem noch in der Hinserie gesetzten Youssoufa Moukoko bleibt derzeit nur die Rolle des Ergänzungsspielers, Modeste ist nur noch Angreifer Nummer drei.
Julian Brandt
"Er hat sich den Erfolg und das konstant hohe Niveau erarbeitet", sagt BVB-Boss Hans-Joachim Watzke über den Mittelfeldspieler.
Brandt hat in drei der vier Spiele nach der Winterpause Scorerpunkte gesammelt, seine Standards sind überdies eine echte Gefahr für den Gegner.
Giovanni Reyna
Der US-Amerikaner hatte zuletzt wahrlich keine leichte Zeit. Die Hinserie verlief wegen diverser Muskelverletzungen nur schleppend, bei der Weltmeisterschaft in Katar entspann sich um den Teenager ein regelrechter Skandal im US-Team.
Beim BVB aber fand Reyna schon im Trainingslager wieder in die Spur und entpuppt sich aktuell als Super-Joker. In drei der vier Partien bisher durfte der Offensivspieler kurz ran und jedes Mal erzielte Reyna prompt ein Tor. Unter anderem die beiden Siegtreffer gegen Augsburg und Mainz. Die bisher gezeigten Leistungen dürften Reyna schon bald auch zu einer Alternative für die Startelf machen.
Karim Adeyemi
Auch für den Zugang gilt, dass die erste Saisonhälfte eher durchwachsen verlief.
Nach der verkorksten WM hat sich der 21-Jährige im Trainingslager aber aufgedrängt und rechtfertigt nun das Vertrauen seines Trainers. Mit zuletzt zwei Toren und einem Assist scheint Adeyemi beim BVB endlich durchzustarten, dazu holte er gegen Freiburg mit seinem unwiderstehlichen Antritt auch die Überzahl für den BVB raus.
Allerdings: Adeyemi wird die beiden nächsten Pflichtspiele verpassen. Im Pokal gegen Bochum muss er wegen einer Rot-Sperre aussetzen, in der Liga fehlt er wegen seiner fünften Gelben Karte gegen beim Auswärtsspiel in Bremen.
Verwendete Quellen:
- ruhrnachrichten.de: BVB Boss Watzke lobt und fordert nach Traumstart einen langen Atem
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