- Die WM 2022 in Katar zieht bereits vor der Austragung im Dezember massive Kritik auf sich.
- Einer, der bei der Berichterstattung das Politische außen vor lassen und nur über den Fußball sprechen möchte, ist Thomas Helmer.
- Das sorgt bei seinen Fans für Unmut.
145 Beiträge hat
Vor wenigen Tagen teilte Helmer erneut ein Bild von sich. Es zeigt ihn dabei, wie er vor einem Hauseingang einen Ball jongliert. Im Vergleich zu seinen teils so prunkvollen Bildern mit DFB-Pokal und Meisterschale ist dieser Beitrag eher unauffällig. Doch dieses Mal geht es weniger um das Bild, das Helmer mit seinen Fans teilt. Vielmehr geht es um die Worte anbei, mit denen er sich an die Öffentlichkeit wendet.
Helmer will nur über Fußball sprechen, das finden seine Fans peinlich
"Nur noch knapp zehn Monate bis zur WM in Katar. Ich freue mich schon sehr und sage bereits jetzt, dass ich mich an politischen Diskussionen zur Weltmeisterschaft nicht beteiligen werde", schreibt Helmer zu dem erwähnten Beitrag.
"Für mich geht es hier einfach um den schönsten Sport der Welt, der alleine in Deutschland dafür sorgt, dass drei Millionen Menschen in 170.000 Mannschaften mit meinem Lieblingssport etwas Großartiges für die eigene Gesundheit tun. Bleib fit, ernähre Dich gesund und hab einen guten Start in den Tag. Dein Thomas."
Zeilen, die bei seinen Fans überhaupt nicht gut ankommen. "Ein ziemlich peinliches Statement, was aber tief blicken lässt und den eigenen Charakter offenbart. Herzlichen Glückwunsch", schreibt ein Instagram-User unter Helmers Bild.
Ein anderer meint: "Wie peinlich ist denn so ein Post? Sich kritisch über 15.000 Tote (Gastarbeiter seit der WM-Vergabe, Anm. d. Red.) und menschenunwürdige Zustände zu äußern, sollte zu jedem Grundverständnis und Fußballfan-Dasein dazugehören. Für Sie geht es um den schönsten Sport der Welt, für andere um Schwerstarbeit mit Existenznöten."
Es sind nur zwei Beispiele, die aber die Mehrheit der Kommentare unter Helmers widerspiegeln: Der Ex-Fußballer hat ein Eigentor geschossen. Nur über Fußball während einer Weltmeisterschaft zu reden, die in einem Land ausgetragen wird, in dem die Lebens- und Arbeitsverhältnisse nicht zeitgemäß sind, das geht schlichtweg nicht. Und schon gar nicht, wenn man den Fußball so sehr liebt, wie Helmer.
Lesen Sie auch: Nicht nur Bayern: Katar zwingt Haltung von uns allen
Helmer: Stehe für eine Diskussion zur WM nicht zur Verfügung
Neben zahlreicher sachlicher Kritik fanden sich unter Helmers Beitrag allerdings offenbar auch beleidigende Kommentare, die der 56-Jährige entfernte. Darauf angesprochen ("Ups, wo sind denn die ganzen kritischen Kommentare hin, die gestern noch da waren?"), schreibt Helmer: "Alles, was auf meiner Seite persönlich wird, wird gelöscht. Eine andere Meinung zu haben, ist völlig ok, wenn man diese respektvoll artikulieren kann.
Ich sagte im Post jedoch bereits, dass ich für eine Diskussion zu der WM nicht zur Verfügung stehe. Wer das anders sieht, ist herzlich eingeladen, das auf einem anderen Kanal, am besten bei sich, so fortzuführen, wie es ihm oder ihr gefällt."
Ein Follower schreibt dazu: "Wenn man konstruktive Kritik nicht von persönlicher unterscheiden kann, wird einfach alles gelöscht, was einem nicht in den Kram passt. Bravo! Beim Profifußball der Männer geht's doch schon lange nicht mehr um den Sport an sich. Nur um Geld, egal zu welchem Preis."
Lesen Sie auch: Start des Ticketverkaufs: Die Fußball-WM in Katar lockt die deutschen Fans nicht
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.