Der Umgang der DFB-Spitzen Reinhard Grindel und Oliver Bierhoff in der Causa Mesut Özil schlägt weiterhin hohe Wellen. Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland fordert gar deren Rücktritt.
Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland hat nach den umstrittenen Äußerungen über
"Rohes Spiel wird im Sport mit einer Roten Karte bestraft", wird Aiman Mazyek in einem Online-Bericht des amerikanischen Senders ESPN zitiert. "Bierhoff und Grindel müssen zurücktreten, wenn sie in ihrer langen Karriere nichts anderes gelernt haben als: 'Du verlierst als Özil' anstelle von 'Du verlierst als Mannschaft", sagte Mazyek.
"Unterirdische Aussagen der DFB-Spitze"
Mazyek schrieb zudem: "Würden wir derzeit nicht diese Schlagseite im Integrations- und Islamdiskurs haben, die auch noch AfD-affin geführt wird; beide Funktionäre, Grindel und Bierhoff, müssten längst nach ihren unterirdischen Aussagen den Hut nehmen." Jetzt werde sportpolitisches Porzellan zerschlagen. "Vereine, Menschen, Jugendlichen zu zig Tausende in der der DFB eigentlich integrationspolitisch Vorbild sein sollte, dürfen dann die Zeche über Jahre zahlen."
Nach dem WM-Aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft hatte Bierhoff in der vergangenen Woche angedeutet, dass man vor dem Turnier in Russland die Nominierung Özils hätte überdenken müssen. Anschließend hatte er betont, er sei mit dieser Aussage missverstanden worden.
Viel Kritik für Aussagen von Bierhoff und Grindel
DFB-Präsident Grindel hatte am Montag in einem Interview eine Erklärung Özils zu den umstrittenen Fotos mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan gefordert und zumindest indirekt diese Erklärung zur Bedingung einer Fortsetzung von Özils Karriere im DFB-Trikot gemacht.
Im Gegensatz zu seinem Teamkollegen Ilkay Gündogan hat sich Özil noch nicht zu den Aufnahmen im Mai in London geäußert.
Bierhoff und Grindel werden für ihre Aussagen kritisiert, da sie Özil damit zum Sündenbock für das deutsche WM-Scheitern machten.
Grindel hatte Bierhoff und Bundestrainer Joachim Löw die Aufarbeitung für das Vorrunden-Aus in Russland übertragen. Bis Ende August sollen Entscheidungen über personelle und strukturelle Veränderungen fallen. © dpa
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