- Es heißt immer, ein Erfolg wie der Gewinn einer Medaille wirke sich befreiend auf das gesamte Team aus.
- Nach Denise Herrmanns Olympiasieg im ersten Biathlonrennen passiert bei den deutschen Frauen genau das Gegenteil.
- Sie erleben im Sprintrennen ein historisches Debakel.
Dem Jubel um den Gold-Coup von
"Der Spaß ist weg, die Lockerheit ist weg, da hat man die Schnauze gerade ganz schön voll", sagte
Vanessa Hinz begeht "Kindergarten-Fehler"
"Solche Kindergarten-Fehler dürfen einer erfahrenen Sportlerin wie mir nicht passieren. Ich bin von meiner Biathlon-Leistung enttäuscht", sagte Hinz offen. Vor vier Jahren in Pyeongchang war sie noch überraschend Fünfte geworden, während
Lesen Sie auch: Aktuelle Olympia-Meldungen finden Sie in unserem Live-Ticker
Und während die Norwegerin
Olympiasiegerin Denise Herrmann hat keine Erklärung für ihren Einbruch
Herrmann konnte sich ihren Leistungseinbruch hingegen nicht erklären. "Rein physiologisch ist es nicht möglich, so viel Zeit zu verlieren", sagte sie. Richtig bitter fand sie ihren Fehler beim Liegendanschlag. "Ich war ein bisschen straff am Abzug, da ist mir der Schuss gleich rausgekommen, obwohl ich noch gar nicht schießen wollte und noch gar nicht auf der Scheibe war", sagte die Einzel-Olympiasiegerin: "Von daher hätte ich den wohl blind besser getroffen als so."
Im Interview: Denise Herrmann genießt ihren Gold-Coup
In insgesamt acht Olympia-Sprints seit 1992 gab es sieben deutsche Medaillen, dabei holten Kati Wilhelm (2002) und Dahlmeier (2018) im kürzesten Rennen der Skijägerinnen jeweils Gold. In China gewann die Schwedin Elvira Öberg 30,9 Sekunden hinter der fehlerfreien Röiseland Silber, Bronze ging an Dorothea Wierer aus Italien mit 37,2 Sekunden Rückstand.
Die als starke Schützin bekannte Voigt blieb zwar fehlerfrei, war in der Loipe aber deutlich langsamer als die Schnellsten. Am Montag im Einzel hatten ihr nur 1,3 Sekunden zu einer Medaille gefehlt. Nach dem Sprint klagte die Thüringerin nun über Kreislaufprobleme und erschien deswegen nicht zu den sonst obligatorischen Interviews.
Franziska Preuß hat ein Kopf-Problem und "überhaupt keinen Spaß" mehr
Die zu Saisonbeginn als größte deutsche Hoffnung geltende Preuß, die wochenlang mit den Folgen eines Treppensturzes und einer Corona-Infektion zu kämpfen hatte, zeigte beim zweiten Start in China lange ein solides Rennen, ehe ihr im Stehendschießen zwei Fehler passierten. "Ich bin viel zu verkopft. Mich nervt es richtig, weil ich nicht der Biathlet sein kann, der ich bin und sein möchte", sagte die Bayerin Preuß. Die Gesamtweltcup-Dritte der Vorsaison zeigte sich "ziemlich frustriert, mir macht es auch überhaupt keinen Spaß gerade. Da fehlt gerade einfach alles", ergänzte die 27-Jährige.
Lesen Sie auch: Deutscher Langläufer nimmt im 15-Kilometer-Rennen den falschen Weg
Die momentan gedrückte Stimmung im Biathlon-Team könnten an diesem Samstag (10:00 Uhr) die Männer wieder aufhellen. Ex-Weltmeister Benedikt Doll, Johannes Kühn, Roman Rees und Philipp Nawrath haben im Sprintrennen die nächste Chance auf eine weitere deutsche Medaille. (dpa/hau)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.