Prinz Harry sorgte in seiner Jugend für reichlich Skandale. Doch über die Jahre fand "Dirty Harry" seinen Platz im britischen Königshaus, bis durch den "Megxit" 2020 alles endete. Am 15. September feiert er seinen 36. Geburtstag – ein Rückblick auf sein turbulentes Leben.

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Prinz Harry wurde am 15. September 1984 in London als zweiter Sohn von Prinz Charles und Prinzessin Diana geboren. Nach seinem Vater Prinz Charles, seinem älteren Bruder Prinz William und dessen drei Kindern ist er die Nummer sechs in der britischen Thronfolge.

Die Schulen der Royals

Wie sein Bruder William, erblickte auch Harry im Mary‘s Hospital im Londoner Stadtteil Paddington das Licht der Welt. Schon damals war das öffentliche Interesse an dem kleinen Rotschopf enorm.

Doch nicht nur das Geburtskrankenhaus haben die berühmten Brüder gemeinsam: Prinz Harry besuchte auch die gleichen Schulen wie William. Die Londoner Schulen Mrs. Jane Mynor’s Nursery School und Wetherby School sowie die Ludgrove School und das Eton College, wurden von den royalen Geschwistern unsicher gemacht.

Das traurige Schicksal von Prinzessin Diana

Prinzessin Diana war stets bemüht, die beiden Jungs vor dem permanenten Blitzlichtgewitter zu beschützen. Als die Ehe von Diana und Prinz Charles schließlich zu bröckeln begann, nahm das öffentliche Interesse an den beiden Söhnen zu. Die Familie wurde auf Schritt und Tritt verfolgt und in den Zeitungen wimmelte es nur von Bildern der jungen Thronfolger. Als sich Charles und Diana schließlich 1992 trennten, teilten sie sich das Sorgerecht für William und Harry.

Doch dann folgte ein Ereignis, welches das Leben von Prinz Harry für immer beeinflussen wird: Prinzessin Diana starb am 31. August 1997 bei einem Autounfall in Paris. Damals war Harry gerade einmal zwölf Jahre alt. Das Bild, wie die beiden Jungs hinter dem Sarg ihrer Mutter hergingen, berührte Millionen Menschen.

Der Skandalprinz sorgt für Schlagzeilen

Kaum war Prinz Harry in die Pubertät, schon machte er mit Skandalen seiner Großmutter Queen Elizabeth II. das Leben schwer. Er galt als Rowdy, während sein Bruder William eher ruhig wirkte. Er ließ damals keine Party aus, trank viel Alkohol und soll auch Drogen ausprobiert haben. Die Boulevard-Presse gab ihm den Spitznamen "Dirty Harry".

2005 leistete sich Harry einen großen Schnitzer. Bei einer Kostümparty erschien der Krawallmacher mit einer Hakenkreuz-Armbinde. Die Bilder gingen um die Welt und der Aufschrei war groß. 2012 dann der nächste Ausrutscher: Harry wurde nackt auf einer Party in Las Vegas fotografiert. Die freizügigen Bilder landeten auf der Titelseite der britischen "The Sun".

Ein neues Leben beim Militär

Wie bereits sein Bruder William schlug auch Prinz Harry eine Laufbahn beim Militär ein und machte von 2005 bis 2007 eine Ausbildung zum Offizier. Danach sollte er im Irak eingesetzt werden. Allerdings entschieden sich seine Vorgesetzen kurz vorher dagegen.

Stattdessen verschlug es ihn bis Februar 2008 in den Süden Afghanistans, wo er an Fronteinsätzen teilnahm. Doch damit war seine Militärzeit noch nicht vorbei: Er ließ sich ab Januar 2009 zum Hubschrauberpiloten ausbilden. 2015 hing Harry seine Militärkarriere an den Nagel.

Prinz Harry und die Liebe

Für Schlagzeilen sorgte Harry auch mit seinem turbulenten Liebesleben. Zwischen 2004 und 2011 war die simbabwische Unternehmerin Chelsy Davy die Frau an seiner Seite. Danach folgte eine Beziehung mit dem britischen Model Cressida Bonas und ein kurzes Intermezzo mit der Moderatorin Caroline Flack. Doch die Beziehungen wollten bei Prinz Harry einfach nicht halten.

Bis er Schauspielerin Meghan Markle über den Weg lief. Angeblich soll es Liebe auf den ersten Blick gewesen sein, als sie sich bei einem Blind-Date kennenlernten. Am 8. November 2016 bestätige der Palast, dass Prinz Harry und Meghan Markle ein Paar sind. Ihr erster öffentlicher Auftritt folgte im September 2017 bei den "Invictus Games" in Toronto.

Die beiden machten schnell Nägel mit Köpfen: Im November des gleichen Jahres gab das britische Königshaus die Verlobung der beiden bekannt. Am 19. Mai 2018 fand schließlich die Royale Wedding in der St George’s Chapel auf Schloss Windsor statt.

Nur wenige Monate später verkündeten Prinz Harry und Herzogin Meghan die freudige Nachricht: Sie erwarten Nachwuchs. Söhnchen Archie Harrison Mountbatten-Windsor erblickte am 6. Mai 2019 das Licht der Welt. Der kleine Spross ist die Nummer sieben in der britischen Thronfolge. Auf einen Adelstitel verzichten die Eltern, so dass er mit Master Archie Mountbatten-Windsor angeredet wird.

Der Schatten im strahlenden Familienglück

Das Familienglück hielt nicht lange an. Anfang Oktober 2019 reichte Herzogin Meghan Klage gegen die britische Zeitung "Mail on Sunday" ein. Der Grund: Die Zeitung veröffentlichte einen vertraulichen Brief, den die Herzogin an ihren Vater schrieb. Wegen angeblich abgehörter Telefonate, verklagte Prinz Harry außerdem "The Sun" und den "Mirror".

Mit der Dokumentation "Harry und Meghan – eine afrikanische Reise" gaben Harry und Meghan tiefe Einblicke in das Leben als Mitglied der britischen Königsfamilie. Harry erklärte darin, er werde alles in seiner Macht stehende tun, um seine Frau und seinen Sohn zu beschützen, damit ihnen nicht das gleiche passiere wie seiner Mutter Diana.

Und so kam, was kommen musste: Im November 2019 folgte eine Auszeit in Kanada, wo das royale Paar fernab der restlichen Familie Weihnachten feierte. Am 8. Januar 2020 kam es zum Bruch: Harry und Meghan verkündeten via Instagram, dass sie als Royals zurücktreten werden und finanziell unabhängig sein wollen. Der Begriff "Megxit", in Anlehnung an den Brexit, wurde schnell zum geflügelten Wort.

Die letzten Monate als Royals

Kurz darauf flog Prinz Harry nach England, um mehrere Krisengespräche mit seinem Vater Charles, seinem Bruder William und seiner Großmutter Queen Elizabeth II. zu führen. Das Ende vom Lied: Harry und Meghan treten nicht länger als Repräsentanten der Queen auf, dürfen aber ihren Adelstitel behalten.

Sie wurden finanziell unabhängig und zahlten die 2,4 Millionen Pfund für die Renovierung von Frogmore Cottage auf Schloss Windsor zurück. Das Paar führt nur seine privaten Wohltätigkeitsprojekte, wie die "Invictus Games", fort.

Im Februar 2020 absolvierte Prinz Harry noch einige Solo-Auftritte, bevor Herzogin Meghan und Sohn Archie Anfang März zu ihm stießen. Nach ihrem letzten finalen Auftritt als Senior-Royals kehrten sie schließlich nach Nordamerika zurück. Der "Megxit" trat offiziell zum 1. April 2020 in Kraft.

Neue Wege nach dem "Megxit"

Noch im April 2020 wurde bekannt, dass Harry und Meghan an einer neuen Non-Profit-Organisation namens "Archewell" arbeiten. Allerdings wurde der Plan mittlerweile auf Eis gelegt.

Denn das royale Paar wollte sich angeblich erst auf die Auswirkungen der Coronakrise konzentrieren und die "Black Lives Matter"-Bewegung unterstützen. Wenig später wurde bekannt: Die Marke wurde von den US-Behörden nicht eingetragen. Der Zweck sei zu vage gewesen, nicht alle Gebühren wurden bezahlt und eine Unterschrift habe gefehlt.

Mittlerweile sind die beiden in die USA umgezogen und leben im kalifornischen Santa Barbara. Mit einer neuen Geschäftsidee im Gepäck: Prinz Harry und Herzogin Meghan haben eine eigene Produktionsfirma gegründet und werden exklusive Inhalte für den Streaminganbieter Netflix produzieren. Geplant sind Scripted-Serien, Dokuserien, Dokumentationen, Kinderformate und Spielfilme. Bis zu 150 Millionen US-Dollar könnte die Kooperation den beiden einbringen.  © 1&1 Mail & Media/spot on news

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