Die Welt der Reichen und Schönen drehte sich auch diese Woche wieder mit Lichtgeschwindigkeit. Mit dabei: Paris Hilton als Rennsport-Maskottchen in Las Vegas, Botox-Zoff um Cristiano Ronaldo und ein Bohlen-Flop, der die Chart-Welt erschüttert. Ein bunter Mix aus Skurrilität, Erfolg und Tragikomik.
Die Woche der Klarheiten liegt hinter uns. Promis rund um den Globus zeigen der Welt, was Sache ist. Paris Hilton zum Beispiel verhalf Max Verstappen in Las Vegas zu seiner vierten Formel-1-Weltmeisterschaft. In einem Kleid, das ihr auch während ihrer wilden Party-Zeit gut zu Gesicht gestanden hätte, zeigte sich das inzwischen zweifach Mutter gewordene "It-Girl des Jahres 2005" als Racingfan. Die Daumen für den Sohn von Rennfahrer Jos Verstappen waren gedrückt, mehr aber natürlich nicht. Paris Hilton ist mittlerweile glücklich verheiratet und hat sich nach den ersten beiden Kindern mit Ehemann Carter Milliken Reum sogar weitere Eizellen einfrieren lassen, um sicherzustellen, dass die Chance auf weitere Kinder so groß wie möglich bleibt, selbst wenn Hilton selbst stramm auf die 45 zugeht und nicht mehr zwangsläufig als körperlich extrem schwangeraffin gilt.
Bei uns Frauen läuft die sogenannte Uhr ja leider gnadenloser. Während Al Pacino noch mit über 80 lustig als Neuvater grüßt, nimmt die Fähigkeit, schwanger zu werden, bei uns bereits ab dem 25. Lebensjahr kontinuierlich ab. Mehr dazu, welche Promifrauen sich neben Paris Hilton, deren beide Kinder übrigens per Leihmutterschaft ausgetragen wurden, für ein Eggfreezing entschieden haben und was Evelyn Burdecki damit zu tun hat, hören Sie übrigens in meinem Podcast "Ich bin dann mal preg". Hilton jedenfalls war als Maskottchen für Verstappen Gold wert, als amouröses Amuse-Gueule aber nicht angetreten. Auch Max Verstappen nämlich ist glücklich vergeben. Und um die Abschottung in die Rennfahrer-Bubble komplett zu machen, ist seine Herzensdame Kelly Piquet, die Tochter des dreimaligen Formel-1-Champions Nelson Piquet. Kelly ist übrigens auch schon Mutter, der Vater ist Daniil Kvyat. Kvyats Beruf ist, das wird Sie jetzt verblüffen: genau. Rennfahrer!
Ist da das Paris Hilton?
Paris Hilton, die in meinem Jahrgang, als wir 15 Jahre alt waren und nachdem Paris Hiltons Sensationswerk "One Night in Paris" erschien, lange als reich, hübsch, aber nicht sehr clever galt, ist übrigens lustiger als man denkt. Legendär ihre Erzählung, wie sie das erste Mal im Hilton Hotel in der französischen Hauptstadt Paris anrief, um ein Zimmer für einen Aufenthalt zu buchen. Das soll nämlich so abgelaufen sein:
Paris Hilton: "Hi, this is Paris Hilton!" Hilton Hotel Paris: "Yes, it's Paris Hilton!" Paris Hilton: "No, this is Paris Hiton!" Hilton Hotel Paris: "Yes, we are Paris Hilton!" Paris Hilton: "No, I am Paris Hilton!" Hilton Hotel Paris: "Yes, you're talking to Paris Hilton!"
Na ja, also ich fand das jedenfalls lustig. Aber Paris Hilton ist selbstredend nicht die einzige Prominente, die diese Woche für bemerkenswerte Augenblicke sorgte. Vollzeitfeminist Luke Mockridge etwa durfte dank eines heldenhaften Buddy-Einsatzes von Budenfreund Oliver Pocher mal wieder raus an die Öffentlichkeit und sogar eine Laudatio halten. Bei einer Charity-Gala in Bad Nauheim. Interessanterweise ausgerechnet die Laudatio auf Janis McDavid, der den diesjährigen Preis für Inklusion erhielt. Nachdem Mockridge sich zuletzt ausführlich über Menschen mit Behinderung ausgelassen hatte (Sie erinnern sich vielleicht unter Schmerzen an seinen Welterfolg mit Gags auf Kosten von Olympia-Teilnehmern mit fehlenden Gliedmaßen), eine recht skurrile Wahl. Nach der Logik freue ich mich schon auf nächste Woche, wenn Till Lindemann die Laudatio auf das "Hilfe-Portal Sexueller Missbrauch" der Bundesregierung hält.
Beau Toxx Cristiano
Auch aus dem sportlichen Bereich gibt es diese Woche wieder reichlich Bemerkenswertes. Wüstenkicker Cristiano Ronaldo beispielsweise soll von seinem Botox-Arzt auf 48.000 Euro verklagt werden, die er bislang nicht bezahlt haben soll. 48.000 Euro, oder wie Scheich-Liebling Ronaldo sagt: Drei Minuten Fußballspielen. Vielleicht glaubt Kicker-Vordenker Cristiano aber auch nur, dass er Gerüchten über seine Mimik Einhalt gebieten kann, wenn er einfach die belastende Rechnung nicht zahlt. Schon während der EM im Sommer war nämlich wiederholt thematisiert worden, dass sein sonst so emotionsreiches Gesicht wie eingefroren wirkt. Zumeist ein untrügliches Zeichen für a) Kälteschock oder b) Botox-Behandlung. Da Lösung a) bei bis zu 36 Grad im sommerlichen EM-Partyland Deutschland wahrscheinlich auszuschließen ist, muss man kein Genie sein, um eine Tendenz im Vermutungsmanagement zu identifizieren.
Noch keine Berührungspunkte mit Botox hat vermutlich die Influencerin Lisa Marie Straube. Die angebliche Ex-Romanze von Cathy-Exmann Mats Hummels ist dafür aber jüngst Mutter geworden. Der Vater ist nach aktuell recht gesichertem Kenntnisstand nicht Mats Hummels, Botox kann auch keine Rolle gespielt haben. Der toxische Eingriff ins Nervensystem ist nämlich während der Schwangerschaft nicht gestattet. Der kleine Nachwuchs im Hause Straube jedenfalls heißt Emilio. Diese Woche verriet Jungmutter Lisa Marie, dass der Kleine "oft nörgelt". Dass Profi-Nörgler Gernot Hassknecht in irgendeiner Weise DNA-verbunden sein könnte, möchte ich aber dennoch ausschließen.
Viel zu nörgeln hat dieser Tage auch Deutschlands einziges Universalgenie neben Richard David Precht: Dieter Bohlen. Seine neue Biographie "Was sing' ich – und wenn ja: Wie viele Goldene?" läuft nur so mittelmäßig an. Und dann floppt auch noch die Debutsingle von DSDS-Gewinner Christian Jährig. Die oft von Dieter Bohlen höchstpersönlich geschriebenen und produzierten Siegertitel landen, unterstützt von den quotensicheren Finalshows der DSDS-Staffeln, traditionell sehr weit oben in den Charts. Meistens in den Top 20, oft in den Top 10 und auch auf die Nummer Eins haben es einige schon geschafft. Überraschend blieb dieser Erfolg für den Jahrgang 2024 aus. Gerade zum ziemlich unumstrittenen Sieger bei "Deutschland sucht den Superstar" gekürt, präsentierte Christian Jährig vor immerhin knapp 1,8 Millionen Zuschauern seinen Gewinner-Hit "Auf eigenen Beinen" – fuhr anschließend aber genau das Gegenteil des erhofften und erwarteten Chart-Erfolges ein. Sein Song konnte sich nicht mal in den Top 100 festsetzen und taucht in den offiziellen Charts überhaupt nicht auf.
Totaler Misserfolg – absolutes Neuland für Dieter Bohlen. Der hatte, seit er den Liebeszweikampf mit Nora um die Gunst von Thomas Anders verlor, eigentlich nur noch Erfolge vorzuweisen. Der jetzige Flop macht ihm sichtlich zu schaffen. Der mit 70 Jahren auch nicht mehr ultra-taufrische Bohlen ist von der unverhofften Chart-Demütigung so mitgenommen, dass er sogar einen radikalen Berufswechsel nicht mehr ausschließen möchte. Dem Musikmagazin "Bild" zumindest verriet er diese Woche, dass er nicht nur in der Musikbranche eine Koryphäe ist ("Ich bin der erfolgreichste Komponist seit Mozart"), sondern auch politische Ambitionen hat. Wenige Wochen vor der nächsten Bundestagswahl wirft er seinen Hut in den Ring und bietet sich dem für ihn offenbar schon feststehenden Sieger Friederich Merz als Adjutant an: "Ich will für Merz das werden, was Elon Musk für Donald Trump ist!"
Erste Gerüchte besagen nun, um es Elon Musk möglichst gleichzutun (mit dem Adaptieren erfolgreicher Konzepte/Musik hat er ja ausreichend Erfahrung), würde Bohlen bereits die Übernahme von StudiVZ planen. Klar ist aber auf jeden Fall, dass seine Musk-Analogie schiefer ist als die Stimme von Jürgen Milski, wenn er live singen muss. Was kommt als Nächstes? Chris Tall will für die deutsche Comedy-Szene das werden, was Jerry Seinfeld für die Sitcoms ist? Harvey Weinstein will für die Frauenbewegung das werden, was Alice Schwarzer für den Kreml ist? Borussia Dortmund will für Auswärtsspiele das werden, was Uli Hoeneß für den Wurstmarkt Nürnberg ist?
Außerdem interessant: Nach etwa 24 Trailern im RTL-Werbeblock fragt sich der neutrale Zuschauer diese Woche mehrfach: Ist Wim Wenders jetzt Rosenverkäufer geworden? Es ist aber nur das neue Sensationsformat "Golden Bachelor". Golden steht in diesem Fall übrigens, zum Glück, nicht für Shower, sondern für Age. Das steht, das wissen die meisten spätestens seit "Ice Age", für das Alter. Der goldene Bestager für romantische Stunden mit Frauen im besten Alter ist also nicht der Starregisseur von "In weiter Ferne, so nah!", sondern ein Mann namens Franz Stärk. Der wird also um die Gunst von 18 zwischen 60 und 73 Jahre alten Flirtludern mit Rosenhintergrund buhlen.
Interessant wird dabei vor allem, ob die üblichen "Bachelor"-Mechanismen auch bei Frührentnern funktionieren: Teilnahme bei "Bachelor" und anschließend Ritt durch sämtliche Trash-TV-Formate. Wird also die 71 Jahre alte Ute, eine Zahnarzthelferin aus Ostbevern, demnächst bei "Temptation Island" hocken, anstatt dass RTL eine weitere seichtintellektuelle 21-Jährige schickt, die als Kind in ein Tattoo-Studio gefallen ist? Welche weltbewegenden Erlebnisse die Promiwelt uns diese Woche bescheren wird, von denen Sie unbedingt ausführlich erfahren müssen, das erläutere ich schon nächsten Montag an genau dieser Stelle! Bis dann!
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