Eine Woche mit einer bunten Mischung aus skurrilen und unterhaltsamen Nachrichten aus der Welt des Entertainments. Von ungewöhnlichen Enthüllungen über Promi-Skandale bis hin zu einem neuen TV-Format war alles dabei.

Eine Kolumne
Diese Kolumne stellt die Sicht von Marie von den Benken dar. Informieren Sie sich, wie unsere Redaktion mit Meinungen in Texten umgeht.

Auf Tik Tok kursiert ein Bild, das suggeriert, auf einem Taylor Swift Konzert in Paris läge ein Baby auf dem Boden in einer Menschenmenge von knapp 30.000 Fans. Bill und Tom Kaulitz werden auf der Tribüne eines Fußballstadions entdeckt und als Weltstars tituliert. Andrea "Kiwi" Kiewel beichtet, dass sie vor den Augen ihrer Mutter in die Dusche gepinkelt hat. GNTM-Beinverlängerung Theresia Fischer soll ins "Sommerhaus der Stars" ziehen.

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Ein schwedischer Journalist nennt Greta Thunberg "Mädchen-Hitler". Herzogin Meghan tritt öffentlich in einem Kleid ohne BH darunter auf und bringt die britische Boulevardpresse zur Weißglut. Hansi Flick ist nach 529 Absagen die neue Nummer Eins Lösung auf dem Trainerposten beim FC Bayern München. Die OMR kann dieses Jahr einen Jeremy Fragrance Skandal vermeiden und GNTM stellt einen Quoten-Negativrekord auf. Alles wie immer also im entertainmentfreundlichsten Deutschland aller Zeiten.

Auch der erste EM-Teilnehmer steht fest. Am Sonntag veröffentlichte der DFB den ersten deutschen Nationalspieler, der einen Kaderplatz für die Heim-EM sicher hat, von der sich nicht wenige Politiker, TV-Sender und EM-Sponsoren ein neues Sommermärchen erhoffen.

Julian Nagelsmann nominiert Nico Schlotterbeck. Nachdem Schlotterbeck in der jüngsten Vergangenheit in der Champions League so ziemlich jeden internationalen Superstar abgekocht und somit großen Anteil am Einzug Borussia Dortmunds ins Champions League Finale hat, keine außergewöhnlich überraschende News.

Warum ich sie dennoch erwähne: Der Modus der Präsentation ist neu. Bislang hatte der DFB stets auf einer Pressekonferenz einen hochemotionalen Trailerfilm gezeigt und nacheinander die nominierten Teilnehmer des Endrundenturniers bekannt gegeben. Neuerdings orientiert man sich beim nach dem WM-Vorrundenaus 2022 komplett durchreformierten DFB dabei aber an beliebten Reality-Formaten.

Von der intellektuellen Tiefe der Teilnehmer eine durchaus verständliche Modifikation – aber auch der Spannungsbogen soll dadurch erhöht und das Thema länger aktuell gehalten werden. Auch D-Promi-Resozialisierungssender wie RTL oder Sat.1 sind schon länger dazu übergegangen, die Mitwirkenden bei ihren Flagship-Formaten "Dschungelcamp" beziehungsweise "Promi Big Brother" sukzessive an die Medien durchsickern zu lassen. Das hält die Nation in Atem und wertet den einzelnen Akteur auf, der nicht in der Masse von dutzenden gleichzeitig bekannt gegebenen Namen untergeht.

Wer ist Evi-Maria? Und wer ist Leandro?

Der wichtigste Promi-Kracher der Woche ist aber eindeutig: Reality-Star Evi-Maria wirft Alessandra Wichert vor, der Grund für ihr Beziehungs-Aus mit Ex-Lover Leandro gewesen zu sein. Ja, ich weiß. Sehr dämlicher Scherz. Sorry. Evi-Maria, Alessandra und Leandro, das klingt wie eine WG bei "Gute Zeiten, schlechte Zeiten", in der Evi-Maria gerade ein Praktikum bei Jo Gerner absolviert, von ihm schwanger wird und dann versucht, das Kind ihrem Verlobten Leandro unterzujubeln. Leandro besinnt sich nach kurzer Panikattacke auf seine Verantwortung als werdender Vater, beendet seine heimliche Affäre mit Mitbewohnerin Alessandra und kündigt seinen Job als DJ und Barkeeper, um fortan seriös zu werden und einer ehrbaren Profession nachzugehen.

Leider landet er nach kurzer Jobsuche ausgerechnet als Fahrer bei Jo Gerner, was zu erheblichen Komplikationen führt. Gleichzeitig versendet die verlassene und gekränkte Alessandra Videos der Schäferstündchen zwischen ihr und Leandro, die sie heimlich mit ihrem Laptop gemacht hat, anonym an Evi-Maria, die daraufhin einen Nervenzusammenbruch erleidet.

Ich skizziere diese groteske, aber natürlich rein fiktionale Dreiecks-Soap-Opera hier lediglich, weil ich den Gedanken amüsant finde, dass ich weder Evi-Maria noch Alessandra Wichert, noch Leandro kenne – es anhand der Nachrichtenlage aber keineswegs unwahrscheinlich ist, dass sich die Geschichte zwischen den echten Evi-Maria, Alessandra Wichert und Leandro genau so zugetragen hat. Nur ohne Jo Gerner natürlich.

Die News der Woche

Bevor es jetzt aber komplett fiktional wird – grundsätzlich eher ungünstig für einen Wochenrückblick – werfen wir doch mal in alter Late-Night-Show Show Tradition einen Blick auf die Schlagzeilen der Woche. Gaghandwerklich am dankbarsten ist da natürlich diese: "Anna-Maria Ferchichi und Bushido haben XXL-Kakerlake im Haus". Bei einer solchen Headline-Ikone schreiben sich die "warum laden die auch AfD-Politiker ein?" wie von selbst.

Sehr schön ist aber auch: "Sylvie Meis – Scheidung vom Tisch?" Hier fragt sich der kalauersichere Newschronist natürlich umgehend: Warum hat sie überhaupt einen Tisch geheiratet? Auch gutes Potenzial zur Überschrift der Woche haben diese spektakulären News: "Samantha Abdul zeigt ihren Freund im Netz!" Jedenfalls so lange ungeklärt ist, ob Samantha Abduls Freund das Netz freiwillig angezogen hat, oder ob sie ihn zwingen musste.

Ich habe übrigens absolut keine Ahnung, wer Samantha Abdul ist. Ich kann das hier ganz offen zugeben. Auch werde ich nicht googlen, denn solange ich weiterhin ahnungslos bleibe, kann ich mir widerspruchslos einreden, Samantha Abdul wäre die Tochter von Paula Abdul. Die hat nämlich meinen Respekt, weil sie in ihrem Video zu "Rush Rush" den damals blutjungen Keanu Reeves verführt.

Mein nächster Versuch, mit dem mittelwitzigen Comedy-Interpretieren von Schlagzeilen endlich berühmt zu werden, lautet wie folgt: "So geht es Chryssanthi Kavazi und Baby nun!" – da fragt man sich natürlich: Wer nennt sein Baby "nun"? Sehr gut gefällt mir diese Woche auch diese Enthüllungs-Story: "Distanz wird größer: Suri Cruise legt Papa Toms Namen ab!" Auch hier liegt die einzig zulässige Reaktion auf der Hand: Es war von Anfang an eine eigenartige Idee, ein Mädchen Tom zu nennen.

Etwas unglücklich formuliert dagegen diese Zeile: "Cheyenne Ochsenknecht ist Kontakt zu Snow extrem wichtig!" Leser, die sich mit der Reality-TV-Welt nicht so gut auskennen wie beispielsweise Julian F. M. Stoeckel, könnten diese Meldung fälschlicherweise für ein Geständnis halten, dass Cheyenne Ochsenknecht dem Konsum von Kokain nicht abgeneigt ist.

Ich bin immer noch ein Star – Holt mich wieder hier raus!

Gute Neuigkeiten dagegen für die durchaus zahlreichen Fans des RTL-Aufbauprogramms für zahlungsunfähige Alt-Promis: "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus" wird im Sommer ein Ex-Kandidaten-Special erhalten. Drama, Würganfälle und zweifelhafte Oberhemden im Moderationsteam sind dabei garantiert. Und jetzt hat RTL sogar den Kader für die Ekelprüfungs-Europameisterschaft nominiert.

Dabei sein werden: Giulia Siegel, Sarah Knappik, Georgina Fleur, Winfried Glatzeder, Mola Adebisi, David Ortega, Thorsten Legat, Kader Loth, Hanka Rackwitz, Daniela Büchner, Elena Miras, Eric Stehfest und Gigi Birofio. Mal Hand aufs Trash-TV-Herz: Wie viele dieser 13 Vollblut-Celebritys kannten Sie?

Interessant wird bei diesem Trash-Sommermärchen vor allem, wie die Begleitshow "Die Stunde danach" aussehen wird. Das traditionell von Olivia Jones und Angela Finger-Erben moderierte Anschlussformat widmet sich üblicherweise täglich direkt nach der Hauptshow der Fachanalyse des gerade Gesehenen. Promiexpertise liefern dabei ehemalige Kandidaten, die sich den knallharten Fragen des Moderationsduos stellen.

Das aktuelle Sonderkonzept jedoch führt nun dazu, dass mit Giulia Siegel, Sarah Knappik, Georgina Fleur, Kader Loth, Daniela Büchner, Elena Miras, Eric Stehfest, Gigi Birofio und vor allem Thorsten Legat eigentlich alle Dauergäste der "Stunde danach" dem erneuten Ruf von Jones/Finger-Erben nicht werden nachkommen können, da sie höchstselbst in die Dschungelkulisse zurückgekehrt sind.

Der Logik des Specials folgend müsste die "Stunde danach" entsprechend wildfremde Menschen einladen, die noch nie irgendwelche Verknüpfungspunkte mit dem "Dschungel" hatten. Ich würde da beispielsweise Mats Hummels vorschlagen. So wie es aktuell aussieht, wird er an der EM nicht teilnehmen dürfen, als Kandidat für den Dschungel ist seine Karriere allerdings noch nicht abgehalftert genug.

Hummels ist eloquent und kennt sich, das kann man sehr gut an seinem Dating- und Instagram-Like-Verhalten ablesen, auch sehr gut mit jungen Influencerinnen aus. Ich erwarte von meinem RTL also, dass Mats Hummels im Sommer Dauergast bei "Die Stunde danach" wird. Ich halte Sie auf dem Laufenden, wie meine Forderung in Köln-Deutz aufgenommen wird.

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