- Nach einem körperlich fordernden Wettkampf gegen Mario Barth kippt Chris Tall beinah aus den Schuhen.
- Die Gesangsleistung von Volks-Rock'n'Roller Andreas Gabalier sorgt für Aufregung im Netz.
- Oliver Pocher moderiert, Chris Tall gewinnt die Show.
Oliver Pocher,
Denn darum geht’s in "Der König der Kindsköpfe": Die drei Comedians müssen in mehreren Battles gegeneinander antreten, wobei die Kämpfe immer nur zwischen zwei der drei Showgrößen ausgetragen werden. Der jeweils Dritte des launigen Triumvirats moderiert das Geschehen lediglich, was einige wiederum an "Denn sie wissen nicht, was sie tun" mit
Die vierte und alles entscheidende Show im Kampf um den Titel "König der Kindsköpfe" wird dann von einem Gast moderiert, den RTL allerdings noch nicht verraten möchte.
"Ich bin ein Star – Schiebt mich hier raus"
Und weil die Show ja ein witzige sein soll, wurden sämtliche Spiele namentlich an mehr oder weniger bekannte TV-Formate angelehnt. Den Anfang machte am Dienstagabend etwa "Ich bin ein Star – Schiebt mich hier raus". "Wir haben den Dschungel ins Studio geholt", kündigte
Für die Kollegen Barth und Tall galt es nun, den jeweils anderen samt einer Wand aus Plexiglas, die die beiden potenziellen Kindskopf-Könige voneinander trennte, über eine Linie zu schieben. Dass dies anstrengend war, merkte vor allem Chris Tall, der diese Battle zwar für sich entschied, aber anschließend gehörig durchblasen musste, sich aber zu erholen schien.
Besuch von Janine Kunze, Jasmin Wagner und Horst Lichter
Für echte Erholung war in Wahrheit jedoch gar keine Zeit, da bereits mit "The Masked Kottchen" das nächste Spiel anstand. Durch gezielte Fragen mussten die Protagonisten jetzt hinter "lustigen" Kostümen steckende Promis ausfindig machen.
"Sind das echte Prominente oder solche, die man heute prominent nennt und zum Beispiel im Sommerhaus herumturnen", so Barths absolut berechtigte Frage an Pocher, der sich entweder in Zurückhaltung übte oder Schlagfertigkeit vermissen ließ – quasi kaum etwas darauf sagte.
Generell schienen die Dinge an diesem Abend nicht sonderlich locker von der Hand zu gehen, was sich auch in der Zahl an Pointen manifestierte. Von einem Feuerwerk konnte trotz geballter Ladung Spaßmacher diesbezüglich nie eine Rede sein. Auch die hinter den Verkleidungen steckenden Promis –
"Der König der Kindsköpfe": Chris Tall "hat Kreislauf" und muss sich hinlegen
"Es tut mir leid, ich hab richtig Kreislauf. Ich muss mich kurz hinlegen, will dies aber nicht vor den Kameras tun", gestand der leichenblasse 29-Jährige, dem das Eingangsspiel "Ich bin ein Star – Schiebt mich hier raus" offenbar doch mehr zusetzte als gedacht.
Selbst ein Glas Wasser, ein Stück Traubenzucker und ein Stuhl fuhren Talls System nicht hoch, weshalb der Sender – "bevor Chris umfällt" (Pocher) – sich sogar in eine außerplanmäßige Werbepause verabschiedete. Nach der kurzen Unterbrechung und einer halben Banane ging’s Christopher Nast, so Talls bürgerlicher Name, wieder besser.
Battle mit Gast Andreas Gabalier: "Die Shit-Giganten"
Für das nächste Battle mit dem durchaus gelungenen Namen "Die Shit-Giganten" mussten die zwei Komiker im Vorfeld 50 Texte von Songs aus den 1990er-Jahren so gut es ging auswendig lernen und in der Live-Show dann mit dem österreichischen Volks-Rock'n'Roller
Während sich Tall dabei durchaus sattelfest erwies und die Texte von "Barbie Girl" (Aqua) oder "Männer sind Schweine" (Ärzte) absolut drauf hatte, scheiterte Barth zum Beispiel an "Sex Bomb" (Tom Jones). Nicht auszuschließen, dass den Berliner auch nur die Performance des Lederhosen-Elvis' aus Österreich irritierte. "Ich empfinde das Gejaule von Andreas Gabalier als Körperverletzung", meinte etwa jemand drüben im Twitterland. "Wie schlecht singt der denn?" ein anderer.
Ösi-Zeitung: "Gabalier blamiert sich live im TV"
Auch in österreichischen Zeitungen wurde die Leistung Gabaliers, der in der Alpenmetropole keineswegs nur Freunde hat, genüsslich aufgegriffen. "Gabalier blamiert sich live im TV mit seinem Gesang", lautete etwas die Headline eines Artikels in der Gratiszeitung "Heute".
Chris Tall sang jedenfalls Mario Barth in Grund und Boden, gewann die Runde und führte jetzt bereits deutlich. Am Ende dieser in den Gehörgängen durchaus schmerzhaften Episode boten noch alle Protagonisten den von Oli P. einst gesungenen Grönemeyer-Song "Flugzeuge im Bauch" dar. Hätten sie nicht tun sollen.
Ein Versteckspiel im Hauptabendprogramm
Auch die weiteren Spiele fielen lediglich wegen ihres Namens und mitnichten durch Dramaturgie, Originalität oder Spannung auf. Sie hießen noch "Schau mal, was die hämmern", "Sturm der Hiebe", "Schlag den Stab" und "Bauer sucht Sau".
Bei Letzterem, dessen "komplizierte" Regeln Ilka Bessin aka Cindy aus Marzahn erklärte, ging es darum, den jeweils anderen auf dem Gelände eines Bauernhofs zu suchen – und natürlich so rasch wie möglich zu finden. Ende Gelände!
Dass es ein simples Versteckspiel im Jahr 2020 ins Hauptabendprogramm schafft, darf man durchaus für erstaunlich befinden. Auch die Schweinenase, die sich die Versteckenden über ihren Rüssel schnallen mussten, machte die Episode, die erneut Tall für sich entschied, nicht weniger übel.
Tall gewinnt auch den finalen "Kindskopf-Biathlon"
Im Finalspiel – dem "Kindskopf-Biathlon" ging es wenigstens noch einmal körperlich zur Sache. Mit Rollski mussten auf der "Loipe" unterschiedliche Spielstationen gemeistert werden.
Bei der Station "Schneeballcurling" galt es beispielsweise, Filzkugeln über einen langen schmalen Tisch kerzengerade in einen offenen Sack zu rollen, während anderorts Geschenke in einen sich bewegenden Schornstein geworfen werden musste. Auch im Finalspiel war es Tall, der die bessere Figur machte und sich sogar am Schießstand geschickt anstellte. Dass er kurz zuvor noch "Kreislauf hatte", störte beim "Langlauf" längst nicht mehr.
Der 29-Jährige schickte Kollegen Barth mit einem satten 7:2 nach Hause und gewann somit die allererste Etappe auf dem Weg zum Titel "König der Kindsköpfe". Barth, der am Ende der Show seinem Kontrahenten huldigen musste, tat dies sehr bestimmt: "Ich hatte gegen dich absolut keine Chance", so der Berliner zu seinem Kontrahenten am Ende einer überaus aufwändigen, aber überlangen und weitestgehend unlustigen Sendung.
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