• 15:43 Uhr: ➤ Lindner: Geimpfte und Genesene von Maskenpflicht befreien
  • 12:03 Uhr: Altmaier schlägt Hinweis wie "Corona tötet" bei Impfeinladungen vor
  • 11:12 Uhr: Eine Impfquote von über 80 Prozent ist in Deutschland offenbar drin
  • 09:54 Uhr: Schwesig: "Alles was jetzt offen ist, muss offen bleiben"
  • 07:17 Uhr: Zahl der Selbstständigen in Hartz IV hat sich in der Pandemie versechsfacht
  • 06:00 Uhr: Deutschlandweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 35,0.

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➤ Lindner: Geimpfte und Genesene von Maskenpflicht befreien

FDP-Chef Christian Lindner fordert, Geimpfte und Genesene von der Pflicht zu befreien, in Geschäften eine Corona-Schutzmaske zu tragen. "Bei Geimpften und Genesenen halte ich die Maskenpflicht für überflüssig", sagte Lindner dem "Tagesspiegel" (Sonntag). Von diesen Gruppen gehe keine Gefahr mehr aus. "Also sollte der Staat nicht zum Maskentragen verpflichten." Ausnahmen solle es nur noch bei "ganz wenige Gelegenheiten im öffentlichen Verkehr" geben, wo es aus praktischen Gesichtspunkten nicht möglich sei, sich von jedem einen Impfnachweis zeigen zu lassen.

Lindner griff die Union und ihren Kanzlerkandidaten Armin Laschet (CDU) scharf an. "Die Union findet nicht aus dem Ausnahmezustand heraus. Das Pandemiegeschehen hat sich in den letzten 18 Monaten deutlich verändert, die Pandemiepolitik indessen nicht." Die vulnerablen Gruppen seien durch Impfungen geschützt, zudem steige die Impfquote. "Für Geimpfte und Genesene darf es deshalb keine Freiheitsbeschränkungen mehr geben", forderte der FDP-Vorsitzende.

Die weiteren Corona-News vom 15. August 2021:

Los Angeles: Ausschreitungen bei Protest von Impfgegnern

18:48 Uhr: Bei einer Demonstration von Impfgegnern in Los Angeles und einem Gegenprotest ist es zu gewalttätigen Ausschreitungen gekommen. Nach Mitteilung der Polizei wurde bei dem Event am Samstag vor dem Rathaus der Millionenstadt ein Mann mit einem Messer verletzt. Zu Festnahmen kam es zunächst nicht. Die Untersuchung dauere noch an, hieß es.

Mehrere Hundert Impfgegner forderten in Sprechchören "medizinische Freiheit", viele schwenkten US-Fahnen und trugen Pro-Donald-Trump-Schilder. Nach Medienberichten waren Anhänger der rechtsradikalen Gruppe "Proud Boys" beteiligt. Ein Reporter teilte der Polizei und auf Twitter mit, er sei tätlich angegriffen worden.

Der Protest der Impfgegner richtete sich unter anderem gegen verschärfte Corona-Auflagen, wie Maskenpflicht und Impfnachweise. Mit der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus in den USA werden vielerorts Beschränkungen eingeführt. So verlangt die US-Westküstenmetropole San Francisco künftig einen vollständigen Impfnachweis für den Besuch von Restaurants, Cafés, Bars, Fitnessstudios und bestimmten Events in öffentlichen Räumen. Die Millionenmetropole New York hatte kürzlich eine ähnliche Regelung getroffen.

Carrie Johnson fordert Schwangere zur Impfung gegen Coronavirus auf

14:36 Uhr: Die Frau des britischen Premierministers, Carrie Johnson, hat Schwangere dazu ermutigt, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Auf ihrem privaten Instagram-Account berichtete sie am Samstag von ihrer zweiten Impfung. Sie fühle sich "großartig", so die Frau von Boris Johnson, die selbst ein Kind erwartet.

Sie sei zunächst "definitiv besorgt" gewesen aus Angst vor einer Fehlgeburt, schrieb Carrie, wie auf einem Screenshot auf der Webseite des Nachrichtensenders Sky News zu sehen war. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse dazu seien aber "unglaublich beruhigend", so die 33-Jährige. Wissenschaftlichen Daten zufolge gebe es dafür kein erhöhtes Risiko. "Geimpft zu werden ist wirklich der beste Weg um sich selbst und sein Baby zu schützen", fuhr Carrie fort.

Carrie Johnson hatte erst vor wenigen Wochen ihre zweite Schwangerschaft öffentlich gemacht und dabei auch von einer vorangegangenen Fehlgeburt berichtet.

Die US-Gesundheitsbehörde CDC empfiehlt allen schwangeren und stillenden Frauen, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Neue Daten einer Studie mit knapp 2.500 Schwangeren zeigten, dass Impfungen mit den Präparaten der Hersteller Moderna oder Pfizer/Biontech vor der Schwangerschaft oder in den ersten 20 Wochen nicht zu einem höheren Risiko einer Fehlgeburt führten, teilte die Behörde in der vergangenen Woche mit. In Deutschland will die Ständige Impfkommission (Stiko) voraussichtlich bis Ende August entscheiden, ob sie eine Corona-Impfung für Schwangere doch empfiehlt.

Altmaier will "grausame Realität" deutlich machen

12:03 Uhr: Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) will der Öffentlichkeit die "grausame Realität" von Corona deutlicher machen und so die Impfkampagne beschleunigen. "Jedem muss klar sein: Wenn ich mich nicht impfen lasse, bin ich in Lebensgefahr", sagte er dem Nachrichtenportal "t-online" am Sonntag in Berlin. Vielen sei die Gefahr nach wie vor nicht ausreichend bekannt.

Er wolle dem Bundesgesundheitsminister keine Vorschläge machen. "Aber ich denke, so ähnlich, wie dies auch auf Zigarettenpackungen schon heute der Fall ist, sollten wir deutlich die Risiken benennen", sagte Altmaier dem Portal. Als Beispiel nannte er einen Hinweis wie "Corona tötet", der mit der Impfeinladung verschickt werden könnte.

Impfquote könnte laut Umfrage auf über 80 Prozent steigen

11:12 Uhr: Der Anteil der vollständig gegen Corona geimpften Erwachsenen in Deutschland könnte einer Umfrage zufolge auf mehr als 80 Prozent steigen. In der repräsentativen Befragung des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sagten 75 Prozent, dass sie schon mindestens einmal geimpft seien. Weitere 6 Prozent gaben an, sich noch impfen lassen zu wollen - zusammen sind das 81 Prozent. Noch im Mai lag diese Quote in einer vergleichbaren Umfrage nur bei 74 Prozent. Kurz vor Beginn der Impfkampagne im Dezember 2020 hatten sich erst 65 Prozent für eine Impfung entschieden.

In der aktuellen Erhebung gaben nur noch 13 Prozent an, sich nicht impfen lassen zu wollen - im Mai waren es noch 15 Prozent. Sechs Prozent haben sich bis heute noch nicht entschieden.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte am vergangenen Montag erklärt, sie hoffe auf eine Impfquote "deutlich über 70 Prozent und hin zu 80 Prozent". Das bezog sie aber auf die Gesamtbevölkerung. Für Kinder unter zwölf Jahren ist noch kein Impfstoff zugelassen. Für Kinder und Jugendliche zwischen zwölf und 17 Jahren hat die Ständige Impfkommission noch keine generelle Impfempfehlung ausgesprochen. Nach den offiziellen Zahlen sind 63,1 Prozent der Gesamtbevölkerung mindestens einmal geimpft.

Schwesig schließt erneuten Lockdown aus

09:54 Uhr: Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) schließt einen erneuten Lockdown in der Corona-Pandemie aus. "Alles, was offen ist, muss offen bleiben", sagte sie der "Bild am Sonntag". Sie sei zuversichtlich, "dass wir mit Impfungen und Tests gut durch den Herbst und Winter kommen können". Damit Deutschland eine vierte Welle gut überstehe, brauche das Land aber mehr Impfungen. Schwesig plant deshalb eine neue Impfkampagne in Mecklenburg-Vorpommern und fordert ein größeres Engagement von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU).

"Es gibt noch eine große Gruppe, die zögert und abwartet", sagte Schwesig. Rund 40 Prozent der 18- bis 59-Jährigen seien noch nicht geimpft. "Die Landesregierung wird daher alle Personen dieser Altersgruppe anschreiben und noch mal auf die Impfempfehlung hinweisen." Die Ministerpräsidentin warnte aber davor, Ungeimpfte unter Druck zu setzen: "Wir sollten den Menschen nicht drohen, sondern sie mit Argumenten überzeugen."

Mit einer zusätzlichen Impfkampagne wolle Mecklenburg-Vorpommern daher noch stärker über die Vorteile des Impfens aufklären. "Ich würde mir dringend wünschen, dass da auch das Bundesgesundheitsministerium nachlegt", betonte Schwesig.

Pandemie zwingt viele Selbstständige in Hartz IV

07:17 Uhr: Die Zahl der Selbstständigen, die für ihren Lebensunterhalt finanzielle Unterstützung aus der staatlichen Grundsicherung beziehen, hat sich laut Bundesagentur für Arbeit (BA) im Verlauf der Corona-Pandemie versechsfacht. "Wir sehen einen deutlichen Corona-Effekt zwischen April 2020 und Juli 2021", sagte BA-Chef Detlef Scheele den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Rund 134.000 Selbstständige hätten in der Zeit Bedarf auf Grundsicherung angemeldet. "Üblicherweise wären es in diesem Zeitraum etwa 22.000 gewesen", so Scheele. Dies entspricht in etwa einer Versechsfachung.

Bei den abhängig Beschäftigten sind seinen Angaben zufolge 328.000 neu in die Grundsicherung gekommen. "Diese Zahl liegt in normalen Zeiten bei 190.000", sagte Scheele. "Der Corona-Effekt zeigt sich hier deutlich." Aufs Ganze gerechnet seien dies aber keine allzu hohen Werte.

Abhängig Beschäftigte, die ergänzendes Hartz IV beantragen, sind laut BA unter anderem Menschen, deren Kurzarbeitergeld sehr niedrig ausfällt, oder sogenannte Aufstocker, die einen geringen Lohn beziehen und daher auf zusätzliche finanzielle Unterstützung angewiesen sind.

Sieben-Tage-Inzidenz erreicht 35er-Marke

06:00 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Sonntagmorgen lag sie bei 35,0 - am Vortag hatte der Wert 32,7 betragen, vor einer Woche 22,6. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt binnen eines Tages 4.728 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen vom Sonntagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 4.01 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 3.127 Ansteckungen gelegen.

Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.

Köln, Impfzentrum, Corona-Pandemie, Coronakrise, 2021

Die Corona-Formel in die Freiheit: Was "3G" ab Herbst regelt

Genesen, geimpft oder getestet: Seit der jüngsten Konferenz der Ministerpräsidetninnen und Ministerpräsidenten mit der Bundeskanzlerin wissen die Bürgerinnen und Bürger, woran sie sind. Das Versprechen größerer Rechte für Geimpfte setzte die Ungeimpften unter Druck. Und die kostenlosen Corona-Tests laufen aus. (Teaserbild: EPA-EFE/Sascha Steinbach)

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden drei Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es vier Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.821.013 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.679.500 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91.867.

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Mit Material von dpa, afp, sid, reuters und apa.

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