• 17:35 Uhr: ➤ Staatssekretärin der Niederlande nach Streit um Corona-Kurs des Landes entlassen
  • 14:15 Uhr: Streit über Hygienekonzept: Oliver Pocher von Polizei abgeführt
  • 11:19 Uhr: Ministerium will Mitnahme von Schutzmasken im Auto zur Pflicht machen
  • 10:54 Uhr: Kritik an Michelle Bolsonaro wegen Corona-Impfung in den USA
  • 08:24 Uhr: RKI registriert 7.211 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 60,6

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➤ Niederländische Staatssekretärin im Streit um Corona-Kurs entlassen

Im Streit um den Corona-Kurs der Niederlande hat Premierminister Mark Rutte am Samstag Wirtschaftsstaatssekretärin Mona Keijzer fristlos entlassen.

Der ungewöhnliche Schritt folgt auf Kritik von Keijzer an der Einführung eines Corona-Passes in den Niederlanden, die sie im Interview mit der Zeitung "De Telegraaf" geäußert hatte.

Wie Rutte nach einer Mitteilung der Regierung sagte, vertrügen die Äußerungen der Staatssekretärin sich nicht mit den kürzlichen Beschlüssen des Ministerrats.

Zwar wurde in den Niederlanden am Samstag die 1,5 Meter-Abstandsregel zum Schutz vor einer Corona-Infektion abgeschafft. An die Stelle tritt aber ein heftig umstrittener Corona-Pass.

Fortan muss jeder ab einem Alter von 13 Jahren vor dem Besuch von Gaststätten, Kultur- oder Sportveranstaltungen nachweisen, dass er geimpft, getestet oder genesen ist. Keijzer hatte dem "Telegraaf" gesagt: "Wenn wir in einer Gesellschaft gelandet sind, in der man voreinander Angst haben muss, es sei denn, dass man einen Nachweis vorlegt, dann muss man sich (...) fragen: Wollen wir diese Richtung wählen?"

Rutte entschloss sich nach Zustimmung des Wirtschaftsministers und nach Beratung mit den drei Vize-Ministerpräsidenten zur fristlosen Entlassung von Keijzer. Wirtschaftsminister Stef Blok übernimmt ihre Aufgaben, teilte die Regierung mit.

Mehrere Tausend Menschen demonstrierten am Samstag in Den Haag gegen die Corona-Politik und die Einführung des Corona-Passes.

Die weiteren Corona-News des Tages:

Oberbürgermeister warnen vor zunehmender Radikalisierung

15:28 Uhr: Nach dem tödlichen Schuss bei einem Streit um die Maskenpflicht in Idar-Oberstein haben mehrere Oberbürgermeister vor einer zunehmenden Radikalisierung in der Gesellschaft gewarnt und teils die Justiz kritisiert. "Wir erleben eine Verrohung, wie wir sie bisher nicht kannten", sagte der Präsident des Deutschen Städtetags, Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD), dem Berliner "Tagesspiegel" (Sonntag). Dies habe 2015 mit der Flüchtlingsdebatte begonnen und sich in der Pandemie fortgesetzt, von den Reichsbürgern bis zu den Corona-Leugnern.

Er kritisierte den Umgang der Justiz mit solchen Taten: "Die Staatsanwaltschaften sind mir oft zu luschig", sagte Jung. "Es ist eben nicht Meinungsfreiheit, wenn Artikel 1 unseres Grundgesetzes verletzt wird, also die Würde des Menschen."

Die Augsburger Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) beklagte in dem gemeinsamen Interview mehrerer Stadtoberhäupter eine gewisse Schutzlosigkeit. Wenn sie Anzeige erstatte, würden die Verfahren oft eingestellt. "Wenn es hart auf hart kommt, fühle ich mich ausgeliefert, weil man überhaupt keine Möglichkeit hat, sich zur Wehr zu setzen", erklärte sie.

Einem 49-jährigen Deutschen wird vorgeworfen, im rheinland-pfälzischen Idar-Oberstein einen 20 Jahre alten Tankstellen-Kassierer erschossen zu haben, nachdem der ihn auf die Maskenpflicht hingewiesen hatte.

Lauterbach: "Gegen Grippe und Corona gleichzeitig impfen"

Karl Lauterbach spricht sich im Interview mit der "Rheinischen Post" für eine gleichzeitige Impfung gegen das Coronavirus und die Grippe im Herbst aus. Damit soll laut dem Gesundheitsexperten die Impfquote erhöht werden. (Teaserbild: imago images/Future Image)

Mainzer Hack vor Leverkusen-Spiel positiv auf Corona getestet

15:01 Uhr: Fußball-Bundesligist FSV Mainz 05 muss im Spiel bei Bayer Leverkusen am Samstag (15:30 Uhr) ohne Alexander Hack auskommen. Der 28 Jahre alte Innenverteidiger, der vollständig geimpft ist, wurde am Freitag positiv auf Corona getestet und befindet sich in Quarantäne.

Die Mainzer hatten bereits zu Saisonbeginn mit einigen Corona-Infektionen zu kämpfen. Nach Positiv-Fällen bei Profis und Betreuern mussten vor der Auftaktpartie gegen RB Leipzig (1:0) insgesamt 14 Mainzer in eine zweiwöchige Quarantäne.

Streit über Hygienekonzept: Oliver Pocher von Polizei abgeführt

14:15 Uhr: Oliver Pocher ist bei einem Konzert im schleswig-holsteinischen Hartenholm von der Polizei vom Gelände begleitet worden, weil er gegen das Hygienekonzept des Veranstalters verstoßen haben soll. Der Moderator und Komiker war am Freitagabend bei einem Strandkorb Open Air Konzert von Pietro Lombardi zunächst als Gast dabei, kam dann allerdings selbst auf die Bühne, wie der 43-Jährige in seiner Instagram-Story berichtete. Von dort sei er ins Publikum gegangen, habe aber alle Anwesenden wegen der Corona-Regeln darauf hingewiesen, auf ihren Plätzen zu bleiben.

Nach Polizeiangaben verstieß Pocher damit nicht gegen geltende Corona-Beschränkungen. Allerdings sei sein Ausflug ins Publikum nicht mit dem Hygienekonzept des Veranstalters vor Ort abgestimmt gewesen, sagte ein Polizeisprecher am Samstag. Demnach erteilte der Veranstalter Pocher daraufhin Hausverbot und verwies den Promi des Geländes im Kreis Segeberg.

Weil Pocher sich demnach uneinsichtig zeigte und dem nicht gleich nachkam, wurde die Polizei hinzugezogen. Die Einsatzkräfte begleiteten den Entertainer schließlich vom Gelände auf einen Parkplatz.

Pocher selbst sagte bei Instagram, dass er die Reaktion des Veranstalters als "übertrieben" empfinde. In einem ebenfalls in dem Internet-Beitrag veröffentlichten Video ist zu sehen, wie zwei Polizeibeamte ihn abführen, allerdings nicht ohne Gegenwehr Pochers.

Stiko-Chef unzufrieden mit Verlauf der Impfkampagne

13:41 Uhr: Der Chef der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, ist unzufrieden mit dem Verlauf der Impfkampagne in Deutschland. Dem Bayerischen Rundfunk sagte Mertens am Samstag, aus seiner Sicht sei es betrüblich, dass sich gerade die entscheidende Altersgruppe der 18- bis 59-Jährigen im Augenblick nicht so impfen lasse, wie die Stiko das gerne sehen würde. Es sei noch einiges an Überzeugungsarbeit zu leisten.

"Es ist klar aus allen mathematischen Modellierungen, dass diese Altersgruppe auch entscheidend sein wird für den Verlauf dieser vierten Welle und letztlich auch für den weiteren Verlauf der Pandemie in Deutschland", sagte Mertens.

Ziel müsse sein, den Menschen verständlich zu machen, dass die Impfung entscheidend ist für die gesamte Bevölkerung. Die Impfquote liegt in der Altersgruppe der 18- bis 59-Jährigen nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) bei 69,2 Prozent.

Astrazeneca-Entwicklerin: Auffrischung nur bei Älteren und Immunschwachen sinnvoll

Die leitende Wissenschaftlerin bei der Entwicklung des Astrazeneca-Vakzins, Sarah Gilbert, rät von massenhaften Auffrischungsimpfungen ab. Bei älteren Menschen und solchen mit unterdrücktem Immunsystem seien diese zwar sinnvoll, bei der Mehrheit der Menschen halte die Schutzwirkung des Vakzins aber gut an.

Nicht geimpft, nicht spielberechtigt: NBA-Debatte um Profi Wiggins

11:55 Uhr: Basketball-Profi Andrew Wiggins droht seinem Club Golden State Warriors in der nordamerikanischen Profiliga NBA in den Heimspielen zu fehlen, weil er nicht gegen das Coronavirus geimpft ist. Darüber informierte die NBA in der Nacht zum Samstag. In der Stadt San Francisco, in der die Warriors ihre Heimspiele austragen, ist der Nachweis mindestens einer Impfung gegen Corona erforderlich, um an Indoor-Events teilnehmen zu können.

Ausnahmen sind medizinische oder religiöse Ausnahmebescheinigungen. Eine Impf-Ausnahme aus religiösen Gründen hat die NBA für den 26 Jahre alten Flügelspieler nun aber abgelehnt. "Wiggins wird nicht in der Lage sein, die Warriors-Heimspiele zu bestreiten, bis er die Impfvorschriften der Stadt erfüllt", schrieb die Liga.

Ministerium will Mitnahme von Schutzmasken im Auto zur Pflicht machen

11:19 Uhr: Die Mitnahme von Schutzmasken im Auto soll künftig zur Pflicht werden. Das bestätigte das Bundesverkehrsministerium am Samstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Berlin. Zuvor hatte die Düsseldorfer "Rheinische Post" über die Pläne berichtet.

Demnach müssen Fahrzeugführer auch nach der Corona-Pandemie stets zwei Mund-Nase-Bedeckungen im Auto dabei haben. Geplant sei, dass die Masken künftig dem vorgeschriebenen Inhalt des Verbandkastens in Pkw, Lkw und Bussen hinzugefügt werden. Dies hatte nach Angaben des Ministeriums der Bundesverband Medizintechnologie vorgeschlagen.

Es sei beabsichtigt, die Vorgabe mit der nächsten Änderung der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung umzusetzen, schrieb das Verkehrsministerium. Wann genau die Änderung in Kraft treten könnte, sei aber noch unklar.

Das Ministerium begrüße "eine schnelle geplante Umsetzung der Normenänderung", hieß es dazu lediglich. Auch zur Frage nach möglichen Bußgeldern gibt es noch keine offiziellen Angaben. Bislang sind fünf Euro fällig, wenn die Erste-Hilfe-Ausrüstung im Auto fehlt oder unvollständig ist.

Aus dem Bundesgesundheitsministerium hieß es am Samstag auf dpa-Anfrage, dass man jede Maßnahme, die zum Infektionsschutz beitrage, grundsätzlich begrüße.

Kritik an Michelle Bolsonaro wegen Corona-Impfung in den USA

10:54 Uhr: Die brasilianische First Lady Michelle Bolsonaro steht in der Kritik, weil sie sich in den USA statt in Brasilien gegen das Coronavirus impfen ließ. Der Senator Omar Aziz warf Bolsonaro im Online-Medium G1 am Freitag (Ortszeit) unter anderem mangelnden "Patriotismus" vor. Der Epidemiologe Pedro Hallal sprach ebenfalls auf G1 von einer "Verachtung" des öffentlichen Gesundheitssystems in Brasilien.

Die Präsidentengattin verdiene Beifall, weil sie sich zu der Impfung entschlossen habe, sagte Aziz. Zugleich wies er darauf hin, dass das in den USA verimpfte Vakzin "das gleiche" sei wie das in Brasilien. "Also hätte sie sich hier impfen lassen können." Damit hätte sie den Brasilianern "ein gutes Beispiel" gegeben.

Michelle Bolsonaro hatte sich in dieser Woche am Rande der UN-Generalversammlung in New York gegen das Coronavirus impfen lassen. Vor ihrer Rückkehr nach Brasilien habe sie einen PCR-Test gemacht, teilte die Regierung mit. Bei dieser Gelegenheit habe sie ein Arzt gefragt, ob sie sich nicht auch gleich impfen lassen wolle.

Michelle Mann, Präsident Jair Bolsonaro, ist als notorischer Gegner der Corona-Impfungen bekannt. Zur Impfung seiner Frau sagte er, dies sei eine "persönliche Entscheidung". Für sich selbst schloss er eine Impfung erneut aus. Bolsonaro ist für seinen Ausspruch bekannt, er werde der "letzte" Brasilianer sein, der sich gegen Corona impfen lasse.

2G-Hamburg lässt die Masken fallen

10:32 Uhr: Nach langen Einschränkungen in der Corona-Pandemie hat Hamburg die Masken fallen lassen: In Clubs, Bars, Restaurants, Kultur- und Sporteinrichtungen, die am sogenannten 2G-Modell teilnehmen, gibt es seit 00.00 Uhr am Samstagmorgen auch keine Beschränkungen mehr bei der Zahl der Besucher oder Teilnehmer einer Veranstaltung.

Wo also nur Geimpfte und Genesene hinein dürfen, kann abstandslos und ohne Maske bis auf den letzten Platz gefeiert, getanzt, können Filme und Theater geschaut oder bei sportlichen Wettkämpfen mitgefiebert werden. Allerdings müssen weiter Kontaktdaten erhoben und Hygienekonzepte eingehalten werden. Eine entsprechende Eindämmungsverordnung des Senats war am Freitag erlassen worden.

Auf Wochenmärkten entfällt zudem die Maskenpflicht für Verkäufer. Für Kunden gilt sie aber wie in Supermärkten weiter. Außerdem können negative Corona-Test-Bescheinigungen vom Arbeitgeber von Ungeimpften nur noch für berufliche Zwecke verwendet werden, also beispielsweise nicht mehr für einen Besuch im Kino. Bei Sportveranstaltungen müssen die Besucherströme an den Ein- und Ausgängen entzerrt werden. Finden die Veranstaltungen in Innenräumen statt, müssen Luftfilteranlagen vorhanden sein.

Hamburg hatte das 2G-Optionsmodell als erstes Bundesland Ende August eingeführt. Die neue Verordnung gilt bis zum 23. Oktober. Für Betriebe oder Veranstaltungen, die nach dem 3G-Modell neben Geimpften und Genesenen weiterhin auch von ungeimpften negativ Getesteten besucht werden dürfen, bleibt bis auf Weiteres alles beim Alten.

Maskenpflicht, Schild

Gesundheitsausschuss rechnet mit Ende der Corona-Beschränkungen im März 2022

Der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses des Bundestags, Erwin Rüddel, erwartet ein Ende der Corona-Beschränkungen ab dem kommenden Frühjahr. Eine Art "Freedom Day" nach britischem Vorbild schloss der CDU-Politiker aus. (Teaserbild: imago images/Ralph Peters)

RKI registriert 7.211 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 60,6

08:24 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland ist erneut gesunken. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Samstagmorgen mit 60,6 an. Tendenziell geht die Zahl somit seit rund zwei Wochen zurück.

Am Vortag hatte der Wert bei 62,5 gelegen, vor einer Woche bei 72,0. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 7.211 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.08 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert bei 8.901 Ansteckungen gelegen.

Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 62 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 63 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4.188.604 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Freitag mit 1,58 an. Ein Wochen- oder Monatsvergleich ist wegen der hohen Zahl an Nachmeldungen nicht möglich. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 3.952.000 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 93.365.

Lauterbach zum "Freedom Day"-Vorschlag: "Nicht ethisch vertretbar"

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach spricht sich klar gegen einen „Freedom Day“ aus. Diesen hatte KBV-Chef Andreas Gassen zuvor gefordert. Lauterbach bezeichnete diesen Vorschlag bei Twitter als "nicht ethisch vertretbar".

Bundespolizei: Rund 230.000 Maskenpflicht-Verstöße im Bahnverkehr

06:00 Uhr: Rund 230.000 Verstöße gegen die Maskenpflicht in Zügen hat die Bundespolizei dieses Jahr laut "Welt am Sonntag" bisher erfasst. In den allermeisten Fällen hätten es die Beamten bei einer Belehrung belassen können, berichtete die Zeitung. In rund 11.300 Fällen wurden demnach zur Einleitung von Bußgeldverfahren die zuständigen Behörden vor Ort informiert.

745 Mal wurden dem Bericht zufolge sogenannte Beförderungsausschlüsse verhängt - die Verweigerer mussten also den Zug verlassen. Im Januar wurden demnach mehr als 42.300 Ermahnungen ausgesprochen, seitdem ging die Zahl zurück und lag im August noch bei knapp 23.000.

Die Einführung der Maskenpflicht in Zügen und anderer Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie haben laut Betriebsrat der Deutschen Bahn zu vermehrten Übergriffen auf Mitarbeiter des Konzerns geführt. Zugenommen hat Bahn-Konzernbetriebsrat Jens Schwarz zufolge seit dem Beginn der Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung die Zahl der Attacken auf Bahnmitarbeiter - neben Beleidigungen und anderen verbalen Angriffen häufig auch körperliche Angriffe.

Inzwischen gebe es bei vielen Bahn-Mitarbeitern große Verunsicherung, sagte Schwarz der "Welt am Sonntag". "Aus persönlichen Gesprächen weiß ich, dass manche Beschäftigte ihre Schicht mittlerweile mit steten Sorgen im Hinterkopf absolvieren." Das betreffe nicht nur das Zugpersonal, sondern auch Mitarbeiter an den Bahnhöfen. Man fordere deshalb den Einsatz zusätzlicher Sicherheitsleute und verbindliche Sicherheitsstandards, die schon bei der Ausschreibung von Regionalverkehrsverbindungen festgelegt werden müssten, so Schwarz.

Britischer Corona-Experte: Mehrheit der Kinder wird sich anstecken

05:25 Uhr: Angesichts hoher Corona-Fallzahlen in britischen Schulen geht ein Experte davon aus, dass sich die meisten Kinder im Winter mit dem Virus anstecken werden oder schon angesteckt waren. "Ich denke, dass sich in sechs Monaten die Mehrheit infiziert haben wird", sagte der Public-Health-Experte Azeem Majeed vom Imperial College London der Deutschen Presse-Agentur.

Seit Ende der Schulferien in England sind die Fallzahlen unter den 5- bis 14-Jährigen enorm gestiegen. Die Inzidenz liegt mehr als doppelt so hoch wie in anderen Altersgruppen, wie etwa in einer Auswertung der "Financial Times" zu erkennen ist.

Großbritannien impft erst seit kurzem auch 12- bis 15-Jährige. "Es wäre besser gewesen, damit früher zu beginnen", sagte Majeed. "Da waren wir im Vergleich zu anderen europäischen Ländern spät dran."

Für Kinder unter 12 Jahren gibt es bislang keine zugelassenen Corona-Impfstoffe, allerdings erkranken sie auch seltener schwer. Das Risiko sei eher, dass Kinder das Virus an Erwachsene weitergäben, die nicht oder weniger wirksam durch Impfstoffe geschützt seien, sagte der Mediziner.

Majeed hat keine großen Hoffnungen, dass die noch immer sehr hohen Corona-Fallzahlen in Großbritannien vor dem nächsten Frühjahr deutlich sinken werden. Die Inzidenz hat sich seit längerem um die 300 eingependelt. Pro Woche sterben im Schnitt etwa 1.000 Menschen an oder mit COVID-19. "Die Regierung scheint das akzeptiert zu haben", sagte der Experte. Dabei handele es sich um einen der höchsten Werte in Europa.

Die Corona-Beschränkungen sind in England seit Mitte Juli fast vollständig aufgehoben. In den anderen Landesteilen des Vereinigten Königreichs gelten ähnlich Regeln, allerdings setzt man dort zum Beispiel noch stärker auf die Maskenpflicht.

Zeitung: Mitnahme von Schutzmasken im Auto wird bald Pflicht

02:00 Uhr: Die Mitnahme von Schutzmasken im Auto soll nach einem Zeitungsbericht zur Pflicht werden. Wie die Düsseldorfer "Rheinische Post" (Samstag) berichtet, sollen Fahrzeugführer auch nach der Corona-Pandemie künftig zwei Mund-Nase-Bedeckungen dabeihaben müssen. Dies habe eine Sprecherin des Bundesverkehrsministeriums der Zeitung bestätigt.

Demnach sollen die Masken dem vorgeschriebenen Inhalt des Verbandkastens in Pkw, Lkw und Bussen hinzugefügt werden. Es sei beabsichtigt, die Vorgabe mit der nächsten Änderung der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung umzusetzen - greifen solle sie voraussichtlich im nächsten Jahr. Wer den Verbandkasten dann nicht um zwei Masken ergänzt, muss dem Bericht zufolge mit einem Bußgeld rechnen. Bisher sind fünf Euro fällig, wenn die Erste-Hilfe-Ausrüstung unvollständig ist.

Corona wirbelt Interview mit Kamala Harris in US-Sendung durcheinander

Corona hat für eine bizarre Szene in einer bekannten US-Talkshow gesorgt: Eigentlich sollte in der Sendung "The View" am Freitagmorgen (Ortszeit) Vize-Präsidentin Kamala Harris live im New Yorker Studio interviewt werden. Inmitten der Sendung wurden die beiden Moderatorinnen Sunny Hostin und Ana Navarro aber plötzlich gebeten, das Set zu verlassen. Die beiden Frauen standen auf und verschwanden.

Zurück blieben Moderatorin Joy Behar und Sara Haines. "Wir sagen Ihnen in ein paar Minuten warum", sagte daraufhin Moderatorin Behar. "Soll ich die Vizepräsidentin nun vorstellen?", fragte sie. "Ja", rief eine Stimme aus dem Off - nur wenige Sekunden später hieß es dann sehr vehement: "Nein!" Behar zeigte sich sichtlich irritiert und verabschiedete sich erstmal in die Werbung. "Wie wir das immer im Fernsehen machen, wenn wir in der Klemme stecken: Wir sind gleich wieder zurück."

Was war passiert? Hostin und Navarro waren vor der Sendung auf das Coronavirus getestet worden - und diese Tests waren positiv. Medienberichten zufolge hatte Harris keinen Kontakt zu den Moderatorinnen. Sie wurde schließlich aber zum Interview nur in das Studio zugeschaltet.

"Sunny und Ana sind starke Frauen, und ich weiß, dass es ihnen gut geht", sagte Harris dann im Interview. Aber es sei auch gut zu wissen, dass sie geimpft seien. "Denn andernfalls würden wir uns Sorgen über Krankenhausaufenthalte und Schlimmeres machen."

Spahn: So ist die Aktionswoche zur Corona-Impfung gelaufen

Die Aktionswoche zur Corona-Impfung geht zu Ende. Eine Woche lang gab es bundesweit verschiedene Angebote, um sich von einer Impfung gegen COVID-19 überzeugen zu lassen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zieht Bilanz. Wie erfolgreich war die Aktion?

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Mit Material von dpa, afp, sid, reuters und apa.

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