- 17:36 Uhr: Fast eine Milliarde Euro Corona-Soforthilfe freiwillig zurückgezahlt
- 15:25 Uhr: ➤ Baden-Württemberg plant Lockdown für Ungeimpfte
- 13:34 Uhr: Zahl der COVID-Patienten auf Intensivstation wieder über 1.000
- 08:45 Uhr: RKI registriert 8.416 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 74,1
- 03:54 Uhr: Ganz Spanien kein Corona-Hochrisikogebiet mehr
➤ Baden-Württemberg plant Lockdown für Ungeimpfte
In Baden-Württemberg könnte es für Ungeimpfte bald härtere Regeln geben. Das grün-geführte Landessozialministerium schlägt eine Art Lockdown für Ungeimpfte vor. Konkret geht es um Kontaktbeschränkungen und ein Besuchsverbot von Restaurants und Konzerten für ungeimpfte Erwachsene. Auch ein negativer Coronatest soll dann von den Einschränkungen nicht mehr befreien können. Nach Informationen der "Bild am Sonntag" soll diese 2G-Regel ab einer Zahl von 300 COVID-Intensivpatienten in Kliniken gelten.
Unterstützung für diese Idee kommt auch vom Koalitionspartner der Grünen in Baden-Württemberg. CDU-Landeschef Thomas Strobl sagte gegenüber der "Bild am Sonntag": "Wenn es auf die Intensivstationen durchschlägt, muss man handeln." Es sei falsch, alle in Mithaftung zu nehmen, auch Geimpfte. "Deshalb wird es für Ungeimpfte andere Regeln geben als für Geimpfte." Sympathie für die Idee kommt auch vom bayrischen Gesundheitsminister
SPD-Gesundheitsexperte
Die weiteren Corona-News des Tages:
Fast eine Milliarde Euro Corona-Soforthilfe freiwillig zurückgezahlt
17:36 Uhr: Zahlreiche Unternehmen haben freiwillig Corona-Soforthilfen zurückgezahlt. Die zuständigen Stellen der Länder hätten dem Bundeswirtschaftsministerium mitgeteilt, dass sie "Rückzahlungen in Höhe von 322 Millionen Euro geltend gemacht haben und dass darüber hinaus freiwillige Rückzahlungen in Höhe von 911 Millionen Euro" erfolgt seien, teilte eine Ministeriumssprecherin am Sonntag mit. Zuvor hatte die "Bild am Sonntag" über die Zahlen berichtet.
Die Gründe für die Rückzahlung von Corona-Soforthilfen seien vielfältig, so die Sprecherin weiter. "Insbesondere hatten Unternehmen zum Zeitpunkt der Antragstellung teilweise höhere Liquiditätsengpässe für den dreimonatigen Förderzeitraum prognostiziert als letztlich eingetreten sind, so dass jetzt entsprechende Überprüfungen und Rückzahlungen anstehen." Die Schlussberichte der Länder über die bestimmungsgemäße Verwendung der Corona-Soforthilfen seien bis zum 30. Juni 2022 vorzulegen.
Die Frage der Rückzahlung von Corona-Soforthilfen liegt laut Bundesministerium ausschließlich in der Zuständigkeit der Länder. Die Soforthilfen waren die ersten Hilfszahlungen für kleine Unternehmen aus dem Frühjahr 2020.
Sie waren dazu gedacht, in der Corona-Krise die wirtschaftliche Existenz der Firmen und Selbstständigen zu sichern und zur Überbrückung von akuten Liquiditätsengpässen. Personalkosten und private Lebenshaltungskosten durften mit dem Geld nicht gedeckt werden.
Dritte Impfung für Israelis über zwölf
16:42 Uhr: In Israel können künftig alle Bürger von zwölf Jahren an eine dritte Impfdosis gegen das Coronavirus erhalten. Ministerpräsident Naftali Bennett teilte dies am Sonntag mit und sprach von einem "Privileg, das es in keinem anderen Land gibt". Zuletzt galt eine Altersgrenze von 30 Jahren für die Auffrischungsimpfung, es müssen außerdem mindestens fünf Monate seit der zweiten Impfung vergangen sein.
Zwei Millionen von insgesamt mehr als neun Millionen Israelis hätten bereits eine dritte Impfdosis erhalten, sagte Bennett. "Es gibt bereits Ergebnisse: Der Anstieg an schweren Erkrankungen hat sich verlangsamt." Knapp 59 Prozent sind zweifach geimpft.
In Israel wird fast ausschließlich das Präparat von Biontech/Pfizer gespritzt. Seit Ende Juli verabreicht das Land als erstes weltweit dritte Impfungen gegen das Coronavirus.
Hintergrund der Entscheidung für eine dritte Impfung sind Zahlen des Gesundheitsministeriums, wonach die Effektivität der Biontech/Pfizer-Impfung seit Anfang Juni stark nachgelassen hat. Gleichzeitig verbreitete sich die Delta-Variante, die als besonders ansteckend gilt. Vom 1. Oktober an soll der sogenannte Grüne Pass nach Medienberichten für nur zweifach Geimpfte auslaufen.
Umfrage: Große Mehrheit für 3G-Regel in Fernzügen
14:09 Uhr: Eine große Mehrheit der Wahlberechtigten in Deutschland würde laut einer Umfrage eine sogenannte 3G-Regel in Fernzügen befürworten. Fast zwei Drittel (64 Prozent) der Befragten gaben bei einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag des "Handelsblatts" an, sie fänden es richtig, wenn nur noch Corona-Geimpfte, -Genesene oder -Getestete (3G) Züge nutzen dürften. 31 Prozent der Befragten waren dagegen und 5 Prozent unentschieden.
Regierungssprecher
In Deutschland gilt die 3G-Regel bislang nur bei Auslandsflügen und in einigen Bereichen des öffentlichen Lebens - etwa beim Restaurantbesuch in Innenräumen.
Vor allem Wähler der SPD (78 Prozent), der Union (76 Prozent) und der Grünen (75 Prozent) sprachen sich in der Civey-Umfrage für eine 3G-Regel in Fernzügen aus. Unter FDP-Wählern (52 Prozent) und AfD-Wählern (20 Prozent) war die Zustimmung am niedrigsten. Über 65-Jährige sprachen sich mit 77 Prozent dafür aus, in der Gruppe zwischen 18 und 29 Jahren war es hingegen nur jeder Zweite. Repräsentativ befragt wurden im Zeitraum vom 27. bis 28. August rund 5000 Wahlberechtigte ab 18 Jahren.
Zahl der COVID-Patienten auf Intensivstation wieder über 1.000
13:34 Uhr: Die Zahl der bundesweit auf Intensivstationen behandelten COVID-Patienten ist in der vierten Corona-Welle erstmals wieder über 1.000 gestiegen. Im Divi-Register-Tagesreport vom Sonntag wurden 1.008 COVID-19-Patienten auf Intensivstation gemeldet, 485 davon mussten beatmet werden. Zuletzt war ein Wert von über 1.000 im Tagesreport vom 18. Juni erfasst worden (1.011). Der Tiefstand vor dem Aufflammen der vierten Welle hatte bei 354 im Report vom 22. Juli gelegen - seither nimmt die Belegung wieder zu.
Am 29. August vergangenen Jahres hatte die Zahl bei gerade einmal 241 gelegen (134 beatmet), erst Ende Oktober war sie im Zuge der zweiten Welle auf über 1.000 gestiegen. Anders als im Vorjahr sind zudem inzwischen längst nicht mehr vor allem Senioren betroffen: Knapp jeder zehnte derzeit auf Intensivstation behandelte COVID-19-Patient ist den Daten des Divi-Registers zufolge 30 bis 39 Jahre alt, knapp jeder fünfte 40 bis 49 Jahre. Die 50- bis 59-Jährigen stellen gut ein Viertel der Patienten, die 60- bis 69-Jährigen gut ein Fünftel. Zumeist sind von schweren Verläufen und Todesfällen Ungeimpfte betroffen.
Besonders hoch ist der Anteil der COVID-19-Patienten an der Gesamtzahl der Intensivbetten derzeit in Nordrhein-Westfalen (6,4 Prozent) und dem Saarland (5,3 Prozent). Selbst wenn die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen in den kommenden Tagen nicht weiter steigen oder sogar sinken sollte, würde die Zahl der auf Intensivstation behandelten COVID-19-Patienten zunächst weiter zunehmen. Die Infektions-Inzidenz spiegelt sich stets verzögert bei der Klinikbelegung wieder, weil zwischen Infektion und Einweisung meist etwa 10 Tage vergehen.
Das Divi-Register wird von der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin gemeinsam mit dem Robert Koch-Institut (RKI) geführt. Der Höchstwert bei der Zahl der erfassten COVID-19-Patienten auf Intensivstation hatte bei gut 5.700 Anfang Januar im Zuge der zweiten Corona-Welle in Deutschland gelegen.
Rund 5.000 Fälle bundesweit gelten nach Angaben der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) als Belastungsgrenze für die Kliniken, wobei dann bereits planbare Operationen verschoben würden. Allerdings zeigen sich derzeit sehr große Unterschiede beim Infektionsgeschehen in den einzelnen Bundesländern und Regionen. Entscheidend für Corona-Maßnahmen wird daher der regionale Blick auf Kennwerte des Infektionsgeschehens und der Klinikauslastung sein.
Hunderte Gegner der Corona-Politik protestieren in Berlin
13:12 Uhr: Auch am Sonntag haben in Berlin trotz Verbote Demonstrationen gegen die deutsche Corona-Politik begonnen. Hunderte Menschen zogen nach Polizeiangaben in mehreren Gruppen durch die Innenstadt.
Die Polizei nahm demnach einzelne Teilnehmer in Gewahrsam, weil sie dazu aufgerufen hätten, sich zu Demonstrationszügen zusammenzuschließen. Einsatzkräfte begleiteten die Gruppen und forderten sie auf, Abstand zueinander zu halten. Rund 2200 Polizeikräfte seien im Einsatz.
Zahlreiche Demonstranten hatten sich am Vormittag am Humboldthain im Norden der Innenstadt versammelt. Dort war eigentlich eine Demonstration gegen den Leinenzwang für Hunde angemeldet. Laut Polizei sagte der Veranstalter diese Demonstration am Sonntag kurzfristig ab. Die S-Bahn-Züge der Nord-Süd-Linien hielten nicht am Humboldthain. "Sparen Sie sich den Weg dorthin: An dieser Stelle wird keine Versammlung stattfinden", teilte die Polizei mit.
Schon am Samstag hatten mehrere tausend Menschen in der Stadt gegen die Corona-Politik demonstriert. Mehrere Demonstrationen waren verboten worden, weil die Versammlungsbehörde erwartete, dass Infektionsschutzvorgaben wie Abstand und Maskentragen nicht eingehalten werden. In einem Fall einer Kundgebung auf dem Leipziger Platz kippte das Verwaltungsgericht das Verbot.
Baerbock will mehr Freiheiten für Geimpfte und Genesene
12:07 Uhr: Geimpfte und Genesene sollen nach Ansicht von Grünen-Kanzlerkandidatin
In Hamburg gilt seit dem Wochenende ein bislang bundesweit einmaliges 2G-Optionsmodell. Besuchen nur Geimpfte und Genesene eine Veranstaltung, entfallen fast alle Corona-Auflagen. Veranstalter oder Wirte können entscheiden, ob sie diesen Weg gehen oder weiter das 3G-Modell nutzen wollen - also auch aktuelle Tests akzeptieren.
Damit erhöhe man auch den Anreiz, sich impfen zu lassen, sagte Baerbock. Man dürfe nun in der Impfkampagne nicht nachlassen, "gerade auch, um Kinder zu schützen". Es brauche mobile Impfteams, eine intensive Ansprache und Informationen in vielen Sprachen. Eine allgemeine Impfpflicht sei rein rechtlich nicht durchsetzbar.
Weitere verunreinigte Moderna-Ampullen in Japan entdeckt
10:37 Uhr: Nach dem Fund von weiteren verunreinigten Ampullen des Corona-Impfstoffs von Moderna sind in der japanischen Präfektur Okinawa die Impfungen mit dem US-Vakzin ausgesetzt worden. Wie die örtlichen Behörden am Sonntag mitteilten, erfolgte der Schritt, nachdem in einigen Ampullen "Fremdstoffe" festgestellt worden seien. Das Gesundheitsministerium in Tokio untersucht derzeit den Zusammenhang zwischen dem Tod zweier Männer und verunreinigten Moderna-Ampullen.
Bereits am Donnerstag hatte Japan die Verwendung von drei ganzen Moderna-Chargen mit 1,63 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs gestoppt. Bei den in Okinawa verwendeten Impfdosen handelte es sich Medienberichten zufolge jedoch nicht um Ampullen aus diesen Chargen.
Das japanische Gesundheitsministerium hatte nach dem Tod von zwei Männern im Alter von 30 und 38 Jahren eine Untersuchung eingeleitet. Beide Männer waren kürzlich nach ihrer zweiten Impfdosis gestorben - die Vakzine stammten aus den später zurückgezogenen Chargen.
Sechster Lockdown in Melbourne wird verlängert
09:49 Uhr: Der sechste Lockdown in der australischen Stadt Melbourne wird verlängert. Das teilten die Behörden am Sonntag mit Verweis auf die immer noch zu hohen Corona-Infektionszahlen mit.
Eigentlich hätten die verschärften Maßnahmen für die fast sieben Millionen Einwohner von Melbourne und dem Bundesstaat Victoria am Donnerstag nach vier Wochen aufgehoben werden sollen. Dies sei nicht mehr möglich, da die Zahl der Neuinfektionen binnen eines Tages um 92 angestiegen sei, sagte der Regierungschef von Victoria, Dan Andrews.
Die nächtliche Ausgangssperre bleibt somit bestehen, Spielplätze bleiben geschlossen und Sportmöglichkeiten begrenzt. Wie lange die verschärften Maßnahmen beibehalten werden sollen, sagte Andrews nicht. "Wir haben noch zu viele Fälle", betonte er. Deswegen könnten "diese Freiheiten, die wir alle verzweifelt zurückhaben wollen", noch nicht wieder zurückgegeben werden.
Im benachbarten Bundesstaat New South Wales, in dem die größte australische Stadt Sydney liegt, wurden am Sonntag 1218 neue Fälle gemeldet. Die Zahl der Neuinfektionen erreichte damit landesweit einen neuen Tageshöchststand. Seitdem Mitte Juni erstmals die hochansteckende Delta-Variante des Coronavirus in dem Bundesstaat mit acht Millionen Einwohnern nachgewiesen wurde, wurden fast 19.000 Fälle gezählt.
RKI registriert 8.416 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 74,1
08:45 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut angestiegen. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom Sonntagmorgen lag sie bei 74,1 - am Vortag hatte der Wert 72,1 betragen, vor einer Woche 54,5. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 8.416 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.15 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 7.050 Ansteckungen gelegen.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 12 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es drei Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.932.547 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.726.700 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 92.130.
Corona-Bericht: China bezichtigt US-Geheimdienste der Lüge
05:55 Uhr: China hat einen Bericht der US-Geheimdienste zum Ursprung des Coronavirus als "verlogen" bezeichnet. Bei dem am Freitag vorgelegten Papier handele es sich um einen "verlogenen Bericht, der für politische Zwecke erstellt wurde", hieß es in einer am Sonntag vom Außenministerium in Peking verbreiteten Mitteilung. Von einem "verleumderischen Angriff" auf China war die Rede. "Ohne Beweise zu liefern, haben die USA eine Geschichte nach der nächsten erfunden, um China zu diffamieren und zu beschuldigen", wurde Chinas Vize-Außenminister Ma Zhaoxu zitiert.
Der am Freitag veröffentlichte Bericht der US-Geheimdienste zum Ursprung des Coronavirus hatte keine eindeutigen Feststellungen geliefert. Darüber, ob das Virus aus einem Labor stamme oder von einem Tier auf den Menschen übergesprungen sei, herrschte demnach unter den Diensten Uneinigkeit. Beides seien "plausible Hypothesen". Wenn keine weiteren Informationen zur Verfügung gestellt würden, sei eine genauere Schlussfolgerung nicht möglich, hieß es weiter. Dafür brauche man vor allem die Unterstützung Chinas. "Peking behindert jedoch weiterhin die globalen Ermittlungen, weigert sich, Informationen auszutauschen und beschuldigt andere Länder, darunter auch die Vereinigten Staaten", heißt es in dem Papier.
US-Präsident Joe Biden hatte die amerikanischen Geheimdienste im Mai damit beauftragt, dem Ursprung der Corona-Pandemie auf den Grund zu gehen. Er wies sie damals an, binnen 90 Tagen einen weiteren Bericht dazu vorzulegen.
Seit langem kursieren unbelegte Mutmaßungen, das Coronavirus könne aus einem Labor in der chinesischen Stadt Wuhan stammen und womöglich durch einen Unfall freigesetzt worden seien. Die Chinesen weisen derartige Vorwürfe vehement zurück. In Wuhan war das Coronavirus erstmals aufgetreten.
Ganz Spanien kein Corona-Hochrisikogebiet mehr
03:54 Uhr: Spanien wird von der Bundesregierung nicht mehr als Corona-Hochrisikogebiet geführt. In der Nacht zum Sonntag sind damit alle Quarantänevorschriften für von dort zurückkehrende Urlauber entfallen. Bereits vor einer Woche waren die ersten spanischen Regionen von der Risikoliste gestrichen worden, darunter die Kanarischen Inseln und Katalonien mit der Touristenmetropole Barcelona. Jetzt gilt das ganze Land als "risikofrei" - auch Mallorca, die beliebteste Urlaubsinsel der Deutschen.
Der Großraum Lissabon ist ab Sonntag ebenfalls kein Hochrisikogebiet mehr. Als einzige Region in Portugal bleibt aber die Urlaubsregion Algarve auf der Liste.
Spanien gilt als beliebtestes Urlaubsziel der Deutschen im Ausland. Am 11. Juli war es wegen stark steigender Infektionszahlen mitten in der Ferienzeit als Risikogebiet eingestuft worden, Ende Juli dann sogar als Hochrisikogebiet. Seitdem mussten Rückkehrer, die nicht vollständig geimpft oder genesen sind, für zehn Tage in Quarantäne. Erst nach fünf Tagen konnten sie sich mit einem negativen Test davon befreien. Damit ist wegen deutlich gesunkener Infektionszahlen jetzt Schluss.
Allerdings müssen Spanien-Reisende auch weiterhin Corona-Regeln beachten. Denn mindestens bis zum 5. September gilt Deutschland aus spanischer Sicht als Risikogebiet. Deswegen müssen alle Besucher aus Deutschland ab zwölf Jahren bei der Einreise eine Impfung oder Genesung nachweisen oder einen negativen Test vorlegen können. Bei der Rückreise nach Deutschland gilt das ebenfalls - egal ob man aus einem Hochrisikogebiet kommt oder nicht.
Auch Chile ist nun kein Hochrisikogebiet mehr. Neu auf der Liste sind drei Karibikstaaten: Jamaika, St. Kitts und Nevis sowie St. Lucia. Nach den Änderungen am Sonntag gibt es weiter rund 70 Länder, die ganz oder teilweise als Hochrisikogebiete mit besonders hohem Infektionsrisiko eingestuft sind.
Patientenschützer fordern Angabe der 2G-Quote bei Pflegepersonal
00:02 Uhr: Patientenschützer fordern eine gesetzliche Verpflichtung für Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen, die Quote der Geimpften und Genesenen beim Personal zu veröffentlichen. "Kranke und Pflegebedürftige brauchen Transparenz, um das Infektionsrisiko einschätzen zu können", sagte der Vorstand der Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Sonntag). Das sei umso wichtiger, als es immer noch keine bundesweit geltende tägliche Testpflicht für das medizinisch-pflegerische Personal gebe.
Brysch verwies darauf, dass inzwischen vielerorts nur noch Menschen Zutritt zu Gaststätten oder Hotels hätten, die gegen COVID-19 geimpft oder von der Krankheit genesen seien (2G-Regel). "Doch Pflegebedürftige und Patienten wissen nicht mal, wie hoch die 2G-Quote der Beschäftigten im Pflegeheim oder in der Klinik ist", kritisierte er. Weil es keine Testpflicht für das Personal gebe, gelte in Kliniken und Pflegeeinrichtungen nicht einmal 3G (geimpft, genesen, getestet).
"Deshalb muss der Bund im Infektionsschutzgesetz eine Berichtspflicht über den 2G-Status von Alten- und Krankenpflegekräften festschreiben", forderte Brysch. Das "2G-Statusradar" müsse dann tagesaktuell auf den Internetseiten der Dienste und Häuser veröffentlicht werden.
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