- 19:45 Uhr: Astrazeneca liefert der EU nun doch mehr Impfstoff
- 16:59 Uhr: Spahn bei EU-Zulassung offen für Impfstoff aus Russland und China
- 14:48 Uhr: Giffey schlägt Corona-Ampel für Kita-Öffnungen vor
- 12:46 Uhr: ➤ Corona-Ausbruch in Leverkusener Altenheim - 15 Bewohner gestorben
- 11:59 Uhr: Bundeswehr entscheidet über Corona-Hilfe für Portugal
- 08:31 Uhr: Lauterbach warnt: Langfristige COVID-19-Folgen "dramatisch unterschätzt"
- 07:42 Uhr: RKI meldet 11.192 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden
➤ Astrazeneca liefert der EU nun doch mehr Impfstoff
19:45 Uhr: Der Hersteller Astrazeneca will nach EU-Angaben im ersten Quartal nun doch mehr Impfstoff an die Europäische Union liefern als angekündigt. Es kämen neun Millionen Dosen hinzu, also insgesamt 40 Millionen Dosen, teilte EU-Kommissionschefin
Von der Leyen schrieb auch, Astrazeneca wolle eine Woche früher mit der Lieferung beginnen als geplant. Die Firma wolle zudem ihre Produktionskapazität in Europa ausbauen. Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides sprach von einer guten Nachricht und einem guten Schritt nach vorn.
Astrazeneca hatte vor gut einer Woche überraschend mitgeteilt, im ersten Quartal statt 80 Millionen nur 31 Millionen Dosen Impfstoff an die EU-Staaten zu liefern. Die EU reagierte empört und setzte die Firma unter Druck, die Lieferkürzung zurückzunehmen. Das soll laut von der Leyen nun zumindest zum Teil geschehen. Der Impfstoff ist seit Freitag in der EU für Erwachsene ohne Altersbegrenzung zugelassen. In Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission das Mittel aber nur für Erwachsene unter 65 Jahren.
Die weiteren Corona-News des Tages:
Bei EU-Zulassung: Spahn offen für Impfstoff aus Russland und China
16:59 Uhr: Bundesgesundheitsminister
Russland hatte am Freitag angekündigt, die EU im zweiten Quartal mit 100 Millionen Dosen des Impfstoffes Sputnik V versorgen zu können. Damit könnten 50 Millionen Menschen geimpft werden. Ein Antrag zur Zulassung des Vakzins sei bereits bei der Europäische Arzneimittelagentur EMA eingereicht worden.
Der Wirkstoff war Mitte August als weltweit erster für eine breite Anwendung in der Bevölkerung freigegeben worden, obwohl bis dahin wichtige Tests noch ausgestanden hatten. Das löste international Kritik aus. Unabhängige Studien sind bisher nicht bekannt.
Giffey schlägt Corona-Ampel für Kita-Öffnungen vor
14:48 Uhr: Bundesfamilienministerin Franziska Giffey hat ein Ampel-Modell für eine zügige Öffnung der Kitas vorgeschlagen. Nach dem 14. Februar müsse es "echte Öffnungsperspektiven bei Kitas und Schulen" geben, sagte die SPD-Politikerin der "Bild am Sonntag".
"Unser Vorschlag ist eine Kita-Ampel, bei der erst mal die Situation in den einzelnen Kitas den Ausschlag gibt." Somit "könnten wir einen Großteil der Kitas wieder öffnen und gleichzeitig sehr verantwortungsvoll und gezielt anhand des Infektionsgeschehens in den einzelnen Kitas reagieren", betonte die Ministerin.
Ausschlaggebend sollen drei Kriterien sein:
- die Anzahl der infizierten Personen
- die Anzahl der Kinder in Quarantäne
- die Anzahl der Erzieher in Quarantäne.
"Ist niemand infiziert und weniger als zehn Prozent der Kinder und des Personals in Quarantäne, steht die Ampel auf Grün", sagte Giffey. Dann könne eine Kita den Regelbetrieb wieder aufnehmen.
"Auf Gelb schaltet die Ampel, wenn eine Person infiziert und eine Kindergartengruppe oder maximal ein Viertel des Personals in Quarantäne sind", sagte Giffey weiter. In diesem Fall gebe es eingeschränkten Regelbetrieb, etwa für weniger Stunden.
Die rote Stufe werde erreicht, wenn zwei Personen an Corona erkrankt und mehr als 25 Prozent des Personals oder mehr als einer Kindergruppe in Quarantäne sind. Dann werde die Einrichtung geschlossen und nur Notbetreuung gewährt.
Nicht gelten solle die Ampel in Gebieten mit einer mehr als 200 Neuinfektionen binnen einer Woche auf 100.000 Einwohner, oder wenn sich eine Corona-Mutation aggressiv ausbreitet. Dann könne es in allen Kitas nur die Notbetreuung geben. Ihren Plan will sie in der kommenden Woche mit den Länderkollegen beraten.
Die bayerische Familienministerin, Carolina Trautner, kritisierte den Vorstoß. "Im Rahmen der letzten gemeinsamen Beratungen der Jugend- und Familienministerkonferenz (JFMK) unter bayerischem Vorsitz, an denen Bundesministerin Franziska Giffey als Gast teilnahm, bestand Einigkeit unter den Ländern, dass ein bundesweiter Stufenplan weder notwendig noch sinnvoll ist", sagte die CSU-Politikerin am Sonntag.
Eine solche Vorgabe werde dem unterschiedlichen Infektionsgeschehen und der vielfältigen Kita-Landschaft in Deutschland nicht gerecht. "Die Länder haben bei der Kinderbetreuung unterschiedliche Ansätze, über die wir uns morgen in der JFMK erneut intensiv austauschen werden", sagte Trautner.
Corona-Ausbruch in Leverkusener Altenheim - 15 Bewohner gestorben
12:46 Uhr: Nach einem Corona-Ausbruch in einem Seniorenzentrum in Leverkusen sind dort 15 Bewohner gestorben. Insgesamt hätten sich 47 ältere Menschen und 25 Mitarbeiter angesteckt, sagte eine Sprecherin der Stadt Leverkusen am Sonntag. In dem Seniorenheim sei die als besonders ansteckend geltende Mutation B.1.1.7 des Erregers Sars-CoV-2 nachgewiesen worden. Diese Variante war zunächst in Großbritannien entdeckt worden.
Der erste Fall sei am 28. Dezember diagnostiziert worden, sagte die Sprecherin. Danach habe sich die Infektion sukzessive ausgebreitet. Im Nachhinein sei nachvollzogen worden, dass das Virus durch das Personal in das Seniorenheim eingetragen worden sei. Die Infektion sei bereits vor der ersten Impfung von Heimbewohnern und Mitarbeitern am 30. Dezember erfolgt.
Am Tag vor Silvester waren in der Senioreneinrichtung den Angaben zufolge 150 Personen geimpft worden. Die zweite Impfdosis hatten am 20. Januar 110 Menschen erhalten, 40 konnten nicht geimpft werden, weil sie sich angesteckt hatten.
Der Leiter des Leverkusener Gesundheitsamts, Martin Oehler, sagte der "Bild"-Zeitung: "Das Personal brachte das Virus ins Heim." Es müsse aber nicht unbedingt etwas falsch gemacht haben. "Denn nach allem, was wir bisher wissen, ist die Corona-Mutation B.1.1.7 so ansteckend, dass man schon nach wenigen Minuten Kontakt mit einem Infizierten selbst infiziert ist."
Die Mitarbeiter würden seit dem Sommer wöchentlich mit einem PCR-Test überprüft und seit Dezember zusätzlich mit einem Schnelltest.
Bundeswehr entscheidet über Corona-Hilfe für Portugal
11:59 Uhr: Die Bundeswehr will Anfang der Woche darüber entscheiden, wie und in welchem Rahmen dem derzeit besonders stark von der Corona-Pandemie betroffenen Portugal geholfen werden kann.
Ergebnisse eines am Freitag nach Deutschland zurückgekehrten Erkundungsteams würden derzeit analysiert, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Sonntag auf Anfrage. Es sei ab Montag nicht nur mit der Entscheidung, wie geholfen werden kann, zu rechnen, sondern die Hilfe solle dann auch rasch beginnen.
Die Regierung in Portugal hatte ein Hilfeersuchen an Deutschland gerichtet. Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" soll ein Team von 27 Ärzten und Sanitätern aus Deutschland entsandt werden, es sollen Hilfsflüge auch mit Feldkrankenbetten und Beatmungsgeräten geschickt werden. Dies konnte der Sprecher des Verteidigungsministerium nicht bestätigen.
In Portugal war zuletzt die Zahl der Corona-Toten auf einen Höchststand gestiegen, Regierungschef António Costa sprach von einem "gigantischen" Druck auf die Krankenhäuser durch den starken Anstieg der Infektionen.
Italien lockert ab Montag Corona-Regeln in vielen Regionen
10:47 Uhr: Während in vielen europäischen Ländern die Corona-Regeln weiter streng bleiben, lockert Italien am Montag die Beschränkungen in vielen Regionen.
16 Regionen seien dann in der gelben Corona-Zone mit den lockersten Regeln, hieß es aus dem Gesundheitsministerium. Unter anderem wechseln Latium mit der Hauptstadt Rom und die wirtschaftsstarke Lombardei von Orange auf Gelb.
Das bedeutet, dass die Menschen dort wieder in Bars und Restaurants bis zum Abend am Tisch bewirtet werden dürfen. Ab 18 Uhr können die Lokale Bestellungen weiter zum Mitnehmen verkaufen. Außerdem dürfen die Museen von Montag bis Freitag wieder für Besucher öffnen. Weiterhin gelten jedoch die Ausgangssperre von 22 bis 5 Uhr und das Verbot von Reisen zwischen den Regionen - es sei denn, sie sind etwa aus beruflichen oder gesundheitlichen Gründen notwendig.
Mit der Änderung befindet sich keine Region mehr in der strengsten Roten Zone. Lediglich eine Handvoll Regionen, darunter die Autonome Provinz Bozen und die Insel Sizilien, sind in der Orangen Zone.
Die Einteilung auf der Farbskala der Corona-Zonen richtet sich nach dem Infektionsgeschehen vor Ort. Am Freitag hatte das Gesundheitsministerium in seinem wöchentlichen Corona-Lagebericht von einem sich verbessernden Trend gesprochen. Den R-Wert, der angibt wie viele Menschen ein Infizierter im Schnitt ansteckt, berechneten die Experten für die Zeit vom 6. bis 19. Januar mit 0,84.
Bürger wundern sich über Gutscheine für FFP2-Masken
10:31 Uhr: Zum Schutz vor dem Coronavirus soll mehr als jeder dritte Bürger in Deutschland vom Bund finanzierte FFP2-Masken bekommen. Die Bundesregierung hat dies als Schutz für Menschen mit besonders hohem Risiko beschlossen - dazu zählen Über-60-Jährige und Menschen mit bestimmten chronischen Erkrankungen. Nachdem nun der Versand der Coupons begonnen hat, wundern sich manche Empfänger darüber, dass auch sie solche Gutscheine in ihrem Briefkasten mit einem Standard-Begleitschreiben finden. Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder war von der ungewöhnlichen Post überrascht.
Denn auf den ersten Blick ist es häufig nicht erkennbar, aus welchem Grund jemand auf der Empfängerliste seiner Krankenkasse gelandet ist - und auch kleine Kinder erhalten die Gutscheine. "Ich bin weder Risikopatient noch besonders alt. Was ist hier los? Warum bekomme ich einen Berechtigungsschein für FFP2-Masken?", schreibt etwa ein junger Mann auf Twitter zu dem Foto seiner Gutscheine.
Schwesig dringt auf deutlich höheres Impftempo in Deutschland
10:04 Uhr: Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin
"Wir können das öffentliche Leben nicht auf Dauer herunterfahren. Schon jetzt haben wir mit massiven wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen", sagte Schwesig in Schwerin vor dem für Montag geplanten Impfgipfel von Bund und Ländern. Die inzwischen auch in Deutschland festgestellten ansteckenderen Virus-Mutationen erhöhten den Druck noch, schneller mit den Impfungen voranzukommen. Der Impfstoff sei der beste Weg, um Schritt für Schritt aus der Pandemie zu kommen.
In den Bundesländern sei in kurzer Zeit die erforderliche Infrastruktur aufgebaut worden. In Mecklenburg-Vorpommern habe der Impfstart gut funktioniert, und zusammen mit Rheinland-Pfalz weise das Land die bundesweit höchste Impfquote auf.
"Die Impfzentren und mobilen Impfteams leisten sehr gute Arbeit. Aber wir könnten viel mehr Menschen schützen, wenn wir mehr Impfstoff zur Verfügung hätten", betonte Schwesig. Der Bund habe aus nachvollziehbaren Gründen die Verhandlungen mit den Herstellern an die EU weitergeben. "Aber es ist offensichtlich zu wenig und zu spät bestellt worden", beklagte die SPD-Politikerin. Über notwendige Konsequenzen daraus müsse nun geredet werden.
"Meine klare Erwartung an den Impfstoffgipfel ist, dass wir vom Bund einen verlässlichen Zeitplan bekommen, wann wir mit welchen Impfstoff-Lieferungen zu rechnen haben", machte Schwesig deutlich. Bislang reichten die Aussagen nur bis Mitte Februar. "Wir brauchen mehr Verbindlichkeit und mehr Verlässlichkeit", mahnte sie.
Angesichts erheblicher Kritik am schleppenden Impf-Beginn und der Produktionsprobleme bei einigen Herstellern will Kanzlerin Angela Merkel am Montag mit Spitzenvertretern der Länder und der EU über die Lage beraten. Die Bundesregierung kündigte an, Möglichkeiten für einen Ausbau der Impfstoffproduktion ausloten zu wollen. Doch dämpfte Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag Erwartungen, dass beim Impfgipfel schon mit konkreten Beschlüssen zu rechnen sei.
Lauterbach warnt: Langfristige COVID-19-Folgen "dramatisch unterschätzt"
08:31 Uhr: Der SPD-Gesundheitsexperte
Long-Covid-Patienten können noch Monate nach einer Infektion mit dem Coronavirus an mindestens einem Symptom leiden. "Es stellt sich immer stärker heraus, dass COVID-19 eine Erkrankung des gesamten Gefäß- und Immunsystems ist", betonte Lauterbach.
Von Long-Covid könne bis zur Hälfte der zuvor in Kliniken behandelten Patienten betroffen sein. Er bezog sich auf chinesische Studien der ersten Pandemie-Welle. "Es ist ein Fehler zu glauben, dass nur die Alten sterben und die Jungen selbst nicht gefährdet sind."
Die Chefärztin der Median-Klinik in Heiligendamm, Jördis Frommhold, befürchtet, dass diese Menschen aus dem Blick der Öffentlichkeit und der Politik geraten. "Das kann sich zu einem volkswirtschaftlichen Problem entwickeln." Denn viele dieser Patienten standen zuvor mit beiden Beinen fest im Leben und der Arbeitswelt. Die Median-Klinik ist auf die Rehabilitation von COVID-19-Patienten spezialisiert.
Zu den Symptomen gehören laut Frommhold chronische Müdigkeit oder Abgeschlagenheit. Dazu kämen zunehmend auch neurologische Einschränkungen. Es könnten sich zudem psychosomatisch bedingte Krankheiten entwickeln. "Die Patienten waren dynamisch und leistungsstark. Obwohl sie als genesen gelten, sind sie nicht arbeitsfähig und nicht in ihr bisheriges Leben integriert."
Zu den medizinischen Hintergründen der Long-Covid-Erkrankung sei wenig bekannt, berichtete Frommhold. "Wir haben die Vermutung, dass es sich um eine Autoimmunreaktion handeln könnte." Es gebe bereits den Nachweis, dass nach einer COVID-19-Erkrankung Autoantikörper gegen die Haarwurzeln gebildet werden, was zum typischen Long-Covid-Haarausfall führt. Auch im Liquor, dem Gehirnwasser, seien schon Antikörper gefunden worden.
"Patienten mit der Long-Covid-Problematik können behandelt werden", betonte Frommhold. Es sei aber fraglich, ob die frühere Leistungsfähigkeit zu 100 Prozent erreicht werden kann. Inzwischen gebe es Selbsthilfegruppen und Anlaufstellen an einigen Unikliniken.
RKI meldet 11.192 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden
07:42 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Sonntagmorgen innerhalb eines Tages 11.192 neue Corona-Infektionen gemeldet.
Vor genau einer Woche waren es noch 12.257 gemeldete Neuinfektionen gewesen. Am Sonntag sind die vom RKI gemeldeten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird. Seit Beginn der Pandemie zählt das RKI 2.216.363 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland.
Die Zahl der gemeldeten Todesfälle im Zusammenhang mit dem Corona-Virus stieg um 399 auf insgesamt 56.945. (Stand: 31.01., 00.00 Uhr).
Am Sonntag vor einer Woche waren 349 Fälle gemeldet worden, bei denen Patienten im Zusammenhang mit dem Virus gestorben sind. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 56.945.
Der Höchststand von 1244 neuen Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert gemeldet worden - darin waren jedoch 3500 Nachmeldungen enthalten.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Samstag bei 0,92 (Vortag 0,92). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 92 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab.
Altmaier: Lockdown auch bei Inzidenzwert von unter 50 möglich
06:01 Uhr: Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) schließt nicht aus, dass der aktuelle Corona-Lockdown noch einmal verlängert werden muss. "Die aktuelle Entwicklung nährt die Hoffnung, dass wir uns relativ schnell einer Inzidenz von 50 nähern können", sagte Altmaier der "Welt am Sonntag". "Die Länge des Lockdowns hängt aber auch davon ab, inwieweit sich neue Mutationen des Coronavirus in Deutschland verbreiten."
Die geltenden Beschränkungen sind vorerst bis zum 14. Februar befristet. Erklärtes Ziel von Bund und Ländern ist es bisher, die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche, unter 50 zu drücken.
Dieser Wert wurde im vergangenen Jahr als Schwelle dafür definiert, bis zu der die knapp 400 deutschen Gesundheitsämter die Lage unter Kontrolle halten, also die Kontaktpersonen von Infizierten ausfindig machen und in Quarantäne schicken können.
Am Samstagmorgen lag die Sieben-Tage-Inzidenz laut Robert Koch-Institut bei 90,9. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden. Hält die positive Entwicklung an, könnte der Wert von 50 nach Einschätzung von Experten rein rechnerisch Mitte bis Ende Februar erreichbar sein.
Altmaier sieht Lockerungen trotzdem skeptisch. Man habe in Großbritannien gesehen, dass sich die neue Virus-Variante auch deshalb schnell habe ausbreiten können, weil der dortige Lockdown weniger streng gewesen sei als der aktuell in Deutschland geltende, warnte er.
Ähnlich hatte sich bereits Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus geäußert: "Besser jetzt noch ein wenig länger etwas härtere Maßnahmen als ein Raus-Rein-Raus-Rein, was letztlich alle zermürbt", sagte der CDU-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Altmaier machte zugleich klar, dass die Europäische Union eine Benachteiligung durch Impfstoffhersteller nicht akzeptieren werde. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen habe sehr deutlich gemacht, dass alle Firmen ihre Zusagen erfüllen müssten, sagte er. "Sollte sich herausstellen, dass einzelne Unternehmen ihre Verpflichtungen nicht einhalten, muss über rechtliche Konsequenzen entschieden werden".
Die weiteren Corona-News des Tages im Live-Ticker:
Alle Corona-Meldungen vom 30. Januar zum Nachlesen finden Sie hier.
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