• 15:01 Uhr: Lauterbach fordert mehr Personal für das Robert-Koch-Institut
  • 14:26 Uhr: Söder verkündet neue Corona-Maßnahmen für Bayern
  • 10:53 Uhr: Sachsens Inzidenz klettert über bedenkliche Marke
  • 06:55 Uhr: Merkel: "Uns fehlt, was die Künstler uns sonst geben"
  • 05:20 Uhr: 17.767 neue Corona-Infektionen gemeldet

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Top-News: Lauterbach fordert mehr Personal für das Robert-Koch-Institut

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat eine personelle Aufstockung des in der Corona-Krise besonders beanspruchten Robert-Koch-Instituts (RKI) gefordert. Konkret geht es um die IT-Abteilung, wie Lauterbach der "Welt am Sonntag" sagte. Nach Angaben der Zeitung bewilligte der Haushaltsausschuss des Bundestags dem Institut für den IT-Bereich Ende November nur 4 neue Stellen - von 68, die das Institut beantragt habe. Damit habe der Ausschuss einem Entwurf der schwarz-roten Bundesregierung zugestimmt.

Lauterbach sagte der Zeitung: "Der Personalhaushalt des RKI für
IT-Aufgaben muss sofort aufgestockt werden."
Das RKI könne sonst seine zahlreichen Aufgaben nicht ausreichend schnell erfüllen. "Das können wir uns jetzt nicht wirklich leisten, hier zu sparen."

Eine Sprecherin des Bundesgesundheitsministeriums äußerte sich am Sonntag auf Anfrage nicht zu der im Bericht genannten konkreten Stellenzahl. Sie teilte aber mit, ihr Ministerium habe sich wiederholt dafür eingesetzt, die IT-Ausstattung des RKI zu stärken. "Dort, wo es nicht möglich war, dies durch dauerhafte Stellen zu hinterlegen, sind stattdessen zum Teil erhebliche Finanzmittel geflossen, um zum Beispiel Dritte zu beauftragen und entsprechende Leistungen auf dem Markt einzukaufen."

Ähnlich wie Lauterbach äußerte sich auch der FDP-Obmann im Gesundheitsausschuss des Bundestags, Andrew Ullmann. In der Pandemie zeige sich, dass die IT-Abteilung des Instituts über Jahre hinweg zu schlecht ausgestattet worden sei. "Dafür kriegen wir jetzt die Quittung in der Pandemie", sagt Ullmann der Zeitung. So seien die Meldungen per Fax, telefonische Quarantäne-Kontrollen und die Zettelwirtschaft mit dafür verantwortlich, dass Gesundheitsämtern schon bei vergleichsweise geringen Fallzahlen die Überlastung drohe.

Alle weiteren Corona-Meldungen des Tages im Überblick:

Thüringer Ministerpräsident Ramelow will zu Weihnachten und Silvester nicht lockern

15:24 Uhr: In Thüringen soll es wegen der zunehmenden Zahl an Infektionen mit dem Corona-Virus einem Medienbericht zufolge über die Feiertage keine Lockerungen der Corona-Maßnahmen geben. "Es wird keine Entlastungen für Weihnachten und Silvester geben", zitierten am Sonntag die Thüringer Zeitungen der Funke-Mediengruppe Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke).

Wegen der aktuellen Entwicklung sei ein anderes Vorgehen aus seiner Sicht nicht möglich. Abschließend werde das Kabinett am Dienstag darüber beraten.

Damit würden voraussichtlich die aktuellen Regelungen der Thüringer Corona-Eindämmungsverordnung auch über die Festtage Bestand haben. Danach sollen "private Zusammenkünfte, die in der eigenen Wohnung stattfinden, auf die Angehörigen des eigenen und eines weiteren Hausstands bis zu einer Gruppengröße von höchstens fünf Personen beschränkt werden". Kinder bis 14 Jahre würden nicht mitgezählt.

Bund und Länder hatten ursprünglich geplant, bei Familientreffen vom 23. Dezember bis 1. Januar zehn Personen plus Kinder zuzulassen - unabhängig davon, aus wie vielen Haushalten sie kommen. Baden-Württemberg und Berlin haben die geplanten Lockerungen aber von Anfang an nicht oder nur eingeschränkt mitgemacht. Bayern ist am Sonntag zurückgerudert und hat angekündigt, dass es Silvester doch keine Lockerungen geben soll.

Söder verkündet neue Corona-Maßnahmen für Bayern

14:26 Uhr: Wegen der anhaltend hohen Corona-Zahlen ruft Bayern ab dem 9. Dezember erneut den Katastrophenfall aus.

Das beschloss das Kabinett um Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bei einer Sondersitzung in München. Am Dienstag soll der Landtag noch darüber abstimmen.

Wie in Baden-Württemberg ist nun zudem in Bayern eine nächtliche Ausgangssperre für alle Städte und Kreise mit einer Inzidenz von mehr als 200 Corona-Neuinfektionen in sieben Tagen pro 100.000 Einwohner beschlossen worden.

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie verbietet Bayern außerdem ab Mittwoch den Konsum von Alkohol unter freiem Himmel.

Zusätzlich wird der Präsenzunterricht für ältere Schüler ab kommendem Mittwoch deutlich eingeschränkt: Ab Klassenstufe acht sollen die Klassen überall geteilt werden und in Wechselunterricht übergehen.

In Hotspots ab einer Inzidenz von 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche sollen die Schüler ab der achten Klasse komplett in den Distanzunterricht wechseln.

Ferner sollen ab Mittwoch landesweit strengere Ausgangsbeschränkungen gelten. Die eigene Wohnung darf dann nur noch aus triftigen Gründen verlassen werden.

Dazu sollen aber auch Weihnachtseinkäufe, Arztbesuche, Sport und der Weg zur Arbeit und Schule gelten.

Landesminister appellieren: Justiz muss bei Impfungen Priorität haben

11:13 Uhr: Die Justiz soll nach einer Forderung mehrerer Landesminister bei Impfungen gegen das Coronavirus auch Priorität haben. "Wir waren uns auf der Justizministerkonferenz einig, dass in der Corona-Impffolge der Justizvollzug in der Priorisierung ebenfalls oben rangieren muss, so wie das Medizinpersonal, Polizei und Feuerwehr", sagte Mecklenburg-Vorpommerns Justizministerin Katy Hoffmeister (CDU) am Sonntag.

Daher hätten sich Justizminister der Union mit einem Schreiben an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) gewandt, damit er bei den Mitgliedern der Ständigen Impfkommission auf die Bedeutung der Justizbediensteten hinweise.

Für den Justizvollzug gehe es zum Beispiel um sensible Bereiche wie Quarantäne-Station, medizinische Abteilung und Küche. Auch Betreuungsrichter, Gerichtsvollzieher und Wachtmeistereien müssten berücksichtigt werden, erläuterte die Ministerin.

An den Gerichten und Staatsanwaltschaften könnten eilige Haftsachen nicht aus dem Homeoffice erledigt werden. Hoffmeister betonte, dass die Impfung freiwillig sei. Allein in Mecklenburg-Vorpommern gibt es nach ihren Worten rund 3.000 Justizbedienstete. Nicht alle könnten sofort eine Impfung erhalten.

Sachsens Inzidenz klettert über bedenkliche Marke

10:53 Uhr: Unter den Bundesländern bleibt Sachsen negativer Corona-Spitzenreiter: Der Inzidenzwert des Freistaates ist laut Robert-Koch-Institut (RKI) knapp über die Marke von 300 geklettert.

Im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge hat die Zahl der Neuinfektionen einen neuen Höchststand erreicht. Die Sieben-Tage-Inzidenz kletterte dort nach Zahlen des Landratsamtes und des RKI über die Marke von 500 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner.

Das habe es seit Ausbruch der Pandemie in Sachsen nicht gegeben, bestätigte am Sonntag das Gesundheitsministerium in Dresden. Das RKI gab den Wert für den Landkreis mit 534,6 an.

Im bundesweiten Vergleich gehört die Region damit zu jenen, in denen die Pandemie derzeit am heftigsten grassiert. Höher liegt die Inzidenz einzig im bayerischen Landkreis Regen.

Lesen Sie hier: Corona-Ausreißer Sachsen: Warum sich dort die Pandemie so schnell ausbreitet

Israel lockert Corona-Maßnahmen weiter - Mittelschulen geöffnet

09:59 Uhr: Im Rahmen einer stufenweisen Lockerung der Corona-Maßnahmen sind in Israel am Sonntag die Mittelschulen wieder geöffnet worden. Rund 400.000 Schüler der 7. bis 9. Klasse, die monatelang online unterrichtet worden waren, erhalten damit wieder tageweise Präsenzunterricht.

Jüngere und ältere Schüler durften schon früher wieder die Schule besuchen. In Israel beginnt die Schulwoche sonntags.

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus hatte zuletzt wieder zugenommen. Sie lag am Donnerstag auf dem höchsten Stand seit Wochen.

Am Sonntag teilte das Gesundheitsministerium mit, am Vortag seien 986 neue Fälle gemeldet worden. Am jüdischen Ruhetag Sabat sind die Corona-Zahlen üblicherweise deutlich geringer als an anderen Wochentagen, weil weniger getestet wird.
Zum Vergleich: In Deutschland leben etwa neunmal so viele Menschen wie in Israel. Dort meldeten die Gesundheitsämter am Sonntag 17.767 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden.
Auf ihrem bisherigen Höhepunkt hatte die Zahl der Neuinfektionen in Israel mehr als 9.000 Fälle an einem Tag betragen. Nach einem zweiten landesweiten Lockdown sank sie auf mehrere Hundert.

Nach schrittweisen Lockerungen nimmt die Zahl nun wieder zu. Zuletzt gab es Spekulationen über einen dritten Teil-Lockdown. Auch in den Palästinensergebieten waren die Corona-Zahlen zuletzt deutlich gestiegen.

Interesse an Corona-Massentests in Österreich geringer als erwartet

09:33 Uhr: Das Interesse der Bürger an den Corona-Massentests in Österreich ist bislang geringer als erwartet. In den ersten beiden Tagen ließen sich in den Bundesländern Wien, Tirol und Vorarlberg nach einem ersten Überblick rund 300.000 Menschen auf das Virus untersuchen.

Besonders die Teststationen in Wien waren nach Angaben der Stadt nicht ausgelastet. Am Samstag wurden 22.000 Tests gemacht, die Kapazität in der Hauptstadt liegt bei 150.000 täglich.

Es wurden insgesamt nur wenige Infizierte gefunden. Von den knapp 160.000 in Tirol getesteten Menschen waren 417 positiv. Dies entspreche 0,27 Prozent, teilte das Land mit.

Die Regierung hofft, dass sich zumindest mehrere Millionen Menschen testen lassen. In Wien ist das noch bis zum 13. Dezember möglich.

Andere Bundesländer starten erst in den nächsten Tagen. Die Massentests sind wichtiger Teil der aktuellen Anti-Corona-Strategie, um vor allem die symptomfreien Infizierten zu entdecken.

Kanzler Sebastian Kurz hat vor Ende des Lockdowns an die Bevölkerung appelliert, die weiter geltenden Maßnahmen einzuhalten. Nur so könne sich die positive Entwicklung fortsetzen, so Kurz.

In den vergangenen Wochen hätten sich die durchschnittlichen täglichen Neuansteckungen halbiert. Die sogenannte Sieben-Tages-Inzidenz in Österreich sei von 522 auf 263 pro 100.000 Einwohner gesunken. Die Reproduktionszahl, die angibt wie viele Menschen ein Infizierter ansteckt, sei von 1,13 auf 0,81 gesunken.

In Österreich können am Montag wieder alle Geschäfte öffnen. Hotels und Gastronomie bleiben allerdings bis zum 6. Januar geschlossen. Außerdem gelten abends und nachts weiter Ausgangsbeschränkungen.

Merkel: "Uns fehlt, was die Künstler uns sonst geben"

06:55 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Schließung von Kultureinrichtungen wegen der Corona-Pandemie als bitter bedauert. Dass in diesen Wochen Theater, Kinos, Opern, Museen, Clubs und viele andere Einrichtungen geschlossen sein müssten, sei besonders bitter, sagte Merkel in ihrem am Samstag ausgestrahlten Videopodcast.

"Uns fehlt, was die Künstler uns dort sonst geben und was nur sie uns geben können." Deswegen sei es wichtig, dass umfangreiche Hilfe auch für Künstler und Kreative geleistet werde.

Kinos und Theater, Museen und Konzertbühnen, Orte für kleine Kunst und große Auftritte sind seit März mit Unterbrechung eingeschränkt und seit Anfang November wieder geschlossen. Die Folgen für Institutionen wie Betroffene sind oft dramatisch.

Fast 170 Milliarden Euro erwirtschaftete die Kultur- und Kreativszene 2018 mit knapp 260.000 Unternehmen und 1,7 Millionen Mitarbeitern. Aber viele Kulturschaffende verdienen auch zu normalen Zeiten unter Durchschnitt.

Grundschulen reaktivieren Schulglocken für Corona-Lüftung

06:20 Uhr: In vielen Grundschulen sind wegen der Lüftungsempfehlungen in der Coronakrise abgeschaltete Schulglocken wieder reaktiviert worden. Das sagte der Vorsitzende des Grundschulverbands, Edgar Bohn, der Deutschen Presse-Agentur.

"In vielen Grundschulen war die Glocke weitgehend außer Dienst. Vielfach wurde sie wieder in Dienst gestellt und läutet nun jeweils zur 20-Minuten-Lüftung."

Das Umweltbundesamt hatte empfohlen, in Schulen regelmäßig alle 20 Minuten für rund fünf Minuten stoßzulüften, um die Ansteckungsgefahren zu verringern. Jetzt im Winter, wird es dadurch in vielen Klassenzimmern ungemütlich. Leider seien manche Kinder immer noch nicht passend angezogen, sagte Bohn.

"Der Unterrichtsfluss wird durch das Lüften während der Unterrichtszeit nicht unbedingt befördert", fügte der frühere Grundschulrektor hinzu. Nicht so sehr störe das Lüften, wenn Kinder in freien Unterrichtsformen selbstständig arbeiteten.

Allgemein verläuft der Unterricht nach Einschätzung Bohns an den Grundschulen im Rahmen der Corona-bedingten Einschränkungen "verhältnismäßig ruhig und geregelt". In Deutschland gibt es rund 15.000 Grundschulen mit 2,8 Millionen Schülern.

17.767 neue Corona-Infektionen gemeldet

05:20 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) binnen 24 Stunden 17.767 neue Corona-Infektionen gemeldet. An Sonntagen sind die erfassten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird.

Vor einer Woche lag der Wert noch bei 14.611 gemeldeten Neu-Infektionen an einem Tag. Innerhalb eines Tages sind 255 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben.

Damit steigt die Zahl der Todesfälle in Deutschland auf 18.772 seit Beginn der Pandemie. Insgesamt haben sich nach Angaben des RKI 1.171.322 Menschen nachweislich mit dem Virus infiziert.

Der sogenannte Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Samstag bei 1,10 (Vortag: 1,04). Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch 110 weitere Menschen anstecken.

Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.

Alle Corona-Meldungen vom 5. Dezember zum Nachlesen finden Sie hier

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Mit Material von dpa, afp, sid und apa.
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