• Hier finden Sie alle News rund um das Coronavirus vom 24. Juli 2021
  • 17:37 Uhr: ➤Lauterbach fordert Maskenpflicht in Diskos
  • 15:59 Uhr: Steigende Infektionszahlen: Ärzte sehen keinen Grund zur Beunruhigung
  • 10:58 Uhr: Drosten warnt vor "schwerer Winterwelle"
  • 08:03 Uhr: Inzidenz steigt in Deutschland auf 13,6 – Appelle an Impf-Unwillige
  • 02:45 Uhr: Montgomery warnt vor Corona-Eintrag aus Spanien und Italien

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➤ Lauterbach fordert Maskenpflicht in Diskos

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach rät angesichts der steigenden Corona-Zahlen zur Vorsicht, da die Herdenimmunität noch nicht erreicht sei. "Das bedeutet, Discothekenbesuche nur für Menschen, die geimpft, genesen oder getestet sind und nur mit Maske", forderte er beim Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Mit Maske infizierten sich dann zwar immer noch einige, "aber nicht mehr viele".

Ähnlich sieht das der Virologe und ehemalige Direktor des Instituts für Virologie am Universitätsklinikum Leipzig Uwe Liebert: "Geimpften und Genesenen sollte man den Zutritt nicht verwehren." Bei den anderen seien Schnelltests besser als nichts, aber oft nicht ausreichend, sagte Liebert dem RND.

Man müsse jetzt alles dafür tun, dass mehr geimpft werde, so der 66-jährige Virologe weiter. "Um die Impfquote weiter hochzuhalten, müssen wir es den Menschen bequem machen", sagte Lauterbach.

Mallorca ist Hochinzidenzgebiet, dennoch machen viele junge Menschen sorglos weiter Party

Hauptsächlich junge Menschen feiern nach wie vor ausgelassen am Strand von El Arenal, obwohl Mallorca als Hochinzidenzgebiet gilt. Die Polizei versucht, die Gruppen auseinander zu bringen.

Die weiteren Corona-News:

Tausende Menschen protestieren wieder gegen strengere Corona-Regeln in Frankreich

17:48 Uhr: In Paris und anderen französischen Städten haben wieder Tausende Menschen gegen die Verschärfung der Corona-Regeln demonstriert. Das berichteten der französische Nachrichtensender Franceinfo und andere Medien am Samstag.

Der TV-Nachrichtensender BFM zeigte Bilder, wonach es in Paris am Rande des Protests zu Ausschreitungen kam - die Polizei habe Tränengas eingesetzt, so der Sender. Vor einer Woche waren nach Angaben des Innenministeriums landesweit rund 114.000 Menschen auf die Straßen gegangen.

Die Mitte-Regierung von Premier Jean Castex hatte angesichts eines Anstiegs der Corona-Zahlen strengere Maßnahmen auf den Weg gebracht. Das Land mit rund 67 Millionen Menschen kämpft nach Einschätzung von Castex mit einer vierten Corona-Welle.

Erst am Freitag hatte die Nationalversammlung als Unterhaus des Parlaments einem Gesetzesvorhaben zugestimmt, das die Ausweitung der Nachweispflicht über einen negativen Corona-Test, eine Impfung oder Genesung vorsieht.

Nun muss noch der Senat als zweite Parlamentskammer die neuen Regelungen genehmigen, damit der Nachweis ab August auch für die Nutzung und den Besuch von Fernzügen, Bars, Restaurants und Einkaufszentren nötig wird. Auch einer geplanten Impfpflicht für Gesundheitspersonal gaben die Abgeordneten der Nationalversammlung in erster Lesung ihre Zustimmung.

Trotz Hochinzidenzgebiet: Urlauber wollen auf Mallorca bleiben

16:36 Uhr: Nach der angekündigten Hochstufung Spaniens zum Corona-Hochinzidenzgebiet gibt es zunächst keine Hinweise, dass eine größere Zahl von Menschen ihre Mallorca-Urlaub vorzeitig abbrechen oder gebuchte Aufenthalte stornieren wollen.

"Erste Informationen von der Playa de Palma deuten darauf hin, dass die Gäste weiter ihren Urlaub auf Mallorca verbringen möchten. Sie fühlen sich vor Ort gut aufgehoben, meiden größere Menschenansammlungen und sind zum großen Teil schon geimpft", sagte der Sprecher des Reiseveranstalters Tui, Aage Dünhaupt, am Samstag der Deutschen Presse-Agentur.

Die Einstufung Spaniens als Hochinzidenzgebiet tritt am Dienstag in Kraft. Wer ab Dienstag, 00.00 Uhr, aus Spanien nach Deutschland zurückkehrt und nicht vollständig immunisiert ist, muss für zehn Tage in Quarantäne, kann diese aber durch einen negativen Corona-Test nach fünf Tagen verkürzen.

Polen plant längere Isolierung bei Delta-Variante des Coronavirus

16:19 Uhr: Im Kampf gegen die ansteckendere Delta-Variante des Coronavirus und andere neue Mutanten verschärft Polen seine Quarantäneregeln. Wenn bei einem Infizierten eine Variante mit erhöhter Ansteckungsgefahr festgestellt wird, kann das Gesundheitsamt künftig über eine Verlängerung der häuslichen Isolierung auf bis zu drei Wochen entscheiden. Das geht aus einer neuen Verordnung des Gesundheitsministeriums hervor, wie das Nachrichtenportal "Gazeta.pl" am Samstag berichtete.

Die Änderung soll demnächst im Amtsblatt veröffentlicht werden und damit in Kraft treten. Bisher galt, dass die Isolierung bereits nach zehn Tagen beendet werden kann, wenn der Betroffene keine Symptome mehr zeigt.

Das Gesundheitsministerium in Warschau meldete am Samstag 122 Neuinfektionen und sechs Todesfälle im Zusammenhang mit einer COVID-19-Erkrankung innerhalb von 24 Stunden. Seit Beginn der Pandemie starben in dem EU-Mitgliedstaat 75 241 Infizierte. Polen hat knapp 38 Millionen Einwohner.

Steigende Infektionszahlen: Ärzte sehen keinen Grund zur Beunruhigung

15:59 Uhr: Trotz wieder steigender Corona-Infektionszahlen blicken die Ärzte und Krankenhäuser der Situation gelassen entgegen. "Corona wird für Geimpfte ungefährlicher, das sehen wir bislang an den Zahlen in Großbritannien und auch an den bisherigen Daten aus Deutschland. Impfen ist der beste Individual-Schutz", sagte Andreas Gassen, Vorstandschef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".

"Die vierte Welle darf und wird deswegen nicht zu einem vierten Lockdown führen." Es seiennun zusätzliche Parameter zur reinen Fallzahl nötig, so der KBV-Chef weiter. "Es braucht einen Plan, wie genau die Länder und der Bund bei steigenden Infektionszahlen unter zusätzlicher Berücksichtigung weiterer Parameter reagieren, um überhastetes und unvorbereitetes Vorgehen nach altem holzschnittartigem Muster zu verhindern."

Entscheidend sei nun vor allem die Situation an den Schulen, sagte Gassen. "Es ist niemandem mehr zu vermitteln, dass wir eineinhalb Jahre nach Corona die Schulen immer noch nicht fit haben für das neue Schuljahr."

Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, forderte ebenfalls, die Sommerferien dafür zu nutzen, die Infektionsschutzmaßnahmen "für den flächendeckenden Einsatz" vorzubereiten. Nötig seien auch tägliche Tests, sagte er der "Rheinischen Post". Erneute Schulschließungen müssten unbedingt vermieden werden.

"Schon jetzt ist ersichtlich, wie gravierend die Folgen der bisherigen Schulschließungen für die junge Generation sind", sagte Reinhardt. "Dazu zählen vermehrt auftretende Angststörungen, Konzentrations- und Schlafstörungen, Depressionen, Suizidgedanken sowie eine verzögerte Sprachentwicklung und eine Zunahme von Verhaltensauffälligkeiten."

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) rief vor diesem Hintergrund Erwachsene dazu auf, sich aus "Solidarität gegenüber Kindern und Jugendlichen" impfen zu lassen. "Je weniger das Virus unter den Erwachsenen zirkuliert, desto weniger kann es auch für die Jüngeren zu einer Gefahr werden", sagte sie den Funke-Zeitungen.

Vietnam verhängt Lockdown in Hauptstadt Hanoi

14:22 Uhr: Vietnam hat wegen der steigenden Corona-Ansteckungszahlen in der Hauptstadt Hanoi einen strengen Lockdown verhängt. Am Samstag war das sonst höchst belebte Stadtzentrum menschenleer, wie AFP-Reporter berichteten.

Die Behörden hatten am Freitag landesweit 7.000 Neuinfektionen gemeldet, in der Folge wurde in der Hauptstadt eine allgemeine Ausgangssperre angeordnet.

Vietnam hatte kleinere Ausbrüche des Virus im vergangenen Jahr erfolgreich eingedämmt. Doch seit April sind die Ansteckungszahlen in die Höhe geschnellt. Zuvor hatte das Land insgesamt weniger als 3.000 Fälle verzeichnet. Wegen seiner erfolgreichen Kontaktverfolgungsmaßnahmen und strengen Quarantäne-Regeln galt das Land lange als Vorbild im Kampf gegen die Pandemie.

Mittlerweile ist ein Drittel der 100 Millionen Einwohner des Landes von Lockdown-Maßnahmen betroffen. Die meisten Ansteckungen verzeichnete bislang die südliche Wirtschaftsmetropole Ho-Chi-Minh-Stadt. Die dort geltende Ausgangssperre wurde am Freitag verlängert. Gebessert hat sich die Situation bislang aber kaum.

Vietnam strebt nach offiziellen Angaben eine Herdenimmunität bis spätestens Anfang 2022 an. Bisher wurden in dem 100-Millionen-Einwohner-Land 4,5 Millionen Corona-Impfstoffdosen verabreicht. Vietnam ist Produzent eigener Corona-Vakzine, hat aber auch Millionen Dosen aus dem Ausland bestellt.

Impfquote von 50 Prozent rückt näher

13:08 Uhr: In den nächsten Tagen dürfte Deutschland bei der Corona-Impfquote die Marke von 50 Prozent überschreiten. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) sind inzwischen 49,1 Prozent der Gesamtbevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft (Stand 12.40 Uhr).

Das entspricht 40,82 Millionen Menschen. Mindestens eine Impfdosis haben dem RKI zufolge 60,8 Prozent der Bevölkerung beziehungsweise 50,54 Millionen Menschen verabreicht bekommen. Allein am Freitag wurden 517.470 Dosen gespritzt.

Unter den Bundesländern lag Bremen dem RKI zufolge nach wie vor an erster Stelle mit einem Anteil von 69,7 Prozent mindestens einmal geimpfter Menschen.

Auch bei den vollständig Geimpften belegte Bremen mit 56,3 Prozent den Spitzenplatz. Schlusslicht bei den Erstimpfungen blieb Sachsen (51,5 Prozent), genau wie bei den vollständig Geimpften (45,3 Prozent).

Neue Hochinzidenzgebiete: Tourismusbeauftragter verteidigt Einstufung

12:26 Uhr: Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß (CDU), hat die Einstufung Spaniens und der Niederlande als Hochinzidenzgebiete verteidigt. "Das macht Reisen sicher und - soweit es in einer Pandemie geht - auch planbar", sagte Bareiß der "Bild"-Zeitung (Samstag).

Zwar sei es "bedauerlich", dass die Inzidenzen in Spanien und den Niederlanden so stark gestiegen seien. Aber die Einstufung in die verschiedenen Risikogebiete erfolge nach "transparenten Regelungen". Die Einreisebestimmungen müssten zudem mit den Entwicklungen in der Pandemie immer wieder neu bewertet werden.

Bareiß hob hervor, dass Geimpfte keine nennenswerten Einschränkungen beim Reisen hätten. "Das ist auch richtig", sagte der CDU-Politiker. Impfungen müssten bei Urlaubsreisen, Messen oder Konzertveranstaltungen "den Unterschied ausmachen". Die neue Einstufung Spaniens sei vor allem ein "Signal für die zukünftige Urlaubsplanung".

Island kehrt nach vier Wochen zu Corona-Beschränkungen zurück

11:41 Uhr: Wegen steigender Corona-Zahlen führt Island wieder neue Beschränkungen im öffentlichen Leben ein. Ab Sonntag müssen Bars und Clubs ab Mitternacht schließen, bei Veranstaltungen sind dann maximal 200 Teilnehmer erlaubt, wie die Regierung am Freitagabend laut Berichten des isländischen Senders RUV mitteilte. Außerdem sollen die Isländer wieder mindestens einen Meter Abstand halten und in Innenräumen Masken tragen.

Island hatte sich erst vor vier Wochen von seinen Corona-Maßnahmen verabschiedet. Nach 15 Monaten Abstand halten, Maske tragen und weiteren Maßnahmen wurden alle Beschränkungen aufgehoben. Zuvor war eine Woche lang kein neuer Corona-Fall mehr auf der Nordatlantik-Insel gemeldet worden. Rund 90 Prozent aller Isländer über 16 Jahren sind mindestens einmal gegen Corona geimpft.

Seit einigen Tagen hat sich der Trend aber wieder gedreht. Die inländische 14-Tage-Inzidenz, die die Isländer von Fällen an der Grenze unterscheiden, ist zuletzt auf 83,7 angestiegen, für die Fälle bei der Einreise lag sie für denselben Zeitraum bei 16,1. In den vergangenen Tagen kamen jeweils einige Dutzend Neuinfektionen hinzu, was für die Insel mit ihren rund 360.000 Einwohnern recht viel ist. Mehr als 1.000 Menschen befanden sich am Freitag in Quarantäne.

Drosten warnt vor "schwerer Winterwelle"

10:58 Uhr: Der Berliner Virologe Christian Drosten warnt vor einer "schweren Winterwelle", wenn die Impfquote "nicht signifikant" erhöht werde. "Die bisherige Impfquote reicht sicherlich nicht aus", sagte Drosten der Deutschen Presseagentur (dpa).

Bei 75 Prozent voll Geimpften über 60 Jahren sei ein Viertel dieser besonders gefährdeten Altersgruppe ohne Schutz. "Wenn das so bliebe, könnten wir - stark vereinfacht gesagt - nur etwa viermal mehr Infektionen zulassen als noch vor der Impfkampagne", so der Virologe weiter. "Diese Vervierfachung wäre bei einer Verdopplungszeit von vielleicht zehn bis 14 Tagen in weniger als einem Monat erreicht."

Man wolle durch die Impfung nicht nur einen Monat Zeit gewinnen, sondern über den ganzen Herbst und Winter kommen - ohne dass es wieder zu erheblichen Belastungen der Krankenhäuser und zu Einschränkungen des gesellschaftlichen Lebens komme. "Genau deshalb muss jetzt mehr getan werden, gerade auf der Kommunikationsebene. Wir müssen möglichst viele Menschen informieren und dazu bewegen, sich impfen zu lassen", sagte der Berliner Virologe.

17 neue Corona-Fälle bei Olympia

10:20 Uhr: Bei den Olympischen Spielen in Tokio haben die Organisatoren 17 weitere Corona-Fälle vermeldet. Damit stieg die Zahl der positiven Tests seit Beginn der Erfassung am 1. Juli auf insgesamt 123.

Wie das Organisationskomitee in dem am Samstag veröffentlichten Tagesbericht bekanntgab, gehört zu den Betroffenen eine Athletin oder ein Athlet, die oder der nicht aus Japan kommt. Tags zuvor hatte die deutsche Olympia-Mannschaft ihren ersten Corona-Fall bekanntgegeben. Der Radsportler Simon Geschke war positiv auf das Virus getestet worden.

Rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin fordert neues Corona-Warnsystem

09:51 Uhr: Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hat ein neues Warnsystem für die Corona-Politik jenseits der reinen Inzidenzwerte als Hauptkriterium gefordert.

"Wir schauen natürlich auch mit Sorge auf die steigenden Infektionszahlen", sagte Dreyer der "Rheinischen Post" (Samstagsausgabe). Dennoch sage "die Inzidenz heute viel weniger über die Gefahr einer Erkrankung und die mögliche Belastung des Gesundheitssystems aus als noch vor einem halben Jahr, weil immer mehr Menschen geimpft werden".

Die Inzidenz bleibe wichtig, sagte die Ministerpräsidentin der Zeitung. Sie müsse aber mit der Lage in den Krankenhäusern verknüpft werden. "Die Bundesländer müssen mit der Bundesregierung zu einem neuen Warnwert kommen. Wir sollten uns rasch auf eine bundeseinheitliche Regelung verständigen", forderte Dreyer.

"Meine Kollegin Manuela Schwesig in Mecklenburg-Vorpommern hat ein sehr kluges Ampelsystem vorgestellt. Genau so eine Orientierung brauchen wir bundesweit." Bund und Länder planen eine Ministerpräsidentenkonferenz Ende Juli oder Anfang August.

Mehr als 40 Millionen Corona-Fälle seit Pandemiebeginn in Lateinamerika und Karibik

09:29 Uhr: In Lateinamerika und der Karibik sind seit dem Beginn der Corona-Pandemie mehr als 40 Millionen Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Zahl der Toten stieg auf 1.353.335 Menschen, wie eine Zählung der Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage offizieller Daten am Samstag ergab.

In zahlreichen Ländern stiegen die Inzidenzen zuletzt wieder an, unter anderem befeuert durch die Ausbreitung der ansteckenderen Delta-Variante. Weltweit wurden bisher rund 193 Millionen Menschen positiv getestet. 4.143.687 Menschen starben.

Inzidenz steigt in Deutschland auf 13,6 – Appelle an Impf-Unwillige

08:03 Uhr: Die Bedrohung durch eine vierte Corona-Welle im Herbst als Folge von Urlaub, Delta-Variante des Virus und Impf-Unwilligkeit nimmt kontinuierlich zu. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt seit zweieinhalb Wochen kontinuierlich an. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) von Samstagmorgen lag sie bei 13,6 – am Vortag betrug der Wert 13,2 und beim jüngsten Tiefststand am 6. Juli 4,9.

Demnach meldeten die Gesundheitsämter in Deutschland dem RKI zuletzt binnen eines Tages 1.919 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen vom Samstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04:35 Uhr wiedergeben.

Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 1.608 Ansteckungen gelegen. Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 28 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 22 Tote gewesen.

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek forderte derweil Erwachsene auf, sich gegen Corona impfen zu lassen - auch aus Solidarität gegenüber Kindern und Jugendlichen. "Gerade jetzt, wo die Infektionszahlen wieder ansteigen, sollten sich möglichst alle Erwachsenen mit den Kindern und Jugendlichen solidarisch zeigen, indem nicht geimpfte Personen die Impfangebote wahrnehmen", sagte die CDU-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Die Solidarität der Erwachsenen wäre ein ganz wichtiger Beitrag, um nach den Sommerferien einen regulären Schulbetrieb zu ermöglichen."

Karliczek argumentierte: "Für die jüngeren Kinder ist kein Impfstoff zugelassen, für die Kinder und Jugendlichen ab 12 Jahren wird keine Impfung empfohlen. Darum: Je weniger das Virus unter den Erwachsenen zirkuliert, desto weniger kann es auch für die Jüngeren zu einer Gefahr werden. Auch Kinder und Jugendliche können schwer erkranken, und wir wissen auch noch zu wenig über Long Covid bei Kindern und Jugendlichen."

FDP-Gesundheitspolitikerin Christine Aschenberg-Dugnus forderte beim Onlineportal watson weitere Anstrengungen bei der Impfkampagne: "Es darf nicht vergessen werden, dass der ländliche Raum und die teils langen Fahrtwege auch eine entscheidende Rolle spielen. Deswegen müssen den Menschen in Deutschland dort Impfangebote gemacht werden, wo sie sich aufhalten."

Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, warnte unterdessen vor einem Anstieg der Corona-Inzidenz durch Reiserückkehrer. "Spanien und Italien sind beliebte Urlaubsländer vor allem bei jüngeren Menschen, die oft noch nicht zweimal geimpft sind. Der Viren-Eintrag nach Deutschland aus diesen Ländern wird durch die Reiserückkehrer ganz klar steigen", sagte Montgomery der "Rheinischen Post" (Samstag).

Der Ärztefunktionär forderte, mit konsequenter Quarantäne für ungeimpfte Reiserückkehrer und Einhaltung der Corona-Regeln dafür zu sorgen, dass aus der vierten Welle kein "Tsunami" werde. Auch SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach riet zur Vorsicht. "Derzeit haben wir die Herdenimmunität noch nicht erreicht, deshalb rate ich, weiter vorsichtig zu sein", sagte Lauterbach dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Das bedeute auch: "Discothekenbesuche nur für Menschen, die geimpft, genesen oder getestet sind und nur mit Maske."

Mit Blick auf das neue Schuljahr fordert die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) die Anschaffung von Luftfiltern für alle Klassenräume in Deutschland. "Wenn die Schulen krisenfest werden sollen und es nach den Sommerferien wieder regelmäßigen Präsenzunterricht geben soll, dann sind Luftfilter - neben einem Hygienekonzept inklusive regelmäßiger Tests - in allen Klassenräumen erforderlich", sagte GEW-Chefin Maike Finnern der "Rheinischen Post" (Samstag).

Der Bund habe zwar endlich ein Förderprogramm auch für mobile Luftfilter aufgesetzt. "Die Förderung ist aber auf die Schulräume der Kinder und Jugendlichen bis zwölf Jahre beschränkt. Das reicht nicht aus, da die hohen Zahlen besonders Jugendliche und junge Erwachsene betreffen", sagte Finnern.

Weil: "Normalität, wenn sehr große Mehrheit geimpft"

06:00 Uhr: Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sieht in der Corona-Pandemie das Impfen gegen das Virus als zentralen Schlüssel für eine Rückkehr zur Normalität. "Ein Leben in Normalität wird sich dann ergeben, wenn eine sehr große Mehrheit in der Gesellschaft vollständig geimpft ist", sagte Weil der Deutschen Presse-Agentur. Die verfügbaren Impfstoffe schlügen auf die bisher bekannten Mutationen gut an. "Ich verstehe nicht, dass gerade jetzt, in dem Moment, wo wir genug Impfstoff haben, die Bereitschaft in der Bevölkerung deutlich an Schwung verliert", sagte Weil. "Wenn man bedenkt, dass zum Beispiel für die Kinder derzeit noch kein Impfstoff zugelassen ist, dann müssen sich vom Rest der Gesellschaft weitaus mehr Menschen als die 80 Prozent impfen lassen."

Auf dieser Grundlage könnte dem Regierungschef zufolge die Gesellschaft mit Corona zu einem ähnlichen Umgang wie mit dem Influenza-Virus gelangen. Auch dieses habe man nicht ausrotten können und man werde im Zweifel auch Corona nicht ausrotten können. "Aber mit einem wirksamen Impfschutz in unserer Gesellschaft können wir damit leben", sagte Weil.

Wirtschaftsweise befürchtet Langzeitfolgen durch Schulschließungen

04:15 Uhr: Die "Wirtschaftsweise" Veronika Grimm befürchtet wegen der steigenden Infektionszahlen und einem erneut drohenden Unterrichtsausfall an den Schulen von Herbst an erhebliche wirtschaftliche Langzeitfolgen. Der Ausfall an Wirtschaftsleistung durch Bildungsverluste könnte nach Berechnungen bis zum Ende des Jahrhunderts in die Billionen gehen, sagte Grimm der Deutschen Presse-Agentur. Anhaltender Bildungsverlust sei das größte Risiko einer vierten Corona-Welle in Deutschland. "Das Problem ist, dass man wieder keine Strategie hat, etwa durch Testen vor die Welle zu kommen", sagte Grimm.

Politisch sei es vermutlich keine Option, im Falle stark steigender Infektionszahlen die Schulen ohne Einschränkungen offen zu halten - zumal ein Großteil der Schülerinnen und Schüler nicht gegen Covid-19 geimpft sei. "Das kann signifikante wirtschaftliche Auswirkungen in der langen Frist nach sich ziehen", sagte Grimm. Die Gefahr sei, dass Erfolge auf dem Arbeitsmarkt für die Betroffenen ausblieben und sich der ohnehin schon eklatante Fachkräftemangel noch einmal deutlich verstärke. Es bestehe zudem die Gefahr, dass Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern zurückfalle, in denen solche Einschränkungen nicht notwendig sind oder nicht stattfinden.

Aktuell laufe die Konjunktur allerdings gut, sagte die Wirtschaftsweise, die an der Universität Erlangen-Nürnberg einen Lehrstuhl für Volkswirtschaft hat. Insbesondere in der Fahrzeugindustrie und auf dem Bau werde die wirtschaftliche Aktivität aber weiterhin durch Lieferengpässe zurückgehalten. Der Dienstleistungssektor habe dagegen neuen Schwung aufgenommen. "Im Moment sieht man, dass die Nachfrage anzieht", sagte Grimm. Die Chemische Industrie verzeichne sogar ein Plus von fünf Prozent beim Ausstoß im Vergleich zum April 2021.

Auch Marc Schattenberg, Volkswirt bei der Deutschen Bank, sieht die Konjunktur derzeit auf einem guten Weg. Die Wachstumsverluste des ersten Quartals seien möglicherweise bereits im zweiten Vierteljahr ausgeglichen worden. Auf Jahresbasis dürfte die deutsche Wirtschaftsleistung um vier Prozent wachsen, sagte er. Nachdem die Industrie lange Zeit das Zugpferd der Konjunktur gewesen sei, leide sie nun unter den Lieferschwierigkeiten. "Die Dienstleistungen haben den Staffelstab übernommen", sagte Schattenberg. Ein positives globales Umfeld mit stabiler Nachfrage nach deutschen Exporten vor allem aus China und den USA stabilisiere die Lage zudem.

Montgomery warnt vor Corona-Eintrag aus Spanien und Italien

02:45 Uhr: Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, warnt vor einer steigenden Corona-Inzidenz durch Reiserückkehrer. "Italien und Spanien sind beliebte Urlaubsländer vor allem bei jüngeren Menschen, die oft noch nicht zweimal geimpft sind. Der Viren-Eintrag nach Deutschland aus diesen Ländern wird durch die Reiserückkehrer ganz klar steigen", sagte Montgomery der "Rheinischen Post" (Samstag).

Der Ärztefunktionär forderte, mit konsequenter Quarantäne für ungeimpfte Reiserückkehrer und Einhaltung der Corona-Regeln dafür zu sorgen, dass aus der vierten Welle kein "Tsunami" wird.

Auch SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach riet zur Vorsicht. "Derzeit haben wir die Herdenimmunität noch nicht erreicht, deshalb rate ich, weiter vorsichtig zu sein", sagte Lauterbach dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Das bedeute auch: "Discothekenbesuche nur für Menschen, die geimpft, genesen oder getestet sind und nur mit Maske."

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Mit Material von dpa, afp, sid und apa.
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