• 17:09 Uhr: EU-Behörde: Corona-Lockerungen ohne ausreichende Impfrate riskant
  • 15:32 Uhr: ➤ Studie zu Wirksamkeit von Astrazeneca überrascht Forscherin
  • 13:51 Uhr: Volksfeste in Bayern wieder erlaubt - Clubs dürfen ab Freitag öffnen
  • 09:44 Uhr: RKI registriert 12.150 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 63,0
  • 06:30 Uhr: Rasanter Anstieg der Corona-Zahlen im australischen Victoria

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➤ Studie zu Wirksamkeit von Astrazeneca überrascht Forscherin

Einer groß angelegten US-Studie zufolge schützt der COVID-19-Impfstoff des Pharmaherstellers Astrazeneca zu 74 Prozent vor einer Erkrankung mit dem Virus. Das berichtet der BR. Die Wirksamkeit bei Menschen ab einem Alter von 65 Jahren ist mit 83,5 Prozent sogar noch höher.

Außerdem soll der Impfstoff gut vor schweren Erkrankungen und Krankenhausaufenthalten schützen. Anna Durbin, Impfstoffforscherin an der Johns Hopkins University und eine der Studienleiterinnen, kommentierte dem Bericht zufolge: "Ich war positiv überrascht."

Mehr als 17.600 Personen bekamen den Impfstoff im Zuge der Studie gespritzt. Bei ihnen wurden weder Todesfälle noch schwere Verläufe verzeichnet. Außerdem erlitt keiner der Studienteilnehmer eine Hirnvenen-Thrombose.

Zirka 8.500 bekamen nur ein Placebo verabreicht. Dabei starben insgesamt zwei der Freiwilligen und acht von ihnen hatten einen schweren Verlauf. (ff)

RKI registriert 12.150 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz steigt leicht

Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen ist im Vergleich zum Vortag etwas gestiegen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab den Wert am Donnerstagmorgen mit 63,0 an. Vorschaubild: imago

Die weiteren Corona-News des Tages:

EU-Behörde: Corona-Lockerungen ohne ausreichende Impfrate riskant

17:09 Uhr: Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC warnt angesichts von teils nicht ausreichenden Impfquoten vor einer verschlechterten Corona-Lage in Europa in diesem Herbst. Nur 61,1 Prozent der Gesamtbevölkerung in der EU und den damit eng verknüpften Ländern Norwegen, Island und Liechtenstein seien bislang vollständig geimpft, teilte die in Stockholm ansässige Behörde am Donnerstag mit.

Länder, deren Impfquote im oder unter dem momentanen EU-Durchschnitt lägen und die in den nächsten zwei Wochen Pläne zur Lockerung von Corona-Maßnahmen hätten, liefen hohe Gefahr, bis Ende November einen deutlichen Anstieg der Fallzahlen, Krankenhauseinlieferungen und Todesfälle zu erleben.

"Vorhersagen zeigen, dass eine Kombination aus hoher Impfrate und effektiver Kontaktverringerung entscheidend dafür ist, das Risiko einer hohen COVID-19-Belastung für die Gesundheitssysteme in diesem Herbst zu reduzieren", erklärte ECDC-Direktorin Andrea Ammon. Die Länder sollten weiter danach streben, ihre Impfraten in allen in Frage kommenden Altersgruppen zu erhöhen, um so die Infektionslast durch die Delta-Variante im Herbst zu begrenzen. Je nach Lage in den Ländern könnten Beschränkungen bis Ende November weiter nötig sein.

Das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) wies darauf hin, dass nur Malta, Portugal und Island mehr als 75 Prozent ihrer Gesamtbevölkerung vollständig geimpft hätten. Es gebe deutliche Unterschiede zwischen den jeweiligen Staaten.

In Deutschland sind bislang 64,4 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen COVID-19 geimpft. 68,0 Prozent haben zumindest ihre erste Impfdosis erhalten.

In seiner neuen Risikoeinschätzung zur COVID-19-Pandemie wies die Behörde vor allem auf die Gefahren hin, die von der Verbreitung der Delta-Variante des Coronavirus ausgehen. Mittlerweile werden demnach mehr als 99 Prozent aller neu gemeldeten Corona-Fälle dieser Variante (B.1.617.2) zugeschrieben. Die Behörde rechnet für die kommenden Monate mit höheren Anteilen an Corona-Infektionen unter Kindern.

Für Gemeinderäte in Nordrhein-Westfalen gilt weiter die 3G-Regel

16:22 Uhr: Mitglieder von Gemeinderäten in Nordrhein-Westfalen dürfen vorläufig weiter nur dann an Rats- und Ausschusssitzungen teilnehmen, wenn sie gegen das Coronavirus geimpft oder von COVID-19 genesen sind oder einen negativen Test vorweisen können. Das Oberverwaltungsgericht in Münster wies am Donnerstag den Eilantrag eines Stadtratmitglieds aus Salzkotten ab. Es liege mit der 3G-Regelung kein unverhältnismäßiger Eingriff in die Rechte der Ratsmitglieder vor, hieß es. (Az. 15 B 1529/21)

Die Beschränkung diene dem legitimen Zweck des Infektionsschutzes, zudem seien Tests bis zum 10. Oktober kostenlos. Für danach müssten wohl Vorkehrungen zu treffen sein, damit kommunalen Mandatsträgern keine Kosten durch Tests entstünden, die sie für die Ausübung ihres Mandats bräuchten. Ein Ratsmitglied müsse sich dabei nicht auf die Möglichkeit einer kostenlosen Impfung verweisen lassen, hieß es.

Bund zahlte bisher 1,6 Milliarden Euro für Impfzentren

14:33 Uhr: Der Bund hat für den Betrieb der Corona-Impfzentren bisher 1,6 Milliarden Euro an die Länder ausgezahlt. Das teilte das Bundesgesundheitsministerium am Donnerstag auf Anfrage mit Stand vom 27. September mit. Die Länder können Rechnungen aber auch noch zeitversetzt beim zuständigen Bundesamt für Soziale Sicherung einreichen.

Bund und Länder hatten vereinbart, die zeitweise mehr als 400 regionalen Impfzentren spätestens zum 30. September in ihrer Zahl und den Kapazitäten zurückzufahren oder zu schließen. Der Bund übernimmt aber auch weiterhin einen Teil der Finanzierung.

Die meisten Länder schließen ihre Impfzentren und stellen auf mobile Impfteams um, wie das Ministerium erläuterte. Daneben laufen weiter Impfungen in Arztpraxen. Einige Länder wollen auch noch eine kleinere Zahl an Impfzentren offenhalten. Die regionalen Zentren waren zum Start der Impfungen eingerichtet worden. Hintergrund waren Anforderungen an eine starke Kühlung von Impfstoffen und ein strikter Vorrang für gefährdete Bevölkerungsgruppen wegen knapper Impfstoffe.

Volksfeste in Bayern wieder erlaubt - Clubs dürfen ab Freitag öffnen

13:51 Uhr: Nach langer Corona-Pause sind in Bayern nun auch Volksfeste und andere öffentliche Festivitäten wieder erlaubt. Unabhängig von der Sieben-Tage-Inzidenz gilt die 3G-Regel, wonach nur Geimpfte, Genesene oder negativ Getestete Zutritt haben. Das teilte die Staatskanzlei am Donnerstag nach einem Kabinettsbeschluss im Umlaufverfahren mit. Zudem dürfen schon an diesem Freitag, wie angekündigt, Clubs und Diskotheken wieder öffnen. An den bayerischen Schulen entfällt ab kommenden Montag die Maskenpflicht im Unterricht.

Volksfeste im eigentlichen Sinne waren bislang nach wie vor verboten gewesen. Erlaubt waren lediglich bestimmte Ersatzveranstaltungen. Wenn das Verbot nun fällt, gelten neben der 3G-Regel laut Staatskanzlei die "sonstigen allgemein geltenden Regelungen", etwa die üblichen Regelungen für die Gastronomie im Bierzelt.

Von diesen Freitag (1. Oktober) an darf in den bayerischen Clubs und Diskotheken Bayerns wieder getanzt werden, und zwar ohne Abstand und Maske. Für Besucher sowie Beschäftigte mit Kundenkontakt gilt eine verschärfte 3G-Regel: Einlass bekommen nur Geimpfte und Genesene, oder man muss einen negativen PCR-Test vorweisen. Ein Antigen-Schnelltest oder ein Selbsttest reichen also nicht aus. Beschäftigte mit Kundenkontakt müssen mindestens zweimal wöchentlich einen PCR-Test machen.

Zudem beschloss das Kabinett, wie am Mittwoch von Ministerpräsident Markus Söder und Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) angekündigt, das Ende der Maskenpflicht im Unterricht.

Neuer Höchststand bei Corona-Todeszahl in Russland - Mehr Kontrollen

13:12 Uhr: Angesichts täglich neuer Höchststände bei den Corona-Todeszahlen in Russland verschärfen die Behörden die Kontrollen von Auflagen. In der Hauptstadt Moskau drohe mehreren Einkaufszentren eine vorübergehende Schließung, weil Besucher keinen Mund-Nasen-Schutz getragen hätten, teilten Kontrolleure der Stadtverwaltung der Agentur Interfax zufolge mit. Laut offizieller Statistik vom Donnerstag starben landesweit 867 Menschen innerhalb von 24 Stunden mit dem Virus - so viele wie noch nie.

Schon seit Monaten verzeichnet das flächenmäßig größte Land der Erde mit rund 146 Millionen Einwohnern hohe tägliche Todeszahlen. Nach Daten der amerikanischen Johns Hopkins University lag Russland zuletzt bei diesem Wert weltweit auf Platz zwei hinter den USA. Mehr als 207.000 Menschen sind laut den Behörden insgesamt gestorben. Es wird aber von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen.

Kremlsprecher Dmitri Peskow nannte einmal mehr die Impfquote als völlig unzureichend. "Wir müssen wahrscheinlich aktiver erklären, dass Impfen Leben rettet." Offiziellen Angaben zufolge haben erst 50 Millionen Menschen mindestens die erste von zumeist zwei notwendigen Spritzen bekommen. Das sind 34 Prozent der Bevölkerung. In Deutschland sind 75 Prozent der Erwachsenen komplett geimpft.

In Moskau sollen nun Ärzte eine Geldprämie erhalten, wenn sie Menschen gegen das Coronavirus impfen: Umgerechnet 2,30 Euro gibt es jeweils für Erwachsene von 18 bis 60 Jahren; 4,75 Euro für Ältere.

Dänemark verfehlt ambitioniertes Impfziel

12:45 Uhr: Beim Impfen gegen COVID-19 ist Dänemark weiter gekommen als die meisten anderen Länder - ein hochgestecktes Impfziel wird Deutschlands nördlichster Nachbar voraussichtlich dennoch verpassen. Bis zum 1. Oktober strebten die dänischen Gesundheitsbehörden an, 90 Prozent von allen zur Impfung eingeladenen Personen eine erste Impfdosis zu verabreichen, also allen Bürgern über zwölf Jahre. Bis zum Donnerstag hatten rund 4,45 Millionen Menschen im Land eine erste Impfung erhalten, was 86,6 Prozent aller Bürger über zwölf Jahren entspricht.

Nach Angaben des Rundfunksenders DR fehlten damit noch knapp 150.000 Erstgeimpfte bis zu den 90 Prozent. Zum Vergleich: Am Mittwoch erhielten in Dänemark nur knapp 1.000 Menschen ihre Erstimpfung. Fertiggeimpft sind knapp 4,37 Millionen Menschen, was 85,0 Prozent aller Ü12-Jährigen entspricht.

Er habe gewusst, dass es sich um eine sehr ambitionierte Zielsetzung gehandelt habe, sagte der Direktor der dänischen Gesundheitsverwaltung, Søren Brostrøm, dem Sender TV2. Gleichzeitig sei er mit den knapp 87 Prozent sehr zufrieden. "Wir setzen unseren Einsatz, noch mehr Menschen geimpft zu bekommen, natürlich fort."

Kritik an Corona-Politik - "#allesaufdentisch" sorgt für Aufsehen

12:27 Uhr: Unter dem Hashtag #allesaufdentisch sorgt eine Aktion im Netz für Aufsehen, die unter anderem die Corona-Maßnahmen und die mediale Berichterstattung darüber kritisiert. Mit dabei sind etwa auch die Schauspieler Volker Bruch und Wotan Wilke Möhring. Auf der dazugehörigen Internetseite wurden mehrere Videos veröffentlicht, in denen über medizinische und gesellschaftliche Aspekte der Pandemie gesprochen wird. "Mit zunehmender Sorge beobachten wir die Entwicklung des politischen Handelns in der Corona-Krise", heißt es dort.

Bruch, der bereits ein prominentes Gesicht der Aktion #allesdichtmachen im April dieses Jahres war, ist auch im Impressum der Seite als Verantwortlicher aufgeführt. Teil der Aktion #allesaufdentisch ist eine Petition, die einen "Runden Tisch" für das Corona-Krisenmanagement fordert. Zu den Clips heißt es: In den 55 Videos kämen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler "vieler Disziplinen u.a. der Medizin, Virologie, Epidemiologie, Psychologie sowie den Rechtswissenschaften, Ökonomie und Ethik zu Wort". Auch die beteiligten Künstlerinnen und Künstler hätten vielfältige Hintergründe.

Die Aktion erinnert an #allesdichtmachen, bei der im April zahlreiche prominente Film- und Fernsehschauspieler wie Ulrich Tukur oder Volker Bruch Kritik an der Corona-Politik der Bundesregierung geäußert hatten.

Medizintechnik erholt sich langsam von Corona-Rückschlag

12:09 Uhr: Reißender Absatz für Impfspritzen, weniger Nachfrage bei OP-Material: Corona hat auch die erfolgsverwöhnte Medizintechnik in Deutschland aus der Spur geworfen. Die Branche mit 235.000 Beschäftigten erholt sich erst langsam von der Krise, wie eine Umfrage unter den Unternehmen ergab. Zwar wird demnach mit einem Umsatzplus von voraussichtlich drei Prozent in diesem Jahr das Vor-Corona-Niveau wieder erreicht. Die gewohnten höheren Wachstumsraten der Vergangenheit seien aber noch nicht wieder in Sicht.

"Einzelne Bereiche sind noch immer sehr stark von der Corona-Krise betroffen", erklärte Marc-Pierre Möll, der Geschäftsführer des Bundesverbands Medizintechnologie, am Donnerstag. Das betreffe insbesondere Unternehmen, die OP-Material liefern. Denn um Betten für Covid-Patienten frei zu halten, hatten Krankenhäuser immer wieder planbare Eingriffe verschoben.

Dramatisch sei, dass 42 Prozent der Unternehmen in der Verbandsumfrage davon ausgehen, dass sich ihre Gewinnsituation verschlechtere. Im Vorjahr waren es 63 Prozent gewesen. Die Branche spricht von einer doppelten Krise, weil neben Corona auch Änderungen im Zulassungsverfahren für ihre Produkte die Firmen belasteten.

Familienministerin begrüßt Lockerungen bei Maskenpflicht in Schulen

11:22 Uhr: Bundesfamilienministerin Christine Lambrecht hat die Lockerungen bei der Maskenpflicht an den Schulen in mehreren Bundesländern begrüßt. "Das freut mich für die Schülerinnen und Schüler sehr", sagte die SPD-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur. Kinder und Jugendliche hätten in der schwierigen Zeit der Pandemie sich und andere geschützt, Verständnis und Rücksicht gezeigt. "Kinder haben es mehr als verdient, dass sie – überall wo es möglich und verantwortbar ist – jetzt weitere Schritte in die Normalität gehen können", fügte Lambrecht hinzu.

Mehrere Länder hatten Lockerungen bei der Maskenpflicht an Schulen angekündigt oder bereits umgesetzt. In Bayern soll die Pflicht ab nächster Woche im Unterricht wegfallen. Auch in Baden-Württemberg wird ein solcher Schritt erwogen. Im Saarland muss ab diesem Freitag in Schulen generell keine Maske mehr getragen werden. In Berliner Schulen wird ab Montag die Maskenpflicht bis zur einschließlich sechsten Klasse aufgehoben. In Brandenburg ist das bereits der Fall. Nordrhein-Westfalen will in der nächsten Woche entscheiden, wie es mit dem Thema nach den Herbstferien weitergeht.

Lambrecht sprach von einer "großen Erleichterung". "Gerade für die jüngeren Kinder in der ersten und zweiten Klasse, die bisher Unterricht immer nur mit Maske erlebt haben, ist das wichtig. Sprache, Emotionen, Mimik – all das lässt sich so leichter ausdrücken." Gleichzeitig gelte es weiter, vorsichtig zu bleiben, regelmäßig zu testen und zu impfen. "Die Impfung der Über-12-Jährigen und aller Erwachsenen im Umfeld von Kindern bleibt der wichtigste Schutz für die Jüngsten, die sich noch nicht impfen lassen können."

Drei Viertel der Erwachsenen vollständig gegen Corona geimpft

11:03 Uhr: Drei Viertel der Erwachsenen und ein gutes Drittel der Kinder zwischen 12 und 17 Jahren in Deutschland sind vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Die dafür meist nötige zweite Spritze haben nach Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) von Donnerstag inzwischen 75,0 Prozent aller Menschen ab 18 Jahren bekommen - und 34,1 Prozent derer zwischen 12 und 17 Jahren. Mindestens eine erste Impfung haben demnach 78,8 Prozent der Erwachsenen und 41,6 Prozent der 12- bis 17-Jährigen erhalten.

Den RKI-Daten zufolge sind insgesamt inzwischen 53,6 Millionen Menschen oder 64,4 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. Mindestens einmal geimpft sind 56,5 Millionen Menschen oder 68 Prozent aller Einwohner. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) schrieb auf Twitter: "Je näher wir an 60 Mio. kommen, desto sicherer wird der Winter."

RKI registriert 12.150 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 63,0

09:44 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen ist im Vergleich zum Vortag etwas gestiegen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab den Wert am Donnerstagmorgen mit 63,0 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 61,0 gelegen, vor einer Woche bei 63,1. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 12.150 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche hatte der Wert bei 10.696 Ansteckungen gelegen.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 67 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 115 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4.227.501 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Mittwoch mit 1,60 an. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.

Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 93.638.

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Studien: Kinder sind seltener betroffen von Long-COVID

Australische Forscher kommen nach der Auswertung mehrerer Studien zur Long-COVID-Belastung bei infizierten Kindern zu keinem Ergebnis, das Eltern bei der Frage der Impfung letzte Sicherheit vermittelt. Fest stehe jedoch, dass mit dem Coronavirus infizierte Kinder nur selten im Krankenhaus behandelt werden müssten. (Teaserbild: SeventyFour/iStock/Getty Images)

Stiko-Chef Mertens: Druck wegen Kinderimpfung ist "absurd"

08:50 Uhr: Eine mögliche Impfempfehlung für Kinder unter 12 Jahren wird aus Sicht der Ständigen Impfkommission (Stiko) noch schwieriger als die für 12- bis 17-Jährige. Kein Kind unter 17 sei in Deutschland ausschließlich an COVID-19 gestorben, sagte der Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten" (Donnerstag). Weil die Krankheitslast bei den 12- bis 17-Jährigen so gering gewesen sei, sei die Entscheidung zur Impfung in der Nutzen-Schaden-Abwägung so schwierig gewesen. "Bei den Jüngeren wird das noch schwieriger sein."

Wenn sich die Zulassungsstudie von Biontech auf 3.000 Kinder beziehe, dann tauchten auf dieser Datenbasis seltene Nebenwirkungen wie zum Beispiel Herzmuskelentzündungen wahrscheinlich gar nicht auf, sagte Mertens.

Der Stiko-Chef erwartet zugleich erneut eine "Welle des politischen Drucks" mit Blick auf die Impfung jüngerer Kinder. "Druck ist in dem Zusammenhang aber schlecht. Ganz besonders auch, weil die Kinder herhalten sollen, um die Impfmüdigkeit der 18- bis 59-Jährigen auszugleichen", sagte er den Blättern. "Das ist absurd."

Die Stiko ist ein wissenschaftliches Gremium, das aufgrund von Studien entscheiden soll und Empfehlungen gibt. Fehlen belastbare Zahlen, bleibt die Stiko vorsichtig. Schon bei der Impfung für Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren hatte die Stiko das Vakzin zunächst nur Patienten mit bestimmten Vorerkrankungen empfohlen. Erst einige Wochen später erweiterte sie die Empfehlung auf alle 12- bis 17-Jährigen.

Bislang gibt es in Deutschland noch keinen Corona-Impfstoff, der für Kinder zwischen fünf und elf Jahren zugelassen ist. Der Hersteller Biontech hatte vor kurzem angekündigt, in den kommenden Wochen die Zulassung seines Corona-Impfstoffs für Kinder in dem Alter zu beantragen.

Rasanter Anstieg der Corona-Zahlen im australischen Victoria

06:30 Uhr: Der australische Bundesstaat Victoria mit der Metropole Melbourne hat erneut einen massiven Anstieg der Corona-Neuinfektionen verzeichnet. Nachdem bereits am Mittwoch ein Rekordwert von 950 neuen Fällen innerhalb von 24 Stunden gemeldet worden war, kletterte die Zahl am Donnerstag auf 1.438. Die Behörden sind alarmiert, zumal sich die Region an der Ostküste bereits seit fast zwei Monaten in einem strikten Lockdown befindet.

Die Regionalregierung glaubt, dass der Anstieg vor allem mit dem jüngsten langen Wochenende in Victoria in Zusammenhang steht, an dem sich viele Bürger trotz der Beschränkungen mit ihren Familien und Freunden getroffen hätten. Regionalpremier Daniel Andrews sagte, die Situation sei "absolut vermeidbar" gewesen. "Wir hatten ganz klar gesagt, dass die Zahlen steigen würden, wenn sich die Leute nicht an die Regeln halten."

Victoria befindet sich bereits zum sechsten Mal im Lockdown. Nachdem aber 80 Prozent der Bevölkerung mittlerweile zumindest eine erste Impfdosis erhalten haben, wurden die Regeln am Mittwoch leicht gelockert. Die Menschen dürfen sich jetzt wieder in einem Radius von 15 statt wie bisher 10 Kilometern von ihren Wohnsitzen bewegen. Zudem sind kontaktfreie Sportarten im Freien, wie etwa Golf, wieder erlaubt.

Australien mit seinen rund 25 Millionen Einwohnern hatte lange eine Null-COVID-Strategie verfolgt und mit geschlossenen Außengrenzen und extrem strengen Maßnahmen versucht, das Virus auszumerzen. Mit der Ausbreitung der Delta-Variante mussten mehrere Regionalregierungen aber bereits einräumen, dass die Strategie nicht mehr aufgeht.

3G-Regeln gelten in Frankreich ab sofort auch für Kinder ab 12 Jahren

04:30 Uhr: In Frankreich gelten die 3G-Regeln und die Gesundheitspass-Pflicht im Kampf gegen die Corona-Pandemie von Donnerstag an bereits für Kinder ab 12 Jahren und zwei Monaten. Beim Besuch von Freizeit- und Sportstätten, in Kinos, Restaurants und Cafés oder im Fernzug müssen so künftig nicht mehr nur Erwachsene einen Nachweis von Impfung, Genesung oder negativem Test (3G) vorlegen. Da Kinder erst ab einem Alter von 12 Jahren geimpft werden können, wurde eine Frist von zwei Monaten für das Erlangen eines vollständigen Impfschutzes eingeräumt.

Während Erwachsene einen digitalen Gesundheitspass mit den entsprechenden Nachweisen in einer Handy-App vorzeigen müssen, dürfen Kinder und Jugendliche auch ein Papierdokument vorlegen. Außerdem können Erwachsene die entsprechenden QR-Codes für die gesamte Familie und die Kinder auch auf einem Handy speichern. Mit einem Nachweis, dass Kinder und Jugendliche aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können, sind sie von den 3G-Regeln befreit.

Der Gesundheitspass und die 3G-Regeln wurden im Sommer im Zuge verschärfter Corona-Regeln eingeführt und stießen zunächst auf viel Protest. An jedem Wochenende wurde seitdem gegen den Corona-Kurs der Regierung von Präsident Emmanuel Macron und der Regierung demonstriert. Die Zahl der Teilnehmer ist inzwischen aber stark rückläufig. Impfaktionen werden seit Ende der Sommerferien auch an Schulen organisiert.

Lauterbach: Corona während Regierungsbildung nicht vernachlässigen

01:00 Uhr: Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat davor gewarnt, die Bekämpfung des Coronavirus in der Phase der Regierungsbildung zu vernachlässigen. Rund um die Bundestagswahl sei das Thema in den Hintergrund gerückt, das dürfe nicht so bleiben, sagte Lauterbach den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag). "Wir müssen wieder mehr vorlegen", forderte der SPD-Politiker.

Mit Blick auf den Herbst geht er davon aus, dass es saisonbedingt wieder eine Zunahme der Infektionszahlen geben werde. Denn bei kälterer Witterung breite sich das Virus schneller aus. Er hoffe daher, dass sich Ungeimpften dazu bewegen ließen, sich noch impfen zu lassen, sagte Lauterbach.

Viele Impfzentren schließen - Hausärzte sehen sich gut gerüstet

00:01: Die Hausärzte sehen sich mit Blick auf die Schließung vieler Impfzentren gut vorbereitet, weitere Corona-Impfungen sicherzustellen. In der Anfangsphase hätten die Zentren trotz hoher Kosten Sinn gemacht. "Für die ausstehenden Impfungen, zu denen wir dringend weitere Menschen ermuntern müssen, ebenso wie für die nun fälligen Auffrischungsimpfungen sehen wir uns in den Hausarztpraxen allerdings gut gerüstet", sagte der Vorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Donnerstag).

Kassenärzte-Chef Andreas Gassen betonte im RND ebenfalls: "Die Praxen sind gut vorbereitet, auch vor dem Hintergrund, dass der Beratungsaufwand größer geworden ist." In vielen Bundesländern schließen an diesem Donnerstag Impfzentren. Die Arztpraxen waren im April in die Massenimpfungen gegen Corona eingestiegen.

Das Impftempo hat sich in den vergangenen Monaten deutlich verlangsamt. Fast drei Viertel der Erwachsenen und ein Drittel der Kinder zwischen 12 und 17 Jahren sind vollständig geimpft. Begonnen haben vor wenigen Wochen auch Auffrischungsimpfungen für Senioren und immungeschwächte Menschen. Die Präsidentin des Sozialverbands VdK, Verena Bentele, forderte im RND, nach der Schließung vieler Impfzentren verstärkt mobile Impfangebote für sozial Benachteiligte und Obdachlose etwa in Fußgängerzonen, vor Supermärkten und Jobcentern oder an Sportplätzen zu machen.

Der Chef der Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, rief Impfunwillige auf, sich immunisieren zu lassen. "Nehmen Sie Ihre Rechte in unserer Gesellschaft und Demokratie so wahr, dass sie nicht zu einer Gefahr für andere werden", appellierte Gaß in einem dem RND vorliegenden Aufruf. Er könne "die Empörung vieler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gerade in den Intensivstationen nachvollziehen, die den ungeimpften COVID-Patienten rücksichtsloses Verhalten vorwerfen". Gaß mahnte: "Jedes Intensivbett und jede Beatmungseinheit, die von einem ungeimpften Patienten in Anspruch genommen wird, steht in diesem Moment einem anderen schwerkranken Menschen nicht zur Verfügung." Und jede Pflegekraft und jede Ärztin, die sich um COVID-Patienten kümmere, könne ihre Hilfe nicht gleichzeitig anderen lebensbedrohlich kranken Patienten zukommen lassen.

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Mit Material von dpa, afp, sid, reuters und apa.
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