Das rätselhafte Coronavirus greift weiter um sich. Täglich steigt die Zahl von Infizierten und Toten. Erstmals wurde auch ein Todesfall außerhalb Chinas bestätigt. Die deutschen Wuhan-Rückkehrer stehen unterdessen in einer Kaserne unter Quarantäne. Unter ihnen sind nach Behördenangaben zwei Personen mit dem Erreger infiziert.

Mehr Panorama-News

Der Coronavirus forderte bislang mehr Tote in China als das Sars-Virus. Neueste Entwicklungen zum Coronavirus erfahren Sie hier in unserem aktuellen News-Blog am Montag.

Forscher in Rom isolieren Coronavirus

17:04 Uhr: Italienische Forscher ist es laut Medienberichten gelungen, das Coronavirus zu isolieren. "Das ist international eine wichtige Nachricht. Sie bedeutet, dass es mehr Möglichkeiten gibt, es zu verstehen und zu studieren, um es eindämmen zu können", sagte der italienische Gesundheitsminister Roberto Speranza.

Die Ergebnisse der Wissenschaftler vom nationalen Institut für Infektionskrankheiten Lazzaro Spallanzani in Rom würden der internationalen Gemeinschaft für weitere Forschungen zur Verfügung gestellt. An dem Spezialinstitut in Rom werden auch Untersuchungen im Fall eines Corona-Verdachts in Italien durchgeführt. Es gibt in dem Mittelmeerland zwei bestätigte Fälle von chinesischen Touristen, die mit dem Virus aus ihrem Heimatland infiziert sind.

Die Forscher selbst erläuterten nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa, sie hätten das Virus weniger als 48 Stunden nach der Diagnose für die beiden Patienten isolieren können. Australische Forscher hatten bereits vor einigen Tagen im Labor das Coronavirus nachgezüchtet.

Thailand meldet erfolgreiche Behandlung mit Medikamentencocktail

16:09 Uhr: Die thailändischen Behörden haben eine erfolgreiche Behandlung des neuartigen Coronavirus mit einem Cocktail aus Grippe- und HIV-Medikamenten gemeldet. Der Zustand einer mit dem Virus infizierten Frau aus China habe sich nach der Gabe des Medikamentencocktails dramatisch verbessert, berichtete das Gesundheitsministerium in Bangkok am Sonntag. Binnen 48 Stunden nach dem Beginn der Behandlung sei das Virus bei der Patientin nicht mehr nachweisbar gewesen, sagte der Mediziner Kriengsak Attipornwanich.

Die Ärzte gaben der Frau eine Kombination aus dem Grippe-Medikament Oseltamivir und den zur Behandlung von HIV eingesetzten antiviralen Wirkstoffen Lopinavir und Ritonavir. Nun solle der Medikamentencocktail im Labor weiter getestet werden, erklärte das Ministerium.

In Thailand wurden bislang 19 Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus nachgewiesen, dies ist nach Japan die zweithöchste Zahl von Fällen außerhalb Chinas. Acht der Patienten sind inzwischen geheilt, elf werden noch in Krankenhäusern behandelt.

Spahn: Mit Coronavirus Infizierte waren in Frankfurt symptomfrei

15:40 Uhr: Die beiden mit einem Bundeswehrflugzeug aus China zurückgekehrten Passagiere, die mit dem Coronavirus infiziert sind, waren nach Angaben von Gesundheitsminister Jens Spahn bei der Ankunft in Deutschland symptomfrei. "Sowohl beim Abflug in China als auch bei der Ankunft in Frankfurt waren diese beiden Patienten symptomfrei", betonte der CDU-Politiker am Sonntag in Berlin.

Es gehe ihnen zur Stunde gut, sie würden in der Uniklinik in Frankfurt untersucht. Dies zeige auch, dass es richtig gewesen sei, dass man sich für eine zentrale Unterbringung der Rückkehrer entschieden habe. Spahn sagte, sollte sich in der Inkubationszeit von 14 Tagen herausstellen, dass sich weitere Rückkehrer infiziert hätten, würden diese auch sofort in eine Klinik gebracht.

Rückkehrenden dürfen sich nur mit Mund-Nasen-Schutz bewegen

14:50 Uhr: Ein Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) hatte am Morgen gesagt, die Aufnahme der Rückkehrer sei ruhig verlaufen. Nach der Ankunft am späten Abend in Germersheim seien die Zimmer verteilt worden, vereinzelt habe der Betrieb bis etwa 3.00 Uhr morgens gedauert.

Die Menschen seien im Quarantäne-Block auf drei getrennte Stockwerke verteilt, um die Ansteckungsgefahr möglichst gering zu halten, sagte der Sprecher der Luftwaffe."Das grenzt den möglichen Kreis ein."

Nach Angaben des rheinland-pfälzischen Gesundheitsministeriums dürfen sich die Rückkehrenden in der Kaserne nur mit Mund-Nasen-Schutz bewegen. Am Montag sollen sie alle erneut auf den Virus getestet werden und dann wieder in einer Woche und am Ende der Quarantäne "Dies erfolgt, um weitere Fälle möglichst früh zu erkennen und den übrigen Rückkehrenden zusätzliche Sicherheit zu geben", hieß es.

Coronavirus: Verdachtsfall eines China-Rückkehrers hat sich nicht bestätigt

13:01 Uhr: Bei dem aus China zurückgekehrten Passagier, der am Samstagabend im Frankfurter Universitätsklinikum auf das Coronavirus untersucht wurde, hat sich der Verdacht nicht bestätigt. Das teilte das hessische Sozialministerium am Sonntag mit.

Derweil war bei zwei anderen Passagieren, die vom Frankfurter Flughafen zur Quarantäne in die Kaserne nach Germersheim gebracht worden waren, das Virus nachgewiesen worden (siehe Eintrag 11:18 Uhr). Sie werden nun in der Frankfurter Uniklinik behandelt.

Chinas Zentralbank stützt Wirtschaft wegen Coronavirus mit Milliarden

12:08 Uhr: Die chinesische Zentralbank will die Wirtschaft des Landes mit Milliardensummen vor den Folgen des sich rasant ausbreitenden neuartigen Coronavirus schützen. Wie die Zentralbank am Sonntag erklärte, werde sie zur Öffnung der Finanzmärkte nach den verlängerten Neujahrsferien am Montag 1,2 Trillionen Yuan (156 Milliarden Euro) bereitstellen.

Ziel sei es, das Bankensystem mit ausreichend Geld zu versorgen und den Devisenmarkt stabil zu halten. Die insgesamt verfügbaren Mittel des Bankensystems lägen damit um 900 Milliarden Yuan über dem Vergleichswert vom Vorjahr, teilte die Zentralbank mit. Sie appellierte an die Finanzinstitute des Landes, unter anderem Krankenhäusern und anderen medizinischen Einrichtungen ausreichend Kredite zur Verfügung zu stellen.

Zwei China-Rückkehrer in Deutschland mit Coronavirus infiziert

11:18 Uhr: Zwei der am Samstag aus Wuhan nach Deutschland zurückgekehrten Personen haben sich mit dem Coronavirus infiziert. Das teilte die Kreisverwaltung Germersheim am Sonntag mit.

In der südpfälzischen Gemeinde Germersheim wurden die 124 Rückkehrer in einer Bundeswehrkaserne unter Quarantäne gestellt. Die beiden Patienten sollten nun in einem Infektionsschutz-Fahrzeug in die Uniklinik Frankfurt am Main gebracht werden, teilte der Landkreis Germersheim am Sonntag mit. Für die ehrenamtlichen Helfer und die Bevölkerung bestehe "kein Grund zur Sorge".

Es sei nun jener "Fall eingetreten, wofür die Einrichtung dieser Schutzzone erfolgt ist", hieß es in der Erklärung weiter. "Die betroffenen Personen haben diesen Befund gefasst aufgenommen und wurden isoliert."

Erste Stadt außerhalb Hubeis schränkt Bewegungsfreiheit ihrer Bürger ein

09:27 Uhr: Wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus in China ist erstmals in einer Stadt außerhalb der Provinz Hubei die Bewegungsfreiheit der Bewohner massiv eingeschränkt worden. In der Neun-Millionen-Einwohner-Metropole Wenzhou an der Ostküste Chinas dürfe nur noch ein Mensch pro Haushalt alle zwei Tage auf die Straße, um das zum Leben Notwendige einzukaufen, teilten die örtlichen Behörden am Sonntag mit. 46 Autobahn-Mautstellen der Stadt wurden derweil geschlossen.

Coronavirus könnte auch über Verdauungstrakt verbreitet werden

08:14 Uhr: Chinesische Forscher haben das neuartige Coronavirus auch in Stuhlproben und Rektalabstrichen gefunden, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtet. Damit könnte der Erreger neben Tröpfeninfektion auch über das Verdauungssystem verbreitet werden.

Die chinesischen Wissenschaftler hatten festgestellt, dass einige der infizierten Patienten Durchfall statt üblicherweise Fieber bekommen haben. An der Forschung waren das Renmin Hospital der Universität Wuhan und das Virus-Institut der chinesischen Akademie der Wissenschaften in der schwer betroffenen Provinzhauptstadt von Hubei beteiligt.

Taiwan kämpft gegen falsche WHO-Einstufung als Virus-Hoch-Risiko-Land

07:59 Uhr: Taiwan muss gegen eine falsche Einstufung durch die WHO als Hoch-Risiko-Land für das neue Coronavirus in China angehen. Taiwanesische Diplomaten reden mit verschiedenen Ländern, deswegen nicht in Flugverbote eingeschlossen zu werden, die eine Einschleppung des Virus verhindern sollen, wie Außenminister Joseph Wu am Sonntag in Taipeh.

Da die demokratische Inselrepublik wegen des Drucks aus Peking nicht Mitglied der WHO ist und dort sogar als Teil Chinas geführt wird, ist Taiwan wie die Volksrepublik als sehr riskante Virusregion aufgeführt. Italien und Vietnam haben deswegen Flüge aus Taiwan ebenfalls gesperrt, obwohl die Insel gerade einmal zehn bestätigte Fälle mit der neuartigen Lungenkrankheit zählt. Vietnam hob das Flugverbot kurz darauf wieder auf. Nur Italien konnte noch nicht überzeugt werden.

Neuseeland und Australien lassen China-Reisende nicht einreisen

05:42 Uhr: Neuseeland und Australien haben mit einer vorläufigen Einreisesperre für Reisende aus China auf die Verbreitung des neuartigen Coronavirus reagiert. Nach Angaben der neuseeländischen Regierung soll das Einreiseverbot am Montag in Kraft treten, alle 48 Stunden überprüft werden und bis zu zwei Wochen gelten. Es betreffe sowohl Passagiere, die ihre Flugreise in China beginnen, als auch jene, die dort zwecks Weiterreise nach Neuseeland umsteigen. Ausgenommen seien neuseeländische Staatsangehörige und Menschen mit dauerhafter Aufenthaltsgenehmigung sowie deren Angehörige.

Eine quasi identische Einreisesperre hatte am Samstag bereits Australien erlassen. Auf den Philippinen griffen die Behörden ebenfalls zu solch einer Maßnahme. Auch die USA lassen ausländische Reisende aus China wegen des Ansteckungsrisikos nicht mehr ins Land, mit Ausnahme von Angehörigen von US-Staatsbürgern. Der von Präsident Donald Trump erlassene Bann gilt ab Sonntag (23.00 Uhr MEZ).

Kliniken in Wuhan behandeln fast nur noch Coronavirus-Patienten

04:30 Uhr: Im größten Krankenhaus in Wuhan werden - wie in den meisten Kliniken der chinesischen Millionenstadt - derzeit fast ausschließlich Coronavirus-Patienten behandelt. Es läuft nach Angaben des deutschen Präsidents des chinesisch-deutschen Freundschaftskrankenhauses Eckhard Nagel soweit alles in geregelten Bahnen. Der Professor von der Universität Bayreuth steht in engem Austausch mit seinem Kollegen in Wuhan und sagte der dpa: "Es liegt sicher keine Panik vor."

Neben den nötigen Vorsichtsmaßnahmen ist laut Nagel vor allem die emotionale Seite belastend. Viele Patienten kämen in großer Sorge in die Kliniken, und die Stimmung in der unter Quarantäne gestellten Stadt sei per se niedergeschlagen.

Erstes Todesopfer durch Coronavirus außerhalb Chinas bestätigt

04:17 Uhr: Zum ersten Mal ist ein Mensch außerhalb Chinas an den Folgen des neuartigen Coronavirus gestorben. Auf den Philippinen erlag am Samstag ein 44 Jahre alter Chinese aus Wuhan der von dem Erreger ausgelösten Lungenkrankheit, wie das Gesundheitsministerium des Inselstaates mitteilte. Er und seine ebenfalls erkrankte Partnerin waren am 21. Januar auf die Philippinen gereist. Nach WHO-Angaben handelt es sich um die bislang einzigen bestätigten Infektionen auf den Philippinen.

Epidemie breitet sich rasant aus

Das neuartige Coronavirus 2019-nCoV breitet sich in China weiter rasant aus. Am Sonntagmorgen waren weltweit 14.380 Menschen mit dem Erreger infiziert, 304 Personen sind daran gestorben. Die Zahl der bestätigten Erkrankungen kletterte demnach so schnell wie noch nie innerhalb eines Tages. Die Zahl der Infizierten hat die der Sars-Pandemie vor 17 Jahren (8.096 Infizierte) bereits deutlich überstiegen.

Am Samstagabend ist der deutsche Evakuierungsflug aus der chinesischen Stadt Wuhan in Frankfurt gelandet. An Bord waren insgesamt 124 Passagiere, darunter 100 Deutsche, 22 Chinesen, ein US-Bürger und ein Rumäne.

Das neue Coronavirus war im Dezember in Wuhan, der Hauptstadt der Provinz Hubei, erstmals beim Menschen aufgetreten. In Hubei leben die meisten der Infizierten, einige Städte der Provinz mit Dutzenden Millionen Einwohnern wurden de facto unter Quarantäne gestellt.

jwo, mit Material von dpa und afp

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.