• 21:19 Uhr: ➤ UN-Sicherheitsrat: Selenskyj in New York erwartet
  • 18:12 Uhr: Russland meldet Einnahme neuer Stellungen nahe ostukrainischer Stadt Kupjansk
  • 16:58 Uhr: Bombendrohungen an Schulen in Kiew am ersten Tag nach den Sommerferien
  • 16:12 Uhr: Russland stellt neue Atomrakete in Dienst
  • 15:41 Uhr: Kreml: Putin empfängt Erdogan am Montag in Sotschi
  • 13:49 Uhr: Ukraine: Angriff auf russischen Flughafen erfolgte von russischem Staatsgebiet aus

Mehr News zum Krieg in der Ukraine

➤ UN-Sicherheitsrat: Selenskyj in New York erwartet

  • 21:19 Uhr

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird zur Generaldebatte der UN-Vollversammlung Mitte des Monats in New York erwartet. Das sagte der Vorsitzende des UN-Sicherheitsrates, der albanische Botschafter Ferit Hoxha, am Freitag in New York. Selenskyj habe bereits einen fest vereinbarten Termin für ein Treffen mit UN-Generalsekretär António Guterres, sagte Hoxha. Zwar sei es nicht seine Aufgabe, Besuche anderer Staatsoberhäupter zu bestätigen, doch Selenskyj sei zuletzt viel gereist. Diplomatinnen und Diplomaten in New York sagen seit Wochen, dass eine Reise des Ukrainers zum Hauptsitz der Vereinten Nationen möglich bis wahrscheinlich ist.

Angesichts des russischen Angriffskriegs gegen sein Land dürfte eine Teilnahme Selenskyjs an der Debatte, die offiziell am 19. September beginnt, große Aufmerksamkeit erregen. Der 45-Jährige war bereits im vergangenen Jahr für einen Kurzbesuch in den USA bei seinem wichtigsten Verbündeten, US-Präsident Joe Biden. Zur Generaldebatte, dem größten diplomatischen Treffen der Welt, werden in diesem Jahr neben Biden auch Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundesaußenministerin Annalena Baerbock erwartet. (dpa)

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Die Lage im Überblick

Seit 24. Februar 2022 führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote. Wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.

Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 5,8 Millionen ukrainische Flüchtlinge in Europa registriert (Stand: 29. August). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land in den meisten Fällen nicht verlassen dürfen.

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Außerdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Gepard-Panzer hat die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)

Karte mit militärischer Lage in der Ukraine. © AFP

Die weiteren Nachrichten zum Krieg in der Ukraine vom 1. September

Russland meldet Einnahme neuer Stellungen nahe ostukrainischer Stadt Kupjansk

  • 18:12 Uhr

Russland hat nach eigenen Angaben Schlüsselpositionen nahe der ostukrainischen Stadt Kupjansk eingenommen. "In Richtung Kupjansk haben Einheiten der Truppengruppe West ihre taktische Position verbessert, indem sie feindliche Festungen und Schlüsselhöhen erobert haben", teilte das russische Verteidigungsministerium am Freitag mit. Es erklärte zudem, die ukrainischen Streitkräfte hätten "erhebliche" Verluste erlitten. Zuvor hatten am Freitag örtliche ukrainische Behörden Angriffe auf mehrere Orte gemeldet.

Russland hat große Anstrengungen unternommen, um die Kontrolle über das im vergangenen Jahr von der Ukraine zurückeroberte Gebiet um Kupjansk zurückzuerlangen. In den vergangenen Tagen hatte die russische Armee erklärt, in der Region vorzurücken. Die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar sprach zuletzt von "sehr intensiven" Kämpfen in der Region. Anfang August hatten die Behörden die Evakuierung von nahe Kupjansk lebender Menschen angeordnet.

Die Ukraine hatte im Juni eine Gegenoffensive gegen russische Stellungen im Süden gestartet. Russland versuchte daraufhin, Gebiete im Nordosten zurückzuerobern. Die Kämpfe im Osten und im Süden der Ukraine bezeichnete das russische Verteidigungsministerium am Freitag als "schwierig". (AFP/tas)

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Bombendrohungen an Schulen in Kiew am ersten Tag nach den Sommerferien

  • 16:58 Uhr

Am ersten Schultag nach den Sommerferien hat es an den Schulen in der ukrainischen Hauptstadt Kiew Bombendrohungen gegeben. Mit Unterstützung des Katastrophenschutzes überprüfe die Kiewer Polizei alle Bildungseinrichtungen, erklärte eine Polizeisprecherin am Freitag. Über etwaige Evakuierungen entscheiden ihren Angaben zufolge die Schulen und die Polizei.

Insgesamt kehrten laut dem Bildungsministerium knapp vier Millionen Schülerinnen und Schüler sowohl virtuell als auch in Präsenz in die Klassenzimmer zurück. Es ist bereits der zweite Start ins neue Schuljahr seit dem Kriegsbeginn in der Ukraine. Behördenangaben zufolge wurden tausende Schulen vor allem in größeren Städten durch Angriffe beschädigt oder komplett zerstört.

Dennoch hätten die ukrainischen Kinder weiter die Möglichkeit, zur Schule zu gehen, sagte der Leiter des Präsidentenbüros, Andriy Yermak. "Unsere Lehrer sind wahre Helden."

In der Ukraine besuchen laut Yermak mehr als 3,6 Millionen Kinder die Schule, darunter 900.000, die online am Unterricht teilnehmen. (AFP)

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Russland stellt neue Atomrakete in Dienst

  • 16:12 Uhr

Russland hat nach offiziellen Angaben die neue leistungsstarke Interkontinentalrakete RS-28 Sarmat in Dienst gestellt. Das sagte der Leiter der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, Juri Borissow, am Freitag im Fernsehen, wie russische Agenturen meldeten. Zuvor hatte Präsident Wladimir Putin im Juni davon gesprochen, dass die Atomrakete bald in Dienst gehen werde.

Die in unterirdischen Raketenschächten stationierte Waffe mit der Nato-Bezeichnung SS-X-30 Satan 2 kann nach russischen Angaben bis zu 15 einzeln steuerbare Atomsprengköpfe tragen. US-Militärs gehen eher von bis zu zehn Sprengköpfen aus. Mit 208 Tonnen Gesamtgewicht ist die Rakete außerordentlich schwer und hat eine Reichweite von 18.000 Kilometern. Die neue Rakete soll die aus den 1980er Jahren stammenden Interkontinentalraketen des Typs RS-20 (Nato: SS-18 Satan) ersetzen.

Im April 2022 hatten die russischen Streitkräfte die RS-28 getestet. Dabei startete die Rakete in Plessezk im europäischen Norden von Russland, die Sprengattrappen erreichten ihre Ziele in Kura auf der fernöstlichen Halbinsel Kamtschatka. Die Serienproduktion findet in Krasnojarsk in Sibirien statt. (dpa)

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Kreml: Putin empfängt Erdogan am Montag in Sotschi

  • 15:41 Uhr

Der Kreml hat das bevorstehende Treffen des russischen Präsidenten Wladimir Putin mit dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan bestätigt. «Die Verhandlungen finden am Montag in Sotschi statt", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Demnach sollen die Gespräche gegen Mittag beginnen.

Die Türkei will eine Neuauflage des Abkommens erreichen, das ukrainische Getreide-Exporte über das Schwarze Meer sichert. Der türkische Außenminister Hakan Fidan hat dazu bereits Gespräche mit seinem russischen Kollegen in Moskau geführt. Ankara betont immer wieder, dass das Abkommen wichtig für die sichere Versorgung der Welt mit Lebensmitteln sei. Es sorge zudem für Sicherheit in der Schwarzmeer-Region.

Russland hingegen hat ein Ende der Seeblockade und die Wiederaufnahme der ukrainischen Getreidelieferungen erst unter der Voraussetzung in Aussicht gestellt, dass die eigenen Bedingungen erfüllt werden. Dazu gehören eine Lockerung der westlichen Sanktionen, die nach Angaben Moskaus den Export von russischen Dünge- und Lebensmitteln beeinträchtigen. (dpa)

Putin

Putin empfängt Erdogan am Montag in Sotschi

Der Kreml hat das bevorstehende Treffen des russischen Präsidenten Wladimir Putin mit dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan bestätigt.

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Ukraine: Angriff auf russischen Flughafen erfolgte von russischem Staatsgebiet aus

  • 13:49 Uhr

Der Drohnen-Angriff auf den Flughafen von Pskow in Russland, bei dem mehrere Militärflugzeuge getroffen wurden, ist nach ukrainischen Angaben von russischem Staatsgebiet aus ausgeführt worden. "Die Drohnen, mit denen der Luftwaffenstützpunkt 'Kresty' in Pskow attackiert wurde, wurden von Russland aus gestartet", sagte der ukrainische Geheimdienstchef Kyrylo Budanow am Freitag in Online-Diensten. Bei dem Angriff in der Nacht zu Mittwoch seien zwei militärische Transportflugzeuge des Typs IL-76 zerstört und zwei weitere "ernsthaft beschädigt" worden.

Budanow veröffentlichte einen Link zu einem Artikel im auf Verteidigungsfragen spezialisierten Online-Portal The War Zone (Kriegsgebiet). In dem Artikel über den Angriff auf Pskow wird der Geheimdienstchef mit den Worten zitiert: "Wir arbeiten vom russischen Territorium aus."

Ob die Attacke auf den Militärstützpunkt von Mitarbeitern des ukrainischen Geheimdienstes oder von russischen Partisanen ausgeführt wurde, wollte Budanow demnach nicht sagen. The War Zone veröffentlichte auch Satellitenbilder von ausgebrannten Flugzeugen.

Laut Budanow wurden die Flugzeuge in Pskow vom russischen Verteidigungsministerium genutzt, um Soldaten und Fracht zu transportieren. Der Kreml hatte nach dem Angriff angekündigt, Militärexperten würden mehr über die Drohnenrouten herausfinden, um solche Situationen in der Zukunft zu vermeiden. (AFP/tas)

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Drohnenangriff auf AKW-Stadt Kurtschatow in Südwestrussland

  • 11:27 Uhr

Beim Angriff einer Drohne auf die russische Atomstadt Kurtschatow im Gebiet Kursk ist offiziellen Angaben zufolge ein Verwaltungsgebäude getroffen worden. "Die Fassade ist leicht beschädigt", schrieb der Gouverneur von Kursk, Roman Starowoit, am Freitag auf seinem Telegram-Kanal. Weitere Schäden, Opfer und Verletzte habe es nicht gegeben. Am Morgen hatten die Behörden zunächst den Angriff von zwei Drohnen auf Kurtschatow gemeldet. Später korrigierte Starowoit die Angaben.

Die Stadt ist benannt nach dem russischen Atomphysiker Igor Kurtschatow. Sie hat etwa 40.000 Einwohner. Sie wurde zum Betrieb des Kernkraftwerks Kursk in den 1970er Jahren gebaut. Sie liegt etwas weniger als 40 Kilometer westlich der Gebietshauptstadt Kursk.

Ein russischer Militärflughafen bei Kursk war bereits vor einigen Tagen von ukrainischen Drohnen attackiert worden; dabei soll Kiew erstmals unbemannte Flieger aus Karton eingesetzt haben.

Neben Kursk meldeten auch das Gebiet Belgorod an der Grenze zur Ukraine und das Gebiet Moskau Drohnenangriffe in der Nacht beziehungsweise am Morgen. In beiden Fällen sollen die Drohnen aber offiziellen Angaben nach von der Flugabwehr abgefangen worden sein. In Moskau nahmen die Flughäfen nach mehrstündiger Unterbrechung inzwischen ihren Betrieb wieder auf. (dpa)

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Britische Geheimdienste: Russland schützt Krimbrücke mit Unterwasserbarriere

  • 10:32 Uhr

Russland hat nach Einschätzung britischer Geheimdienste besondere Schutzmaßnahmen für die Krimbrücke ergriffen. Mit Stand von Dienstag bestätigten Bilder, dass Russland eine Unterwasserbarriere errichtet habe, schrieb das britische Verteidigungsministerium am Freitag beim Kurznachrichtendienst X. Dafür seien Schiffswracks und treibende Absperrungen genutzt worden. Im südlichen Teil der Brücke befänden sich mehrere Schiffe im Abstand von 160 Metern.

Die Straße von Kertsch, die das Schwarze Meer und das Asowsche Meer verbindet, sei ein Nadelöhr, um russische Streitkräfte in den besetzten Gebieten Cherson und Saporischschja militärisch zu versorgen. "Russland ist sehr abhängig von der Krimbrücke und von Fähren, um die Meerenge zu überqueren", schrieben die Briten. Russland setze etwa auch Rauchgeneratoren und Luftabwehrsysteme ein.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor. (dpa/tas)

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Moskauer Bürgermeister meldet erneut Abwehr von Drohne im Anflug auf Hauptstadt

  • 08:46 Uhr

In Russland hat die Luftabwehr nach russischen Angaben eine Drohne im Anflug auf die Hauptstadt Moskau zerstört. In der Nähe von Ljuberzi östlich von Moskau habe die Luftabwehr "einen erneuten Versuch, eine Drohne nach Moskau zu fliegen, vereitelt", erklärte der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin am Freitag im Onlinedienst Telegram. "Ersten Berichten zufolge gab es keine Opfer oder Schäden. Die Rettungsdienste sind vor Ort."

An den Hauptstadtflughäfen Domodedowo und Wnukowo war nach Angaben der russischen Tageszeitung Iswestija der Flugverkehr ausgesetzt. Schon am Donnerstag hatte Russland den Abschuss einer Drohne mit dem Ziel Moskau vermeldet.

Auch in der Region Brjansk an der Grenze zur Ukraine wurde am Freitag nach Angaben des örtlichen Regionalgouverneurs Alexander Bogomas eine Drohne abgewehrt. Er nannte die Ukraine als Urheberin des Angriffs.

Roman Starowoit, Gouverneur der ebenfalls an die Ukraine grenzenden Region Kursk, vermeldete am Freitag, dass die Stadt Kurtschatow mit "zwei ukrainischen Drohnen" angegriffen worden sei. Dabei seien ein Verwaltungsgebäude und ein Wohnhaus beschädigt worden, erklärte er bei Telegram. Kurtschatow liegt etwa 100 Kilometer von der russischen Grenze zur Ukraine.

Vor dem Hintergrund der ukrainischen Gegenoffensive haben die Drohnenangriffe auf das russische Territorium und die annektierte Krim-Halbinsel in den vergangenen Wochen zugenommen. Vor allem die Hauptstadt Moskau wird dabei zum Ziel. (AFP)

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Moskauer Bürgermeister: Bauen unsere Luftverteidigung aus

  • 07:14 Uhr

Angesichts sich häufender Drohnenangriffe auf die russische Hauptstadt hat Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin vom Ausbau der eigenen Luftverteidigung gesprochen. "In diesem Jahr haben wir viel getan, um Moskau vor Drohnen und versuchten Terroranschlägen zu schützen", sagte Sobjanin der Agentur Interfax zufolge am Donnerstagabend vor Vertretern kommunaler Unternehmen. In den vergangenen Wochen seien teils täglich neue Flugabwehrsysteme errichtet worden, behauptete Sobjanin, der sich in mehr als einer Woche wiederwählen lassen will. "Manchmal hat der Asphalt gar keine Zeit zum Abkühlen – und schon sind die Raketen im Einsatz, die die fliegenden Drohnen abschießen."

Unabhängige Beobachter äußern hingegen immer wieder Zweifel an offiziellen Darstellungen, wonach viele der mutmaßlich ukrainischen Drohnen von der Moskauer Flugabwehr erkannt und abgeschossen werden. Mehrfach drangen die unbemannten Flugkörper in den vergangenen Wochen bis ins Stadtzentrum vor und richteten dort Schäden etwa im berühmten Wolkenkratzerviertel Moskwa City an. Die Folgen der Attacken stehen allerdings in keinerlei Verhältnis zu den Kriegsfolgen in der von Russland angegriffenen Ukraine, wo bereits Tausende Zivilisten getötet wurden. (dpa)

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Mit Material von dpa und AFP

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