• 21:30 Uhr: ➤ Selenskyj lobt die Luftabwehr und spricht von schweren Kämpfen
  • 20:48 Uhr: Russland stuft Norwegen als "unfreundlichen Staat" ein
  • 17:48 Uhr: Polen warnt: Wagner-Söldner wollen Nato-Grenze destabilisieren
  • 16:36 Uhr: Luftwaffe verlegt Kampfjets für Übung nach Island
  • 15:51 Uhr: Russland sucht Rekruten in Kasachstan – 5.000 Euro Sofort-Prämie
  • 12:47 Uhr: SPD-Politiker Stegner gegen Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an Ukraine
  • 12:13 Uhr: Geheimdienst: Nachwachsendes Unterholz erschwert Kämpfe in Südukraine
  • 09:03 Uhr: Schutz von Häfen: Selenskyj pocht auf mehr Hilfe bei Luftverteidigung

Mehr News zum Krieg in der Ukraine

➤ Selenskyj lobt die Luftabwehr und spricht von schweren Kämpfen

  • 21:30 Uhr

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selensykj hat in seiner allabendlichen Ansprache an die schweren Kämpfe im Osten und Süden des Landes erinnert. "Die Besatzer versuchen mit aller Kraft, unsere Jungs aufzuhalten. Die Angriffe sind sehr brutal", schrieb Selenskyj auf seinem Telegram-Kanal am Donnerstagabend. Er lobte zudem das Militär im ukrainisch-rumänischen Grenzgebiet um die Hafenstadt Ismail für ihre Bekämpfung russischer Kamikaze-Drohnen.

Russland griff am Mittwoch die Hafeninfrastruktur in Ismajil an der Donau mit Drohnen an. Laut ukrainischen Behörden ist dabei mindestens ein Getreidesilo beschädigt worden. Insgesamt setzte Russland nach Angaben des ukrainischen Präsidenten seit dem Beginn des Krieges mindestens 1961 Shahed-Drohnen gegen das Nachbarland ein. Die Vergrößerung der Luftabwehrsysteme ist daher laut Selenskyj eine Aufgabe für jeden ukrainischen Botschafter und jeden ukrainischen Vertreter im Ausland.

Russland attackiert in seinem seit mehr als 17 Monaten dauernden Angriffskrieg die Ukraine immer wieder mit Drohnen iranischer Bauart. Alleine in der Nacht zum Donnerstag hat das ukrainische Militär nach eigenen Angaben 15 Shahed-Drohnen und sieben russische Aufklärungsdrohnen abgeschossen. (dpa/br)

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Die Lage im Überblick

Seit 24. Februar 2022 führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote. Wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.

Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 5,8 Millionen ukrainische Flüchtlinge in Europa registriert (Stand: 25. Juli). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land in den meisten Fällen nicht verlassen dürfen.

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Außerdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Gepard-Panzer hat die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)

© AFP

Die weiteren Nachrichten zum Krieg in der Ukraine vom 3. August

Russland stuft Norwegen als "unfreundlichen Staat" ein

  • 20:48 Uhr

Die russische Regierung hat Norwegen zu einem "unfreundlichen Staat" erklärt. Der Erlass vom Donnerstag sieht unter anderem Einschränkungen bei der Beschäftigung russischer Staatsbürger als Botschafts- oder Konsulatsmitarbeiter vor, wie es auf der Webseite der Regierung hieß. Norwegen soll demnach die Höchstzahl an 27 beschäftigten Ortskräften landesweit nicht überschreiten.

Die russische Regierung hatte 2021 nach einem Erlass des Präsidenten Wladimir Putin mit der Erstellung einer Liste "unfreundlicher Staaten" begonnen. Inzwischen stehen rund 50 Staaten auf der Liste, unter ihnen auch Deutschland, Frankreich, die USA, die Ukraine und die EU als Staatenverbund. Dadurch ist die Arbeit der diplomatischen Vertretungen der jeweiligen Länder deutlich eingeschränkt.

Norwegen grenzt im Norden auf knapp 200 Kilometern Länge an Russland. Zudem ist es die Heimat von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Nach einem Spionage-Skandal hatte Norwegen im April 15 russische Diplomaten ausgewiesen. Russland hat als Reaktion darauf den norwegischen Botschafter einbestellt und zehn norwegische Diplomaten des Landes verwiesen.(dpa/br)

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Polen warnt: Wagner-Söldner wollen Nato-Grenze destabilisieren

  • 17:48 Uhr

Angesichts der Spannungen mit Belarus haben Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki und Litauens Staatschef Gitanas Nauseda einen stärkeren Schutz der Grenzen angekündigt. Sie trafen sich am Donnerstag im polnischen Grenzort Suwalki, der der sogenannten Suwalki-Lücke den Namen gegeben hat.

Nach Einschätzung des polnischen Ministerpräsidenten wurden Wagner-Sölder nach Belarus geschickt, um die Ostflanke der Nato zu destabilisieren. Die Kämpfer seien "äußerst gefährlich", weiterhin müsse man sich "darüber im Klaren sein, dass die Zahl der Provokationen zunehmen wird", zeigte sich Morawiecki bei dem Treffen besorgt. Erst am Dienstag verletzten zwei belarussische Militärhubschrauber kurz den polnischen Luftraum.

Litauens Staatschef schloss nicht aus, dass die Anrainer Polen, Litauen und Lettland koordiniert ihre Grenze zu Belarus schließen könnten. Die aktuelle Zahl der Wagner-Kämpfer in Belarus schätzte er auf 4.000 - es könnten aber bis zu 10.000 Bewaffnete werden.

Nach dem gescheiterten Putschversuch zogen Jewgeni Prigoschin und seine Wagner-Armee Ende Juni nach Belarus. Seitdem trainieren die Söldner in unmittelbarer Nähe zur polnischen Grenze belarussische Soldaten. Polen versucht seine Bürger durch die Entsendung zusätzlicher Soldaten, Grenzschützer und Polizisten und durch den Ausbau der Grenzbefestigungen zu schützen. (dpa/lag)

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Luftwaffe verlegt Kampfjets für Übung nach Island

  • 16:36 Uhr

Die Bundeswehr hat erstmals seit mehr als zehn Jahren Kampfflugzeuge für eine Übung nach Island verlegt. "Wir machen das um zu zeigen: Wenn die Luftwaffe irgendwo gebraucht wird, können wir binnen einiger Tage da sein", sagte Oberstleutnant Marco Brunhofer vom Taktischen Luftwaffengeschwader 73 "Steinhoff" am Donnerstag auf dem isländischen Militärflugplatz Keflavik.

Vor dem Hintergrund des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine will Deutschland seine Fähigkeit zur schnellen Verlegung von Luftstreitkräften nach Island zeigen und Bündnissolidarität demonstrieren. Island ist Gründungsmitglied der Nato und damit schon seit 1949 Teil des westlichen Verteidigungsbündnisses, hat aber keine eigenen Streitkräfte, nur eine Küstenwache. Schon früher stellte der am Rande des Polarkreises gelegene Inselstaat dem Bündnis militärische Anlagen und Stützpunkte zur Verfügung. Nach dem Kalten Krieg wurden sie zunächst immer weniger genutzt, weil sich der Blick des Bündnisses mehr in dem Mittelmeerraum und den Nahen Osten richtete. (dpa)

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Russland sucht Rekruten in Kasachstan – 5.000 Euro Sofort-Prämie

  • 15:51 Uhr

Unter dem Leitspruch "Seite an Seite" ruft Russland derzeit die Bevölkerung Kasachstans dazu auf, sich dem russischen Militär anzuschließen.

Als Gegenleistung für die Unterzeichnung eines Vertrags mit der russischen Armee locken eine Sofort-Prämie von 495.000 Rubel (etwa 5.000 Euro) und ein monatliches Fixgehalt in Höhe von mindestens 190.000 Rubel (ca. 1.850 Euro). Weiterhin wird in den Online-Anzeigen, die von der Nachrichtenagentur Reuters gesichtet wurden, auch mit diversen nicht näher beschriebenen Zusatzleistungen geworben.

In der ehemaligen Sowjetrepublik an der Grenze zu Russland leben aktuell mehr als drei Millionen ethnische Russen. Kasachstan gehört traditionell zu den engsten Verbündeten Russlands. (lag)

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US-Institut: Russische Angriffe zielen auf ukrainisches Getreide

  • 14:10 Uhr

Bei Russlands Angriffen auf ukrainische Häfen mit Getreidesilos handelt es sich nach Einschätzung von Experten wohl um gezielte Attacken, um die Lebensmittelpreise in die Höhe zu treiben. Russland könne durch das Fernhalten des ukrainischen Getreides vom Weltmarkt darauf hoffen, von höheren Preisen zu profitieren, teilte das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) in Washington am Mittwochabend mit.

Die Experten verwiesen auf die Zerstörung von 40.000 Tonnen Getreide in einem Hafen im Raum Odessa in der Nacht zum 2. August. Demnach stiegen die durch militärische Angriffe vernichteten Mengen auf inzwischen mehr 200.000 Tonnen Getreide, seit Russland am 17. Juli das Abkommen zur Verschiffung ukrainischer Lebensmittel über das Schwarze Meer aufgekündigt hat. Zwar behaupte Russland, dass es militärische Ziele angreife, getroffen würden aber Getreidesilos, hieß es in der ISW-Analyse.

Russlands Ausstieg aus dem von der Türkei und den Vereinten Nationen vermittelten Getreideabkommen, die Angriffe auf die Häfen und die Drohung, Schiffe mit Ziel Ukraine anzugreifen, hätten eine Schwankung bei den Getreidepreisen zur Folge, hieß es. Von höheren Preisen profitiert nach Einschätzung von Experten vor allem Russland, das zu den größten Exporteuren etwa von Weizen gehört. (dpa/lag)

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SPD-Politiker Stegner gegen Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an Ukraine

  • 12:47 Uhr

Der SPD-Außenpolitiker Ralf Stegner hat sich gegen die Lieferung deutscher Marschflugkörper vom Typ Taurus an die Ukraine ausgesprochen. Deutschlands Interesse sei es auch, "eine Eskalation des Krieges" mit Russland zu vermeiden, sagte Stegner am Donnerstag im Deutschlandfunk. Die Taurus-Marschflugkörper hätten eine Reichweite von 500 Kilometern. "Je größer die Reichweite, je größer sind auch die Schäden und im Zweifelsfall die Eskalationsrisiken."

Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, hatte diese Woche um die Lieferung der Marschflugkörper gebeten. Politiker von CDU, FDP und Grünen hatten dies unterstützt. Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) lehnt eine Lieferung derzeit aber ab. Mit ihrer großen Reichweite könnten die Taurus-Marschflugkörper auch russisches Staatsgebiet erreichen. Die Ukraine hat allerdings zugesichert, westliche Waffen nicht für Angriffe auf russisches Gebiet einzusetzen.

Stegner wies zurück, dass er dieser Zusicherung Kiews nicht traue. Es sei aber eine "Fehleinschätzung" zu glauben, dass die Lieferung dieses Waffensystems kein Eskalationsrisiko beinhalte. Wichtig sei, "dass wir nicht nur aus der militärischen Perspektive die Dinge betrachten dürfen". (dpa)

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Taurus KEPD-350 – Marschflugkörper mit großer Reichweite und Zerstörungskraft: Angaben zum Marschflugkörper vom Typ Taurus © AFP

Geheimdienst: Nachwachsendes Unterholz erschwert Kämpfe in Südukraine

  • 12:13 Uhr

Nach Einschätzung des britischen Verteidigungsministeriums erschwert nachwachsendes Unterholz die Kämpfe im Süden der Ukraine. Die überwiegend landwirtschaftlich genutzte Fläche in der Kampfzone liegt nun seit 18 Monaten brach, weswegen Unkraut und Sträucher bei den warmen, feuchten Sommerbedingungen schneller nachwachsen, teilte das Ministerium in London am Donnerstag mit.

Das bedeute zusätzliche Tarnung für russische Verteidigungspositionen und erschwere die Räumung von Minenfeldern, schrieben die Briten in ihrem täglichen Update bei Twitter. Obwohl das Unterholz auch Tarnung für kleine, heimliche Infanterieangriffe bieten könne, sei es unter dem Strich für beide Seiten schwieriger, voranzukommen.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor. (dpa/lag)

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Südukraine: Nachwachsendes Unterholz erschwert Kämpfe

Nachwachsendes Unterholz erschwert die Kämpfe im Süden der Ukraine. Das berichtet das britische Verteidigungsministerium. Auch die Räumung von Minenfeldern werde dadurch aufwendiger.

Ukraine meldet Abwehr von rund 15 Drohnen über Kiew

  • 10:16 Uhr

Die ukrainische Luftabwehr hat nach eigenen Angaben in der Nacht rund 15 Drohnen abgewehrt, die sich auf Kiew zubewegten. Die ukrainischen Streitkräfte "haben fast 15 Luftziele entdeckt und zerstört", als diese sich Kiew näherten, erklärte Militärverwaltungschef Serhij Popko am Donnerstag im Onlinedienst Telegram. Er fügte hinzu, es habe sich um Shahed-Drohnen aus iranischer Produktion gehandelt.

"Nach den bisher vorliegenden Informationen gab es keine Opfer oder Schäden in der Hauptstadt", erklärte Popko. Es sei der 820. Luftalarm in Kiew seit Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 gewesen und er habe drei Stunden gedauert.

In der Nacht auf Mittwoch hatte die ukrainische Armee nach eigenen Angaben bereits mehr als zehn Shahed-Drohnen über der Hauptstadt abgefangen. Die herabstürzenden Trümmer verursachten leichte Sachschäden, verletzt wurde niemand. (AFP/lag)

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Schutz von Häfen: Selenskyj pocht auf mehr Hilfe bei Luftverteidigung

  • 09:03 Uhr

Angesichts von wiederholten russischen Angriffen auf ukrainische Hafeninfrastruktur und Getreide-Lager hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erneut mehr internationale Unterstützung bei der Flugabwehr angemahnt. "Gemeinsam mit unseren Partnern tun wir unser Bestes, um die Lieferung von Luftverteidigungssystemen zu steigern", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Ansprache am Mittwoch. "Jeder Angriff ist ein gemeinsames Problem. Nicht nur für die Ukraine, sondern auch für all diejenigen in der Welt, deren Stabilität Russland zu zerstören versucht."

Mit seinem Angriffskrieg wolle Moskau eine "globale Katastrophe" herbeiführen, sagte Selenskyj. Die russischen Angreifer spekulierten auf Krisen am Lebensmittelmarkt und steigende Preise, von denen sie dann selbst profitieren könnten, fügte er hinzu. "Das sind sehr, sehr gefährliche Hoffnungen."

Russland, das bereits seit mehr als 17 Monaten einen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt, hatte im Juli unter internationalem Protest ein Abkommen zum Export ukrainischen Getreides aufgekündigt und bombardiert seitdem immer wieder ukrainische Häfen. Erst in der Nacht zum Mittwoch wurde in Odessa am Schwarzen Meer die Hafeninfrastruktur durch Beschuss beschädigt. (dpa)

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Putin

"Er wird sterben": Selenskyj glaubt, dass Putin Krieg nicht überlebt

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj glaubt nicht, dass Kremlchef Wladimir Putin weitere zehn Jahre Krieg gegen die Ukraine überleben wird. Er gab sich zuversichtlich, dass die russischen Invasionstruppen in der Ukraine nicht mehr lange durchhalten werden. (Bildcredit: picture alliance/dpa/TASS | Sergei Bobylev)
Mit Material von dpa und AFP

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