• 17:44 Uhr: ➤ Moskau will besetzte ukrainische Stadt Cherson zu "Festung" ausbauen
  • 17:12 Uhr: Kommunikation aufrechterhalten: US-Verteidigungsminister telefoniert mit russischem Amtskollegen
  • 16:51 Uhr: Deutsches Luftabwehrsystem: Ukraine möchte "so viele dieser Systeme wie möglich"
  • 16:04 Uhr: EU will der Ukraine kommendes Jahr 1,5 Milliarden Euro pro Monat zahlen
  • 15:38 Uhr: Ukraine appelliert an belarussische Bürger: Nicht an "schmutzigem Krieg" beteiligen
  • 15:00 Uhr: Ukraine berichtet von Verletzten bei erneuten Luftangriffen

+++ News-Ticker zum Krieg in der Ukraine hier aktualisieren +++

➤ Moskau will besetzte ukrainische Stadt Cherson zu "Festung" ausbauen

  • 17:44 Uhr

Moskau baut die südukrainische Stadt Cherson zur einer "Festung" aus, wie der Vertreter der pro-russischen Verwaltung der Region, Kirill Stremussow, am Freitag im Onlinedienst Telegram mitteilte. Die von russischen Truppen besetzte Stadt bereite sich auf ihre Verteidigung gegen die vorrückende ukrainische Armee vor.

Zuvor hatte Stremussow ukrainischen Truppen die Tötung von vier Zivilisten beim nächtlichen Beschuss einer Brücke in Cherson vorgeworfen. Die Ukraine wies dies zurück und beschuldigte Russland ihrerseits, einen Staudamm in der Region zerstören zu wollen, was eine "Katastrophe großen Ausmaßes" zur Folge haben könnte.

Nach Angaben der Ukraine sind seit der vergangenen Woche 88 Städte und Dörfer in der Region Cherson zurückerobert wurden. Cherson war die erste größere ukrainische Stadt, die nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs von russischen Streitkräften besetzt wurde. Angesichts vorrückender ukrainischer Truppen im Zuge der seit Wochen andauernden "Gegenoffensive" der Ukraine hat Russland vor wenigen Tagen mit der "Evakuierung" von Zivilisten und pro-russischen Behörden aus Cherson begonnen. Inzwischen sollen bereits 15.000 Menschen ans linke Ufer des Dnipro gebracht worden sein, wie Stremussow erklärte. Kiew verurteilt das Vorgehen als "Deportation" von Zivilisten nach Russland. (afp/sbi)

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Die Lage im Überblick:

Seit 24. Februar führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote, wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.

Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 14,3 Millionen Grenzübertritte aus der Ukraine registriert (Stand: 18. Oktober). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land nicht verlassen dürfen. Laut UNHCR sind in dieser Zeit knapp 6,9 Millionen Grenzübertritte zurück in die Ukraine registriert worden (Stand: 18. Oktober).

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Außerdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Panzer der Klasse Gepard soll die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)

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Die weiteren Meldungen vom 21. Oktober

Kommunikation aufrechterhalten: US-Verteidigungsminister telefoniert mit russischem Amtskollegen

  • 17:12 Uhr

Nach den jüngsten Eskalationen im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine haben die Verteidigungsminister der USA und Russlands miteinander telefoniert. Dies teilten die beiden Länder am Freitag mit. Aus dem Pentagon in Washington hieß es, US-Verteidigungsminister Lloyd Austin habe in dem Gespräch mit seinem russischen Kollegen Sergej Schoigu betont, wie wichtig es sei, die Kommunikationswege inmitten des laufenden Krieges aufrecht zu erhalten.

Die USA hatten am Vortag mitgeteilt, dass Russland nach Erkenntnissen der US-Regierung beim Einsatz von Kampfdrohnen von iranischen Kräften unterstützt werde. Russland streitet das ab. Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte zum Telefonat lediglich mit, bei dem Gespräch sei es um aktuelle Fragen der internationalen Sicherheit gegangen. Ein Thema sei die Lage in der Ukraine gewesen, hieß es. (dpa)

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Deutsches Luftabwehrsystem: Ukraine möchte "so viele dieser Systeme wie möglich"

  • 16:51 Uhr

Nach einer ersten Lieferung des deutschen Flugabwehrsystems Iris-T hofft die ukrainische Armee auf weitere Exemplare der modernen Waffe. Das sagte der ukrainische Luftwaffensprecher Jurij Ihnat nach Angaben Kiewer Medien am Freitag. Das System habe sich "gut bewährt" gegen jüngste russische Angriffe.

Der einzige Nachteil sei, dass es wenige gebe. "Es wird erwartet, dass die deutsche Industrie an Dynamik gewinnt, um die Produktionsmenge zu erhöhen, damit die Ukraine so viele dieser Systeme wie möglich erhält", sagte Ihnat. Den genauen Einsatzort wollte er nicht mitteilen. Iris-T stehe auf der Zielliste des Feindes "ganz oben".

Das erste System war vor einer Woche an die Ukraine übergeben worden. (dpa/sbi)

Bewohner der Stadt Cherson werden von der russischen Regionalverwaltung evakuiert.

Putin verhängt das Kriegsrecht und lässt die Stadt Cherson evakuieren

Wladimir Putin führt offiziell in der Ukraine keinen Krieg, hat aber über die dort annektierten Gebiete das Kriegsrecht verhängt. Deshalb gelten die Rückeroberungsversuche seitens der Ukraine nun paradoxerweise als Angriff auf russisches Territorium. 60.000 Menschen müssen deshalb beispielsweise Cherson verlassen.

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EU will der Ukraine kommendes Jahr 1,5 Milliarden Euro pro Monat zahlen

  • 16:04 Uhr

Die EU will die Ukraine im kommenden Jahr mit 18 Milliarden Euro angesichts des russischen Angriffskriegs unterstützen. "Es ist sehr wichtig für die Ukraine, einen vorhersehbaren und stabilen Einkommensfluss zu haben", sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nach einem EU-Gipfel am Freitag in Brüssel.

Demnach braucht die Ukraine drei bis vier Milliarden Euro im Monat, um ihre Grundbedürfnisse abzudecken. Das solle von der EU, den USA und den Finanzinstitutionen finanziert werden. "Deshalb ging es um rund 1,5 Milliarden pro Monat für die Ukraine, die von der Europäischen Union finanziert werden", sagte von der Leyen. Die EU-Finanzminister sollen nun einen Mechanismus dafür ausarbeiten.

Insgesamt haben die EU und die EU-Staaten von der Leyen zufolge die Ukraine seit Beginn der Kriegs mit 19 Milliarden Euro unterstützt. (dpa)

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Ukraine appelliert an belarussische Bürger: Nicht an "schmutzigem Krieg" beteiligen

  • 15:38 Uhr

Nachdem Russland Tausende Soldaten und Hunderte gepanzerter Fahrzeuge im Nachbarland Belarus in Kiew stationierte, hat das ukrainische Militär Russlands Verbündeten in einem direkten Appell aufgerufen, sich nicht an einem "schmutzigen Krieg" zu beteiligen. "Wir fordern alle Bürger von Belarus auf, die Befehle Ihrer Führung, in den Krieg gegen die Ukraine einzutreten, nicht zu befolgen", hieß es in einer am Freitag veröffentlichten Mitteilung der Armee in Kiew.

Die Führung in Minsk wolle das belarussische Volk in einen "schmutzigen Krieg" hinein ziehen. Es gehe darum, die "richtige Wahl" zu treffen. "Imperien zerfallen, es bleiben Völker, normale Menschen, die Freunde oder Feinde sein können." Dies entscheide nicht ein Politiker, sondern jeder selbst. Falls sich Belarus aber direkt am Krieg beteilige, "werden wir antworten", warnte das ukrainische Militär. (dpa/sbi)

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Ukraine berichtet von Verletzten bei erneuten Luftangriffen

  • 15:00 Uhr

Bei erneuten Luftangriffen auf ukrainische Städte sind den örtlichen Behörden zufolge mindestens zwölf Menschen verletzt worden. In Saporischschja hätten russische Raketen ein Wohnhaus sowie eine Schule und die Energieinfrastruktur beschädigt, teilte der Gouverneur der Gebietsverwaltung, Olexander Staruch, am Freitag mit. Mindestens drei Menschen seien verletzt worden.

Auch die Behörden in Charkiw berichteten von weiteren russischen Attacken. Dabei seien insgesamt neun Menschen verletzt worden, teilte Gebietsgouverneur Oleh Synjehubow in seinem Telegram-Kanal mit. Er rief die Bewohner auf, Schutzräume aufzusuchen. Die Angaben aus den Kriegsgebieten lassen sich nur schwer überprüfen. (dpa)

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Kreml verurteilt Festnahmen zweier Russen in Europa auf Ersuchen der USA

  • 14:51 Uhr

In Italien und Deutschland sind zwei Russen festgenommen worden. Moskau verurteilt die Festnahme auf Ersuchen der USA wegen angeblicher Umgehung von Sanktionen und illegalen Verkaufs von US-Technologie an russische Rüstungsfirmen. "Wir sind kategorisch dagegen und verurteilen die Praxis solcher Verhaftungen russischer Staatsbürger", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Freitag. Moskau werde "alles Mögliche" tun, um die Betroffenen zu verteidigen.

Moskau hatte am Donnerstag die Verhaftung von Artjom Uss in Italien bestätigt. Der Sohn des Gouverneurs der sibirischen Region Krasnojarsk war auf Ersuchen Washingtons am Montag am Mailänder Flughafen Malpensa verhaftet worden. "Unsere diplomatischen Vertretungen werden sich selbstverständlich am Schutz der Interessen dieses russischen Bürgers beteiligen", sagte Peskow am Freitag.

Am Mittwoch hatte die US-Justiz rund ein dutzend Menschen vorgeworfen, US-Technologien an Russland verkauft zu haben, von denen einige laut Washington im Krieg in der Ukraine zum Einsatz kamen.

Ein weiterer russischer Verdächtiger in dem Fall, Juri Urechow, war laut Washington am Montag in Deutschland festgenommen worden. Das US-Justizministerium will die Auslieferung der beiden Männer an die USA beantragen.

Moskau und Washington verhandeln derzeit über einen Austausch von Gefangenen, darunter US-Basketballspielerin Brittney Griner, die in Russland wegen Drogenhandels zu neun Jahren Haft verurteilt worden war. (afp)

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Erdogan als Friedens-Vermittler? Putin sei "offener für Verhandlungen"

  • 13:55 Uhr

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan steht sowohl mit Kreml-Chef Wladimir Putin als auch dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kontakt. Dem türkischen TV-Sender NTV gegenüber zeigte sich Erdogan auf dem Rückflug von einer Reise nach Aserbaidschan positiv gestimmt.

Die Lage sei "nicht hoffnungslos", sagte er nach Gesprächen mit beiden. Putin sei "sehr viel nachsichtiger und offener für Verhandlungen als in der Vergangenheit" und auch Selenskyj setze sich für "eine Überwindung des Problems" ein.

Er werde in den kommenden Tagen mit beiden Staatsoberhäuptern sprechen und sehen, ob er beide Kriegspartner für Verhandlungen an einen Tisch bekommen könne, sagte Erdogan. Er hoffe, dass man den Weg des Friedens weitergehen könne. "Denn beide Seiten haben schwere Verluste. Ich glaube, dass es bei einem Frieden keine Verlierer geben wird."

Zudem sieht Erdogan kein Hindernis für eine Verlängerung des Ausfuhrabkommens für Getreide zwischen Russland und der Ukraine. Sowohl die Türkei als auch die UN hatten im Juli zwischen den beiden Kriegsparteien vermittelt, um ein solches Abkommen zu ermöglichen. (sbi)

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Sondertribunal für Kriegsverbrechen: Zahl der Befürworter in der EU wächst

  • 13:14 Uhr

In der Europäischen Union wächst die Zahl der Befürworter eines Sondertribunals für Kriegsverbrechen in der Ukraine. Die Baltenstaaten unterstützten am Freitag am Rande des Brüsseler EU-Gipfels die Forderung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Auch Tschechien, das bis Jahresende den EU-Ratsvorsitz innehat, sprach sich für ein Sondergericht aus.

Die estnische Regierungschefin Kaja Kallas sagte in Brüssel, die EU müsse über die "juristische Antwort auf die begangenen Kriegsverbrechen diskutieren und über die Einrichtung eines Sondertribunals". Der lettische Ministerpräsident Krisjanis Karins forderte dies ebenfalls, um Russland für seine "Gräueltaten in der Ukraine" zur Verantwortung zu ziehen. Litauen und Tschechien hatten sich zuvor ähnlich geäußert.

Die Länder reagieren damit auf mutmaßliche russische Kriegsverbrechen nach dem Fund von Massengräbern in der Nähe von Isjum in der Ostukraine. Selenskyj hatte danach in einer Videoansprache vor der UN-Generalversammlung in New York ein Sondertribunal gefordert sowie einen Entschädigungsfonds, für den Russland aufkommen müsse.

Bisher sammelt der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag Beweise für mutmaßliche Kriegsverbrechen in der Ukraine. (afp)

Ukraine berichtet von Verletzten bei erneuten Luftangriffen

  • 12:53 Uhr

Bei erneuten Luftangriffen auf ukrainische Städte sind den örtlichen Behörden zufolge mindestens zwölf Menschen verletzt worden. In Saporischschja hätten russische Raketen ein Wohnhaus sowie eine Schule und die Energieinfrastruktur beschädigt, teilte der Gouverneur der Gebietsverwaltung, Olexander Staruch, mit. Mindestens drei Menschen seien verletzt worden.

Auch die Behörden in Charkiw berichteten von weiteren russischen Attacken. Dabei seien insgesamt neun Menschen verletzt worden, sagte Gebietsgouverneur Oleh Synjehubow in seinem Telegram-Kanal. Er rief die Bewohner auf, Schutzräume aufzusuchen.

Angaben aus den Kriegsgebieten lassen sich nur schwer überprüfen. (dpa)

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NDR-Recherche: Russland verkauft gestohlenes Getreide aus der Ukraine für Kriegs-Finanzierung

  • 12:24 Uhr

Recherchen des NDR haben ergeben, dass Russland Getreide aus besetzten Gebieten in der Ukraine verschifft, wodurch sich die russische Kriegskasse füllt. Ein Rechercheteam hatte Schiffsdaten, Satellitenbilder sowie russische Dokumente ausgewertet. Seit Kriegsbeginn im Februar dieses Jahres hätten rund 20 Schiffe den Krim-Hafen Sewastopol mit Getreide beladen verlassen. Meist gehen die Transporte demnach nach Syrien, Russland oder in die Türkei. Die russischen Frachter würden ihre Ortungsgeräte abschalten, bevor sie die Krim-Hafen anliefen. Für die Ukraine sei das "eine Katastrophe", sagte der stellvertretende Landwirtschaftsminister Taras Vysotsky dem NDR.

Von den Journalisten eingesehene Frachtlisten und Dokumente belegten auch, "dass Russland den Diebstahl offenbar schon für die Zukunft logistisch geplant hat". 40 weitere Touren seien noch dieses Jahr vorgesehen. Damit würde Russland etwa ein Viertel des Getreides aus besetzten Gebieten verschiffen und könnte bei den diesjährigen Weltmarktpreisen rund 600 Millionen US-Dollar erwirtschaften. Die Ausfuhr von insgesamt 1,8 Millionen Tonnen Getreide aus den besetzten Gebieten der Ukraine sei geplant.

Ukrainische Agrar-Unternehmer erklärten dem NDR, dass Russland das Getreide beschlagnahme, das Bauern auf der Flucht aus den besetzten Gebieten zurücklassen. Andere Landwirte würden enteignet oder müssten ihr Getreide zu Dumping-Preisen verkaufen. Neben Getreide würde Russland auch Maschinen stehlen.

Die russische Botschaft teilte auf NDR-Anfrage mit, es sei "unstrittig, dass die Russische Föderation nicht nur den Eigenbedarf an Getreide deckt, sondern auch Exportanfragen aus allen Teilen der Welt entspricht". Russland habe allerdings keinen Bedarf an ukrainischem Weizen, zumal dieser "dem russischen Produkt in Qualität nachsteht". Die Botschaften Syriens und der Türkei antworteten dem NDR nach nicht auf dessen Anfragen.

Durch die Enteignung der Ernte begehe Russland einen Bruch von Völkerrecht, sagen vom NDR interviewte Expertinnen und Experten. David Crane, Völkerrechtler an der American University in Washington, sagte etwa: "Die Ernte eines Landes, das man besetzt, zu beschlagnahmen, für eigene Zwecke zu verwenden und Zivilisten daran zu hindern, sie zu nutzen oder zu exportieren, ist ein Kriegsverbrechen." (sbi)

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London: Militäreinheit von Russland und Belarus ist vor allem Ablenkung

  • 11:14 Uhr

Tausende russische Soldaten haben in Belarus Stellung bezogen. Die von Russland und Belarus ins Leben gerufene gemeinsame Militäreinheit ist jedoch nach britischen Erkenntnissen in erster Linie ein Ablenkungsmanöver. "Die Ankündigung ist wahrscheinlich ein Versuch, russisch-belarussische Solidarität zu demonstrieren und die Ukraine dazu zu bringen, Truppen zum Schutz ihrer nördlichen Grenze abzuziehen", teilte das britische Verteidigungsministerium am Freitag unter Berufung auf Geheimdienstinformationen mit.

Es sei unwahrscheinlich, dass Russland eine weitere kampfbereite Truppe aufstellen könne, da seine Streitkräfte in der Ukraine gebunden seien, hieß es in London. Das belarussische Militär verfüge höchstwahrscheinlich zudem nur über minimale Fähigkeiten zur Durchführung komplexer Operationen. (dpa)

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Pro-russische Behörden melden vier Tote nach ukrainischem Angriff in Cherson

  • 10:55 Uhr

In der südukrainischen Region Cherson sind nach Angaben pro-russischer Behörden am Freitag bei einem Angriff ukrainischer Truppen vier Menschen ums Leben gekommen. "Vier Menschen wurden getötet", schrieb der Vertreter der pro-russischen Verwaltung in der Region, Kirill Stremussow, im Onlinedienst Telegram. Kiew habe "zwölf Himars-Raketen auf eine Flussüberquerung für Zivilisten nahe der Antoniwka-Brücke abgefeuert", hieß es von der von Moskau unterstützten Verwaltung.

Angesichts der vorrückenden ukrainischen Truppen hatte die Besatzungsverwaltung am Mittwoch mit ihrem Rückzug aus der Stadt Cherson und der "Evakuierung" von Zivilisten begonnen. Inzwischen seien 15.000 Menschen ans linke Ufer des Dnipro gebracht worden, sagte Stremussow am Donnerstag. Kiew verurteilt das Vorgehen als "Deportation" von Zivilisten nach Russland. (afp)

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Iran fordert Staatsbürger zur raschen Ausreise aus der Ukraine auf

  • 10:41 Uhr

Der Iran ruft seine Staatsbürger zur raschen Ausreise aus der Ukraine auf. Gleichzeitig verschärfte Irans Außenministerium wegen der "militärischen Eskalation" seine Reisewarnung für das Land, wie iranische Medien am Freitag übereinstimmend berichteten.

Nach Erkenntnissen der US-Regierung setzt Russland auch Kampfdrohnen aus dem Iran im Ukraine-Krieg ein - mit Unterstützung iranischer Kräfte vor Ort. (dpa)

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Neue Kriegsfront? Putin stationiert Truppen in Belarus

  • 10:30 Uhr

Tausende russische Soldaten haben mit Panzern und anderer schwerer Militärtechnik in Belarus Stellung bezogen – inmitten Moskaus schwieriger Lage im Krieg gegen die Ukraine. Sie bilden mit den belarussischen Streitkräften eine neue Einheit zur Erfüllung jedweder Aufgabe, wie der stellvertretende russische Kommandeur Viktor Smejan im Staatsfernsehen sagt. "Der Kampfgeist ist da."

Die Stationierung von Hunderten gepanzerten Fahrzeugen schürt Ängste, dass Kremlchef Wladimir Putin in Belarus eine neue Front in seinem Krieg gegen die Ukraine aufmachen könnte. Augenzeugen berichten von erhöhten militärischen Aktivitäten in der Region.

Zwar beteuert Machthaber Alexander Lukaschenko in Belarus, dass er sich nicht in den Krieg in der Ukraine einmischen werde, sondern sich lediglich auf die Verteidigung konzentriere. Doch die Ukraine sieht Belarus schon seit Beginn von Putins Krieg vor rund acht Monaten als Kriegspartei. Lukaschenko stellte damals Militärbasen in Belarus den Russen für Angriffe auf das benachbarte Land zur Verfügung.

Dass nun eine massive russische Militärpräsenz dauerhaft zementiert wird, lässt bei vielen die Alarmglocken schrillen. "Lukaschenko und Putin ziehen unser Land in den Krieg, sie lügen, dass angeblich von ukrainischer Seite eine Bedrohung ausgeht", sagte die im Exil im benachbarten Litauen lebende Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja. (dpa)

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Kiew spricht mit Israel über Verteidigungssysteme

  • 7:38 Uhr

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat nach eigener Aussage mit dem israelischen Premierminister Jair Lapid über die Bitte seines Landes um Verteidigungssysteme gesprochen. Er habe Lapid über das "unaussprechliche Leid, den Verlust von Leben und die Zerstörung informiert, die russische Raketen und Drohnen iranischer Bauart" in seinem Land verursacht hätten, schrieb Kuleba auf Twitter.

Die beiden hätten im Detail die Anfrage der Ukraine besprochen, dass Israel Luft- und Raketenabwehrsysteme sowie entsprechende Technologie zur Verfügung stellen solle.

Trotz der russischen Angriffe auf die Ukraine mit Kampfdrohnen iranischer Bauart schloss Israel zuletzt Waffenlieferungen weiter aus, ist aber bereit, humanitäre Hilfe zu senden. Außerdem könne Israel der Ukraine bei der Einrichtung eines Frühwarnsystems helfen, das Menschenleben retten könne, hatte der israelische Verteidigungsminister Benny Gantz am Mittwoch vor Botschaftern aus EU-Ländern bekräftigt. (dpa)

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UNHCR plant Winterhilfe für Ukrainer und Syrer, doch Finanzmittel fehlen

  • 04:51 Uhr

Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) will Vertriebenen und Menschen in vom Krieg stark beschädigten Wohnungen in der Ukraine helfen, die kalten Wintermonate gesund zu überstehen. "Wir haben in der Ukraine 390 öffentliche Gebäude so umgebaut, dass dort jetzt 109.000 Schlafplätze vorhanden sind", sagte die stellvertretende UN-Flüchtlingskommissarin Kelly Clements der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Das seien meist Schulen oder Turnhallen.

Außerdem benötigten Bulgarien, Tschechien und Moldau benötigten weitere Unterstützung bei der Versorgung ukrainischer Flüchtlinge, führte Clements aus, die diese Woche zu Gesprächen im Bundestag und im Auswärtigen Amt war. "Was uns im Moment am meisten beschäftigt, das ist die Kälte", fügte sie hinzu.

Angesichts aktueller wirtschaftlicher Nöte der einheimischen Bevölkerung gerieten die Flüchtlinge nun aber mancherorts unter Druck und seien teilweise auch "Fremdenfeindlichkeit" ausgesetzt. (dpa)

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Mit Material von dpa, Reuters und AFP

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