• 21:30 Uhr: Kiew: Dutzende Russen in Gebiet Saporischschja getötet oder verletzt
  • 18:45 Uhr: ➤ Frankreich will Ukraine "leichte Kampfpanzer" liefern
  • 18:00 Uhr: Putin ordnet Propaganda-Filme über Krieg in Ukraine an
  • 17:49 Uhr: Russische Besatzer: Mindestens fünf Tote bei ukrainischem Angriff
  • 16:35 Uhr: Putin stellt Hyperschall-Seerakete "Zirkon" in Dienst
  • 14:49 Uhr: Annalena Baerbock: "Wenn die Ukraine aufhört zu kämpfen, gibt es keine Ukraine mehr"
  • 12:05 Uhr: Britische Geheimdienste sehen mangelhafte russische Munitionsdepots als Risiko

Mehr News zum Krieg in der Ukraine

➤ Frankreich will Ukraine "leichte Kampfpanzer" liefern

  • 18:45 Uhr

Die Lieferung "leichter Kampfpanzer" habe der französische Staatschef Emmanuel Macron seinem ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj zugesagt, teilte der Élyséepalast am Mittwoch nach einem Telefonat der beiden Präsidenten mit. Bei dem Panzer soll es sich um den Spähpanzer AMX-10 RC handeln. Der Radpanzer mit Kanone wird vor allem zur Aufklärung eingesetzt. Wie viele Panzer Frankreich der Ukraine bis wann übergeben will, war zunächst noch unklar. "Es ist das erste Mal, dass Panzer westlicher Bauart an die ukrainischen Streitkräfte geliefert werden", zitierten französische Medienberichte den Élyséepalast.

Selenskyj dankte Macron auf Twitter für die Entscheidung. Man habe auch beschlossen, weiter gemeinsam zu arbeiten, um etwa die Luftabwehr der Ukraine zu stärken. Frankreich wollte weitere Details zu den Panzerlieferungen an die Ukraine später bekannt geben.

Im Rahmen eines sogenannten Ringtausches hat die Ukraine unter anderem von osteuropäischen Staaten bereits Kampfpanzer sowjetischer Bauart erhalten. Im Rahmen eines mit Deutschland vereinbarten Ringtausches etwa übergab die Slowakei der Ukraine Ende November 30 Schützenpanzer des sowjetischen Typs BMP-1. Deutschland liefert der Slowakei im Gegenzug 15 Kampfpanzer des Typs Leopard 2 A4. (dpa)

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Die Lage im Überblick:

Seit 24. Februar 2022 führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote, wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.

Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 16,8 Millionen Grenzübertritte aus der Ukraine registriert (Stand: 27. Dezember). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land nicht verlassen dürfen. Laut UNHCR sind in dieser Zeit über 8,9 Millionen Grenzübertritte zurück in die Ukraine registriert worden (Stand: 27. Dezember).

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Außerdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Panzer der Klasse Gepard hat die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)

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Makijiwka

Angriff in Makijiwka: Russland korrigiert Opferzahlen nach oben - und räumt Fehler ein

Die Ukraine hat eine Militärunterkunft in Makijiwka im Gebiet Donezk mit Raketen beschossen. Jetzt hat Russland die Zahl der Opfer nach oben korrigiert - und einen Fehler eingeräumt.

Die weiteren Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 4. Januar

Kiew: Dutzende Russen in Gebiet Saporischschja getötet oder verletzt

  • 21:30 Uhr

Das ukrainische Militär hat über einen weiteren erfolgreichen Angriff gegen Russlands Armee berichtet. In der besetzten Stadt Tokmak im südukrainischen Gebiet Saporischschja seien bei einer Offensive am Dienstag 80 russische Soldaten getötet oder verletzt worden, teilte der Generalstab in Kiew am Mittwoch mit. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Beide Kriegsparteien sprechen häufig von hohen Verlusten der gegnerischen Seite.

Ein Sprecher der russischen Besatzungsverwaltung von Saporischschja, Wladimir Rogow, behauptete, der ukrainische Angriff habe dem Kreiskrankenhaus von Tokmak gegolten. Es seien ein Militärarzt und mehrere Patienten getötet worden. Dazu wurden Bilder von einem schwer zerstörten Gebäude gezeigt. Unabhängige Bestätigungen der Angaben lagen jedoch nicht vor.

Die Ukraine meldet seit Tagen immer wieder teils massive Schläge auf russische Truppenansammlungen. Alleine bei einem Angriff auf eine russische Militärunterkunft in Makijiwka im Gebiet Donezk sollen den Kiewer Angaben zufolge 400 und bei einer weiteren Offensive in der Ortschaft Tschulakiwka in Cherson 500 feindliche Soldaten getötet worden sein. Moskau hingegen hat mit Blick auf die ukrainischen Artillerieschläge in der Neujahrsnacht bislang nur mindestens 89 Tote in den eigenen Reihen eingeräumt. (dpa)

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Putin ordnet Propaganda-Filme über Krieg in Ukraine an

  • 18:00 Uhr

Der russische Präsident Wladimir Putin hat laut der Nachrichtenagentur AFP angeordnet, dass Dokumentarfilme, die den Angriff auf die Ukraine zeigen, in Kinos laufen sollen. Das Kulturministerium habe für die Umsetzung bis 1. Februar Zeit, heißt es in einer Erklärung des Kremls.

Putin wies das Verteidigungsministerium demnach an, russische Filmemacher bei der Produktion von Dokumentarfilmen über den Überfall auf die Ukraine und den Kampf gegen "Neonazi"-Ideologie zu unterstützen. Die Filme sollten dem "Heldentum der Beteiligten an der militärischen Spezialoperation" gewidmet sein, hieß es unter Verwendung der offiziellen russischen Bezeichnung für den Angriff auf die Ukraine. Verteidigungsminister Sergej Schoigu soll Putin bis zum 1. März von diesen Bemühungen berichten. (tas)

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Russische Besatzer: Mindestens fünf Tote bei ukrainischem Angriff

  • 17:49 Uhr

Bei einem ukrainischen Artillerieangriff auf die von russischen Truppen besetzte Kleinstadt Wassyliwka sind nach Angaben von vor Ort mindestens fünf Menschen getötet worden. 15 weitere seien verletzt worden, teilte der von Moskau eingesetzte Gouverneur des besetzten Teils des südukrainischen Gebiets Saporischschja, Jewgeni Balizki, am Mittwoch im Nachrichtendienst Telegram mit. Von unabhängiger Seite konnten diese Angaben zunächst nicht bestätigt werden.

Verletzt worden seien unter anderem vier Mitarbeiter des Zivilschutzdiensts, erklärte Balizki weiter. Auch ein mehretagiges Wohnhaus soll demnach durch mindestens vier Einschläge stark beschädigt worden sein.

Russland ist im vergangenen Februar in die Ukraine einmarschiert und hat Ende September das Gebiet Saporischschja – ebenso wie die Regionen Cherson, Donezk und Luhansk – völkerrechtswidrig annektiert. Zuletzt verübte die ukrainische Armee seit der Neujahrsnacht in Donezk und Cherson mehrere massive Schläge auf russische Truppenansammlungen, wobei Kiewer Angaben zufolge Hunderte russische Soldaten getötet und viele weitere verletzt wurden. Moskau hingegen hat bislang nur deutlich geringere Verluste in den eigenen Reihen eingeräumt. (dpa)

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Putin stellt Hyperschall-Seerakete "Zirkon" in Dienst

  • 16:35 Uhr

Vor dem Hintergrund anhaltender Probleme in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine hat Kremlchef Wladimir Putin die neue Hyperschallrakete "Zirkon" in Dienst gestellt. Der russische Präsident hat am Mittwoch ein mit Hyperschallraketen bewaffnetes Kriegsschiff auf eine Übungsmission in den Atlantik, den Indischen Ozean und ins Mittelmeer geschickt.

"Ich bin sicher, dass solch eine mächtige Waffe es erlaubt, Russland zuverlässig vor äußeren Drohungen zu schützen und die nationalen Interessen unseres Landes abzusichern", sagte der 70-Jährige in einer vom Fernsehen übertragenen Videoschalte aus dem Kreml zur Inbetriebnahme der "Zirkon"-Raketen auf der Fregatte "Admiral Gorschkow".

Die "Admiral Gorschkow" gehört zu Russlands Nordmeerflotte und soll Russlands Seemacht demonstrieren. Das 2018 in Dienst gestellte Kriegsschiff ist die erste Fregatte, die mit den neuen Raketen ausgestattet wird. Die Zirkon hat eine Reichweite von mehr als 500 Kilometern und dient in erster Linie zur Schiffsbekämpfung. Wegen ihrer extrem hohen Geschwindigkeit – nach russischen Angaben kann sie auf bis zu 8.000 bis 9.000 Kilometer pro Stunde beschleunigen – soll sie von der Flugabwehr praktisch nicht aufzuhalten sein. Verteidigungsminister Schoigu versicherte, russische Zirkon-Raketen seien "in der Lage, jede moderne und zukünftige Luftabwehr zu überwinden". Mit ihnen seien präzise und "mächtige Schläge gegen den Feind zu Wasser und zu Land" möglich.

Die öffentliche Zeremonie dient offenbar auch dazu, von den Schwächen der russischen Armee im Krieg abzulenken. Nach mehr als zehn Monaten seit Ausbruch der Kampfhandlungen, die eigentlich als begrenzte Operation vorgesehen war, wird Putin von einer zunehmenden Anzahl der Russen nicht mehr als der starke Kriegsherr wahrgenommen, als der er sich präsentieren will. Auch das Image von Russlands Militär und Rüstungsindustrie haben gelitten. Im Zuge der Übertragung versprach Putin, die russischen Streitkräfte weiter mit modernsten Waffen aufzurüsten. (dpa/AFP/tas)

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Annalena Baerbock: "Wenn die Ukraine aufhört zu kämpfen, gibt es keine Ukraine mehr"

  • 14:49 Uhr

Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock glaubt nicht, dass in diesem Jahr Frieden in der Ukraine einkehrt. In einem Interview mit "Berlin.Table" sagt sie: "Trotz aller internationaler Bemühungen sieht es derzeit leider nicht so aus, dass Putin plant, 2023 seine brutale Zerstörung einzustellen." Erst wenn Russland aufhöre zu bombardieren und seine Soldaten zurückziehe, gebe es Frieden. Wenn die ukrainischen Streitkräfte jedoch aufhören würden zu kämpfen, "gibt es keine Ukraine mehr", sagt Baerbock weiter.

Der russische Präsident Wladimir Putin habe die europäische Friedensordnung angegriffen. Jedoch: "Nicht nur für viele Länder der ehemaligen Sowjetunion, sondern gerade auch in Deutschland spüren viele: Frieden in Europa ist nicht vom Himmel gefallen. Die EU ist unsere Lebensversicherung – das ist das Positive in diesem Jahr." Gleichzeitig hebt sie die Menschlichkeit und Solidarität in ganz Europa hervor: "Tausende haben sogar ihre Wohnungen geöffnet. So eine Solidarität habe ich noch nicht erlebt." In ganz Deutschland nehme sie die Botschaft wahr: "Wir sind stärker als Putins Krieg."

Baerbock hält fest: "Angst, auch Angst vor Russland, ist ein schlechter Ratgeber. Zugleich sollte man nicht naiv oder tollkühn sein." Zum Thema Waffenstillstand sagt die Außenministerin: "Natürlich hoffe auch ich, dass Putin irgendwann zur Besinnung kommt. Die halbe Welt tut nichts anderes, als ihn zu beknien. Aber mit dem Prinzip Hoffnung beendet man keine Kriege, sondern gibt Menschen dem Tod preis."

Die Außenministerin wirbt für eine nationale Sicherheitsstrategie: "Cyberangriffe auf Krankenhäuser, die Pandemie, die Energiepreiskrise, all das zeigt, dass innere und äußere Sicherheit sich nicht mehr trennen lassen." Diese Strategie sei "fest europäisch verankert". "Europa ist unsere Zukunft; Europa ist unsere Lebensversicherung. Aber es reicht nicht, auf die EU zu verweisen – und dann nicht mehr weiterzudenken. Deutschland muss sich bewusst werden, was nötig ist, um unsere Sicherheit und unsere Freiheit im Herzen Europas zu beschützen." (tas)

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Britische Geheimdienste sehen mangelhafte russische Munitionsdepots als Risiko

  • 12:05 Uhr

Nach Einschätzung britischer Geheimdienste führt eine unsichere Munitionslagerung zu einem hohen Risiko für die Truppen des Kremls. London bezieht sich dabei auf den ukrainischen Angriff auf eine russische Militärunterkunft in Makijiwka im Gebiet Donezk mit – russischen Angaben zufolge – 89 getöteten Soldaten in der Neujahrsnacht.

Es sei angesichts des Schadensausmaßes realistisch, dass nahe der Unterkunft Munition gelagert worden sei, wodurch beim Beschuss weitere Explosionen entstanden sein könnten.

Bereits vor dem Krieg in der Ukraine sei das russische Militär dafür bekannt gewesen, seine Munition unsicher zu lagern, heißt es von den Briten. Der Vorfall in Makijiwka zeige jedoch, wie "unprofessionelle Methoden" zu einer hohen Zahl an Gefallenen beitrügen. (dpa/tas)

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Explosionen auf der Krim – Behörden sprechen von abgewehrten Drohnen

  • 10:13 Uhr

Die russische Flugabwehr hat nach offiziellen Angaben einen Drohnenangriff auf die seit 2014 von Moskau annektierte Halbinsel Krim abgewehrt. "Die Flugabwehrsysteme haben am Morgen zwei unbemannte Flugobjekte über dem Meer in der Nähe von Belbek abgeschossen", teilte der Gouverneur von Sewastopol, Michail Raswoschajew, am Mittwoch in seinem Telegram-Kanal mit. Belbek ist ein russischer Militärflugplatz, der nach Kriegsbeginn bereits mehrfach von der ukrainischen Armee attackiert wurde.

Laut Raswoschajew arbeiten alle Systeme normal. Über Schäden, Tote und Verletzte gibt es offiziell keine Angaben. Zuvor hatten Medien und Anwohner in sozialen Netzwerken über Explosionsgeräusche aus der Richtung des Flughafens Belbek berichtet.

Russland versorgt seine Besatzungstruppen im Süden der Ukraine vor allem über die seit 2014 besetzte Krim. Immer wieder nimmt daher die Ukraine logistische und militärische Ziele auf der Halbinsel ins Visier. Die Rückgewinnung der Krim ist zudem eins der erklärten Ziele Kiews, nachdem der russische Angriffskrieg in den vergangenen Monaten zunehmend ins Stocken geriet. Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte, dass dies auf diplomatischem oder militärischem Wege erfolgen könne. (dpa/tas)

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Caritas rechnet mit neuer Flüchtlingswelle aus Ukraine

  • 09:51 Uhr

Die katholische Hilfsorganisation Caritas International erwartet eine neue Flüchtlingswelle im Krieg in der Ukraine. "Wenn die Infrastruktur weiter zerstört wird und die Temperaturen sinken, werden die Menschen in einigen Bereichen keine andere Wahl haben, als zu gehen", sagte Ukraine-Teamchef Gernot Krauß der Deutschen Presse-Agentur in Freiburg. "Wir rechnen damit, dass es wieder eine Welle geben wird."

Millionen Menschen mussten das kriegserschütterte Land bereits verlassen. Unter den Zurückgebliebenen sind nach Einschätzung von Krauß viele ältere Frauen. "Sie werden gehen müssen. Das puffert erstmal das Land ab. Aber es erhöht den Druck auf die Nachbarländer, auch auf uns." Der UNO-Flüchtlingshilfe zufolge leben fast acht Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer als Flüchtlinge in europäischen Ländern. Mehr als 6,5 Millionen seien Vertriebene im eigenen Land.

Die Caritas kümmert sich in der Ukraine unter anderem um das Verteilen von Nahrungsmitteln und Trinkwasser. An Bedürftige gibt die Hilfsorganisation Geldkarten mit einem Betrag von umgerechnet 56 Euro monatlich aus. Ein Problem sei die Infrastruktur, die von Russland angegriffen werde, sagte Krauß. "Wenn es keinen Strom gibt, funktionieren auch keine Cash-Karten."

Die Caritas versucht, die Hilfsgüter lokal zu besorgen und verzichtet weitgehend auf Transporte. Einige Sachen ließen sich jedoch nicht im Land beschaffen, etwa Generatoren. Schon im vergangenen Winter sei es schwierig gewesen, an Ort und Stelle Heizmaterialien zu beschaffen. "Wir geben den Bedürftigen eine einmalige Winterhilfe von umgerechnet rund 560 Euro. Das wird für Fenster genutzt, Dachausbesserung, Heizmaterial oder Winterkleidung." (dpa/tas)

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Moskau korrigiert Zahl der Toten nach Raketenangriff in Makijiwka nach oben und räumt Fehler ein

  • 08:33 Uhr

Nach dem ukrainischen Raketenangriff auf ein Gebäude in der ostukrainischen Stadt Makijiwka ist die Zahl der getöteten russischen Soldaten auf 89 gestiegen. "Die Zahl unserer toten Kameraden ist auf 89 gestiegen", sagte der General Sergej Sewrijukow in einem Video, das in der Nacht zum Mittwoch vom russischen Verteidigungsministerium veröffentlicht wurde. Unter den Trümmern seien weitere Leichen gefunden worden.

Eine Kommission untersuche derzeit die Umstände des Angriffs, fügte der General hinzu. Es sei aber "bereits klar", dass die Hauptursache für den Angriff "das Einschalten und die massive Verwendung von Handys durch das Personal in Reichweite feindlicher Waffen" gewesen sei, trotz eines Verbots. Sewrijukow kündigte Maßnahmen an, damit sich derartige Vorfälle nicht wiederholten, und die Bestrafung der Verantwortlichen.

Die Ukraine hatte in der Silvesternacht einen provisorischen Stützpunkt der russischen Armee in Makijiwka mit von den USA gelieferten Raketenwerfer vom Typ Himars angegriffen. In einem ungewöhnlichen Schritt räumte Moskau am Montag den Tod von 63 Soldaten ein. Die Verluste gehören zu den schwersten, die Russland bei einem einzigen Angriff seit Beginn der Offensive gegen die Ukraine im vergangenen Februar erlitten hat. Die Ukraine, die die Verantwortung für den Angriff übernahm, gab eine deutlich höhere Zahl an getöteten Russen an. (AFP/tas)

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Selenskyj ruft Westen zur Stärkung der ukrainischen Verteidigung auf

  • 07:52 Uhr

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die internationale Gemeinschaft nach neuen russischen Raketenschlägen aufgerufen, die Verteidigungsfähigkeit seines Landes zu stärken. Die Ukraine bereite sich auf eine neue Mobilisierungswelle des "Terrorstaates" Russland vor und müsse deshalb gewappnet sein, sagte Selenskyj in seiner am Dienstagabend in Kiew verbreiteten Videobotschaft. Nach Telefonaten mit den Regierungschefs der Niederlande, Großbritanniens, Norwegens und Kanadas forderte er, alles für eine Niederlage Russlands in dem Krieg zu tun.

Russland werde nichts unversucht lassen, um für sich eine Wende in dem Krieg zu erreichen und eine Niederlage zu vermeiden. "Wir müssen dieses Szenario der Russen zerstören", sagte Selenskyj. "Die Terroristen müssen verlieren." Russland werde neue Reservisten mobilisieren, die es in den Tod schicke, meinte er. Die Ukraine wiederum müsse die zivilisierte Welt mobilisieren.

Der 44-Jährige verurteilte in seiner Ansprache auch den russischen Raketenschlag gegen das Eisstadion "Altair" in Druschkiwka im Gebiet Donezk, wo auch Kinder trainiert hätten. Die Menschen hätten das Stadion lange als Ort der Freude erlebt. Die Zerstörung sei ein neuer Beweis dafür, dass Russland ein Terrorstaat sei. (dpa/tas)

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Mit Material von dpa, Reuters und AFP

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