Joe Biden hat den wichtigen Bundesstaat Michigan mit 16 Wahlleuten für sich entschieden. Das Wahlkampfteam von US-Präsident Donald Trump will indes möglicherweise eine Neuauszählung der Stimmen im hart umkämpften US-Staat Wisconsin beantragen. Trump erklärte sich außerdem vorzeitig zum Wahlsieger. Die News zur US-Wahl vom 4. November zum Nachlesen.
- 23:27 Uhr:
Trump beansprucht ohne Grundlage mehrere Staaten für sich - 22:33 Uhr:
Biden holt wichtigen Bundesstaat Michigan - 19:53 Uhr: Wisconsin geht an Biden-Auszählung in mehreren Staaten läuft weiter
- 16:58 Uhr: Bidens Wahlkampfteam zeigt sich weiter siegessicher
- 11:31 Uhr: Wisconsin gedreht - nun führt Biden vor Trump in dem Bundesstaat
- 08:22 Uhr: Trump erklärt sich in Ansprache zum vorzeitigen Sieger
Nachrichten vom 4. November 2020
Trump beansprucht ohne Grundlage mehrere Staaten für sich
23:27 Uhr: Der Amtsinhaber sieht offenbar seine Felle davonschwimmen. Während Joe Biden einen Bundesstaat nach dem anderen auf der Zielgeraden zugesprochen bekommt, ereifert sich US-Präsident Donald Trump auf Twitter.
Ohne offizielle Grundlage beansprucht er Pennsylvania, Georgia und North Carolina für sich, obwohl dort weiterhin noch Stimmen ausgezählt werden und das Rennen noch nicht entschieden ist. Darüber hinaus behauptet Trump, auch in Michigan gewonnen zu haben - er habe viele Berichte gehört, wonach dort eine große Anzahl von Stimmzetteln geheim vernichtet worden sei.
Twitter reagierte umgehend und versah den Tweet des Präsidenten mit einem Warnhinweis.
Biden holt wichtigen Bundesstaat Michigan
22:33 Uhr: Joe Biden hat den wichtigen Bundesstaat Michigan mit 16 Wahlleuten nach Prognosen von Fernsehsendern für sich entschieden. Das ging am Mittwoch (Ortszeit) aus übereinstimmenden Vorhersagen der Sender CNN und NBC auf Grundlage von Wählerbefragungen und Stimmauszählungen hervor. Die Nachrichtenagentur AP meldete zunächst noch keinen Gewinner.
Biden selbst geht nun von einem Sieg bei der US-Wahl aus. "Jetzt, nach einer langen Nacht des Zählens ist es klar, dass wir genug Staaten gewinnen, um 270 Wahlstimmen zu erreichen, die erforderlich sind, um die Präsidentschaft zu gewinnen", sagte Biden am Mittwoch in Wilmington (Delaware). Er betonte dabei, dass er den Sieg noch nicht offiziell für sich reklamieren wolle. Doch sein Team glaube, dass er die Abstimmung gewonnen habe. Wenn die Auszählung beendet sei, "glauben wir, dass wir die Gewinner sein werden", sagte Biden.
Der 77-Jährige gab sich bei seiner Ansprache präsidial und betonte, dass Amerika die tiefe Spaltung überwinden müsse. "Um Fortschritte zu machen, müssen wir aufhören, unsere Gegner wie Feinde zu behandeln", sagte Biden. "Wir sind keine Feinde." Er wisse, wie stark die Ansichten über viele Dinge im Land auseinandergingen.
Biden sagte, er habe als Demokrat Wahlkampf gemacht. "Aber ich werde als amerikanischer Präsident regieren", fügte er hinzu. Die Präsidentschaft sei das eine Amt, das die Nation repräsentiere.
Trump-Lager verlangt Stopp der Stimmauszählung auch in Pennsylvania
22:15 Uhr: Nach der US-Präsidentschaftswahl ist Amtsinhaber Donald Trump auch im umkämpften Bundesstaat Pennsylvania vor Gericht gezogen, um die Stimmauszählung zu stoppen. Trumps Wahlkampfteam erklärte am Mittwoch, per Klage eine Aussetzung der Auszählung erreichen zu wollen. Das Wahlkampfteam sprach von mangelnder "Transparenz" in den Wahllokalen.
Kurz zuvor hatte das Trump-Lager bekanntgegeben, im ebenfalls umkämpften Bundesstaat Michigan vor Gericht gezogen zu sein (siehe Eintrag von 20:37 Uhr). Trumps Wahlkampfmanager Bill Stepien erklärte, das Team des Präsidenten habe in vielen Wahllokalen in Michigan keinen "bedeutsamen Zugang" erhalten, um die Stimmauszählung zu beobachten. Bis sich das ändere, müsse die Auszählung gestoppt werden.
Pennsylvania mit 20 Wahlleuten und Michigan mit 16 Wahlleuten spielen im erbittert geführten Präsidentschaftsrennen zwischen Trump und seinem Herausforderer Joe Biden eine zentrale Rolle. Sie gehören zu der Handvoll Bundesstaaten, in denen noch kein Sieger ausgerufen wurde.
Trump fordert Stopp der Auszählung in Michigan
20:37 Uhr: Trump ist gegen eine weitere Stimmauszählung im Bundesstaat Michigan vor Gericht gezogen. Trumps Wahlkampfteam erklärte am Mittwoch, bei einem Gericht einen vorläufigen Stopp der Auszählung beantragt zu haben. Michigan im Mittleren Westen ist einer der wenigen Bundesstaaten, in denen nach der Wahl noch kein Sieger feststeht.
Trumps Wahlkampfmanager Bill Stepien erklärte, das Team des Präsidenten habe in vielen Wahllokalen in Michigan keinen "bedeutsamen Zugang" erhalten, um die Stimmauszählung zu beobachten. Bis sich das ändere, müsse die Auszählung gestoppt werden. Auch müssten die Stimmzettel überprüft werden, die in Abwesenheit von Trump-Wahlbeobachtern geöffnet und ausgezählt worden seien. Michigan mit seinen 16 Wahlleuten spielt im erbittert geführten Präsidentschaftsrennen eine Schlüsselrolle.
Biden und Trump sammeln Geld für Rechtsstreit
20:17 Uhr: Das Biden-Wahlkampfteam sammelt im Internet Geld für den erwarteten Rechtsstreit um den Ausgang der Präsidentschaftswahl. Der auf einer Internet-Plattform eingerichtete "Biden Fight Fund" solle das Wahlergebnis schützen, twitterte Biden am Mittwoch. Nicht US-Präsident Donald Trump dürfe über den Ausgang der Wahl entscheiden, sondern das amerikanische Volk müsse dies tun.
Trump hat am Mittwoch angekündigt, er wolle sich an den Supreme Court, den Obersten Gerichtshof der USA, wenden, um seine Ansprüche auf den Wahlsieg durchzusetzen.
In einer Mail des Trump-Lagers hieß es: "Es ist nur eine Frage der Zeit, bevor die Demokraten versuchen, die Wahl zu stehlen und die Ergebnisse zu manipulieren." Man benötige ausreichend Mittel, um die Resultate zu schützen. "Die Linke will diese Wahl untergraben, und wir brauchen Dich, um uns zu wehren."
Auch Bidens Kandidatin für das Amt der Vizepräsidentin,
Wisconsin geht an Biden-Auszählung in mehreren Staaten läuft weiter
19:53 Uhr: Noch immer müssen die US-Amerikaner sich in Geduld üben, um zu erfahren, wer ihr neuer Präsident wird. Mehrere hunderttausend Stimmen warten noch auf ihre Auszählung.
Die für die Wahl zuständigen Innenminister der Staaten hatten sich bis zum Mittwochmittag (Ortszeit) zum Stand der Dinge geäußert - es sieht weiter eher so aus, als würde der Demokrat Joe Biden die Wahl gegen Amtsinhaber Donald Trump gewinnen.
Laut CNN gehen die zehn Wahlleute aus Wisconsin auf das Konto des Herausforderers .Die Republikaner kündigten bereits zuvor an, eine Nachzählung zu beantragen (siehe Eintrag von 19:03 Uhr) - in früheren Jahren hatten sich dabei meist nur einige hundert Stimmen verschoben
In Pennsylvania könnte es schlimmstenfalls noch Tage bis zu einem Ergebnis dauern. Für Biden zeichnete sich aber ab, dass er auch ohne den Staat auf die nötigen 270 Wahlleute kommen könnte.
In Georgia lag Trump knapp vorne. Dort standen laut Innenminister des Staates noch rund 200.000 Stimmen aus. Diese könnten das Rennen aber noch kippen lassen, weil rund 120.000 davon in und nahe Atlanta lagen, einer Hochburg der Demokraten.
Die für die Wahl zuständige Innenministerin von Nevada erklärte dagegen, dass es bis 09:00 Uhr am Donnerstag (Ortszeit, 18.00 Uhr deutscher Zeit) keine weiteren Zahlen mehr gebe. In Nevada gelten auch Stimmen, die bis zum 10. November eingehen, aber maximal den Poststempel vom Wahltag am Dienstag tragen. Zunächst lag hier Biden vorne.
Unklar ist die Lage in Arizona, wo Biden ebenfalls führt. Dort hatte es am Morgen Meldungen gegeben, wonach es Probleme bei der Dateneingabe der Ergebnisse gab. Es ist unklar, wie viele Stimmen dort noch ausstehen.
Damit könnte es insgesamt noch Tage dauern, bis die Verantwortlichen in den US-Bundesstaaten ein vorläufiges Ergebnis ausrufen. Sollte Biden nach Wisconsin auch Arizona, Nevada und Michigan für sich entscheiden, hätte er den Kampf ums Weiße Haus mit 270 Wahlleuten gewonnen. Mit Pennsylvania (20) und Georgia (16) könnte er seinen Vorsprung ausbauen und käme auf 306 Wahlleute.
Trumps Team hofft auf einen größeren Fehler in Arizona und Siege in Pennsylvania und Georgia. Dann käme Trump auf eine Mehrheit.
Republikaner erwägen Neuauszählung in Wisconsin
19:03 Uhr: Das Wahlkampfteam von US-Präsident Donald Trump will möglicherweise eine Neuauszählung der Stimmen im hart umkämpften US-Staat Wisconsin beantragen. Wahlkampfmanager Bill Stepien kritisierte in einer schriftlichen Erklärung am Mittwoch, in mehreren Bezirken in Wisconsin sei es zu "Unregelmäßigkeiten" gekommen, "die ernsthafte Zweifel an der Gültigkeit der Ergebnisse wecken".
Trotz einer weitgehenden Auszählung der Stimmen zur Präsidentschaftswahl verzögerte sich am Mittwoch die Bekanntgabe des Ergebnisses in Wisconsin. Es gebe nur zwei kleine Ortschaften mit zusammen 600 Einwohnern, deren Stimmen noch nicht erfasst seien, teilte die Wahlkommission von Wisconsin mit. Eine Mitarbeiterin der Kommission sagte dem Fernsehsender CNN, die Stimmen würden auf Bezirksebene und im ganzen Staat doppelt geprüft, um Fehler auszuschließen.
Auch Fernsehsender und die Nachrichtenagentur AP verzichteten zunächst darauf, einen Wahlsieger für Wisconsin bekanntzugeben. Die bisherige Auszählung zeigt ein so knappes Ergebnis, dass wenige Stimmen noch für eine Veränderung sorgen könnten. Nach Auszählung von etwa 97 Prozent der Stimmen führte der demokratische Kandidat Joe Biden demnach mit 49,4 Prozent vor dem republikanischen Amtsinhaber Trump mit 48,8 Prozent.
Der Bundesstaat im Nordosten der USA hat zehn Wahlleute zu vergeben. 2016 konnte Trump in Wisconsin eine knappe Mehrheit von 0,7 Prozentpunkte erringen.
Joe Biden holt die Mehrheit in Maine
18:11 Uhr: Drei weitere Wahlleute gehen nach Angaben des US-amerikanischen Fernsehsenders CNN auf das Konto des demokratischen Herausforderers Joe Biden: In Maine holte der Kandidat die Mehrheit der Stimmen, Amtsinhaber Donald Trump muss damit immer mehr um seine Wiederwahl fürchten.
In dem Bundesstaat am nordöstlichsten Zipfel der USA gehen wie in Nebraska nicht alle Wahlleute komplett an den Gewinner. Neben zwei Wahlleuten, die auf dem Gesamtergebnis des Staates basieren, werden dort zwei weitere Wahlpersonen auf Basis der Ergebnisse in einzelnen Wahlbezirken bestimmt. Laut der Nachrichtenagentur AP ging der zweite Distrikt an Trump, der damit einen weiteren Wahlmann bekommt.
Je nach Ausgang in den noch offenen, umkämpften Staaten Arizona, Nevada, Michigan, Wisconsin und Pennsylvania könnten die mindestens drei Stimmen aus Maine am Ende den Ausschlag zugunsten Bidens geben.
Gouverneur von Pennsylvania: "Stresstest für die Demokratie"
17:17 Uhr: Der Gouverneur im US-Staat Pennsylvania, Tom Wolf, hat die langsame Auszählung der Stimmen zur Präsidentschaftswahl als einen "Stresstest für die Demokratie" bezeichnet. Er werde alles tun um sicherzustellen, dass jede Stimme in seinem Bundesstaat gezählt werde, sagte der Politiker der Demokratischen Partei am Mittwoch in Harrisburg. An die Bürgerinnen und Bürger gerichtet sagte Wolf: "Eure Stimme macht bei dieser Wahl einen Unterschied aus." Er werde sich gegen jeden Versuch stellen, die Wahl in Pennsylvania anzugreifen.
Staatssekretärin Kathy Boockvar teilte mit, die Zahl der über Briefwahl abgegebenen Stimmen sei mit 2,5 bis 3 Millionen zehn Mal so hoch wie bei der Wahl vor vier Jahren. "Wir nähern uns einer Auszählung von 50 Prozent der Briefwahlstimmen", sagte sie am Mittwoch und kündigte eine fortlaufende Aktualisierung des Auszählungsstands an. Dabei bat Boockvar um Geduld.
In dem zwischen Demokraten und Republikanern hart umkämpften Staat lag Amtsinhaber Donald Trump am Mittwochnachmittag mit rund zehn Prozentpunkten vorn. Analysten gingen aber davon aus, dass die noch offenen, vor allem über Brief abgegebenen Stimmen mehrheitlich auf Bidens Konto einzahlen dürften.
Bidens Wahlkampfteam zeigt sich weiter siegessicher
16:58 Uhr: Joe Biden ist weiter siegessicher. Das sagte seine Wahlkampfmanagerin Jen O'Malley Dillon am Mittwoch vor Journalisten. "Joe Biden ist auf dem Weg, diese Wahl zu gewinnen und er wird der nächste Präsident der Vereinigten Staaten sein", sagte sie.
Die ausstehenden Ergebnisse würden seinen Sieg wohl bis Mittwochnachmittag (Ortszeit) klar zeigen, sagte sie weiter. Es sei wichtig, dass alle Stimmen weiter in Ruhe ausgezählt würden. Biden werde in den noch offenen Bundesstaaten Michigan, Wisconsin und Pennsylvania gewinnen, prognostizierte sie. Eine konkrete Quelle für ihre Prognose nannte sie allerdings nicht.
Trump schimpft auf Twitter über Stimmenauszählung
16:23 Uhr: Donald Trump empört sich über die Veränderung von Mehrheitsverhältnissen bei der Auszählung der US-Präsidentschaftswahl.
Am Dienstagabend habe er in vielen Schlüsselstaaten teilweise solide geführt, schreibt der US-Präsident am Mittwoch im Internet-Dienst Twitter. Dieser Vorsprung sei dann in einem Bundesstaat nach dem anderen "auf magische Weise verschwunden". Dies sei "sehr merkwürdig", fügt der Amtsinhaber in Großbuchstaben hinzu.
Dass die Auszählung bei Wahlen unterschiedlich lange dauern kann und sich dadurch im Laufe des Auswertungsprozesses Mehrheiten auch ganz selbstverständlich verschieben können, unterschlägt der Präsident dabei.
Zuvor hatte sich Trump vorzeitig zum Wahlsieger erklärt. Der demokratische Kandidat Joe Biden erklärte auf Twitter: "Wir ruhen nicht, ehe nicht jede Stimme gezählt ist."
Die Auszählung zieht sich wegen des hohen Briefwahlanteils hin. Bei den Briefwählern hat Biden nach Umfragen einen Vorteil gegenüber Trump.
Michigan wird blau - Biden überholt Trump
15:06 Uhr: Mit Michigan ist Herausforderer Joe Biden in einem weiteren Bundesstaat des Mittleren Westens an Amtsinhaber Donald Trump vorbeigezogen - mit wenigen Tausend Stimmen.
Biden kommt derzeit auf 2.504.453 Stimmen, Trump auf 2.492.228. In der Wahlnacht hatte der US-Präsident lange in dem Bundesstaat im Norden des Landes vorne gelegen. Die Auszählung der Briefwahlstimmen hat nun offenbar das Blatt gewendet.
Die Verantwortliche für die Durchführung der Wahl im womöglich entscheidenden US-Bundesstaat Michigan hat von den Kandidaten angesichts der laufenden Auszählung Geduld gefordert. Es seien nun "Vorsicht" und "Geduld" geboten, um "den Willen der Wähler zu respektieren", sagte die demokratische Staatssekretärin Jocelyn Benson im Gespräch mit dem Nachrichtensender CNN.
Es stünden vor allem aus den größeren Städten noch "Hunderttausende" Stimmen aus. Sie rechne im Laufe des Tages mit deutlich mehr Klarheit, sagte Benson.
2016 hatte Trump die 16 Wahlleute des Bundesstaats mit hauchdünner Mehrheit gewonnen. Umfragen sahen vor der Wahl in diesem Jahr aber den Demokraten Joe Biden klar in Führung.
Die Bearbeitung der Briefwahlunterlagen begann in Michigan erst kurz vor der Wahl, daher war eine Verzögerung bei den Ergebnissen erwartet worden. Umfragen vor der Wahl hatten nahegelegt, dass die Briefwähler sich mehrheitlich für Biden entscheiden würden.
Bundesregierung kommentiert Wahl in den USA zunächst nicht
14:53 Uhr: Die Bundesregierung will sich angesichts des ungewissen Ergebnisses zunächst nicht zur Präsidentschaftswahl in den USA äußern. "Die Bundesregierung hat Vertrauen in die demokratische Tradition und in die rechtsstaatlichen Institutionen der Vereinigten Staaten von Amerika", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwoch in Berlin.
Solange es kein Endergebnis gibt, verfolge die Regierung "alles aufmerksam - aber sie kommentiert den Stand der Dinge nicht". Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) verfolge "die Dinge aufmerksam".
Eine öffentliche Einschätzung zur Wahl in den USA wollte auch das Auswärtige Amt zunächst nicht abgeben. "Ich denke, dass die Wahl in Amerika für Europa natürlich eine Bedeutung hat und auch transatlantisch in Zukunft eine Bedeutung hat", sagte eine Sprecherin. Zu den Teilergebnissen und dem Verhalten von US-Präsident Donald Trump wollte aber auch sie sich nicht äußern.
Trump vs. Biden: Die Bilder des Wahlabends
13:15 Uhr: Am Dienstag waren in den Vereinigten Staaten alle registrierten Wähler dazu aufgerufen, an der Präsidentschaftswahl teilzunehmen. Wir zeigen ihnen die besten Bilder des Wahltags.
Demokraten auf Kurs im US-Repräsentantenhaus - Dämpfer im Senat
12:55 Uhr: Die Demokraten haben bei den Kongresswahlen in den USA nach Prognosen von TV-Sendern ihre Mehrheit im Repräsentantenhaus verteidigt. Ihre Hoffnungen, auch die Kontrolle im Senat zu erringen, bekamen aber einen schweren Dämpfer. Mehrere republikanische Senatoren, die als Wackelkandidaten galten, konnten ihre Sitze verteidigen.
Jeder Bundesstaat entsendet zwei Senatoren in den Kongress, bisher hielten die Republikaner eine Mehrheit von 53 der 100 Sitze. Stand 12.30 Uhr MEZ konnten die Demokraten einen Sitz aufholen - sie hatten nach Berechnungen der Nachrichtenagentur AP 45 Sitze, die Republikaner 47.
Die TV-Sender NBC und Fox News prognostizierten unterdessen, dass die Demokraten ihre Mehrheit im US-Repräsentantenhaus behalten werden. Sie hielten bisher 232 der 435 Sitze in der Kongress-Kammer, die am Dienstag komplett zur Abstimmung stand. Zum Stand 12.30 Uhr MEZ am Mittwoch wurden nach Berechnungen der Nachrichtenagentur AP 188 Demokraten und 181 Republikaner gewählt. Die Republikaner gewannen demnach vier Sitze dazu. Für die Mehrheit braucht man in der Kammer 218 Stimmen.
Sloweniens Premier gratuliert Trump zum Wahlsieg
12:47 Uhr: Der slowenische Ministerpräsident Janez Jansa hat Donald Trump zum möglichen Sieg bei der Präsidentschaftswahl gratuliert. "Es ist ziemlich klar, dass das amerikanische Volk Donald Trump und (Vize-Präsident) Mike Pence für weitere vier Jahre gewählt hat", schrieb der rechtsnationale Politiker am Mittwoch auf Twitter.
Verzögerungen und "Faktenleugnungen" seitens der Mainstream-Medien würden den Triumph des US-Präsidenten nur verstärken, fügte er hinzu.
Jansa, der dort seit März regiert, ist ein enger Verbündeter des EU-kritischen ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban. Beide Politiker haben sich in der Vergangenheit stets positiv über Trump und seine Präsidentschaft geäußert.
Der Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung, Peter Beyer (CDU), kritisierte die Äußerung Jansas in der ARD: "Das ist völlig bescheuert, jetzt zu gratulieren." Das sei etwas, was die Europäer schwächen würde.
Verstorbener Kandidat in Lokal-Parlament in North Dakota gewählt
12:19 Uhr: In North Dakota ist ein im Oktober nach einer Corona-Infektion verstorbener Kandidat ins das örtliche Parlament des Bundesstaates gewählt worden.
David Andahl blieb auf dem Wahlzettel und bekam am Dienstag gut 35 Prozent der Stimmen, wie aus Angaben der Wahlbehörde hervorgeht. Andahl starb Anfang Oktober, nachdem er mit einer Corona-Infektion ins Krankenhaus gekommen war, wie seine Mutter damals der Zeitung "Bismarck Tribune" sagte. Die Wahlbehörde hatte sich schon zu diesem Zeitpunkt unsicher gezeigt, wie sie mit einem möglichen Sieg eines verstorbenen Kandidaten umgehen würde.
Wisconsin gedreht - nun führt Biden vor Trump in dem Bundesstaat
11:31 Uhr: Die Entscheidung zwischen Trump und Biden läuft auf die Staaten des Mittleren Westens hinaus. Nachdem der Herausforderer in Wisconsin lange hinter dem Amtsinhaber zurücklag, hat sich nun das Blatt gewendet: Biden (1.584.476 Stimmen) führt nun mit einem hauchdünnen Vorsprung von wenigen Tausend Stimmen vor Trump (1.577.145).
In Wisconsin wie auch in Michigan und Pennsylvania hatten Wahlleiter allerdings zuvor bereits erklärt, dass es möglicherweise Tage dauern werde, bis alle Stimmen ausgezählt seien. Besonders die Auszählung von per Brief und in Großstädten abgegebenen Stimmen stand zunächst zum Teil noch aus. Auch aus Atlanta in Georgia gab es ähnliche Meldungen zu einer verzögerten Auszählung.
Biden-Team kritisiert Trump-Aussagen zu Auszählungen als "skandalös"
10:03 Uhr: Das Team von Präsidentschaftskandidat Joe Biden hat die Aussagen von Amtsinhaber Donald Trump zu einem möglichen Stopp der Stimmauszählungen bei der US-Wahl als "skandalös" und "beispiellos" zurückgewiesen. Die Rechtsexperten des demokratischen Herausforderers seien aber für eine gerichtliche Auseinandersetzung gerüstet, erklärte am Mittwochmorgen das Wahlkampfteam von Biden.
Trump hatte zuvor angekündigt, er wolle eine weitere Auszählung der bei der Präsidentschaftswahl abgegeben Stimmen vom Obersten Gerichtshof des Landes stoppen lassen. (siehe Eintrag von 08:22 Uhr)
Trump erklärt sich in Ansprache zum vorzeitigen Sieger
08:22 Uhr: US-Präsident Donald Trump richtet sich in einer Ansprache im Weißen Haus an die Wähler und erklärt sich zum vorzeitigen Sieger der US-Wahl. Zugleich kündigte er am Mittwochmorgen (Ortszeit) im Weißen Haus an, eine weitere Auszählung von Stimmen vom Obersten Gericht der Vereinigten Staaten stoppen lassen zu wollen.
Trump sprach angesichts von Verzögerungen bei einem Wahlergebnis von "massivem Betrug". "Wir waren dabei, diese Wahl zu gewinnen. Offen gesagt, haben wir diese Wahl gewonnen."
Trump gewinnt wichtigen Bundesstaat Texas
07:11 Uhr: Der republikanische Amtsinhaber Donald Trump hat bei der US-Präsidentenwahl den wichtigen Bundesstaat Texas gewonnen. Damit sichert er sich die Stimmen von 38 Wahlleuten, wie die Nachrichtenagentur AP am Mittwochmorgen auf Grundlage von Wählerbefragungen und ersten Stimmauszählungen meldete.
Trumps Sieg in Texas war weithin erwartet worden. Ohne die Stimmen des bevölkerungsreichen südlichen Bundesstaats wäre es für Trump fast unmöglich, die Präsidentenwahl zu gewinnen.
Trump gibt sich siegessicher und erhebt Vorwürfe
07:05 Uhr: US-Präsident Donald Trump hat sich in der Wahlnacht siegessicher gegeben und eine Erklärung zur Wahl angekündigt.
Ohne seinen demokratischen Herausforderer zu erwähnen, schrieb Trump am Mittwochmorgen auf Twitter: "Sie versuchen, die Wahl zu stehlen." Dies werde er nicht zulassen. Nach Schließung der Wahllokale könnten keine Stimmen mehr abgegeben werden.
Twitter versteckte Trumps Nachricht umgehend hinter einem Warnhinweis und schränkte damit auch die Weiterverbreitung des Tweets ein. Informationen in dem Tweet seien "umstritten" und könnten in Bezug auf die Wahl "irreführend" sein, hieß es in dem Hinweis.
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.