Hoffenheim - Der verbale Rundumschlag von Andrej Kramaric nach der langen Sieglos-Serie der TSG 1899 Hoffenheim hallte immer noch nach.
Coach
Kramarics in der Öffentlichkeit geäußerte Kritik hatte bei der TSG für Unruhe gesorgt, aber auch zur internen Aufarbeitung geführt. "Wir hatten ein offenes und ehrliches Gespräch. Das beste Zeichen, was wir jetzt liefern können, ist ein Erfolgserlebnis", sagte Ilzer.
Sanktionen muss Kramaric wohl nicht befürchten. "Er ist ein enorm verdienter Spieler im Verein. Wenn, dann steht es ihm zu, mal aus den Emotionen heraus so einen Rundumschlag zu machen", sagte Ilzer. Sein Zugang sei es aber, die Dinge intern anzusprechen, Klartext zu reden und die Kräfte gemeinsam zu bündeln.
Ilzer erwägt nach Kritik Anpassungen
Der 47-Jährige will seinen eingeschlagenen Weg bei den Kraichgauern fortsetzen, schloss Anpassungen aber nicht aus. "Aber natürlich so, dass ich trotzdem der Trainer bin und auch in einer schwierigen Phase für Klarheit sorgen muss", sagte Ilzer. "Wenn man schwammig wird, dann ist keinem geholfen. Diese Klarheit und trotzdem das kooperative Miteinander ist der einzig richtige Weg", betonte er.
Ihn selbst hätten die Aussagen nicht persönlich getroffen. "Für mich persönlich gilt es, die Kraft zu haben, Dinge zu verändern, die ich verändern kann. Aber auf der anderen Seite die Gelassenheit zu haben, Dinge zu akzeptieren, die ich nicht verändern kann", sagte der Österreicher. Dafür brauche er Schlüsselspieler wie "Andrej in seiner vollen Energie". Das eigene Ego müsse dann auch mal hinten angestellt werden.
Ilzer fordert andere Körpersprache
Nach dem Offenbarungseid in München ist es für Ilzer wichtig, dass die Mannschaft wenig Schaden davongetragen hat. Entscheidend sei, Leistung zu bringen und anstehende Aufgaben so zu erledigen, um die TSG in der Liga zu halten, sagte Ilzer. Dafür müsse die Mannschaft aber schon in Kiel eine andere Körpersprache zeigen.
Der Druck ist nach neun sieglosen Partien immens. Bei einer weiteren Niederlage im Kellerduell droht der Absturz auf den Abstiegsrang. "Das ist eine herausfordernde Situation. Das rede ich nicht klein", sagte Ilzer. Dennoch gab er sich kämpferisch, zumal sein Posten aktuell nicht gefährdet sein dürfte. "Man darf sich nicht immer nur an seine Trophäen erinnern. Prägend sind die Phasen, wo es schwierig ist im Leben und man gefordert ist", sagte der Coach. © Deutsche Presse-Agentur
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