Karlsruhe - Ein 36-Jähriger soll illegalerweise Verschlüsselungscodes für Pay-TV-Programme weiterverkauft haben.
Dadurch soll den TV-Anbietern ein Schaden von rund zwei Millionen Euro entstanden sein. Die Generalstaatsanwaltschaft Karlsruhe hat deshalb Anklage wegen Urheberrechtsverletzung und Computerbetrugs erhoben. Nun muss das Landgericht Mannheim entscheiden, ob es die Anklage zulässt.
Seit Mai 2019 habe der 36-Jährige mehr als 4.000-mal den Zugriff zu Pay-TV-Inhalten verkauft, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Der Mann entschlüsselte demnach das Pay-TV-Signal und verkaufte dann den digitalen Schlüssel an seine Kunden weiter. Teilweise soll er den Zugriff auch in Streams bereitgestellt haben. Die Kunden konnten dadurch das TV-Signal illegal empfangen, ohne ein Abonnement bei dem TV-Anbieter abzuschließen. Durch die Verkäufe soll der Mann rund 540.000 Euro eingenommen haben.
Ferner habe der Mann rund eine Million Euro von einem Kryptowährungskonto auf sein Bankkonto eingezahlt. Das Geld stamme vermutlich aus weiteren Straftaten, so die Staatsanwaltschaft. Der 36-Jährige habe mit dem Geld Luxusimmobilien im Ausland erwerben wollen. Gegenüber der Bank gab der Beschuldigte demnach an, das Geld durch Spekulationen gewonnen zu haben.
Die Polizei nahm den Verdächtigen den Angaben zufolge Ende Mai fest. Ein Haftbefehl ist gegen Auflagen zunächst außer Kraft gesetzt worden. © Deutsche Presse-Agentur
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.