Berlin - Wegen der Milliardenkürzungen im Berliner Haushalt werden freie Stellen an Hochschulen in diesem Jahr zum Teil auf den Prüfstand gestellt oder nicht neu besetzt.
Die Humboldt-Universität (HU) und die Universität der Künste (UDK) haben beschlossen, keine neuen Professorinnen und Professoren einzustellen, wie es aus den Pressestellen der beiden Hochschulen heißt.
"Dies wird auch zum Abbau von Studienplätzen in bisher unterausgelasteten Bereichen führen", sagte eine HU-Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Auch eine Sprecherin der Technischen Universität spricht von mittel- und langfristig "verheerenden" Auswirkungen auf Studienplätze, Studiengänge und Forschung.
An der UDK gibt es einer Sprecherin zufolge einen generellen Besetzungsstopp für freie Stellen in Lehre und Verwaltung. An der Berliner Hochschule für Technik (BHT) würden alle frei werdenden Stellen kritisch überprüft, sagte eine BHT-Sprecherin.
Verhandlungen laufen noch
Wie viel genau die Hochschulen sparen müssen, ist noch unklar. Eine Entscheidung über den Haushalt der Berliner Hochschulen werde im Rahmen der Neuverhandlungen der Hochschulverträge besprochen, sagte ein Sprecher der Wissenschaftsverwaltung. Bis Mitte dieses Jahres sollen die Verhandlungen abgeschlossen sein. Rund 100 Millionen Euro sollen wegfallen.
Bis zu einem Abschluss gelte für konsumtive Ausgaben eine Sperre von acht Prozent - also für jene Ausgabe, die im laufenden Jahr etwa für Personal, Miete oder Strom anfallen. "Dies heißt jedoch ausdrücklich nicht, dass die tatsächlich zu erbringenden Kürzungen auch in dieser Höhe ausfallen werden", so der Sprecher der Verwaltung.
Wie viel Geld fehlt den Hochschulen?
Wegen der Sperre fehlen der BHT vorläufig 8,8 Millionen Euro, der HU 27 Millionen Euro und der TU 32 Millionen Euro, wie die jeweiligen Pressesprecher mitteilten. An der Freien Universität seien Einsparungen von 41 Millionen Euro vorgesehen, an der UDK fielen 8 Millionen Euro weg. Die meisten Hochschulen haben Rücklagen, mit der die Lücke vollständig oder zum Teil ausgeglichen werden kann.
Die UDK hingegen hat eigenen Angaben zufolge kaum Rücklagen. "Umfang und knapper Zeitrahmen der hohen Budgetkürzungen für das Jahr 2025 verursachen an der Universität der Künste Berlin eine tiefe Krise", sagte UDK-Präsident Norbert Palz. Das Budget der Fakultäten zur Gestaltung der Lehre müsse um 30 Prozent gekürzt werden.
Spürbare Veränderungen auch an der FU
Auch an der FU werden die Einsparungen zu "spürbaren Einschränkungen" für Studierende und Mitarbeiter führen, wie ein Sprecher sagte. Wie sich das konkret äußere, könne derzeit noch nicht gesagt werden, aber die "universitären Arbeitsbereiche" sollen so weit wie möglich arbeitsfähig gehalten werden. © Deutsche Presse-Agentur
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