Berlin - Über eine Dating-App ist ein 57-Jähriger in eine Falle gelockt, ausgeraubt und in den Landwehrkanal geworfen worden.
Knapp fünf Monate später stehen die mutmaßlichen Täter vor dem Berliner Landgericht. Die Männer im Alter von 18, 20 und 21 Jahren haben die Vorwürfe zu Prozessbeginn im Wesentlichen gestanden und um Entschuldigung gebeten. Ein Raub sei geplant gewesen, "aber ein Sturz ins Wasser war nicht abgesprochen", erklärte ein 18-Jähriger über seinen Anwalt.
Einer der vier Angeklagten soll das 57 Jahre alte Opfer am 29. August 2024 über eine Dating-Plattform gegen Mitternacht zu einem Treffen am U-Bahnhof Jungfernheide in Berlin-Charlottenburg gelockt haben, um ihn auszurauben. Ein 20 Jahre alter Angeklagter habe ihn in Empfang genommen und auf einem dunklen Weg zum Landwehrkanal geführt, heißt es in der Anklage. Dort seien die Mittäter aus der Dunkelheit getreten und hätten das Opfer attackiert.
Mann wurde zu Boden gebracht, gewürgt, ins Wasser geworfen
Der Mann wurde laut Ermittlungen zu Boden gebracht, gewürgt, geschlagen und getreten. Die Angreifer raubten demnach sein Portemonnaie, Mobiltelefon und eine Smartwatch. Er sei unter Gewalt zur Preisgabe der PIN für das Telefon gezwungen worden. Zwei der Täter hätten ihn schließlich gepackt und ins Wasser geworfen.
Der Mann, der um sein Leben fürchtete, habe nur mit Mühe eine Leiter erreichen und sich retten können, heißt es weiter in der Anklage. Er habe unter anderem eine Fraktur im Gesicht und eine Rippenfraktur erlitten. Mithilfe von Videoaufzeichnungen auch von den Berliner Verkehrsbetrieben sei es gelungen, die Verdächtigen zu stellen, hatte die Staatsanwaltschaft kurz nach der Tat mitgeteilt. Die jungen Männer wurden festgenommen und befinden sich seitdem in Untersuchungshaft.
Der Prozess wegen schweren Raubes und gefährlicher Körperverletzung wird am 20. Januar fortgesetzt. © Deutsche Presse-Agentur
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