Katastrophenschutz: Die Katastrophenschutzbehörden halten es für nicht unwahrscheinlich, dass irgendwann ein bis zu mehrere Tage lang andauernder Stromausfall ganze Städte lahmlegen könnte. Doch die Städte bereiten sich darauf vor.

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Wie krisenfest unsere Gesellschaft ist, diese Frage stellt sich derzeit beinahe täglich. Zuerst Corona, dann der Ukrainekrieg, von dem noch immer nicht abzusehen ist, wie nah er noch an uns heranrücken wird. Die Inflation. Und nicht zuletzt der Bruch der Ampelkoalition in Berlin, der unvermeidbar war, aber nun die Frage aufwirft, wie es mit einer neuen Regierung weitergehen wird.

Nach jedem neuen Ereignis bekommt man den Eindruck, die Bürger seien ermüdet von der ständigen Dynamik der Nachrichten. Von dem Gefühl, morgens in einem Krisenmodus wach zu werden und abends mit dem Gefühl zu Bett zu gehen, die Welt drehe sich nicht nur schneller als sonst, sondern auch in eine immer unberechenbare Richtung. Das ist längst die neue Realität.

Vor diesem Hintergrund ist es nicht übertrieben, wenn Sicherheitsbehörden und Katastrophenschützer noch eine "Krise" draufsetzen und die Bürger verstärkt auffordern, sich "krisenfest" zu machen. Was sie damit meinen: Szenarien wie ein flächendeckender, über bis zu mehrere Tage andauernder Stromausfall.

Was macht eine solche Notlage mit den Menschen?

Ein solcher Blackout, den einige gerade auch angesichts der russischen Agitation für nicht unwahrscheinlich halten, hätte gravierende Auswirkungen auf das Geschehen in einer Stadt. Die Verkehrsinfrastruktur könnte nicht mehr aufrechterhalten werden, das Mobilfunknetz würde zusammenbrechen. Haushalte und Bürogebäude wären ohne Strom. Abgesehen von den akuten Notlagen, die entstehen würden, treibt Katastrophenschützer auch die "psychologische Komponente" um.

Was macht das mit den Menschen, wenn sie plötzlich auf sich gestellt wären und sich selbst behelfen müssten in einer Notsituation? Würde Panik ausbrechen? Würden sich Nachbarn gegenseitig unterstützen? Wie viele Menschen hätten vorgesorgt und zumindest ein paar Dosen mit Essen und ausreichend Trinkwasser im Keller gelagert?

Die Katastrophenschutzbehörden bereiten sich derzeit alle auf ein solches Szenario vor. Da ist die Feuerwehr in Wiesbaden, die am Wochenende einen Blackout simuliert hat, keine Ausnahme.

Sie zeigen, dass der Katastrophenschutz vorbereitet ist und funktionieren wird, um zumindest die Kommunikation für die Notfälle aufrechtzuerhalten. Das Positive sehen – das ist gerade in diesen Zeiten angebracht.

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Und immerhin dienen solche Übungen dazu, sich darüber bewusst zu werden, dass so ein Szenario Wirklichkeit werden kann. Vielleicht wird es nie eintreffen. Aber wenn, sollten Staat und Bürger vorbereitet sein.  © Frankfurter Allgemeine Zeitung

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