Idee für Kombinationstherapie: Zur Behandlung von Akuter Myeloischer Leukämie könnten sogenannte BET-Inhibitoren dienen.
Allerdings verlieren sie bisher schnell ihre Wirkung. Eine Mainzer Studie zeigt: Das Problem lässt sich womöglich lösen.
Forscher der Mainzer Universitätsmedizin haben möglicherweise einen Weg gefunden, einen neuen Ansatz zur Behandlung der Akuten Myeloischen Leukämie effektiver zu machen. Es geht dabei um sogenannte BET-Inhibitoren. Diese Wirkstoffe sollen Proteine lahmlegen, die bei der Entstehung der Leukämiezellen eine wichtige Rolle spielen. Allerdings verlieren BET-Inhibitoren bisher schnell ihre Wirkung, wie sich in klinischen Studien gezeigt hat.
Die Mainzer Forscher stellten fest, dass ein Protein namens p300 hierfür verantwortlich ist. Dieser Eiweißstoff kann Funktionen der Proteine übernehmen, die durch den BET-Hemmstoff blockiert wurden. So ermöglicht es den Leukämiezellen das Überleben. Dieser neu entdeckte Vorgang wird als akute Adaptation bezeichnet, weil sich die Resistenz innerhalb von nur 24 Stunden nach Beginn der Behandlung mit BET-Hemmern entwickelt.
Die Wissenschaftler untersuchten daraufhin im Labor, ob sich die Wirkung der BET-Inhibitoren steigern lässt, wenn gleichzeitig das Protein p300 gehemmt wird. Tatsächlich ließ sich die Resistenz auf diese Weise verhindern. Daraus ergäben sich "vielversprechende Ansätze", um Patienten mit Akuter Myeloischer Leukämie oder ähnlichen Tumorleiden künftig präziser und wirksamer zu behandeln, sagt der Studienautor Daniel Sasca. © Frankfurter Allgemeine Zeitung
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