Renaturierung der Nidda: Die Arbeiten zur Umgestaltung des Sossenheimer Wehrs in Frankfurt sind abgeschlossen. Nur der zentrale Radweg steht erst im Frühjahr bereit.
Für die Fische ist alles so, wie es sein soll: Das 1926 errichtete, zwei Meter hohe Sossenheimer Wehr ist abgebaut, das dazugehörige Gebäude längst abgerissen. Dort fließt nun ein Teil der Nidda murmelnd über größere Steine des in die Nidda eingelassenen Streichwehrs in Richtung Höchst. Ein anderer Teil des Flusswassers folgt dem wieder offenen Weg in den Grill’schen Altarm. Und hier fließt die Nidda durch ein Flussbett, wie es bis vor rund hundert Jahren bestanden hat. Ehe aus Gründen des Hochwasserschutzes die Nidda ihres natürlichen Verlaufs beraubt wurde. Mit dem Wehr errichtete man Barrieren für Fische und Kleinstlebewesen. Jetzt können Nasen, Meerforellen und Barben mit Hilfe von Fischtreppen und dem steinigem, flachen Streichwehr wieder ungehindert zum Laichen in die Vordertaunusbäche gelangen.
Wer sich noch nicht wieder frei bewegen kann wie einst, das sind Radfahrer und Fußgänger. Auf der nördlichen Uferseite wird der Weg freigegeben. Auf der Südseite bleibt er hingegen bis zum Frühjahr gesperrt. Zwar sind zwei Brücken, die notwendig sind, um den nun angebundenen Grill’schen Altarm zu überwinden, längst gebaut, auch eine neue Niddabrücke. Doch es braucht nach Angaben von Grünen-Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert noch Zeit, ehe der südliche Nidda-Uferweg asphaltiert und damit durchgängig wieder nutzbar ist. Siefert weiß, dass er insbesondere den radfahrenden Berufspendlern "einiges an Geduld abverlangt hat". Schließlich ist die Radverbindung von den westlichen Stadtteilen in die Innenstadt seit Juli 2023 gesperrt. Im Frühjahr profitieren Radler und Fußgänger dann nicht nur vom Blick auf die renaturierte Nidda, sondern auch davon, dass man unter der Autobahn nicht mehr geduckt entlangfahren muss. Der Radweg ist so abgesenkt worden, dass statt der 1,60 Meter nunmehr mehr als zwei Meter lichte Höhe vorhanden sind. © Frankfurter Allgemeine Zeitung
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