Wirtschaftlicher Motor: Der Hessentag ist ein Symbol für die Identität und den Gemeinschaftssinn des Landes.

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Gäbe es diese einmalige Mischung aus Volksfest, Konzerten, Folklore, Vorträgen und Information noch nicht - man müsste sie erfinden.

Mehr als 500.000 Menschen zog es im Frühjahr zum Hessentag in die nordhessische Domstadt Fritzlar. Trotz einiger Regentage wurden die Erwartungen der Veranstalter damit mindestens erfüllt, wenn nicht übertroffen. Und auch die Besucher waren, wie eine von der Landesregierung initiierte Befragung ergab, überwiegend zufrieden. Acht von zehn Angesprochenen bewerteten die Großveranstaltung mit "gut" oder "sehr gut". Viele können von dem nicht unumstrittenen Landesfest offenbar gar nicht genug bekommen.

Diese Erkenntnis bestätigt diejenigen, die den Hessentag wie seit Jahrzehnten üblich einmal im Jahr und weiter im bewährten Umfang als mehrtägige Veranstaltung feiern wollen. Ein einziger Tag oder auch nur zwei oder drei, wie es etwa der Bund der Steuerzahler aus Kostengründen fordert, wären für die Fans der Veranstaltung bei Weitem nicht genug. Nein, es dürfen gerne, wie bisher, alljährlich zehn dieser landestypischen Feiertage sein.

Der Hessentag ist ein Symbol für hessische Identität und Gemeinschaft. Er spiegelt die kulturelle Vielfalt und den Zusammenhalt eines Landes mit 6,4 Millionen Einwohnern wider, von denen jeder dritte einen Migrationshintergrund hat. In einer Zeit, in der gesellschaftliche Spaltungen zunehmen, bietet das Landesfest eine nicht zu unterschätzende Plattform für Begegnungen zwischen Menschen unterschiedlichster Herkunft und Generationen.

Ein Fest für die regionale Wirtschaft und den Zusammenhalt

Gleichzeitig ist der Hessentag ein Motor für die lokale und regionale Wirtschaft. Er zieht Besucher aus nah und fern an, was die lokale Gastronomie und den Einzelhandel stärkt und Arbeitsplätze sichert. Es wird nachhaltig investiert, etwa in den Neubau und die Sanierung von Straßen und Sportstätten, die Neugestaltung von Innenstädten und Fußgängerzonen.

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Die Befragung in Fritzlar ergab, dass drei von vier Hessentagsbesuchern aus einem Umkreis von nicht mehr als 75 Kilometern in die Domstadt an der Eder kamen. Aber die Mischung aus Volksfest, Konzerten, Folklore, Vorträgen und Information wirkt weit über die nähere Umgebung hinaus als Werbung für die Ausrichterstadt. Wenn es den Hessentag noch nicht gäbe – man müsste ihn erfinden.  © Frankfurter Allgemeine Zeitung

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