Brand in Bad Homburg: Bis zum späten Abend haben Feuerwehrleute in Bad Homburg den Brand in einem historischen Gebäude gelöscht. Den Flammen sind zwei Kneipen zum Opfer gefallen. Die Kriminalpolizei ermittelt.

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Einen Tag dem Brand in einem Gebäude mitten in der Bad Homburger Innenstadt ist das Feuer zwar gelöscht, aber die Arbeiten gehen weiter. Vor allem ermittelt die Kriminalpolizei, was die Ursache des Feuers gewesen ist. Die städtische Bauaufsicht untersucht, wie es nun mit dem Gebäudeensemble aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts weitergehen wird, ob es überhaupt stehen bleiben kann.

Ein Teilabriss ist jedenfalls nicht zu verhindern – der erfolgt nach den Angaben eines Sprechers der Stadt schon an diesem Mittwoch. Dazu wird ein Kran aufgestellt, die Elisabethenstraße bleibt zunächst zwischen Obergasse und Haingasse gesperrt. Wie so oft bei Bränden gilt laut Stadt auch bei diesem Gebäudeensemble: Was das Feuer nicht zerstört hat, ist durch das Löschwasser kaputtgegangen.

Auch am Mittwoch sind Feuerwehrleute im Einsatz und prüfen, ob noch Glutnester vorhanden sind. Das Technische Hilfswerk ist ebenfalls am Ort des Geschehens. Bei dem Brand sind ein historischer Kinosaal und zwei Lokale zerstört worden – eine gutbürgerliche Kneipe vorne und ein Pub im hinteren Teil. Der Wirt, der beide betreibt, ist zusammen mit seiner Lebensgefährtin in einer städtischen Wohnung untergekommen, wie der Sprecher der Stadt berichtet. Auch das Nagelstudio der Lebensgefährtin im Hof sei durch das Feuer kaputtgegangen.

Welle der Hilfsbereitschaft

Ausgebrochen waren die Flammen am Dienstag gegen 10.30 Uhr. Über der Stadt war mittags eine riesige Rauchsäule zu sehen. Mehr als 200 Kräfte der Bad Homburger Feuerwehr und anderer Wehren aus Frankfurt und dem Hochtaunuskreis eilten zum Löschen herbei. Nachmittags waren die Flammen bekämpft, aber noch Glutnester zu beseitigen. Die Nachlöscharbeiten dauerten bis zum späten Abend. Dabei wurde ein Schaumteppich über das gesamte Gebäude gelegt.

Die Einsatztaktik des Bad Homburger Feuerwehrleiters Daniel Guischard ist offensichtlich aufgegangen: Die Flammen haben auf keines der benachbarten Gebäude übergegriffen. Die Bewohner wurden in Sicherheit gebracht, von ihnen wurde auch niemand verletzt. Allerdings erlitten drei Feuerwehrleute leichte Verletzungen. Einer ist von einer Leiter gefallen, zwei hatten Probleme mit den Atemwegen.

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Das Gebäude steht für ein Stück Bad Homburger Geschichte. Das Kino Schauburg, in dem die Flammen ausgebrochen sind, haben zwischen 1912 und 1969 viele Einwohner der Stadt besucht. Und später dann die beiden Kneipen, die eine davon im ehemaligen Kinofoyer. Wie es damit weitergeht, ist noch völlig offen, wie der Sprecher sagt. Es gebe aber in der Stadt eine Welle der Hilfsbereitschaft für den Wirt.  © Frankfurter Allgemeine Zeitung

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