Neubrandenburg - Fast drei Jahre nach dem Start des russischen Angriffs auf die Ukraine sieht Altbundespräsident Joachim Gauck weiterhin eine solidarische Notwendigkeit für Waffenlieferungen.

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Dem überfallenen Opfer müsse nicht nur mit Gebeten, sondern auch mit Waffen geholfen werden, um sich gegen den Angreifer zu wehren, sagte Gauck beim traditionellen Benefiz-Abend des Dreikönigsvereins in Neubrandenburg. Der Ex-Bundespräsident sprach vom "Kriegsbrandstifter im Kreml", der grundlos ein Nachbarvolk überfallen habe, weil sein imperiales Denken ihm zugeraunt habe, dass er es haben müsse.

Gauck erinnerte vor über 500 Zuhörern auch daran, dass einst das Nazi-Regime nur durch die Waffen und Soldaten der Alliierten beendet worden sei. Deutschland sei letztlich nur durch die Niederlage zu sich gekommen und vernünftig geworden. "Waffe ist nicht gleich Waffe. Ohne die Waffen der Alliierten würde heute in ganz Europa die Hakenkreuzflagge wehen", so der 84-Jährige. Heute gehe es darum, denen Solidarität zu zeigen, die zu schwach seien, sich gegen Kriegsbrandstifter zu wehren.

Zum traditionellen Benefiz-Abend des Dreikönigsvereins Neubrandenburg kamen 530 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur ins Haus der Kultur und Bildung in Neubrandenburg, darunter auch Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) und Hamburgs Erzbischof Stefan Heße. Der 1991 gegründete Dreikönigsverein fühlt sich nach eigenen Angaben der christlichen Tradition verpflichtet und ist zugleich offen für alle Menschen.

Zum Dreikönigstreffen kamen in der Vergangenheit viele prominente Redner, darunter Kardinal Reinhard Marx, Michail Gorbatschow, Angela Merkel, Roman Herzog, Wolfgang Schäuble und Wolfgang Thierse. Jedes Jahr spenden viele Firmen, Mitglieder und Sponsoren Geld, das vor allem der Hospizarbeit des Vereins zugutekommt.  © Deutsche Presse-Agentur

Bundespräsident a.D. Gauck auf Benefizabend des Dreikönigsvereins
Der Altbundespräsident sprach vor mehreren Hundert Zuhörern. © dpa / Stefan Sauer/dpa
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