Schwerin - Die Landesförderung für Anschaffung und Installation sogenannter Balkonkraftwerke ist bei Hausbesitzern in Mecklenburg-Vorpommern gut angekommen, erwies sich bei Mietern aber als Ladenhüter.

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Während nach Angaben des Umweltministeriums schon im Sommer 2023 mit gut 6000 Antragsstellern das Kontingent für Immobilienbesitzer ausgeschöpft war, gingen bislang nur halb so viele Anträge von Mietern ein.

Wie das Ministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur weiter mitteilte, standen Ende 2024 noch etwa 4,5 Millionen Euro an Fördermitteln zur Verfügung. Insgesamt hatte das Land 10 Millionen Euro bereitgestellt, 6 Millionen davon für Mieter. 2023 nutzten rund 2.000 das Förderangebot des Landes, 2024 nur noch gut 700.

Förderung maximal 500 Euro

Gefördert werden Anlagen mit 200 bis 600 Watt Leistung. Dabei müssen Mieter wie zuvor auch Hausbesitzer in Vorleistung gehen, können sich dann aber Geld vom Land zurückholen, maximal 500 Euro. Nach Berechnungen des Umweltministeriums könnte ein durchschnittlicher Zwei-Personenhaushalt durch die Nutzung des selbst erzeugten Solarstroms im Haushalt mehr als 100 Euro pro Jahr sparen.

Nach Angaben des Ministeriums können weiterhin Förderanträge gestellt werden. Sollten Ende 2025 noch Gelder übrig sein, sollen diese in jedem Fall dem Klimaschutz zugutekommen. Umweltminister Till Backhaus (SPD) schlage eine Umwidmung für die Waldstiftung vor.

Die Kleinanlagen zur Nutzung der Sonnenenergie sind nicht unumstritten. Wegen baulicher Voraussetzungen können die Paneele oft nicht optimal zur Sonne ausgerichtet werden, was den Wirkungsgrad beeinträchtigt. Der Bund der Steuerzahler hatte daher das Förderprogramm des Landes kritisiert.

Bundesweiter Boom bei Balkonkraftwerken

Einem Bericht der Tageszeitung "Frankfurter Allgemeine" zufolge hat sich die Zahl der Balkonkraftwerke in Deutschland im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt. Zum Jahresende seien mehr als 780.000 der kleinen Solaranlagen als in Betrieb gemeldet gewesen, berichtete das Blatt unter Berufung auf die Bundesnetzagentur. Neben gesetzlichen Vereinfachungen gelten insbesondere gesunken Anschaffungspreise als Gründe für den Boom. Allerdings tragen die Mini-Kraftwerke nur marginal zur Stromerzeugung in Deutschland bei.  © Deutsche Presse-Agentur

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