Norderney - Nachdem Urlauber auf der Nordseeinsel Norderney einen vermeintlich streunenden Kater mit nach Hause nach Nordrhein-Westfalen genommen haben, hoffen ihre Besitzer auf eine baldige Rückkehr.
"Drücken Sie uns die Daumen, die Übergabe von Aramis soll am Sonntag um 12.00 Uhr in Leer stattfinden", sagte Catharina Majert, die mit ihrem Mann Gunnar auf die Rückkehr hofft.
Bei dem Tier handelt es sich um eine sogenannte Bombay-Katze, die neun Jahre alt ist und gern frei herumläuft. "Manchmal schläft er eine Nacht nicht bei uns, guckt aber jeden Tag, wie es uns geht", erzählte die Besitzerin.
Urlauber aus NRW, die im Dezember auf der Insel waren, hatten das Tier bei ihrem Inselbesuch entdeckt und für einen Streuner gehalten. Sie nahmen es mit nach Hause. Bei einem Tierarztbesuch dort wurde jedoch ein bei dem Kater implantierter Chip gefunden und ausgelesen. Die Tierarztpraxis informierte die rechtmäßigen Besitzer. Diese hatten ihr Haustier bereits als vermisst gemeldet.
Familienmitglied nicht zu verkaufen
Als sie die Finder kontaktierten, zeigten diese sich nicht sehr einsichtig und stellten nach Angaben der Polizei "Bedingungen für eine Rückgabe". "Die Familie aus NRW wollte den Kater nicht mehr hergeben", sagte eine Polizeisprecherin. Vielmehr hätten die Urlauber erklärt, den Kater behalten zu wollen.
Die eigentlichen Besitzer stellten daraufhin Anzeige. "Sie haben angeboten, sie abzukaufen. Aber wir haben zurückgeschrieben, dass wir kein Familienmitglied verkaufen", sagte Catharina Majert. Vor einigen Jahren hatte schon einmal eine andere Familie auf der Insel den Kater an sich genommen, er fand den Weg aber zurück.
Für die Inselpolizei ist dieser Fall besonders. Es sei normal, dass sich Katzen auf einer Nordseeinsel frei bewegten - auch weiter weg von ihrer gewohnten Umgebung, sagte die Polizeisprecherin. Dass Katzen oder andere Haustiere aber eingesammelt und mitgenommen würden, so ein Fall sei der Polizei in den zurückliegenden Jahren auf der Insel nicht bekannt, sagte die Sprecherin. "So was ist den Kollegen dort noch nicht untergekommen." © Deutsche Presse-Agentur
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